blickpunkt Titel Foto: djd GESUNDHEIT Weihnachten könnte so schön sein, wären da nicht die Tücken des üppigen Festmahls. Doch da man sich darauf schon das ganze Jahr freut, kommt Verzicht nicht in Frage. Blickpunkt weiß Rat und sagt, wie Magen und Darm das Jahresende unbeschadet überstehen. W eihnachten rückt unaufhaltsam näher. Und das nicht nur mit Christmette, Geschenken und fröhlichem Beisammensein. Auch Gans oder Karpfen, reichlich Beilagen, Plätzchen und anderen Süßigkeiten sowie meist mehr Alkohol als üblich stehen während der Feiertage auf dem Programm. Anstrengende Zeiten für Magen und Darm. Denn beide müssen Schwerstarbeit leisten, um alles gut zu verdauen. Die beste Hilfe für Magen und Darm So schmeckt Weihnachten! 8 Verzicht ist keine Lösung Damit er das schafft, benötigt der Verdauungstrakt für die Aufspaltung der Nahrung spezielle Enzyme. Doch gerade diese enthalten die klassischen Weihnachtsmahlzeiten und Süßigkeiten im Normalfall nicht. Denn die sind in der Regel reich an Fett, Eiweiß, Zucker und arm an Ballaststoffen. Die leidigen Folgen sind Blähungen, Verstopfungen, Magendrücken und Völlegefühl. Und als ob das nicht genug wäre, legen die meisten Menschen über die Feiertage noch ein paar Kilo zu. Mäßigung beim Essen und Trinken und regelmäßige Bewegung sind zwar gute Möglichkeiten, Magen und Darm nicht zu belasten und unnötig zu strapazieren, doch gerade während der Feiertage eher unrealistisch. Bitterstoffe helfen Was also tun? Helfen Sie Ihrem Magen und Darm mit pflanzlichen Mitteln, die Festtage gut zu überstehen und keine überflüssigen Kilos anzusammeln. Bewährt haben sich Bitterstoffe von Wegwartenkraut, Löwenzahnkraut, Wild-Artischockenblätter und Hagebuttenschalen reizen die Geschmacksrezeptoren, regulieren den Appetit und erhöhen die Sekretion von Magensäften. Dadurch wirken sie auf die Verdauung, die bereits im Mund beginnt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie den bitteren Geschmack schon auf der Zunge schmecken. Denn die Bitterstoffe regen die für die Fettverbrennung nötige Gallensäureproduktion an, so dass es gar nicht erst zur Einlagerung als Hüftspeck oder Bauchfett kommt. Geschmack und Körpergewicht Forschungen zeigen, dass die Geschmacksrezeptoren der Zunge direkte Veränderungen im Stoffwechsel auslösen. So steigert das Signal „süß“ die Zuckeraufnahme im Darm, ganz egal ob Zucker oder Süßstoff für den süßen Geschmack verantwortlich sind. Ein Grund, warum auch Süßstoffe immer wieder als Auslöser von Übergewicht diskutiert werden. Das Signal „bitter“ kann in Speisen und Getränken leicht das Signal „süß“ übertönen. Ursache ist wahrscheinlich, dass „bitter“ 10.000 Mal stärker als „süß“ wirkt und beide Signale die gleichen Übertragungswege im Nervensystem nutzen. Im Tierversuch konnte bereits nachgewiesen werden, dass bitterstoffhaltige Nahrungsmittel trotz energiereicher Ernährung eine Gewichtszunahme vermeiden – insbesondere die Energie-Einlagerung in Form von Bauchfett. Die phantastischen 1 2 3 9 Bittere Schleifenblume reguliert die Beweglichkeit des Magens. Je nach bedarf regt sie diese an oder beruhigt sie. Angelikawurzel entstaut bei Völlegefühl und leichten Blähungen. Außerdem reguliert sie die Magensäureproduktion. Kamille wirkt beruhigend, entündungshemmend und krampflösend, kann aber dazu die Beweglichkeit des Magens steigern und ihn so in Schwung bringen. 4 Kümmel wirkt bei Krämpfen, Blähungen und Völlegefühl. Seine Inhaltsstoffe regulieren dazu die Verdauung. Fettreiche Mahlzeiten werden verträglicher. 5 Mariendistel entfaltet zellschützende Eigenschaften im Magen und kann Geschwüren vorbeugen. Außerdem wirkt sie entzündungshemmend. 6 Melisse beruhigt einen nervösen Magen ebenso wie gereizte Nerven. Dadurch lindert sie auch Krämpfe und Blähungen. Ihre Inhaltsstoffe regen die Bildung von Speichel- und Gallensaft an. 7 8 9 Pfefferminze kann Magenkrämpfe beruhigen und bei Blähungen und Übelkeit helfen. Schöllkraut steigert die Beweglichkeit des Magens. Seine Bitterstoffe, Alkaloide und Flavone wirken beruhigend auf den Magen. Süßholzwurzelextrakte beruhigen und entkrampfen den Magen, helfen beim Abheilen von Magengeschwüren. Dazu regt sie die Verdauungssäfte des Magens an. 9 3 Übungen für die 1 Der Bauch tut weh, der Magen grummelt und die Verdauung streikt – in so einer Situation bewegt sich niemand gerne. Doch was viele nicht wissen: Bewegung und leichter Ausdauersport können helfen, den Kreislauf und die Verdauung in Schwung zu halten und sind auch bei leichten Verspannungen im Bauchbereich gut. Für BauchschmerzenGeplagte kann sich sportliche Betätigung also durchaus lohnen. Wie das am besten geht, zeigt Ihnen Dipl.-Sportwissenschaftlerin Sarah Erlach. Sie hat für Sie ganz einfache Übungen aus verschiedenen Sportdisziplinen zur Bekämpfung von Bauchbeschwerden zusammengestellt. 2 Verdauung Setzen Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden. Den Oberkörper leicht zurücklegen und die Füße vom Boden lösen. Beginnen Sie nun die Arme und Beine abwechselnd anzuwinkeln und wieder zu strecken. Versuchen Sie diese Übung so lange wie möglich durchzuführen, ohne die Füße abzusetzen. Wenn Ihnen der Boden zu hart ist, legen Sie sich eine Matte oder ein Kissen unter. 2 Tanzen – Musik im Blut Setzen Sie zunächst nur den rechten Fuß vor und zurück. Nun die Hüfte mitnehmen und beim Schritt nach vorn die Arme über dem Kopf kreuzen. Beim Schritt zurück die Arme wieder sinken lassen. Danach dasselbe mit dem linken Bein ausprobieren. Die Übung kann nach Lust und Laune wiederholt werden. Durch die wiederholten, rhythmischen Bewegungen werden die Bauchorgane vermehrt durchblutet und somit die Verdauung angeregt. Außerdem werden beim Tanzen Glückshormone ausgeschüttet, die sich positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirken. 3 Handball – mehr Schwung für das Zwerchfell Durch die rhythmischen Bewegungen bei dieser Übung werden der Bauch und das Zwerchfell massiert. Dies wirkt anregend auf den Magen-Darm-Trakt und fördert somit die Verdauung. Führen Sie aus der Grundstellung heraus eine Fangbewegung aus. Dabei tun Sie so, als ob Sie mit beiden Händen einen Ball vor dem Bauch fangen. Danach den rechten Arm nach oben nehmen und langsam eine Wurfbewegung ausführen. Führen Sie dieselben Bewegungen auch mit der anderen Seite durch. Tipp: Haben Sie vielleicht noch irgendwo einen Ball zu Hause? Höchste Zeit ihn mal wieder rauszukramen und diese Übung mit einem „echten“ Ball durchzuführen. 1 Rudern gegen einen trägen Darm Bei dieser Übung stärken Sie gezielt Ihre Bauchmuskulatur. Da die Muskeln im Bauch die Darmtätigkeit unterstützen, eignet sich regelmäßiges Training hervorragend zur Vorbeugung von Darmträgheit und anderen Verdauungsstörungen. 3 Bitterstoffe gegen Bauchfett Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung kauten 520 Probanden zwei bis dreimal täglich einen Teelöffel des Bitterstoffprodukts Urbitter® von Dr. Pandalis. Bereits nach sechs Wochen betrug die durchschnittliche Gewichtsabnahme pro Teilnehmer 3,5 Kilogramm. Das gesundheitsgefährdende Bauchfett konnte deutlich reduziert werden – ohne diätetische- oder Bewegungsmaßnahmen. Wichtig: die Muskelmasse wurde dabei nicht abgebaut. Die Befunde unterstützen die Annahme, dass Bitterstoffe nicht nur die Verdauung beschleunigen, sondern über eine Reizung der Geschmacksknospen eine direkte Wirkung auf den Stoffwechsel haben können. Hierauf weisen auch neueste Forschungen hin, die Rezeptoren für „bitter“ auch in der Magen und 10 Darmschleimhaut gefunden haben. Diese Rezeptoren für „bitter“ sind sogar in der Lage, verdauungs- und stoffwechselsteuernde Hormone selbst zu bilden und freizusetzen. Warum Stress schadet Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen oder Magenkrämpfe können aber auch durch Stress entstehen. Denn Gehirn und Verdauungssystem stehen in direkter Verbindung miteinander. Ideal, wenn ein pflanzliches Arzneimittel wie Iberogast diese verschiedenen Probleme mit einem Mal lösen kann. Möglich macht das die Kombination aus neun verschiedenen Heilpflanzen. Dazu gehören die Pflanzenextrakte aus Bitterer Schleifenblume (Iberis amara), Angelikawurzeln, Kamillenblüten, Kümmelfrüchten, Mariendistelfrüchten, Pfefferminzblättern, Melissenblättern, Schöllkraut und Süßholzwurzelextrakt (siehe Kasten). Jedes für sich ist schon ein starker „Einzelkämpfer“. Zusammen jedoch verstärken sie die Wirkung des anderen. Schnelle Hilfe bei Sodbrennen Darüber hinaus gibt es einiges, was man bei plötzlichem Sodbrennen unternehmen kann. So neutralisiert ein Glas Milch die überschüssige Säure. Nachts sollte man den Oberkörper hochlagern. Außerdem ist es ratsam, nicht zu scharf zu würzen und sich mit Süßem, Alkohol und Zigaretten zurückzuhalten. Fest steht: Sodbrennen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Treten die Beschwerden häufiger auf, kann die Speiseröhre Schaden nehmen. Helfen die Hausmittel im Akutfall nicht, sollte man deshalb lieber zur Tablette zum Beispiel mit dem Wirkstoff Omeprazol greifen. Verstopfungen vorbeugen Viel Fleisch und Mehlspeisen, wie sie zu Weihnachten gereicht werden, enthalten wenig Balaststoffe und sind dazu angetan, den Darm träge zu machen. Die Folge: Ver- stopfung. So beugen Sie vor: Trinken Sie viel stilles Wasser zu den Mahlzeiten, setzen Sie wenigstens zum Frühstück auf Naturjoghurt mit getrockneten Früchten und essen Sie zwischendurch mal einen Apfel. Vor allem aber Bewegung bringt den Darm in Schwung (siehe Übungen rechts). Wenn all das nichts hilft, können Dragées oder Tropfen mit dem Wirkstoff Bisacodyl (aus der Apotheke) die Verdauung sanft und auf natürliche Art anschieben. So gerüstet, können Sie das Weihnachtsfest ohne Gewissensbisse genießen. Abnehmen jedenfalls können Sie im neuen Jahr! 11