Sep07 - Physiologie Erlangen

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Institut für Physiologie und Pathophysiologie
Grundlagen der Anatomie und Physiologie für Nicht-Mediziner
Klausur, Freitag 28.09.2007
Zeit: 60 Minuten
Name
Vorname
Matr.Nr.
Fachrichtung
== Teil 1: Neurophysiologie und Sinnesorgane (Wintersemester) ==
1-1. Welche Aussagen über die Eigenschaften von Nervenfasern sind richtig, welche sind falsch?
(Hinweis: Falsche Antworten führen nicht zu Punktabzügen!)
10
▼ Bitte Antworten mit „R“ bzw. „F“ kennzeichnen
Die Zellkörper der afferenten (sensorischen) Nervenfasern, die Arme und Beine innervieren, befinden sich in den Spinalganglien (Hinterwurzelganglien).
Die Zellkörper der efferenten (motorischen) Nervenfasern, die Muskeln von Armen und
Beinen innervieren, befinden sich in der grauen Substanz des Rückenmarks.
Nervenfasern sind Fortsätze von Nervenzellen oder Sinneszellen, welche eine Erregung
über größere Strecken (Millimeter bis Meter) leiten können.
Die Erregungsleitung über größere Strecken funktioniert bei Nervenfasern nur, wenn in
ihrer Membran spannungsgesteuerte Na+-Kanäle eingebaut sind.
Nervenfasern können die Erregung in beide Richtungen leiten.
Die Erregungsleitung ist umso langsamer, je dicker die Nervenfaser ist.
Nervenfasern mit Markscheide (Myelinisierung) leiten die Erregung im Durchschnitt etwa
doppelt so schnell wie Nervenfasern ohne Myelinisierung.
Bei den myelinisierten Nervenfasern wird die Erregung nicht kontinuierlich fortgeleitet.
Myelinisierte sensorische Nervenfasern ziehen ohne Umschaltung in der Hinterstrangbahn des Rückenmarks in das verlängerte Mark (Medulla oblongata).
Unmyelinisierte sensorische Nervenfasern werden im Hinterhorn des Rückenmarks auf
sekundäre Neurone umgeschaltet.
1-2. Welche Aussage zum optischen Apparat des Auges trifft zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
Die Hauptbrechkraft des Auges kommt durch die Linse zustande.
(B)
Die Akkommodationsbreite (Veränderung der Brechkraft) beträgt beim jugendlichen Auge
mehr als 10 Dioptrien.
(C)
Bei Alterssichtigkeit (Presbyopie) steigt die Akkommodationsbreite.
(D)
Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist die Brechkraft der Linse zu hoch.
(E)
Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) ist die Akkommodationsbreite zu niedrig.
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Prüfung zur Vorlesung "Grundlagen der Anatomie und Physiologie", 28.09.07
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1-3. Welche Aussage zur Funktion des Ohres trifft nicht zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
Das äußere Ohr ist durch das Trommelfell vom Mittelohr abgegrenzt.
(B)
Das Mittelohr mit den Gehörknöchelchen ist für die Impedanzanpassung der Schallleitung
in Luft und Innenohrflüssigkeit wichtig.
(C)
Im Innenohr (Gehörschnecke) werden verschieden laute Töne an unterschiedlichen Orten
der Basilarmembran abgebildet (Tonotopie).
(D)
Die äußeren Haarzellen des Innenohrs verstärken mit ihren Bewegungen die Auslenkung
der Basilarmembran.
(E)
Nur die inneren Haarzellen des Innenohrs geben die Erregung an die afferenten Fasern
des Hörnervs weiter.
1-4. Ordnen Sie bitte den bezeichneten sensorischen Endigungen in der Haut aus Liste A die am
besten passenden adäquaten Reize aus Liste B zu.
Obwohl mehrere Antworten zutreffen können, bitte jeder sensorischen Endigung aus Liste A nur
jeweils einen adäquaten Reiz aus Liste B zuordnen. Alle Reize sollten zugeordnet werden.
Liste A: sensorische Endigung
Liste B: adäquater Reiz
(A)
Ruffini-Korpuskel
(1)
Druck
(B)
Pacini-Korpuskel
(2)
Berührung
(C)
Freie Nervenendigung
(3)
Haarbewegung
(D)
Merkel-Zell-Sensor
(4)
Spannung
(E)
Haarfollikel-Sensor
(5)
Wärme, Kälte
(F)
Meissner-Korpuskel
(6)
Vibration
A
B
C
D
E
2
6
F
1-5. Nummerieren Sie bitte die genannten motorischen Strukturen, die bei der Planung und Ausführung einer Willkürbewegung aktiviert werden, mit den Ziffern 1-6 entsprechend der zeitlichen
Reihenfolge ihrer Aktivierung:
Assoziationsareale
Hirnstammkerne und Rückenmark
Limbisches System
Motorische Einheiten
Prämotorischer u. supplementmotorischer Kortex
Primärer motorischer Kortex
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1-6: Nennen Sie bitte vier Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdreflexen. Geben Sie bitte auch
jeweils ein Beispiel für einen Eigen- und einen Fremdreflex.
Stichworte genügen!
Eigenreflex
5
Fremdreflex
Beispiel
1-7: Zeichnen Sie bitte in das folgende Diagramm die Ruhedehnungskurve eines Muskels (Achsbeschriftung nicht vergessen).
Nennen Sie drei verschiedene Kontraktionsformen und markieren Sie diese im Diagramm.
4
Kontraktionsformen:
(1): ___________________________
(2): ___________________________
(3): ___________________________
1-8
Ergänzen Sie bitte die Lücken im folgenden Text zum Vestibularorgan:
Das Vestibularorgan besitzt drei ________________________, die bei einer/einem
__________________________ des Körpers bzw. Kopfes erregt werden. Dabei kommt
es zu einer Strömung der/des _______________________________, wodurch die Cupula ausgelenkt wird. Dort sind ________________________ eingelagert, welche die
Aktivität im N.vestibularis modulieren.
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1-9: Bei einem Patienten liegt eine einseitige Schwerhörigkeit vor. Erläutern Sie in Stichpunkten, wie
mit einem Stimmgabel-Test untersucht werden kann, ob es sich dabei um eine Störung im Mittelohr (Schallleitungsstörung) oder eine Störung des Innenohrs (Schallempfindungsstörung)
handelt.
Es genügt (und wird bewertet) die Beschreibung eines möglichen Tests!
1-10: Welche Brechungsanomalien sind in den untenstehenden Strahlengängen am Auge jeweils
dargestellt? Ergänzen Sie in beiden Skizzen die zur Korrektur des jeweiligen Sehfehlers notwendigen Linse und den resultierenden Strahlengang nach der Korrektur.
Anomalie: ____________________
Anomalie: ____________________
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===== Teil 2: Organsysteme (Sommersemester) =====
2-1: Welche Aussagen zum Kreislauf sind richtig, welche sind falsch?
(Hinweis: Falsche Antworten führen nicht zu Punktabzügen!)
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▼ Bitte Antworten mit „R“ (richtig) bzw. „F“ (falsch) kennzeichnen
Etwa 85% des Blutvolumens befindet sich im kleinen Kreislauf.
Beim Gesunden beträgt der maximale Druck, der im gesamten großen Kreislauf in der
Höhe des Herzens gemessen werden kann, etwa 16 kPa (120 mmHg).
Beim Gesunden beträgt der minimale Druck, der im gesamten großen Kreislauf in der
Höhe des Herzens gemessen werden kann, etwa 1,3 kPa (10 mmHg).
Der Gesamtquerschnitt im Körperkreislauf ist am größten im Bereich der großen Arterien.
Entsprechend dem Ohmschen Gesetz des Kreislaufs ist die Stromstärke (Blutvolumen/Zeit) direkt proportional dem gesamten peripheren Widerstand (TPR).
In Ruhe ist die Blutmenge, die pro Herzzyklus durch die Muskulatur fließt, etwa gleich
groß wie die Menge, die pro Herzzyklus durch die Nieren fließt.
Der Strömungswiderstand eines Gefäßes ist umgekehrt proportional zum Quadrat seines
Durchmessers.
An den meisten Kapillaren ist die in das umliegende Gewebe filtrierte Menge an Flüssigkeit größer als die wieder in die Kapillaren resorbierte Menge.
Typische Hinweise auf eine Insuffizienz (ungenügende Leistung) des linken Herzens sind
Ödeme (Schwellungen) in den Beinen.
Unmittelbar nach dem Übergang vom Liegen zum Stehen sinkt die Herzfrequenz.
2-2: Welche Aussage zur Erregungsbildung und –leitung im Herzen trifft nicht zu?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
(A)
In den Zellen des Sinusknotens gibt es keine schnellen Na+-Kanäle
(B)
Die Erregungsbildung im Herzen wird über autonome Nerven moduliert.
(C)
Alle Anteile des Erregungsleitungssystems zeigen Spontandepolarisation.
(D)
Die Weiterleitung zwischen den Herzmuskelzellen erfolgt über Gap-Junctions.
(E)
Wenn alle Herzmuskelzellen gleichzeitig erregt werden, kommt es zu Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern).
2-3: Welche der folgenden Angaben zur Zusammensetzung der Einatemluft (Frischluft) bzw. Ausatemluft (Alveolarluft) ist richtig?
Bitte nur eine Antwort ankreuzen.
Gase
N2
O2
CO2
WasserdampfSättigung
(A) Einatemluft
74,2%
20%
5,7%
< 100 %
(B) Einatemluft
20,8%
79%
0,1%
< 100 %
(C) Ausatemluft
70%
5,7%
24,1%
~ 100%
(D) Ausatemluft
79,2%
15%
5,7%
~ 100%
(E) Ausatemluft
74,2%
20%
5,7%
< 100 %
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2-4: Ordnen Sie bitte den Organen in der linken Liste die am besten passenden Funktionen in der
rechten Liste zu, die durch das sympathische Nervensystem gesteuert werden.
Bitte jedem Organ nur eine Funktion zuordnen.
(A) Herzsinusknoten
(1) Erweiterung
(B) Herzkammer
(2) Verengung
(C) Arteriolen
(3) Sekretion
(D) Bronchien
(4) Kontraktionskraft
(E) Schweißdrüsen
(5) Katecholaminfreisetzung
(F) Nebennierenmark
(6) Schlagfrequenz
A
B
C
D
E
F
2-5: Ordnen Sie bitte den EKG-Ereignissen, die in der linken Liste beschrieben sind, die am besten
passenden Ereignisse in der rechten Liste zu:
Bitte jedem Ereignis der linken Liste genau ein Ereignis der rechten Liste zuordnen. Es sollten
alle Ereignisse der rechten Liste zugeordnet werden.
(A) P-Welle
(1) AV-Block
(B) QRS-Komplex
(2) Kammern vollständig erregt
(C) ST-Strecke
(3) Extrasystole
(D) T-Welle
(4) Erregungsausbreitung über die Vorhöfe
(E) P-Welle ohne nachfolgenden
QRS-Komplex
(5) Erregungsausbreitung über die Kammern
(F) QRS-Komplex ohne vorhergehende P-Welle
(6) Erregungsrückbildung der Kammern
A
B
C
D
E
6
F
6
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2-7: Die folgende Grafik zeigt ein Spirogramm einer gesunden Versuchsperson. Benennen Sie bitte
die markierten Atemvolumina und geben Sie an, wie groß sie etwa sind.
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1: _____________________________
1
2: _____________________________
5
3: _____________________________
7
8
2
4: _____________________________
5: _____________________________
3
6
6: _____________________________
7: _____________________________
4
8: _____________________________
2-6: A) Skizzieren Sie in folgendes Diagramm den Druckverlauf in der linken Herzkammer während
eines kompletten Herzzyklus (Systole und Diastole). Beschriften Sie bitte auch die Achsen
mit den dazu passenden Größen und Einheiten.
B) Benennen Sie bitte bei a) und b) die beiden Klappen der linken Herzkammer und markieren
Sie, wo die jeweilige Klappe während des gezeichneten Herzzyklus geschlossen ist.
(a):
Klappentätigkeit:
(b):
(a) ___________________________-Klappe:
(b) ___________________________-Klappe:
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