Fisch Ahoi - agenda 21 münchen

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Fisch Ahoi – ist unser Fischstäbchen vom Aussterben bedroht?
Fisch ist gesund
Fisch ist mit großen Mengen an hochwertigem Eiweiß, verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren, die Ablagerungen in Blutgefäßen vorbeugen, ein wertvolles Lebensmittel. Seefisch ist zudem für die Jodzufuhr von Bedeutung.
Omega-3-Fettsäuren sind aber auch enthalten in Pflanzenölen (z.B. Leinöl (hier ist am meisten drin), Hanföl, Walnussöl), Nüssen, Sojabohnen und Samen.
Jod kann auch über Jodsalz in der Nahrung aufgenommen werden. Die meisten Speisen, die
wir zu uns nehmen sind mittlerweile mit Jodsalz hergestellt.
Das Fischstäbchen ist für Kinder unter Umständen eine attraktive Möglichkeit, an das
Fischessen heranzuführen. Seine Panade hat jedoch einen sehr hohen Fettanteil und der
Fischgehalt ist relativ gering. Der Ernährungswert ist daher eher kritisch zu sehen.
Rückstände und Belastungen
Im Meerwasser finden sich Schwermetalle (z.B. Quecksilber, Kadmium), überwiegend natürlichen Ursprungs. Der menschliche Schadstoffeintrag stammt hauptsächlich aus Industriechemikalien (z.B. PCBs) und Pflanzenschutzmitteln (z.B. Toxaphen, Chlordan). Über die Luft
gelangen außerdem auch Dioxine ins Wasser. Fische nehmen diese Schadstoffe direkt oder
über die Nahrungskette auf. Arten mit höheren Fettgehalten (z.B. Hering, Makrele) speichern
mehr dieser Schadstoffe. Sie werden in der Regel jedoch so jung gefangen, dass noch keine
größeren Mengen angereichert wurden. Grundsätzlich ist die Schadstoffbelastung der auf
den deutschen Markt gelangenden Seefische sehr gering, da sie überwiegend aus küstenfernen Gebieten stammen.
Vor allem Tunfische und Schwertfische speichern Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium
oder Blei. In Ostseefischen werden häufig Rückstände von PCB gefunden.
Während die Belastung mit PCBs und DDT langsam zurückgeht, nehmen neue Umweltgifte
wie TBT (z.B. in Schiffsfarben), polyfluorierte Verbindungen ( z.B. von Imprägnierungen) und
brommierte Flammschutzmittel (z.B. verwendet bei Computern und Elektrogeräten) zu. Diese Schadstoffe werden nur selten gemessen, fanden sich aber dennoch in Tiefkühllachsfilets
(Ökotest 2004).
Bei Meerestieren aus Aquakultur finden sich häufig Medikamentenrückstände.
So sind zum Beispiel Garnelen aus asiatischen Ländern durch Antibiotika-Einsatz in Verruf
gekommen. Hohe Besatzdichten in Aquakulturen, mangelndes Wassermanagement und das
damit verbundene Risiko eines Krankheitsausbruchs machen eine Vielzahl von Antibiotika
und anderen Chemotherapeutika notwendig. Es werden dabei auch Stoffe verwendet, die
nach EU-Verordnungen überhaupt nicht in Lebensmitteln enthalten sein dürfen, wie z.B.
Chloramphenicol und Nitrofurane. In nicht gezüchteten Eismeergarnelen und Nordseekrabben sind bislang keine Antibiotika festgestellt worden. Das Ausmaß des Medikamenteneinsatz in der konventionellen Aquakultur ist enorm. So werden zum Beispiel pro Tonne Lachs
aus Aquakultur 10kg Antibiotika verbraucht. Die ökologische Aquakultur verbietet jeglichen
Zusatz von Medikamenten und erlaubt nur natürliche Fütterung. Zudem wird auf angepasste
Besatzdichten geachtet. Daher sind Öko-Fische frei von derartigen Rückständen.
Bei rohem Fisch (z.B. Gravad Lachs, kaltgeräucherter Lachs) und Sushi wurde in den vergangenen Jahren wiederholt eine Listerien-Belastung festgestellt, die Listeriose verursachen
kann. Listeriose ist eine bakterielle Infektion, die vor allem für abwehrgeschwächte Menschen (Blutvergiftung, Hirnhautentzündung) und Schwangere (Fehl-, Früh-, Totgeburt, Schädigung des Kindes) gefährlich ist.
Abgeraten wird auch vom Verzehr von Fischleber, da sie als Entgiftungsorgan stark belastet
ist.
Ernährungsexperten sind allerdings der Meinung, dass die positiven Effekte des Fischkonsums meist die Aufnahme problematischer Substanzen wettmachen.
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Fisch schmeckt gut
Frischen Fisch erkennt man an den
hellroten Kiemen, gewölbten, glasklaren
Augen und einer glänzenden Haut. Er
darf nicht fischig riechen. Das Fleisch
muss fest und elastisch sein. Einzelne
Muskelsegmente des Filets dürfen nicht
auseinander klappen. Bis zu 21 Tage
darf er als „Frischfisch“ verkauft werden,
aber schon ab dem 3. Tag verliert Fisch
mit Einsetzen der Starre an Qualität.
Küstennahe Fischerei hat den Vorteil,
dass der Fisch binnen 48 Stunden beim
Verbraucher sein kann. Gleichzeitig sind
aber, wie bereits beschrieben, die küstennah gefangenen Fische stärker mit
Schadstoffen belastet als die weiter
draußen gefangenen.
Im Jahr 2002 stammte über 50 % des in der EU verzehrten Fischs aus Nicht-EU-Gewässern,
vor allem aus den Gewässern Asiens und Afrikas. Viele Zusatz- und Konservierungsstoffe in
unserem Essen werden erst durch die langen Transportwege notwendig.
Fangfrische Öko-Forellen
Quelle: www.oekolandbau.de /
©BLE, Bonn/ Foto: Thomas Stephan
In Deutschland werden jährlich 1,2 Mio. t
Fischereierzeugnisse konsumiert. Damit
ist der deutsche Fischmarkt zu rund 80%
von Importen abhängig. Der europäische
Durchschnitt liegt bei 60%. Von den ca.
14kg Fisch und Fischerzeugnis, die der
Deutsche pro Jahr verzehrt, ist nur etwa
die Hälfte frischer Fisch. Der Rest entfällt
auf Fischkonserven und Tiefkühlware.
Greenpeace geht von 14kg jährlich allein
Seefisch pro Kopf in Deutschland aus.
Davon macht Alaska-Seelachs wiederum
etwa ein Drittel aus. Er landet vor allem
Tiefkühlfisch
Quelle: Deutsches Tiefkühlinstitut
als Fischstäbchen, Tiefkühlfilets oder
sonstigen Fast-Food-Fisch auf unseren
Tellern. Deutschland importiert mehr
Alaska-Seelachs als alle anderen EU-
Länder zusammen.
Lachs war einst der Fisch der Besserverdienenden. Durch modernste Zuchtmethoden ist er
zum Massenprodukt geworden und liegt heute auch auf dem Teller des Normalverbrauchers.
Charakteristisch ist sein rosafarbenes – eben lachsfarbenes - Fleisch, das der Wildlachs
durch den Verzehr kleiner Krebs- und Schalentiere erhält. In der konventionellen Lachszucht
wird neben den in der Aquakultur üblichen Zusätzen, wie Antibiotika und andere Medikamente, künstlicher Farbstoff (z.B. Lucantin Pink von BASF) beigemischt, um die charakteristische Färbung zu erhalten.
Das Kunstprodukt „Surimi“, hergestellt aus zerkleinertem Fisch und mit Hilfe von Zusatzstoffen künstlich geformt, ist ein eher zweifelhaftes Produkt. Man kann es kaum als Delikatesse
bezeichnen. Es wird als billiger Ersatz für Hummer und Krebsscheren verkauft.
Beim Fischkauf sollten saisonale Aspekte berücksichtigen. Wegen Laich- und Schonzeiten
dürfen in bestimmten Zeiträumen bestimmte Arten nicht gefischt werden.
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Die Öko-Zucht schmeckt man. So entwickeln zum Beispiel Karpfen aus extensiver oder
biologischer Haltung häufig ein festeres Fleisch und schmecken weniger fett als Karpfen aus
intensiver Haltung.
Grundsätzlich wird in Deutschland absolut gesehen zuviel Fisch konsumiert. Gerade Luxusarten werden mittlerweile regelrecht verramscht. Ein besserer Weg wäre es, den Fischkonsum generell einzuschränken und dann Fisch aus ausgesuchten Quellen zu bevorzugen,
z.B. wie im Folgenden noch ausführlicher beschrieben direkt beim Fischer am See oder ÖkoFische zu kaufen.
Rezeptvorschläge:
Für Fisch gibt es zahlreiche Zubereitungsarten. Hier zwei ausgewählte Rezepte:
Captain Cook empfiehlt: Hering ist mein Favorit!
Matjessalat (Grundrezept für 4 Personen)
4 Matjes-Doppelfilets, halbiert oder in Stücken geschnitten
1 in feinen Scheiben geschnittene Zwiebel
1 Becher saure Sahne
1 Prise Zucker
wahlweise noch:
200 g gekochte und erkaltete festkochende Kartoffelscheiben,
Dill, Petersilie
200 g gekochte Rote Beete, gewürfelt
1 in kleine Scheiben geschnittener Apfel
4 kleine in Rädchen geschnittene Essiggurken
dazugeben. Alles verrühren und mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu Salzkartoffeln und Salat oder ein frisches Bauernbrot reichen!
Für Genießer:
Schlemmerforelle in Wein (4 Personen)
4 Forellen möglichst aus der Ökozucht außen und innen pfeffern und salzen und in Mehl
wenden.
In einer Pfanne halb in Olivenöl und halb in Butter beidseitig je 5 Minuten anbraten.
½ sehr klein geschnittene Zwiebel nach dem Wenden dazugeben.
Mit einem trockenen Wein (z.B. Riesling) ablöschen und einschmoren lassen bis die Flüssigkeit verdampft ist.
¼ l süße Sahne dazugeben und solange köcheln, bis die Sauce sämig wird.
Entweder mit Petersilienkartoffeln und Salat servieren oder mit Bandnudeln und Spinat
(oder Mangold).
Teilen sich 2 Personen eine Forelle etwas mehr Gemüse und Nudeln reichen.
Dazu passt ein leichter trockener Weißwein.
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Fisch will schwimmen
Die Fischfangmenge hat sich in den
vergangenen 40 Jahren weltweit mehr als
verdoppelt. Bis zu 50% des Fischs, der in
die tödlichen Treibnetze der industriell
arbeitenden Fangflotten geht, entfällt auf
200 nichtkommerzielle Arten. Dreiviertel
aller Fischbestände werden an der
biologisch
vertretbaren
Grenze
bewirtschaftet und sind in ihrer Existenz
bedroht oder vernichtet.
Die
Hauptfischfanggründe
der
europäischen Fischerei-Flotten liegen im
Nord-Ost-Atlantik. 85% der Fänge (EU und
Öko-Forellen aus Aquakultur
EFTA) kommen von dort. Im schlimmsten
Quelle: www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/ Foto:
Thomas Stephan
Zustand sind die Bestände westlich und
südlich von Irland, rund um Spanien,
Portugal und die Azoren. Selbst die Bestände mit der noch besten Verfassung (Arktis, östl.
Mittelmeer) gelten als zu 60% überfischt. Große europäische Flotten sind aber auch in außereuropäischen Gewässern unterwegs. Das sind vor allem der restliche Atlantik, der Indische Ozean, die Antarktis und die Pazifischen Inseln. Im Falle Spaniens machen diese Fänge zum Beispiel bis zu 50% der Gesamtfänge aus .
Die Zahl der Fangschiffe hat sich seit den 70er Jahren
verdoppelt. Schwimmende Fischfabriken machen zwar nur ein
Prozent der internationalen Flotte aus, gleichzeitig gehen aber
50% des Fangs in ihre Netze. Die Fänge werden in der Regel
an Bord sofort weiterverarbeitet und tiefgefroren.
Treibnetzflotten fangen ganze Fischschwärme mit ein, die
keinen oder nur einen geringen Marktwert haben oder von nicht
verpackungsgerechter Größe sind. Der ungewünschte Beifang
geht in der Regel dann tot oder sterbend zurück ins Meer.
Weltweit wird etwa ein Drittel der Fangmenge wieder zurück ins
Meer geworfen. Das entspricht etwa 27 Mio. t Fisch pro Jahr
Der Garnelen- und Shrimpsfang hat mit jährlich 16 Mio. t
weltweit die höchsten Beifangraten. In manchen Gebieten fallen
für eine Tonne Shrimps 15 t Beifang an.
Fischverarbeitung an
Bord eines Trawlers
Quelle: © European Community, 2005
Traditionelle
Fischergemeinden
in
Indien
verwenden
angepasste Fangmethoden, um Meerestiere, wie zum Beispeil
die in Indien als heilig geltenden Schildkröten, nicht zu töten.
Jedes Jahr ertrinken 150 000 Schildkröten in den Netzen der
Fabrikschiffe.
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Fangmethoden
Schleppnetze
werden hinter dem Fangschiff durch freies Wasser oder
über Grund (Grundschleppnetze, Baumkuren) hergezogen.
Weniger Beifang und keine Meeresbodenschädigung bei
frei geschleppten Netzen.
Grundschleppnetze
werden über den Boden gezogen. Der Meeresboden wird
dabei komplett abgeräumt. Ökologisch katastrophal, weil
sehr viel Beifang, Zerstörung des Lebensraums zahlreicher
Meerestiere und Zerstörung von jahrhundertealten
Korallengärten.
Baumkurren
pflügen die oberste Meeresbodenschicht um und
scheuchen die Fische aus dem Boden. Gerade für
Jungtiere gefährlich. Insgesamt viel Beifang.
Netz eines Trawlers
Quelle: © European Community,
2005
Ringwaden
umkreisen Fischschwärme mit dem Netz und schließen sie
ein. Häufig Beifang von Meeressäugern. Wenn sie allerdings
korrekt und verantwortungsbewusst eingesetzt sind, ist eine
hohe Selektivität möglich.
Stellnetze
werden wie eine Wand im Wasser aufgestellt, in der sich die wandernden Fischschwärme
verfangen. Häufiger Beifang: Kleinwale.
Treibnetze
schweben wie eine Wand im Wasser. Hoher Beifang vor allem an Meeressäugern, Schildkröten und Haien, da sie wenig selektiv sind. Inzwischen sind sie weitgehend verboten.
Langleinen
sind bis zu 100km lange Angelschnüre, die mit vielen Köderhaken (bis zu 20 000) bestückt
sind. Sie werden dicht an der Wasseroberfläche ausgelegt oder hinter dem Schiff hergezogen. Gefahr besteht hier auch für Seevögel. Aber auch viel anderer Beifang. Je länger die
Leinen sind, desto katastrophaler die ökologischen Folgen.
Reusen
sind auf dem Meeresboden stehende Netzschläuche. Sie werden als ökologisch fast unbedenklich eingstuft.
Dynamit- und Giftfischen
wird, obwohl mittlerweile verboten, vor allem in Südostasien immer noch praktiziert. Aber
auch im Mittelmeer zum Teil noch verwendet. Es handelt sich hierbei um eine äußerst brutale Methode des Fischfangs. Durch den Einsatz von Dynamit und Gift (Cyanid) werden neben den gewünschten Fischen, auch alle sonstigen Meerestiere getötet, sowie die empfindlichen Korallenriffe geschädigt.
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Fisch ist Natur pur
75 % des konsumierten Fischs stammt aus natürlichen Ökosystemen.
Die industrielle Fischzucht ist jedoch einer der weltweit am stärksten wachsenden Sektoren.
Spitze ist dabei die Shrimpszucht in tropischen Ländern. Das jährliche Wachstum der Branche liegt bei durchschnittlich 9% und boomt damit wie kein anderer Zweig der Nahrungsmittelindustrie. FAO (Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen) schätzt die Gesamtproduktion aus der Fangfischerei und Aquakultur auf jährlich 125 Mio. t. Der Anstieg während der letzten Jahre um etwa 20 Mio. t ist allein auf die Zunahme der Aquakulturproduktion
zurückzuführen.
Weltweit wird beim Betrieb von marinen
Aquakulturen zwischen zwei Typen von
Systemen unterschieden:
Zum einen können es Käfige sein, die im
Gewässer verankert werden. Meist werden
darin Fische, aber auch Muscheln und
Großalgen gezüchtet. Der Wasseraustausch
findet automatisch mit der Strömung statt.
Futter und Medikamente werden vom Menschen zugegeben.
2. Zum anderen kann die Zucht in Becken an
Land stattfinden. Das Wasser wird aus dem
direkt
vorgelagerten
Küstengewässern
eingeleitet. Folgen für die Küstengewässer können Überdüngung und Verschmutzung sein.
Die Anlagen sind durch Viren- und Bakterieneintrag von außen gefährdet. In der Regel werden die Becken nach 5 bis 10 Jahren aufgegeben, da sie durch Sedimente aus Algen, Futterresten, Düngemitteln und Fäkalien in so hohem Maße verschmutzt sind, dass die Wasserqualität nicht mehr für die Zucht ausreicht. Es werden neue Teiche angelegt. Zurück bleibt
eine stark belastete, für die Landwirtschaft auf
lange Zeit unbrauchbare Brache.
Shrimps-Aufzuchtbecken
Quelle: Earthlink
Um die rasante Nachfrage an Fisch zu decken,
stammen immer mehr Meerestiere aus Massenzucht. Über 150 Fischarten und 70
Muschelund
Weichtierarten
werden
mittlerweile in Aquakulturen produziert. Im Jahr
2030 wird die Menschheit schätzungsweise
mehr Zuchtfisch verzehren als Rindfleisch.
Shrimps, bereit zum Verspeisen
Innerhalb der EU werden jährlich 1,3 Mio. t
Meerestiere in Aquakultur produziert.
Die deutsche Produktion ist mit jährlich
43 000 t sehr gering. Es werden vor allem
Forellen (24 000 t pro Jahr) und Karpfen
(16 000 t pro Jahr) gezüchtet.
Mehr als 50% des Weltverbrauchs an Shrimps und Lachs kommt aus der Fischzucht und nur
noch 1% der angebotenen Lachse kommt aus freier Wildbahn.
Unter anderem die Weltbank fördert den Aufbau von industriellen Meeresfarmen. Argumente
sind, dass die natürlichen Fischbestände erschöpft sind und man damit die Unterernährung
in der Dritten Welt eindämmen könnte. In Wirklichkeit werden zum Beispiel Shrimps in der
Regel als Luxusartikel hauptsächlich von den Reichen der Industrieländer verzehrt und sind
damit keine Antwort auf die Nahrungsmittelknappheit der Armen.
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Die intensive Shrimpszucht findet nur zu 25% in westlichen Ländern statt. Der größte Teil
entfällt auf Länder der Dritten Welt. Diese decken den Reichen den Tisch und haben gleichzeitig die ökologischen Folgen des Konsums zu tragen („Rape-and-Run“-Industrie).
Der Shrimps-Markt unterliegt starken Schwankungen. Zum einen wird die Erzeugermenge
und der Marktpreis durch Ausbruch von Krankheiten beeinflusst. In Indien brach die
Shrimps-Produktion zum Beispiel in den Jahren 1994 und 1995 auf Grund einer Virusinfektion ein. Zum anderen spielen aber auch die Ernährungstrends der westlichen Welt eine große Rolle und bringen die produzierenden Länder in ihre Abhängigkeit.
Mit der „Blauen Revolution“ wird die moderne, industriell betriebene Aquakultur bezeichnet.
Zu einem großen Teil wird in der Aquakultur Fischmehl als Futter verwendet. 40% der jährlichen Fangmenge wird zu Fischmehl verarbeitet. Dem Meer wird so zusätzlich Biomasse
entzogen, um die industrielle Aquakultur zu ermöglichen. Die Aquakultur verbraucht damit
mehr Ressourcen als sie produziert. So wurden im Jahr 2000 für 5,7 Mio. t Zuchtfisch eine
Futtermenge von 1,1 Mio. t allein an Fischmehl benötigt, die aus 5,5 Mio. t Fisch hergestellt
wurden. Zum Beispiel wird dem Meer für 1kg Kabeljau-Filet aus der Zucht etwa 20-25kg
Biomasse für Futter entzogen.
Beim Sammeln der Larven für die Shrimpszucht kommen auf einen Shrimp aus der Zucht
100 Fische oder Shrimps, die als nutzloser Beifang aus dem Meer geholt werden.
Ein weiteres Problem im Zug der Anlage
von
Aquakulturen
sind
deren
Auswirkungen auf die Mangrovenwälder.
Die Anlage von Shrimps-Teichen ist die
Hauptursache
für
den
Rückgang
Mangrovenwälder in den letzten Jahrzehnten um fast die Hälfte. Die
Mangrovenwälder
sind
für
die
küstennahen Ökosysteme von großer
Bedeutung.
Sie
sind
nicht
nur
Kinderstube für zahlreiche Fischarten
und Meerestiere. Sie dienen auch der
Uferbefestigung. Ihr Fehlen hat z.B. im
Fall eines Tsunamis verheerende FolAufforstung eines aufgegebenen
gen.
Shrimpsteiches
In Thailand wurde zwischen 1961 und
Quelle: Earthlink
1993 rund 1/3 der gerodeten Mangrovenwaldfläche in Shrimps-Farmen verwandelt. In Honduras wurde insgesamt fast 70% des wichtigen Ökosystems zerstört.
Shrimps-Farmen verschmutzen die Küstengewässer. Der schwer mit Pestiziden und Antibiotika belastete Abfall gelangt in die angrenzenden Mangroven, die landwirtschaftliche Nutzfläche oder direkt ins Meer. Folgen sind zum Beispiel Fischsterben, Grundwasserverseuchung,
Trinkwasserprobleme und Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung. Es besteht auch die
Gefahr, dass die gezüchteten Shrimps-Arten in die Umwelt gelangen und dort die Meeresökologie bedrohen.
Nachhaltige Aquakultur ist in vielen traditionellen Gesellschaften Teil der Landwirtschaft. Sie
schont die Umwelt und sichert das natürliche Ökosystem.
Nach der traditionellen indischen Bewirtschaftungsmethode zum Beispiel werden die Teiche
während der Regenzeit zum Reisanbau und das übrigen Jahr für die Aufzucht von Shrimps
und Fisch genutzt. Durch diesen Wechsel kann eine Überlastung der Böden, wie sie bei industriellen Zuchtmethoden auftritt, ausgeschlossen werden.
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In der EG-Öko-Verordnung ist die
Aquakultur bislang nicht geregelt.
Naturland hat Richtlinien für eine
ökologische Aquakultur erlassen. Sie
verpflichten
sich,
bei
der
Standortwahl, den Mangrovenschutz
zu berücksichtigen. Auch Bioland hat
Richtlinien für eine ökologische
Karpfenzucht aufgestellt.
Ökologische Teichhaltung findet in
natürlichen und naturbelassenen
Teichen mit lockerem Bodengrund,
reichem Pflanzenwuchs und Tierleben statt. Bioteichwirte ergänzen die
natürliche Futtergrundlage mit pflanzlichen Biofuttermitteln, wie zum Beispiel Roggen, Weizen und Lupinen. Fischmehl und Fischöl sind tabu. Weiteres Kennzeichen
ist eine an die natürliche Nahrungsgrundlage angepasste Besatzdichte.
naturnahe Forellenzucht
Quelle: www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/
Foto: Thomas Stephan
Fisch macht Arbeit
Aufgegebenes Shrimpszuchtbecken
Für die Anlage von Aquakultur wird häufig
fruchtbarer und produktiver Boden verbaut. Nach
Beendigung der Nutzung sind die Gebiete durch die
Belastung mit Fäkalien, Algen, Futterreste und
Düngemittel für viele Jahre für die landwirtschaftliche
Nutzung unbrauchbar. In vielen Regionen beklagen
die Bauern Produktionsausfälle im Reisanbau.
Weil das Grundwasser versalzen ist, müssen die
Bewohner mittels Tanklastwägen mit Trinkwasser
versorgt werden oder weite Wege zum Wasserholen
in Kauf nehmen. Auch die Brennstoffbeschaffung ist
schwieriger geworden.
Quelle: Earthlink
Die Fischer benötigen mehr Zeit, um die gleiche
Menge an Fisch zu fangen wie früher, da sich die
Fische gestört fühlen und sich in der Nähe von Aquakulturen in größere Tiefen zurückziehen.
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Gewinne aus der Shrimps-Produktion
fahren einige wenige, kapitalkräftige
Investoren
ein.
Aquakulturen
vernichten mehr Arbeitsplätze als
geschaffen werden. Ein Reisfeld
benötigt zehnmal mehr Arbeitskraft als
ein Garnelenteich gleicher Größe.
Den
einfachen
Leuten
bleiben
mangels Kapitals für Zucht nur die
Einkünfte aus Hilfsarbeiterjobs und
Verpachtung.
Die
ökologischen
Folgen, wenn die Produktion bereits
nach wenigen Jahren verlagert wird,
haben sie aber alleine zu tragen.
Frauen beim Shrimps-Puhlen in Bombay
Quelle: Sieglinde Jedziny
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Fische aus den Bayerischen „Meeren“
Die wichtigsten heimischen Fischarten
Regenbogen- und Bachforelle
Bachsaibling
Schuppen- und Spiegelkarpfen
Schleie
Barsch
Zander
Hecht
Aal
Wels/Waller
Stör
Lachs
Edelkrebs/Flusskrebs
Süßwasserfische bekommt man – mit Ausnahme der Renke - eigentlich nur noch aus Zucht
zu kaufen. Gezüchtet wird sowohl in gewachsenen Seen mit natürlichen Ufern, als auch in
mit Beton eingefassten Teichen. Am Aussehen der Fische ist zu erkennen, aus welcher Art
von Zucht sie stammen. Abgestoßene oder angenagte Flossen deuten auf Haltung in Betonbecken hin. Der Geschmack ist abhängig von Qualitätsmerkmalen wie Wasserqualität, Mast
und Futter. Möglichkeiten, die Mast zu beschleunigen, sind Wassertemperaturerhöhung, Benutzung von Standwasser statt Fließwasser und unter Umständen Zusatz von verschiedenen
Stoffen im Futter, wie zum Beispiel Medikamenten.
Renke, Forelle und Karpfen werden vom Preis-Leistungs-Verhältnis her am akzeptabelsten
eingeschätzt.
Karpfen kommen wild in Deutschland eigentlich nur noch in der
Donau vor. In der konventionellen Zucht werden sie in
künstlichen Behältern, zum Beispiel in Betonbecken, gehalten
und mit Alleinfutter, bestehend aus Fischmehl, Fischöl und/oder
Sojaschrot, gemästet. Folgen können Eutrophierung, also das
„Umkippen“ der Teiche, Belastung der angrenzenden Gewässer
und gesundheitliche Risiken für die Fische sein. Unter dem
Bioland-Zertifikat kann man Karpfen aus ökologischer Zucht
kaufen.
In Deutschland werden jährlich 11 000 t Karpfen produziert und
weitere 5 000 t aus dem Ausland importiert. Pro Kopf sind das
jährlich jedoch nur 180g. Im Vergleich dazu verzehrt jeder
Deutsche 14kg Seefisch pro Jahr. Zuchtkarpfen werden in
Deutschland vor allem von Oktober-April angeboten.
Die Regenbogenforelle gehört heute zu den wichtigsten Zuchtfischen in Deutschland und hat die Bachforelle weitgehend verdrängt.
Bioland-Karpfen
Bildquelle: Hinrich Hansen,
www.bioland.de
Die Bachforelle wurde zum Fisch des Jahres 2005 gewählt. Sie
zählt zu den bedrohten Tierarten, da sie sehr empfindlich gegen
Verschmutzungen
ist,
begradigte
Bäche
ohne
Versteckmöglichkeiten meidet und durchgängige Bachsysteme
benötigt, um ihre Laichplätze zu erreichen.
81% der heimischen Fischarten sind vom Aussterben bedroht. Strömungsliebende Fischarten sind zu über 90% gefährdet. Langdistanzwanderer wie Lachs, Stör und Meerforelle sind
in Bayern praktisch ausgestorben und insgesamt zu 100% gefährdet. Kieslaichende Arten,
wie zum Beispiel Äsche, Nase und Huche sind ebenfalls zu 100% gefährdet. Die stärker bewirtschafteten Arten, wie der Hecht und die Forelle sind deutlich weniger gefährdet.
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Im Starnberger See, dem Ammersee und dem Chiemsee war die Renke einst stark vertreten. Aufgrund der erreichten Sauberkeit der Gewässer durch die Ringkanalisation gibt es
nicht mehr genug Plankton als Nahrung für die Fische. Für die Fischer am See wird es zunehmend schwerer, Fische mit einem Verkaufsgewicht von über 100g zu fangen. Eher problematisch zu bewerten sind die zunehmenden Importe von zum Beispiel Renken unter anderem aus Polen, da diese über große Distanzen bis zum Endverbraucher transportiert werden müssen.
Wie angel ich mir einen guten Fisch?
MSC (Marine Stewardship Council) (www.msc.org)
MSC ist eine unabhängige, globale und profitfreie Organisation, die gegründet wurde, um eine Lösung für das Problem der Überfischung zu finden. Sie arbeitet zum Schutz der weltweiten Fischbestände an der Unterstützung und Förderung der umweltfreundlichen Alternativen. Im MSC sitzen Vertreter von Umweltschutzorganisationen, Regierungen der betroffenen Regionen und der Fischerei-Industrie.
In Deutschland ist das Siegel auf Produkten der Firmen Metro, Mare,
Friedrichs, Frosta, Youkon Wilder Lachs und Iglo zu finden.
Von Greenpeace wird das Zertifizierungsverfahren allerdings stark kritisiert. Zum einen kritisieren sie, dass zum Teil Produkte zertifiziert wurde,
obwohl es sich um stark bedrohte und überfischte Arten handelt. So geschehen zum Beispiel beim neuseeländischen Hoki. Kritikpunkt ist zum
anderen auch die Zusammensetzung des Councils. Die unabhängige
Kontrollfunktion sei durch die Zusammensetzung des Vorstandes des
MSC, in dem Vertreter aus der Fischerei und Industrie großen Einfluss
haben, nicht gewährleistet.
Earth Island Institute (www.earthisland.org/immp)
1989 erklärten die großen Tunfischanbieter, keinen mit delphingefährdenden Methoden gefangenen Tunfisch mehr zu verarbeiten. Um Gewissheit
über die Einhaltung dieser Erklärung zu bekommen, etablierte das Earth
Island Institute das International Monitoring Program mit bindenden Richtlinien für die Tunfischindustrie. Diese Richtlinien verlangen, dass Tunfisch
weder durch Umkreisen von Delfinen durch Ringwadennetze im Tropischen Ost-Pazifik (hier sind Delfine mit Gelbflossen-Tunfischen vergesellschaftet), noch durch Treibnetze gefangen wird.
Wichtig: Aufdrucke und Logos „delphinfreundlich gefangen“ o.ä. sind nicht
geschützt und können auch ohne Kontrollen verwendet werden. Nur nebenstehendem Logo kann vertraut werden, da es geschützt ist.
Naturland (www.naturland.de)
Naturland zertifiziert Produkte aus anerkannter ökologischer Aquakultur.
Die Palette reicht von Karpfen, Forelle, Lachs und Muscheln aus Irland bis
hin zur ökologischen Shrimps-Produktion
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Bioland Karpfen (www.bioland.de/biotiere/karpfen.html)
Auch Bioland hat Richtlinien für Karpfen aus Teichhaltung erlassen.
Regionale Fische
Die Fänge der Fischer auf den bayerischen Seen gehen immer mehr zurück. Die Nachfrage
nach Süßwasserfischen kann aus regionalen Gewässern nicht gedeckt werden. In den meisten Gemeinden rund um die Bayerischen Seen gibt es Fischer, die meist im Laufe des
Vormittags ihren Fang verkaufen. Wer eine der seltener gewordenen Renken ergattern will,
sollte aber früh aufstehen. In der Regel bieten die Fischer zusätzlich Zuchtfische aus Teichhaltung an. Hier sollte man nachfragen, auf welche Weise gezüchtet wird und ob oder welche Zusätze verwendet werden.
Die Favoriten (siehe Einkaufsführer WWF und Greenpeace)
Alaska Wildlachs:
Lebt im Nordostpazifik. Die Bestände vor Alaska sind nicht überfischt. Wird mit Handleinen
gefangen, daher wenig Beifang. Die Fischbestände vor Alaskas Küsten sind MSC-zertifiziert
und im deutschen Handel erhältlich.
Hering:
Lebt im Nordatlantik, der Nord- und Ostsee, aber lediglich norwegischer Hering, sowie die
Nordsee und die westliche Ostsee gelten als nicht überfischt. In der zentralen Ostsee ist der
Fischereidruck zu hoch. Wird mit Schleppnetzen gefangen. In der Nordsee etwa 10% Beifang, vor allem Makrele und Stöcker. Bei Heringen aus der östlichen Ostsee wurden Dioxinbelastungen festgestellt.
Makrele:
Unser „Steckerlfisch“. Lebensraum ist der Nordostatlantik, die Nord- und die westliche Ostsee. Der Bestand des Nordostatlantik gilt als nicht überfischt, jedoch der der Nordsee. Gefangen wird mit Schleppnetzen und Ringwaden. Da es sich um Schwarmfische der oberen
Schichten handelt, ist der Fang fast sortenrein und hat mit etwa 3% sehr wenig Beifang.
Seelachs:
Früher wegen seines schwarzen Rückens auch Kohlfisch oder Köhler genannt. Gehört entgegen seines Namens nicht zur Gruppe der Lachsfische, sondern zu den Dorschfischen.
Lebt im Nordatlantik und der Nordsee. Die Bestände in der Nordsee und in den Gewässern
westlich von Schottland gelten als nicht überfischt. Die Bestände um Island und die FäröerInseln gelten als zu stark befischt. In der Nordsee wenig Beifang, in arktischen Gewässern
Beifang an Kabeljau. Wird häufig rotgefärbt als Lachsersatz gehandelt. Nicht zu verwechseln
mit dem stark überfischten Alaska-Seelachs.
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Zander:
Ist in mitteleuropäischen Süßgewässern, wie auch in salzarmen Teilen der Ostsee zu finden.
Wird aber auch als Zuchtfisch importiert. Vor allem mit Stellnetzen gefangen mit wenig Beifang. Von WWF als annehmbar eingestuft, von Greenpeace als kritisch, vermutlich wegen
Importen aus Aquakultur.
Fische aus Öko-Aquakultur:
Öko-Regenbogenforelle:
Süßwasserfisch, in Naturteichen gezüchtet. Naturlandzertifiziert.
Atlantischer Lachs (Öko-Lachs):
Kommt aus Zuchtanlagen an der irischen Westküste und
ist Naturland-zertifiziert.
Öko-Karpfen:
zertifizierter Lachs aus
Schottland
Süßwasserfisch aus naturnaher Teichhaltung nach Naturland- und Bioland-Richtlinien.
Quelle: www.oekolandbau.de / ©BLE,
Bonn/ Foto: Thomas Stephan
Die Verlierer (siehe Einkaufsführer WWF und Greenpeace)
Alaska-Seelachs:
Fisch des Fischstäbchens und des Schlemmerfilets. Lebensraum ist der Nördliche Pazifik.
Die Bestände des Nordost-Pazifik gelten als nicht überfischt, die des Nordwest-Pazifik hingegen schon. 2004 wurde ein historischer Tiefstand der Bestände verzeichnet. Deshalb
MSC-Zertifizierung für Fisch aus verantwortungsvollem Fang beachten. Er wird mit Schleppnetzen gefangen. Beifang sind dabei unter anderem Wildlachse. Sowohl Beifang, Bestand
und Fangmethode werden vom WWF als bedenklich bewertet.
Goldbrasse/Dorade:
Kommt bei uns vor allem als Zuchtfisch in den Verkauf. Lebensraum ist eigentlich der Ostatlantik und vor allem das Mittelmeer, hier hauptsächlich die Gewässer um Griechenland.
Weist die bekannten Probleme eines Zuchtfischs auf, wie Antibiotikaeinsatz und zu engen
Besatz.
Miesmuschel:
Sowohl Beifang, Bestand und Fangmethode werden vom WWF als bedenklich bewertet.
Lebensraum sind eigentlich alle Weltmeere. In der Nord- und Ostsee, sowie dem Wattenmeer sehr häufig zu finden. Muschelbänke im Wattenmeer sind durch das Sammeln junger
Wildmuscheln für den Besatz von Aquakulturen stark zurückgegangen. Die Verwendung von
Muscheldreggen, das sind kleine Netze, mit denen die Muscheln vom Boden gekratzt werden, führt zu Beifang vor allem an wirbellosen Tieren.
Hängekulturen in Netzen (Mittelmeer) und Pfahlkulturen (Frankreich) werden als unbedenklich eingestuft.
Sardine:
In allen Weltmeeren zu finden. Der Bestand wird als bedenklich eingeschätzt. Die Fangmethode und der Beifang gelten als annehmbar. Der Pazifik und der Atlantik gelten als überfischt, während das Mittelmeer nach WWF-Angaben nicht überfischt sei. Gefangen wird mit
Ringwaden, Schlepp- und Stellnetzen. WWF stuft den Beifang als gering ein, Greenpeace
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etwas höher. Das Mittelmeer wird von Greenpeace im Unterschied zu WWF als vermutlich
ebenfalls überfischt eingestuft.
Tintenfisch, Oktopus/Kalmar:
Kommt aus allen Weltmeeren. Die Bestände werden vom WWF als bedenklich angesehen,
die Fangmethoden und der Beifang aber als annehmbar. Allgemein sind darüber wenig Informationen verfügbar. Gefangen wird mit Reusen, Stellnetzen und Schleppnetzen. Deutsche Importe stammen zu 40% aus Thailand.
Wolfsbarsch/Seebarsch:
Zum allergrößten Teil Zuchtfisch mit den bekannten Problemen, wie Antibiotika-Einsatz und
zu hohe Besatzdichte. Natürlicher Lebensraum sind die Küstenregionen des Atlantik und
Mittelmeer. Die Mittelmeerbestände sind überfischt. In der Biskaya sind Delphine häufiger
Beifang.
Zum Weiterlesen – Literaturtipps
greenpeace magazin. Unser Meer. Heft 4/05.
(www.greenpeace-magazin.de/magazin/home.php)
Mare. Schwerpunkt Fischen. Heft 51. August 2005.
www.mare.de/moremare/templates/heft/heft.php?id=55&&artikelid=321&PHPSESSID=adadf9febb9d286d437989c5d31ba6e7)
Rodenberg, Hans-Peter: See in Not. Die größte Nahrungsquelle des Planeten: eine Bestandsaufnahme. Marebuchverlag 2004.
(www.marebuch.de/index.php?http://www.marebuch.de/buecher/buch.php?id=1082)
14
Shiva, Vandana: Geraubte Ernte. Biodiversität und Ernährungspolitik. Rotpunktverlag 2004.
(www.rotpunktverlag.ch)
Greenpeace: Fisch & Facts 2005
(www.greenpeace-magazin.de/spezial)
WWF: Einkaufsführer Fisch (www.wwf.de/naturschutz/lebensraeume/meere-kuesten/fischerei/einkaufsfuehrer-fisch/)
Slow Food. Fisch in Seenot!. Heft 2/2004
Clover, Charles: Fisch kaputt – Vom Leerfischen der Meere und den
Konsequenzen für die ganze Welt. Riemann 2005.
(www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=140337)
Bürgin, Ralph/ Hofmann, Holger/ Lillelund/Kurt: Seafood. Gräfe & Unzer
1998
Das ultimative Buch über Seafood bietet alles Wissenswerte zum großen
kulinarischen Thema Fisch und Meeresfrüchte. Der Band mit Rezeptteil
und Warenkunde zeigt die Bandbreite der kulinarischen Möglichkeiten,
Fisch und Meeresfrüchte zuzubereiten: legendäre Klassiker der Haute
Cuisine ebenso wie regional beliebte Spezialitäten. Von Aal in Weinblättern bis Zarzuela de mariscos. Mit ausführlicher Küchenpraxis und
Profitricks für den fachgerechten Umgang mit Seafood. Das "Lexikon" bietet einen umfassenden , fundierten Überblick über alle kulinarisch relevanten Fische, Schal-, Krusten- und
Weichtiere. Großzügig bebildert und detailliert beschrieben.
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Das große Kochbuch der Fische & Meeresfrüchte. Karl Müller Verlag 2004
Von der kulinarischen Vielfalt, die in den Meeren der Welt schlummert, legt
dieser Band ein Zeugnis ab. Ob Schwertfisch oder Heilbutt, es muss nicht
immer Kaviar sein. Eine ausführliche Warenkunde und Tipps zur optimalen
Zubereitung begleiten eine Kollektion der leckersten und würzigsten Spezialitäten.
www.karl-mueller-verlag.de
Downloads
Tunfischliste von GRD (Tunfischliste auf www.delphinschutz.org)
Unser Quiz
Links
Die Grünen im Europäischen Parlament
www.eat-better.org
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
www.delphinschutz.org
Marine Stewardship Council (MSC)
www.msc.org
Naturland-Verband e.V.
www.naturland.de
www.oekolandbau.de
Bioland Ökologischer Landbau.
www.bioland.de
Greenpeace – Themengebiet Meere.
www.greenpeace.de/themen/meere/
WWF – Themengebiet Meere & Küsten.
www.wwf.de/naturschutz/lebensraeume/meere-kuesten/
Fisch-Informationszentrum (FIZ)
www.fischinfo.de
Earthlink – Think Shrimp.
www.thinkshrimp.de
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