Hesch gwüsst? Woher kommt der Morgentau? Aus der Luft. Nachtaktiv Am Abend, wenn die Sonne untergegangen ist und die Dunkelheit hereinbricht, sinkt die Temperatur immer mehr. Ab einer bestimmten Temperatur ist der Taupunkt erreicht, dann weist die Luft 100 Prozent relative Feuchtigkeit auf. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sich die Feuchtigkeit aus der Luft am Boden, an Gegenständen und Pflanzen, manchmal sogar an Insekten abzulagern. Besonders oft geschieht dies am frühen Morgen, weshalb man von Morgentau spricht. Immerhin zwei bis fünf Prozent des gesamten Niederschlags in Mitteleuropa wird in Form von Tau geliefert. Wasserträger Die Luft enthält Feuchtigkeit. Je wärmer sie ist, desto mehr Wassermoleküle stecken in ihr. Kühlt die Luft dagegen ab, sinkt ihre Fähigkeit Wasser aufzunehmen. 3 Eiskalt Ist es am Morgen besonders kalt, gefrieren die Tautropfen. Diesen gefrorenen Tau kennen wir auch unter den Bezeichnungen Eistau oder Raureif. Nicht zu verwechseln allerdings mit Reif. Dieser bildet sich nämlich, wenn sich das Wasser bereits in der Luft in Eis verwandelt. 4 Überlebenswichtig Tau ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern er erhält auch Leben. Viele Pilze und Kakteen könnten ohne ihn nicht überleben. Dasselbe gilt für Wüstenbewohner sowie einige Insektenarten wie zum Beispiel die Blutzikade. Zudem kommt der Tau in vielen Gedichten und Mythen vor. In der griechischen Mythologie gibt es sogar eine Göttin des Taus: Ersa, die Tochter von Göttervater Zeus und der Mondgöttin Selene. Neu auch als Sammelband erhältlich! Bestellen unter: www.coopzeitung.ch/kinderfrage TEXT: SUSANNE STETTLER; ILLUSTRATION: SIBYLLE HEUSSER UND MARCUS MOSER/WWW.ATELIER-OCULUS.CH 2 1