Institut für Physiologie und Pathophysiologie Grundlagen der

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Institut für Physiologie und Pathophysiologie
Grundlagen der Anatomie und Physiologie für Nicht-Mediziner
Klausur, Dienstag 15.04.08
Zeit: 60 Minuten
Name
Vorname
Matr.Nr.
Fachrichtung
== Organphysiologie (Sommersemester) ==
1.
Welche Aussagen zu Herz, Kreislauf und Blutgefäßen sind richtig, welche sind falsch?
(Hinweis: Falsche Antworten führen nicht zu Punktabzügen!)
9
▼ Bitte Antworten mit „R“ bzw. „F“ kennzeichnen
Das Schlagvolumen des linken Herzens entspricht im Mittel dem des rechten Herzens.
Die „Windkesselfunktion“ der Aorta (Hauptschlagader) vermindert die Druckschwankungen, die
durch die Herztätigkeit entstehen.
Beim Gesunden beträgt der maximale (systolische) Druck im großen Kreislauf in der
Höhe des Herzens etwa 10,7 kPa (80 mmHg).
Aktivierung der Pressorezeptoren (Drucksensoren) in der Arteria carotis (Halsschlagader)
führt zu einer Zunahme der Herzfrequenz.
Wenn bei einer Gefäßverengung der Durchmesser dieses Gefäßes auf die Hälfte sinkt,
halbiert sich (bei konstantem Blutdruck) die Stromstärke durch dieses Gefäß.
Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist im Bereich der Kapillaren am größten.
An den meisten Kapillaren ist die in das umliegende Gewebe abgegebene Menge an
Flüssigkeit größer als die wieder in die Kapillaren aufgenommene Menge.
Typische Hinweise auf eine Insuffizienz (ungenügende Leistung) des rechten Herzens
sind Ödeme (Schwellungen) in den Beinen.
Unmittelbar nach dem Übergang vom Liegen zum Stehen sinkt die Herzfrequenz.
2.
Welche Aussage zur Erregungsbildung und –leitung im Herzen trifft zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
2
(A)
Die Erregungsbildung im Herzen hängt primär von den sympathischen Herznerven als
Schrittmacher ab.
(B)
Der Atrioventrikular-(AV-) Knoten kann als Schrittmacher einspringen, wenn das primäre
Erregungsbildungszentrum versagt.
(C)
Die schnelle Weiterleitung der Erregung zu den Herzkammern (Ventrikeln) erfolgt durch
intrakardiale Nervenfasern
(D)
Die Erregungsleitung zwischen den Herzmuskelzellen erfolgt über Endplatten.
(E)
Wenn alle Muskelzellen der Herzkammern (Ventrikel) gleichzeitig erregt werden, kommt
es zu Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern).
Version A
A
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
3.
4:
Seite 2
Welche Aussage zur Niere trifft nicht zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
2
(A)
Die Niere sorgt dafür, dass harnpflichtige Stoffwechselprodukte (z.B. Harnstoff) aus dem
Körper ausgeschieden werden.
(B)
Die Niere ist maßgeblich an der Regulation des Wasser- und Salzhaushalts im Körper
beteiligt.
(C)
In den Nierenkörperchen (Glomeruli) wird durch Abpressen von flüssigen Bestandteilen
des Blutes der Primärharn gebildet.
(D)
Aus den Nierenschläuchen (Tubuli) werden wichtige Bestandteile des Blutes (Salze,
Zucker) wieder resorbiert.
(E)
Die harnpflichtigen Substanzen werden über die Urether (Harnleiter) zur Ausscheidung in
den Dickdarm geleitet.
Welche der folgenden Angaben zur Zusammensetzung der Einatemluft (Frischluft) bzw.
Ausatemluft (Alveolarluft) ist richtig?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
Gase
5.
Klausur 15.04.08
N2
O2
CO2
WasserdampfSättigung
(A) Einatemluft
74,2%
20%
5,7%
< 100 %
(B) Einatemluft
20,8%
79%
0,1%
< 100 %
(C) Ausatemluft
70%
5,7%
24,1%
~ 100%
(D) Ausatemluft
79,2%
15%
5,7%
~ 100%
(E) Ausatemluft
74,2%
20%
5,7%
< 100 %
Die folgende Skizze stellt ein Aktionspotential dar.
A) Von welcher erregbaren Zelle stammt es?
B) Wodurch wird der scharfe Aufstrich am Anfang verursacht,
C) Wodurch wird die anschließende Plateauphase verursacht?
D) Wie lange dauert das Aktionspotential in etwa?
E) Skalieren Sie bitte die Ordinate in der Skizze (Y-Achse: Minimum, Maximum, Einheit).
2
5
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
A
Klausur 15.04.08
Seite 3
6.
Die folgende Skizze stellt das Arbeitsdiagramm des Herzens dar. Ergänzen Sie bitte:
 Die Einheiten an den Achsen
 Typische Werte an den Eckpunkten des Arbeitsdiagrammes (in den Lücken an den Achsen)
 Die Namen der unteren Kurve, des linken unteren X-Wertes sowie der Differenz der XWerte
7:
Die folgende Grafik zeigt ein Spirogramm einer gesunden Versuchsperson. Benennen Sie bitte
die markierten Atemvolumina und geben Sie an, wie groß sie etwa sind.
1: _____________________________
1
5
2: _____________________________
3: _____________________________
4: _____________________________
7
8
2
5: _____________________________
6: _____________________________
6
3
7: _____________________________
8: _____________________________
4
9
8
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
8.
A
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Seite 4
Bitte füllen Sie die Lücken im folgenden Text zum autonomen Nervensystem mit den
passenden Stichworten.
3
Der __________________________ als Teil des autonomen Nervensystems wird in
Ganglien umgeschaltet, die nah am Zielorgan (z.B. Auge, Lunge, Herz) lokalisiert
sind. Dort enthalten die präganglionären Neurone den Neurotransmitter
__________________________. Die postganglionären Neurone setzen aus ihren
Endigungen an den Zielorganen den Transmitter __________________________
frei.
== Neurophysiologie und Sinnesorgane (Wintersemester) ==
1.
Welche Aussagen über die Eigenschaften von Hautsinnesorganen und ihre afferenten
Nervenbahnen sind richtig, welche sind falsch?
(Hinweis: Falsche Antworten führen nicht zu Punktabzügen!)
▼ Bitte Antworten mit „R“ bzw. „F“ kennzeichnen
Die Berührungsempfindung der Fingerspitzen wird vor allem von schnell adaptierenden
Pacini-Körperchen und von langsam adaptierenden Ruffini-Körperchen vermittelt
Die Spitzempfindung (z.B. durch leichte Nadelstiche) an der Hand wird durch mechanisch
hochempfindliche Meissner-Körperchen vermittelt
Die afferenten Fasern für die Schmerzempfindung bilden freie Nervenendigungen aus.
Die afferenten Fasern für die Temperaturempfindung der Haut sind alle marklos
(unmyelinisiert)
Die Erregungsleitung afferenter Nervenfasern ist umso langsamer, je dünner sie sind.
Wenn durch Nervenerkrankungen die Markscheide von afferenten (sensorischen)
Nervenfasern zugrunde geht, kommt es zu Störungen der Berührungsempfindung.
Die Erregungsleitung über größere Strecken funktioniert bei afferenten Nervenfasern nur,
wenn in ihrer Membran spannungsgesteuerte Na+-Kanäle eingebaut sind
Die Zellkörper der primären afferenten Nervenfasern befinden sich im Rückenmark.
Unmyelinisierte sensorische Nervenfasern werden im Hinterhorn des Rückenmarks auf
sekundäre Neurone umgeschaltet.
Die im Rückenmark aufsteigenden Bahnen für die Berührungsempfindung laufen auf der
Hinterseite (dorsal).
10
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
2.
A
Klausur 15.04.08
Seite 5
Welche Aussage über das Ruhemembranpotential einer Zelle trifft nicht zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
2
Beim Ruhemembranpotenzial
3.
4.
5.
(A)
ist der Einstrom von Ionen in die Zelle mit dem Ausstrom ausgeglichen.
(B)
ist die Na+-K+-Pumpe besonders aktiv.
(C)
ist die Zelle gegenüber dem Extrazellulärraum negativ geladen.
(D)
sind Kaliumkanäle häufig offen.
(E)
sind die spannungsgesteuerten Natriumkanäle geschlossen.
Welche Aussage zum optischen Apparat des Auges trifft zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
Die Brechkraft des Auges wird vorwiegend durch die Brechkraft der Linse bestimmt.
(B)
Die Akkommodationsbreite wird durch die Veränderung der Brechkraft der Linse
bestimmt.
(C)
Bei Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist die Akkommodationsbreite für das Scharfsehen in
der Ferne nicht ausreichend.
(D)
Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) ist die Brechkraft des optischen Apparates im Verhältnis zur
Länge des Augenbulbus zu niedrig.
(E)
Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist die Brechkraft der Linse für Scharfsehen in der Ferne
nicht ausreichend.
Welche Aussage zur Funktion des Hör-/Gleichgewichtsorgans trifft nicht zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
Das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen vermittelt zwischen Luft- und Flüssigkeitsleitung
von Schallschwingungen.
(B)
Das Innenohr mit der Hörschnecke (Cochlea) registriert unterschiedliche Frequenzen an
unterschiedlichen Stellen (Frequenz-Ortstheorie des Hörens).
(C)
Sacculus und Utriculus sind Organe für die Registrierung von Linearbeschleunigungen.
(D)
Die Bogengänge sind Organe für die Registrierung von Drehbeschleunigungen.
(E)
Die Haarzellen der Cochlea und des Gleichgewichtsorgans sind primäre Sinneszellen.
Welche Aussage zur synaptischen Übertragung trifft zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
Eine Erregung kann nur durch einen Überträgerstoff (Transmitter) von einer Zelle auf die
andere übertragen werden.
(B)
Bei der Erregung (Depolarisation) einer chemischen Synapse wird aus Vesikeln des
postsynaptischen Neurons Neurotransmitter in den synaptischen Spalt abgegeben.
(C)
Der Neurotransmitter bindet an Rezeptoren auf der postsynaptischen Membran und öffnet
dort Ionenkanäle oder löst eine intrazelluläre Signalkaskade aus.
(D)
Der Neurotransmitter der motorischen Endplatte wird wieder in das präsynaptische
Neuron aufgenommen.
(E)
Alle Neurotransmitter im Rückenmark bewirken eine Depolarisation (EPSP) an der
postsynaptischen Membran.
2
2
2
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
6.
A
Seite 6
Klausur 15.04.08
Folgende Aussage zur Wahrnehmung der drei Töne (A, B, C) in unten stehender Grafik ist
richtig: (Bitte nur eine Antwort ankreuzen.)
2
80
(A) A wird leiser empfunden als C
dB
(B) B wird leiser empfunden als A
60
(C) C wird leiser empfunden als B
40
(D) Alle drei Töne werden gleich laut empfunden
C
B
A
1
2
20
(E) C liegt außerhalb des Hörbereiches
0
10
7.
100
1000
Hz
10000
Bringen Sie bitte die genannten Vorgänge bei der Auslösung eines monosynaptischen
Dehnungsreflexes (Eigenreflex) an einem Muskel mit den Ziffern 1-6 in die richtige Reihenfolge:
3
Aktivierung der motorischen Endplatten des Muskels
Aktivierung von Synapsen auf -Motoneuronen
Erregung der A-Fasern zum Muskel
Erregung der Muskelfasern
Erregung der Muskelspindelafferenzen (Ia)
Passive Längendehnung des Muskels
8.
Nennen Sie bitte drei Unterschiede zwischen Stäbchen und Zapfen der Netzhaut.
Stäbchen
9.
Zapfen
Nennen Sie bitte zwei subjektive und zwei objektive Untersuchungsmethoden zur Überprüfung
des Hörvermögens.
Subjektiv
3
objektiv
4
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
A
Klausur 15.04.08
Seite 7
10.
Nennen Sie bitte drei typische Symptome des Morbus Parkinson.
3
11.
Im Folgenden wird das Thema "zentrale Sprachstörungen" behandelt. Bitte füllen Sie die
Lücken mit den passenden Stichworten.
4
Bei der sensorischen Aphasie ist häufig das sogenannte ______________________Areal in der ______________________ Hirnhälfte geschädigt, bei der motorischen
Aphasie dagegen das ______________________ -Areal, welches im
______________________ Kortex liegt.
12.
Ein 50-jähriger Normalsichtiger setzt sein Lesebrille auf, die +2 dpt hat, und hat dann einen
Nahpunkt von 25 cm (minimale Entfernung, ab der er noch scharf sehen kann).
Wie groß ist seine Akkommodationsbreite?
3
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