Mitteldeutsche Braunkohlengeseflschaft mbH Glück-Auf-Straße 1, 06711 Zeitz A#11 MIBRAG Antrag auf Erteilung einer bergrechtlichen Bewilligung nach § $ Bundesberggcsetz zur Gewinnung des Bodenschatzes Braunkohle im Feld Pödelwitz 1 Landkreis: Zeitz, Leipzig 25. MA 2[i11 /3/ ‚/1 7! Dr. oachim Geisler Vorftzender der Geschäftsführung / 1‘.- Horst Schmidt Technischer Geschäftsführer Mitteldeutsche BraunkohIengeseIIschft mbH MI BRAG Die gemeinsame Grenze des beantragten Feldes mit besteh enden Berechtsamen schafft die Voraussetzung, die vorhandenen Transport- bzw. Versorgungsund Infrastrukturtrassen sowie bestehenden Einrichtungen direkt weitet zu nutzen. 4 Angaben zur Lagerstätte Westlich an das Abbaufeld Peres angrenzend, setzt sich die Geologie des Abbaufeldes Pe res im Bewilligungsfeld Pödelwitz 1 fort. Regionalgeologisch befind et sich das das Gebiet am Rand des Weißelsterbeckens, einem Sedimentationsraum, im dem sich im Zeitalter des Tertiärs mehrmals Braunkohleflöze gebildet haben. Die prätertiäre Basis bilden Buntsand stein im Norden und Zechstein im Süden. Die geologische Situati on ist im Fundstellenriss sowie den geologischen Schnittdarstellungen aufgezeigt (Anlage 2.1 bis 2.4). Das älteste ausgebildete, betgmännisch interessante Flöz ist das Flöz 1, das im Bewilli gungsfeld Pödelwitz 1 nur eine durchschnittliche Mächtigkeit von 2 5 rn aufweist. Während im Norden durchschnittlich 2 m anstehen, nimmt die Mächtigkeit nach Süden hin etwas zu und erreicht hier Mächtigkeiten von bis zu 12 m. Das Bornaer Hauptf löz (Flöz 23U) bildet im Untersuchungsgebiet die höffigste Einheit. Durch Subrosion entstan den hier kleinere Mul denstrukturen im Flöz. Diese befinden sich im Süden des Bewilligungs feldes. Das jüngere Thüringer Hauptflöz (Flöz 230) ist ebenfalls flächendeckend vertret en und weist Mächtigkei ten zwischen 2 und 6 m auf. Hingegen ist das Böhlener Oberflöz (Flöz 4) im Bewilligungsfeld nicht vorzufinden. — Die tertiären Schichten sind von den quartären Horizonten der Elster, Saale sowie Weich selkaltzeit mit verschiedenen Grundwasserleitern sowie Geschiebeme rgel/-lehm und Lößschichten mit insgesamt ca. 25 m Mächtigkeit überlagert. Die bereits durchgeführte Gewinnung in den östlich und südlich gelegenen Abbaufeldern Peres und Schleenhain weisen die Gewinnbarkeit der Lagerstätte nach. Im beantragten Be willigungsfeld steht in den genannten Flözen ein geologischer Vorrat von 12,6 Mio. t bzw. ein technisch gewinnbarer Vorrat von ca. 11,4 Mio. t an, der von ca. 33 Mio. m3 Abraum über deckt wird. 5 Darstellung des Arbeitsprogrammes Die zu Beginn der 1990er Jahre geplante Entwicklung des Tageba us Vereinigtes Schleen hain mit den Abbaufelder Schleenhain, Petes und Groitzscher Dreieck gewährleistet eine optimale Nutzung der Lagerstätte. Allerdings wurde damals die aktuell gültige „Feldesgren ze“ unter Beachtung der Lage von Ortschaften definiert. Auf dieser Basis wurde das Berg werkseigentum Peres unter Auslassung des Ortes Pödelwitz beantra gt und verliehen. War bisher für die Bewohner die unbedingte Erhaltung von tagebaunahen Ortslagen maß gebend, rückt heute der Aspekt einer hohen Lebensqualität in den Fokus. Die Beeinträchti gung durch Emissionen, die auch durch einen modernen Gewin nungsprozess unvermeidbar sind, führt bei den Bewohnern tagebaunaher Ortschaften vermeh rt zu der Uberzeugung, sich für eine freiwillige Umsiedlung zu interessieren. Dadurch entstehen für MIBRAG neue Optionen, diese vormals blockierten Randbereiche wieder in die Langfristpianung der Braunkohlengewinnung im Südraum Leipzig einzuordnen. MIBR AG befindet sich derzeit in Diskussionen mit Bewohnern von Pödelwitz hinsichtlich möglicher Rahmenbedingungen für einen Wohnortswechsel. vnn 4 Mitteldeutsche Bmunkohlongesellschatt mhH MI BRAG Mit dem Vorliegen der erforderlichen Voraussetzungen für Gewinnungsarbeiten in den Randfeldern ist es möglich, eine umfassende Nutzung des einheimischen Rohsto ffpotentials zu erreichen. Durch die geplante Feldeserweiterung Pödelwitz 1 können ca. 11,4 Mio. t Koh le zusätzlich gewonnen werden. Die geplante Tagebauentwicklung durch das Abbaufeld Peres in das Randfeld Pödelw itz hinein wird in Anlage 3 anhand von Bandstellungen des 1. Schnittes mit Jahress tänden dargestellt. Nach der Errichtung des Massenverteilers und dem Einschneiden im Süden des Abbaufeldes Peres folgt, wie bereits im Rahmenbetriebsplan dargestellt, eine Phase des Paralle lbetriebs von Süd nach Nord, die nach aktuellen Berechnungen 2021 endet. In diesem Entwicklungsstand wird der Drehpunkt 1 fDP 1) eingerichtet, über den der nördliche Teil des Abbau feldes in positi vem Schwenksinn abgebaut wird, Ist die Streckstellung von Kopf- und Strosse nband erreicht, wird der Drehpunkt auf seine zweite Stellung in unmittelbarer Nähe des Massenverteilers um gesetzt (DP II), von wo aus das Ausschneiden der im Rahmenbetriebsplan angezeigten End stellung im Jahr 2028 durch weiteres Schwenken gegen den Uhrzeigersinn vorges ehen ist. Die Gewinnung der Massen im Randfeld Pödelwitz ist einzig mit der Fortsetzung des begonnenen Schwenkens um den DP II vorgesehen. Die bergtechnisch westliche und südlich e Begrenzung des Randfeldes orientieren sich an technischen Anlagen, dem Verlauf der stationären Kohlebänder und der durch den alten Tagebau Peres angeschnittene Auskohlungs grenze. Durch beschriebene technologische Lösung und die gewählte Abgrenzung ist es möglic h, den westli chen Teil der Lagerstätte, im Rahmen der noch einzuholenden bodenmechani schen Vorgaben, optimal zu nutzen. Die Inanspruchnahme des Randfeldes Pödetwitz 1 wird in den Abbau- und die Rekultivierungsprozess des Tagebaues Vereinigtes Schleenhain eingebettet. 6 Leistungsfähigkeit des Unternehmens Die MIBRAG mbH betreibt 2 Tagebaue, 3 lndustriekraftwerke sowie eine Staubfabrik. Im Geschäftsjahr 2010 belief sich die Braunkohlenförderung auf 19,6 Mio. t. Haupta bnehmer waren das Kraftwerk Lippendorf mit 11,1 Mio. t sowie das Kraftwerk Schko pau mit 4,7 Mio. t. Im Jahr 2010 realisierte die MIBRAG mbH einen Umsatz von 387,1 Mio. €. Die MIBRAG mbH investiert kontinuierlich in die Tagebaue Profen und Vereinigtes Schleenhain bei gleichzeitiger Erkundung und Sicherung dieser und weiterer Lagerstätten. Die getätigten Investitionen erreichten im Geschäftsjahr 2010 einen Betrag von 41,7 Mio. € und liegen da mit 25,6 % über denen des Vorjahres. Davon entfiehlen 25,4 Mio € auf den Tagebau Vereinigtes Schleehain und 9,4 Mb € auf den Tagebau Profen. Wesentliche Investitions objekte waten die Fertigstellung der Grubenwasserreinigungsanlage, die Verlegung der B 176 sowie die Modernisierung von Tagebaugroßgeräten und Bandanlagen . In den mittel deutschen Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde im Jahr 2010 ein Liefe rantenumsatz von 105 Mio. € erreicht. Damit wurden ca. 61 % aller Lieferv erträge in diesen 3 Ländern realisiert. Mit einem Lieferantenumsatz von insgesamt über 172 Mio. € ist die MIBRAG ein wichtiger Auftraggeber für den Mittelstand in Deutschland. Die Kostendeckung sowie die Bedienung von Verbindlichkeiten werden über den Verkaufs erlös gesichert. Insgesamt betrachtet, war die Finanzlage im abgelaufenen Geschäftsjahr stabil. Das Unternehmen beschäftigte zum Ende des Berichtsjahres 2010 1988 Mitarbeiter, darunter 148 Auszubildende und Junior Manager. Die Gesellschaft verfüg t somit fraglos über die Kenntnisse sowie die technischen und wirtschaftlichen Mittel, um das in Abschnitt 5 umrissene Arbeitsprogramm zu realisieren. Seite 4 von 4