Kapitel 07 Betatron – Betatronfokussierung Schwache Fokussierung

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Kapitel 07
Betatron – Betatronfokussierung
Schwache Fokussierung
Einsatz
ƒ Betatrons spielen heute weder in der Medizin
noch in der Hochenergiephysik eine
bedeutende Rolle
ƒ Æ Ablöse durch LINAC, wegen:
ƒ besseren Strahleigenschaften
ƒ höhere therapeutische Dosisleistungen
ƒ Æ historische Bedeutung (Medizin)
Kapitel 07: Betatron, Betratronfokussierung
K.Poljanc
7.1 Prinzip des Betatrons
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K.Poljanc
Prinzip
ƒ ein zeitlich veränderliches Magnetfeld ist von
einem elektrischen Wirbelfeld umgeben ist
(Faradaysches Induktionsgesetz)
ƒ Damit kann man das Magnetfeld, das bei
einem Kreisbeschleuniger zur Ablenkung der
Teilchen notwendig ist, gleichzeitig zur
Beschleunigung der Teilchen nutzen
ƒ Æ sehr kompakter und sehr einfacher
Kreisbeschleuniger
ƒ Æ Beschleunigung von Elektronen
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Magnet des Betatrons
ƒ Der Magnet hat die Form eines „H“
ƒ Zur Vermeidung von Wirbelstromeffekten wird der
Magnet (wie beim Transformator) aus lamellierten
Eisen aufgebaut.
ƒ Der zentrale Bereich des Magneten, d.h. die
Polschuhe und die Erregerspulen, sind
rotationssymmetrisch zur Magnetachse angeordnet.
ƒ e- in einer ringförmigen Vakuumkammer von dem
magnetischen Führungsfeld („guiding field“) auf einer
Kreisbahn
ƒ Wechselspannung Frequenz von 50 Hz, entspricht
der Frequenz des technischen Wechselstroms
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Schematische Darstellung des
Betatrons
Spule
Joch
Sollbahn
Vakuumröhre
Induktionsfeld
Das zeitlich veränderliche Magnetfeld erzeugt in Richtung
des umlaufenden Elektronenstrahls ein elektrisches Feld.
Dieses elektrische Feld beschleunigt die Elektronen.
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Funktion eines Betatrons
ƒ Um den Strahl auf einer Kreisbahn zu halten, muss
das Magnetfeld einen bestimmten radialen Verlauf
haben. Dieser Verlauf wird durch besondere
Formgebung der Pole erreicht und bewirkt eine
Strahlfokussierung um die ideale Bahn.
ƒ In diesem fokussierenden Feld führen die Teilchen
senkrecht zur Bahn Schwingungen aus, die man als
Betatronschwingungen bezeichnet.
ƒ Nach Erreichen der Endenergie werden die
Elektronen durch elektrische oder magnetische Felder
aus dem Betatron gelenkt.
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n… Feldindex
Betatronschwingung
ƒ Eine grundlegende Eigenschaft aller
Kreisbeschleuniger sind die Schwingungen
um die Soll-Lage, die sogenannte
Betatronschwingung. Beim Betatron ist sie für
0 < n < 1 vorhanden, wobei gilt:
B(r ) ∝ R − n
Orbit
ω Betatron < ωUmlauffrequenz
Dipolmagnet mit Feldfehler
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Betatronschwingung um eine
kreissymmetrische Sollbahn (gepunktet) in
einem schwach fokussierenden Beschleuniger
r
Radiale und vertikale Schwingung
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½-Bedingung und Bahnstabilität
ƒ Wideröe 1928:
B( Rs , t ) =
1
B ( Rs , t ) + C
2
ƒ B ...Induktion am Teilchensollkreis
ƒ B ...mittlere Induktion innerhalb des
Sollkreises
ƒ Æ Bahnstabilität
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Bahnstabilität (Walton, Steenbeck)
ƒ Die Bedingungen für radiale und axiale
Bahnstabilität in einem Kreisbeschleuniger
wurden zum ersten Mal im Zusammenhang
mit der Entwicklung des Betatrons voll
erkannt.
ƒ Daher werden für alle Kreisbeschleuniger die
entsprechenden transversalen Schwingungen
Betatronschwingungen genannt.
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Axiale Fokussierung
ƒ Für die axiale Fokussierung benötigt man ein
Magnetfeld, das nach außen zu größeren
Radien hin abfällt. Der Feldindex n ist der
entscheidende Parameter für die Berechnung
der radialen und axialen Fokussierungskräfte:
ƒ Definition: n = − R dBz
Bz dR
ƒ umgeformt ergibt sich:
ƒ Æ Integration:
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dBz
dR
= −n
Bz
R
⎛R⎞
Bz
= ⎜⎜ ⎟⎟
Bz,Rs ⎝ Rs ⎠
−n
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Elektronen auf dem Sollkreis
ƒ Die Elektronen gelten auf dem Sollkreis nur dann als
stabil, wenn bei kleinen Auslenkungen Kräfte
auftreten, die sie auf den Sollkreis zurücktreiben.
ƒ Damit solche rücktreibenden Kräfte vorhanden sind,
muss das Führungsfeld in der Umgebung des
Sollkreises mit wachsendem Radius abnehmen, aber
langsamer als mit 1/R.
ƒ Die Formulierung von Steenbeck lautet:
R ∂B
0>
> −1
B ∂R
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Radiale Stabilität
mv 2
mv 2
ΔR
FZentripetal (R + ΔR) =
≈
(1 −
)
R + ΔR
R
R
ΔR
Fradial,Lorentz (R + ΔR) = evBz (R + ΔR) = ev(Bz + ΔBz ) = ev(Bz − nBz
)
R
mv 2
ΔR
ΔR
Fradial (R + ΔR) =
(1 −
) − ev(B − nB
)
R
R
R
mv 2
F0 =
= evB(R)
R
mv 2
ΔR
mv 2
ΔR
mv 2 ΔR
Fr (R + ΔR) =
(1 −
)−
(1 − n
)=−
(1 − n)
R
R
R
R
R R
ΔR
Fr = − F0
(1 − n)
R
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Vertikale Stabilität
∂Br ∂Bz
ΔBz
rotB = 0 ⇔
=
⇔ ΔBr =
Δz
∂z
∂r
Δr
Br (z = 0) = 0
Bz
Δz
Fvertikal (z) = evBr (z) = −ev(n Δz ) = −evBz (n
)
R
R
Δz
Fr = − F0 n
R
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Gesamtkraft
ƒ Die rücktreibenden Kräfte sind gegeben durch:
(1 − n)
ΔR
Fradial = − F0
Rs
n
Fvertikal = − F0
Δz
Rs
ƒ D. h. die radial rücktreibende Kraft ist für positive ΔR
vorhanden und nach innen gerichtet wenn der
Feldindex n<1 ist und die vertikal rücktreibende Kraft
ist vorhanden, wenn n>0 ist.
ƒ Die Forderung nach Bahnstabilität sowohl in radialer
wie auch in vertikaler Richtung bedeutet somit für den
Feldindex n: 0<n<1.
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ΔR
Betatronschwingungen
ƒ Beim Betatron liegt der Feldindex n meistens im
Bereich 0,5<n<0,75.
ƒ Da Fv und Fr proportional zu z und R sind, handelt
es sich um sinusförmige Schwingungen:
&& = − F (1 − n) ΔR
Fradial = mΔR
0
Rs
n
Fvertikal = m&z& = − F0
z
Rs
mit
v2
F0 = m
Rs
und ωs = v
Rs
..
Δ R + ωs2 (1 − n) ΔR = 0
..
z + nωs2 z = 0
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Harmonische Schwingung
weniger als 1 pro Umlauf!
K.Poljanc
7.1.1 Injektion und Extraktion
ƒ Zur Injektion (= Einschussvorgang) wird eine
exzentrisch zur Sollbahn angeordnete
Elektronenkanone verwendet
ƒ Wolfram-Glühkathode emittiert und mit einer
Gleichspannung aus z.B. 50 keV beschleunigt
ƒ Elektronenkanone gepulst (50 Hz so wie Betatron)
ƒ Während der Injektionsphase wird die ½-Bedingung
durch Zusatzspulen so gestört, dass die Sollbahn
zunächst in der Nähe der Elektronenkanone liegt und
während der Injektion kontinuierlich zum Sollradius
hinverlagert wird.
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Transversales Stapeln
ƒ Viele Umlaufbahnen dicht nebeneinander gelegt
werden („transversal stacking“)
ƒ es wird verhindert, dass die Elektronen nach einem
Umlauf wieder auf die Elektronenkanone prallen
ƒ Die Bahnseparation wird durch die radiale
Betatronschwingung günstig beeinflusst
ƒ Wenn sich das Magnetfeld seinem Maximum nähert,
kann der umlaufende Elektronenstrahl wiederum
durch Störung der ½-Bedingung aus dem Betatron
ausgelenkt oder auf ein internes Target, die
sogenannte Antikathode, gerichtet werden
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Diagram from
Slepian's
betatron
patent
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