S PRECHSTUNDE AKTUELL + Hauszeitschrift der Gemeinschaftspraxis Dr.Walker Dr.Jünemann 2/ Gehirn 2002 Das menschliche Licht, Musik, Kälte, Hitze ... das alles sind Reize, die unser Gehirn aufnehmen, verarbeiten und zuletzt beantworten muss. Zunächst wird ein solcher Reiz von Rezeptoren (z.B. Sinnesorgane) aufgenommen. Dieser sendet den Reiz als Signal auf elektrochemischem Weg in das Zentrale Nervensystem. Die wichtigste Schaltstelle des ZNS ist unser Gehirn, das die eingegangenen Signale bearbeitet und, falls erforderlich, Reaktionsreize an die Effektoren (Muskeln, Drüsen, ...) weiterleitet. Auf diese Weise reagieren wir zum Beispiel auf blendendes Licht damit, dass wir die Augen schliessen. Der Großteil der Informationsverarbeitung erfolgt in der Hirnrinde (Neokortex). Es handelt sich hierbei um ein 2 bis 3 cm dickes und beim Menschen ca. 0,2 m² großes lappenartiges Gebilde voller Furchen und Windungen. Assoziativ zusammengehörende Fähigkeiten wie Motorik, Tasten, Sehen usw. sind jeweils auf einem bestimmten Teil der Hirnrinde zusammenhängend gespeichert. Die wichtigste Einheit bei der Verarbeitung von Reizen sind die Neuronen. Sie können auf elektrochemischem Wege Signale austauschen. Von diesen Neuronen besitzt der Mensch ca. 10 hoch 10, welche jeweils über ca. 10.000 Verbindungen zu benachbarten Zellen verfügen. Diese Verbindungen nennt man Dendriten. Bei einem Neugeborenen sind bereits alle Neuronen vorhanden. Allerding bestehen noch keinerlei Verbindungen zu benachbarten Zellen. Diese Vernetzung bildet sich erst beim Lernen. Das Gehirn ... Das optimale Verhalten auf eine bestimmte Situation muß erlernt werden. Erst dann wir es als Verbindung zwischen den Neuronen gespeichert und ist von jetzt an verfügbar. Ständiges Wiederholen und somit Training stärkt die entsprechenden Verbindungen. Wird eine Verhaltensform über längere Zeit nicht angewandt zerfallen die entsprechenden Verbindungen, wir sprechen dann von “Vergessen”. Den Neuronen vorgelagert sind die Synapsen, die zuerst von den ankommenden Reizen durchlaufen werden. Sie verstärken durchlaufende Impulse oder schwächen sie ab.Wird durch die Summe aller eingegangenen Signale ein bestimmter elektrischer Schwellenwert erreicht, wir das Neuron aktiv und sendet ein Signal über die Ausgabeleitung. Dieses Signal nennt man Axon. Dieses Axon spaltet sich in viele Zweige und stellt auf diesem Wege letztendlich die Dendriten vieler nachgelagerter Neuronen dar. Mittlere Hirnmasse der Manns beträgt 1375, der Frau 1245 g. Großhirn im oberen und vorderen Teil des Schädels ist der Teil des ZNS von Menschen und Wirbeltieren, der in der Schädelkapsel liegt. Es ist das Zentrum aller Sinneswahrnehmungen und Handlungen, der Sitz des Bewußtseins, des Gedächtnisses und aller geistigen und seelischen Leistungen. Im Inneren des menschlichen Gehirns liegen miteinander verbundene Höhlen, die mit einer wäßrigen Flüssigkeit gefüllt sind, mit der sogenannten Gehirn-RückenmarksFlüssigkeit. Umschlossen ist das Gehrin von drei Häuten: der weichen Hirnhaut, der Spinnwebenhaut und der, den Schädelknochen dicht anliegenden, harten Hirnhaut. Die zwei wesentlichen Bestandteile des Gehirns sind das, aus zwei Hemnisphären bestehende, Großhirn (80%) im oberen und vorderen Teil des Schädels, das für Intelligenz, Wahrnehmung und Verhalten zuständig ist, und das Kleinhirn im Hinterkopf, das unter anderem für die Motorik zuständig ist. Deshalb erhält das Kleinhirn ständig Informationen von den Sinnesorganen und den Muskeln. Hinzu kommt eine Kette von Hirnteilen, die das Gehirn mit dem Rükkenmark verbinden. Das Mittelhirn ist nach hinten an das Zwischenhirn angeschlossen. Vom Gehirn gehen 12 Nervenpaare (Hirn-Nerven) aus. Zwischenhirn Mittelhirn Kleinhirn im Hinterkopf Rückenmark Seite 1 L i n k e Gehirnhälf te Gehirnhälfte Gehirn hälf ten hälften vernunf tbeg abte Hemnisphäre vernunftbeg tbegabte R e c h t e Gehirnhälf te Gehirnhälfte Fant asiebeg abte Hemnisphäre antasiebeg asiebegabte Ratio und Logik Vernunft Regeln und Gesetze einhalten Konzentration auf eine Sache Analyse und Detailwissen Interesse für Einzelheiten Schritt für Schritt vorgehen Wissenschaft Sprache, Lesen, Rechnen Zeitempfinden Körpersprache Bildersprache Intuition und Emotion Neugier und Risikofreude Überblick Ganzheitliches Denken Zusammenhänge erfassen Kreativität und Fantasie Raumempfinden Kunst, Musik In der linken te Gehirnhälfte Gehirnhälf lieg t d as liegt das Spr achzentrum Sprachzentrum in der rechten Gehirnhälf te Gehirnhälfte lieg t d as liegt das spr achlose sprachlose Bildzentrum Das menschliche Gehirn ist ein Doppelorgan. Es besteht aus zwei Hälften, die zwar identisch aussehen, deren Funktionen sich allerdings stark voneinander unterscheiden. Diese Tatsache ist den Menschen schon seit mindestens hundert Jahren bekannt. Doch über die Arbeisweise der beiden Hirnhemnisphären und über ihr Zusammenwirken haben Forscher erst seit wenigen Jahren gesicherte Kenntnisse. Fest steht, dass die beiden Hirnhemnisphären für unterschiedliche Typen geistiger Aktivitäten eingesetzt werden. Die linke Hirnhälfte setzen wir für eher männliche oder akademische Tätigkeiten ein. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt das logische, rationale, analytische und quantitative Denken. Geprägt wird dadurch ein strukturiertes, kontrolliertes, organisiertes und geplantes Verhalten. Nichts wir dem Zufall überlassen. Alles muß geplant und bewiesen werden. Regeln und Vorschriften werden immer eingehalten. Die rechte Hirnhälfte ist eher für die weiblichen und gefühlsbetonten Vorgänge des Erfassens und Erfahrens zuständig. Sie ermöglicht ein intuitives, ganzheitliches, kreatives und konzeptionelles Denken. Geprägt wird dadurch ein emotionales, kreatives, phantasievolles und spontanes Verhalten. Spontane Änderungen und neue Wege werden ohne Probleme angenommen. Um eine Lösung zu finden, werden unter Umständen Regeln verworfen oder verändert. Bei den meisten Menschen ist die rechte Gehirnhälfte schlechter trainiert. Werden jedoch beide Teile der Gehirns gezielt trainiert ist es umso leichter, sich Lernstoff einzuprägen. Das Wissen ist dann vom Verstand und vom Gefühl her verankert. Das Erlernte wurde verstanden und mit Bildern assoziert. Über diese imaginären Bilder kann es oft problemlos wieder abgerufen werden. Seite 2 Testen Sie sich Betrachten Sie die nachfolgenden Worte und nennen Sie jeweils die Farbe, nicht den Wortlaut. GELB LIL A LILA BR A UN BRA hellblau SCHW ARZ SCHWARZ OR ANGE ORANGE br aun braun gr au lila grau GRÜN GRÜN GELB BL A U ROT Sie werden schnell merken, dass diese Übung garnicht so leicht ist, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Ihre rechte Gehrinhälfte löst aus, dass Sie die Farbe nennen. Die linke Gehirnhälfte löst aus, dass sie das Wort in seinem Wortlaut vorlesen, genau so, wie Sie gelernt haben, zu lesen. Es kommt zu einem ... Rechts-Links-K onflik t echts-Links-Konflik onflikt ernen Lund Gedächtnis Wer viel lernen muß, zum Beispiel vor einer Prüfung, sollte rechtzeitig damit beginnen, denn ein Lernstoff kann nicht schlagartig in einem einzigen Schritt dauerhaft erlernt und somit in unser Gedächnis gespeichert werden. Wird der Lernstoff gelesen, kommen alle Informationen zunächst über ein sensorisches Register in einen Kurzzeitspeicher. Hier wird er eine kurze Zeit bereitgehalten, bis entschieden ist, ob er wieder spurlos verklingen soll. Ist das soeben Erlernte wert, dauerhaft konserviert zu werden kommt es in den Langzeitspeicher. In diesem “Vorzimmer” unseres Gedächtnisses bleiben alle Informationen völlig ungefiltert mit allen wichtigen und unwichtigen Details in Form eines Fotos für sehr kurze Zeit (ca. 1 Minute) erhalten. In dieser Zeit muß entschieden werden, ob das soeben in unser Bewußtsein Getretene einer dauerhaften Speicherung wert ist oder nicht. Sollte es dann zu einer Dauerspeicherung kommen erfordert dies eine enorme Umformung der Informationen. Nur wesentliche Inhalte werden in das Langzeitgedächtnis übernommen. Unwichtige Details werden ausgesiebt. Bei dieser Umformung kommt es also unweigerlich zu einem Verlust an Informationen. Ein erheblicher Aufwand an Zeit und Energie wird benötigt. Daher ist es unsere Aufgabe, uns zunächst mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Unwesentliche Einzelheiten, die uns eventuell lediglich auf das Problem stoßen sollen, werden ausgesiebt. Was übrig bleibt ist der reine Merkstoff, der wert ist, einen Platz in unserem Langzeitgedächtnis zu bekommen. Was wirklich zählt sind die kleinen Kerninfirmationen, die allein den Lerninhalt darstellen. Eine solche Kerninformation könnte zum Beispiel eine mathematische Formel oder ein physikalisches Gesetz sein. Diese Kerninformation müssen wir dann in Form einer schlagzeilenartigen Formulierung ausdrücken. Eine solche “Schlagzeile” sollte sich in etwa 10 Sekunden hersagen lassen. Mit dieser Faustregel lassen sich Lernpäckchen packen, die die optimale Größe zur “Archivierung” haben. Ist der Lernstoff zu umfangreich sollte man das große Paket in kleine Päckchen zerlegen. Was in unserem Gehirn genau abläuft wenn Informationen vom “Vorzimmer” (Kurzzeitgedächtnis) in das Langzeitgedächtnis überführt werden, ist den Wissenschaftlern erst sehr kurze Zeit bekannt: In unserem Gehirn laufen intensive Umbauprozesse ab. Die Nervenzellen wachsen und bilden neue Verzweigungen. Letztendlich wird im Laufe eines Lernprozesses die Großhirnrinde dicker. Diese dauerhafte Veränderung dauert Stunden oder sogar Tage. Damit stoßen Wissenschaftler auf eine bemerkenswerte Tatsache: Der eigentliche Lernprozeß, die Einspeicherung, beginnt erst dann, wenn wir selbst aufgehört haben, zu lernen und schon längst etwas anderes tun. Diese Tatsache ist für uns von großer Bedeutung, denn in Zukunft müssen wir auf die Phase achten, deren Bedeutung uns bisher nie bewußt war: Die Phase nach dem Lernen. Oft kommt es vor, daß wir lange Zeit sehr konzentriert und mit äußerster Ruhe lernen. Wir konzentrieren uns voll auf unseren Lernstoff. Danach sehen wir fern oder gehen auf eine Party. Die Phase in der die eigentliche Einspeicherung beginnt läuft alles andere als ruhig ab. Doch umso ungestörter und ruhiger die Phase nach dem Lernprozess abläuft, umso optimaler werden die neu erlernten Daten ins Langzeitgedächtnis abgespeichert. Daher ist es ablolut empfehlenswert, wenn man nach einer intensiven Lernphase nichts tut oder am besten sogar schlafen geht. Setzen Sie vor wichtigen Prüfungen auf Abendwiederholungen. Wiederholen Sie ein letztes Mal im Bett ca. 3 bis 4 Kerninformationsblöcke und schlafen Sie direkt danach ein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wort Spiele Raster Seite 3 und Raupenschlepper Vergessen Warum vergessen wir mühsam Erlerntes wieder? Haben wir mit viel Anstrengung und Mühe etwas erlernt und können es wirklich, dann ist dieser Inhalt leider nicht für immer gespeichert. Ganz im Gegenteil. Überlassen wir das Erlernte seinem Schicksal und überprüfen später werden wir feststellen, daß etwa die Hälfte wieder verschwunden ist. Jeder frisch eingeprägte Lernstoff versickert mit der beachtlichen Halbwertszeit von ca 30 Minuten. Im Durchschnitt bleibt tatsächlich nicht mehr als ein Fünftel im Gedächtnis. Und wir können nicht festlegen welches Fünftel. Kann man diesen “Gedächtnisverlust” aufhalten? Dieses ewige Vergessen war den Menschen wohl schon vor diversen wissenschaftlichen Beschreibungen und Theorien längst bekannt. Allein die Beobachtungen im alltäglichen Leben belegten das regelmäßige Versickern neu erlernter Inhalte. Vergeßlichkeit ist bis zu einem bestimmten Maße etwas völlig Normales und auch die Tatsache, daß mit steigendem Alter die Gehirnleistung nachläßt ist nichts Außergewöhnliches. Unser Gedächtnis unterliegt wie unser gesamter Körper den Alterungsprozessen. Weitere Faktoren für eine zunehmende Vergesslichkeit sind Stress, Drogen und Medikamente. Aber auch unsere Ernährungsgewohnheiten beeinflussen das Gedächtnis. Depressionen und Nervosität sind weitere Faktoren, die unser Gedächtnis verschlechtern und damit zur Vergesslichkeit führen. Im Großen und Ganzen ist die zunehmende Vergesslichkeit im steigenden Alter also in den meisten Fällen keine Krankheit sondern eine völlig normale Entwicklung, was aber nicht bedeutet, dass Sie diese Entwicklung tatenlos hinnehmen müssen. Wer sein Gehirn regelmäßg trainiert kann zwar die Abnahme der Gehirnleistung nicht völlig aufhalten, aber ein Gehirn das permanent gefordert wird bleibt auch leistungsfähig. Besonders geeignet ist hierfür sogenanntes “Gehirnjogging”, bei dem man verschiedene “Denksportaufgaben lösen muß”. (Buchtip siehe Seite 6). Im Laufe der Jahre entwickelten die Menschen zahlreiche Strategien, mit denen man die Vergesslichkeit besiegen wollte. Eine der naheliegendsten Methoden: Wir lernen nicht nur so lange, bis wir den Lernstoff gerade eben beherrschen, sondern wiederholen um ein Vielfaches öfters als eigentlich notwendig und meinen somit, den Gedächtnisverlust besiegen zu können. Ein Irrtum! Übermäßig häufiges Wiederholen bringt nichts. Im Gegenteil. Der bessere Weg ist es, so lange zu lernen, bis mann den Stoff gerade beherscht. Dann überläßt man ihn zunächst seinem Schicksal und führt erst nach geeigneter Zeit die erste Wierderholung durch. Dabei wird der gesamte Stoff nochmals bis zu einem “Ich-hab-jetzt-100%drauf-Level” erarbeitet. Zwar werden auch nach dieser Wiederholung wieder Lerninhalte verlorengehen, doch die Halbwertszeit ist jetzt wesentlich länger geworden. Jetzt kann man einen längeren Zeitraum bis zu nächsten Wiederholungsrunde verstreichen lassen. Auf diese Weise kann man in immer längeren Abständen kurze Wiederholungsphasen ausführen. Nach und nach prägt sich der Stoff in unser Langzeitgedächtnis ein. Die optimale Dauer der Wiederholungsintervalle ist stark von den Lerninhalten abhängig. Doch als Faustregel könnte gelten: Erste Pause 5 Minuten, zweite 10 Minuten und dritte 20 Minuten. Mit diesem Schema ist es möglich, ganz beträchtliche Behaltensleistungen zu erzielen. Seite 4 www.powerkids.de Gesundheit for kids “Powerkids”, das ist eines der vielen Projekte der Stiftung Kindergesundheit, die es sich zum Ziel gesetzt hat, neue Präventions- und Behandlungskonzepte zu entwikkeln. In Zusammenarbeit mit der AOK entstand dieses Ernährungsprogramm für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Nicht die Gewichtsabnahme, sondern das Festigen verbesserter Lebensgewohnheiten steht im Vordergrund. Dementsprechen spielerisch ist das Konzept ausgelegt. Die Kinder erhalten einen Koffer mit Arbeitsheft, Poster, Quiz, Taschenlexikon ... Das Konzept kommt gut an und die Nachfrage beim AOK Verlag ist sehr hoch. Eine im Haunerschen Kinderspital an 140 übergewichtigen Kindern durchgeführte Studie hat ergeben, daß die Beteiligten ihr Ernährungsund Bewegungsverhalten geändert und somit ihre Gewichtszunahme gestoppt haben. Einige haben sogar ihr Gewicht reduziert. Entwickelt wurde das Konzept von Ärzten vom Haunerschen Kinderspital in München und Ernährungspsychologen der Uni Göttlingen und Luton (GB). Die Stiftung Kindergesundheit wurde 1997/98 von Prof. Dr. med. Berthold Koletzko mit dem Ziel gegründet, die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern zu fördern. Bisher wurden vor allem die Bereiche Allergie, Adiositas, Gewalt gegen Kinder und Rauchprävention unterstützt. Spendenkonto 66 000 11 88 bei der SchmidtBank München BLZ 780 300 70. Mehr dazu im nächsten Heft ... Störungen ernst nehmen ! Da den unterschiedlichen Gehirnarealen auch unterschiedliche Aufgaben zukommen wirken sich auch Störungen und Erkrankungen des Gehirns unterschiedlich aus. Keine Erkrankung sondern ein ganz normaler Vorgang sind die Altersbeschwerden, die sich in zunehmender Vergesslichkeit und leichten Gehrinleistungsstörungen äußern. Neben dem Alter können auch Schlafstörungen die Leistung des Gehirns beeinträchtigen. Das Gehirn braucht, wie alle anderen Organe auch, die nächtliche Ruhe zur Regeneration und Erholung. Da das Gehirn immer ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden muß wirken sich Störungen des Kreislaufsystems und des Blutdrucks auch zwangsläufig auf das Gehirn aus. Verengungen oder evtl. sogar Verschlüsse der Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, können deshalb zu Schädigungen führen. Neben diesen Beeinträchtigungen gibt es aber auch echte Erkrankungen die sich direkt im Gehirn abspielen oder eng damit zusammenhängen. So zum Beispiel die Demenz Krankheit, Epilepsie und Parkinson. Bei einem Verdacht auf eine solche Krankheit sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, denn oftmals lassen sich diese Erkrankungen durch Medikamente sehr gut behandeln, so daß man dem Erkrankten ein normales Leben ermöglichen kann. Demenz (Alzheimer) Epilepsie Parkinson Die Ursache dieser Gehirnkrankheit ist den Wissenschaftlern bis heute noch nicht bekannt. Im 5. / 6. Lebensjahrzehnt setzt ein Schwund der Großhirnrinde ein. Dadurch kommt es zu einer Beeinträchtigung der Hirnleistungsfähigkeit. Es handelt sich um eine chronische oder fortschreitende Krankheit des Gehirns, bei der Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Lernfähigkeit, Spache usw. beeinträchtigt werden. Das Bewußtsein ist allerdings nicht getrübt. Unruhe, ständiges Umherlaufen und Schreien machen die Krankheit zur Belastung für Angehörige. Im Frühstadium der Krankheit stehen Antriebslosigkeit und Interessenlosigkeit im Vordergrund. Hierbei handelt es sich um eine plötzlich einsetzende Funktionsstörung des Gehrins, die mit Bewußtseinsstörungen und abnormen Bewegungsabläufen einhergeht. Ein epileptischer Anfall entsteht durch die synchrone Entladung von Ganglienzellen. Sie beruhen meistens auf dem Zusammenwirken von äußeren und inneren Faktoren. Äußere Faktoren sind verschiedene Erkrankungen des Gehirns selbst und Erkrankungen des Gesamtorganismus. Innere Faktoren werden auf erbliche Disposition zurückgeführt. Wird bei einer Erregung die Hirnstammstruktur miteinbezogen kommt es zum “großen Krampfanfall”. Meistens setzt ein solcher Anfall mit Bewußtlosigkeit ein. Die gesamte Muskulatur verkrampft sich. Nicht selten kommt es zu Atemstillstand. Die Krampfphase wird dann von Zuckungen abgelöst. Jetzt kann es zu Schaum vor dem Mund, Zungenbiß oder Abgang von Urin kommen. Ein solcher Anfall kann Minuten lang andauern. Bei gehäuften Anfällen kommt es zur Veränderung des Verhaltens. Verlangsamtes und umständliches Verhalten sowie Reizbarkeit sind für solche Menschen typisch. Erkrankungen der Basalganglien sind die häufigsten Ursachen für Bewegungsstörungen im Alter. Zahlenmäßig die größte Bedeutung hat das nach James Parkinson benannte Syndrom, das er 1817 entdeckt und als “Schüttellähmung” beschrieben hat. Zu den Hauptsymptomen zählen eine Verlangsamung der Bewegungen, ein Zittern in Ruhe und eine Muskelversteifung. 40% aller Erkrankten leiden an Depressionen, fast ein Drittel an Demenz und viele an seelischen Störungen, hervorgerufen durch Medikamente. Die biochemische Ursache ist der Untergang der Nervenzellen, die den Basalganglien zugeordnet sind. Im wesentlichen handelt es sich hierbei um Zellen, die Dopamin als Transmitter enthalten und hemmend auf Zellen wirken, die den Neurotransmitter Acetylcholin enthalten. Der rechtzeitige Einsatz eines sinnvollen therapeutischen Gesamtkonzepts kann das Fortschreiten der Krankheit aufhalten. Dadurch wird die Lebenssituation der Patienten über Jahre hinweg erheblich verbessert.Das einzige Problem bei allen Therapien:Der Patient ist krankheitsbedingt nicht in der Lage, einen erworbenen Leistungszustand längerfristig zu erhalten. Empfehlenswert sind daher Interventionen, um die Motivation zu steigern. In Deutschland gibt es zur Zeit rund 1,2 Millionen Demenz-Kranke. Etwa zwei Drittel davon leiden an Alzheimer-Demenz, einer altersbedingten Krankheit des Gehirns. Die Medikamentöse Behandlung mit Antiepileptika ermöglicht 60 bis 70% aller Patienten ein anfallfreies und somit weitgehend normales Leben. Auch durch operative Eingriffe werden sehr gute Ergebnisse erzielt. Seite 5 Der medikamentöse Ansatz zur Behandlung ergibt sich aus der Veränderung des Dopamingehalts. Dopamin soll zugeführt und Acetycholin gehemmt werden. Der rechtzeitige Einsatz von Medikamenten gibt den Patienten ein hohes Maß an Beweglichkeit und Unabhängigkeit zurück. Am Parkinson Syndrom leiden ca. 200 000 Menschen in Deutschland. Mit dem Haupterkarnkungsalter bei 60 Jahren ist es eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems im Alter. & Co ... Co... @ Ein Spiel für´s Gehirn: www.gehirn.a t www.gehirn.at Think. Immer mehr Personen werden jährlich von einem Schädel-HirnTrauma betroffen. Verschiedene Faktoren können dafür der Auslöser sein: Gehirnjogging pur. Preis: EUR ca. 30,Bernd Haußmann Roland Geisselhart Ravensburger Spieleverlag • • • • Verkehrs- oder Arbeitsunfälle Schlaganfall Sauerstoffmangel Probleme bei Geburten Durch die erfolgreichen Rettungsmaßnahmen und durch die moderne Intensivmedizin überleben immer mehr Menschen mit sehr schweren Verletzungen und mit späteren Defiziten. Gripsgymnastik pur! Mit dieser einmaligen Kombination aus Taktikspiel und gezieltem Gehirntraining optimieren Sie Ihre logische und sprachliche Auffassungsgabe und starten mit mehr Durchblick in die nächsten Runden: Denn durch regelmäßiges Spielen, alleine oder mit Gleichgesinnten, steigt das Verständnis für die Aufgabentypen von Mal zu Mal. Die Aufgabenfülle sorgt für Abwechslung und immer wieder neuen Spielspaß. Sie trainieren und spielen für sich alleine und nehmen die Aufgabenkarten überall mit hin oder Sie treffen sich mit Freunden zum mentalen Wettspiel. Sie bereiten sich mit dem Logo Trainer gezielt auf steigende Anforderungen im Alltags- und Berufsleben vor und schrecken auch vor EinstellungsTests nicht zurück. +++++ Waren Sie auch schon als Kind ein begeisterter Memory-Spieler? Dann ist dieses Speil genau das Richtige für Sie. Zahlreiche knifflige Varianten lassen es nie langweilig werden. Wir sind Betroffene und Angehörige und wollen viele Personen informieren, damit eine gezielte Behandlung und Unterstützung von Schädelhirnverletzten zustande kommen kann und dadurch ein lebenswertes Leben für Gehirnverletzte und Angehörige ermöglicht werden kann. Wir wollen anderen Betroffenen und ihren Angehörigen so schnell und soviel wie möglich Informationen geben über: • die Möglichkeit zur Selbsthilfe • medizinische Versorgung • Rehabilitation • Hilfsmittel usw. Das menschliche Gehirn Preis: EUR 34,90 John J. Ratey Gebunden | 476 Seiten Walter Vlg. Düsseld. | 2001 ISBN: 3530401250 +++++ Unser Gehirn ist ein dynamisches Organ, so die These dieses,auf den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung basierenden, Buches, das auf die Einflußnahme seines Benutzers reagiert. Anhand von faszinierenden Fallbeispielen aus seiner Praxis erläutert John Ratey auf klare, verständliche Weise die Grundstrukturen, die Funktionsweise und erstaunliche Flexibilität unseres wichtigsten Organs. ? Diese Homepage soll auch eine Unterstützung sein für alle Personen die in ihrem Beruf mit Schädelhirntrauma zu tun haben. +++++ MEG A MEMO MEGA +++++ Auf dieser Seite von Frederick und Alexandra Androsch befinden sich jede Menge Kontaktadressen für Selbsthilfegruppen oder Therapiemöglichkeiten. Allerdings sind die meisten Adressen in Österreich. Wer aber betroffen ist sollte auf jeden Fall mal reinschauen und vielleicht auch mal Kontakt aufnehmen. Seite 6 Buch Tips zum Thema Internet Internet,, Bücher Preis: EUR 9,00 Frank Berchem Taschenbuch | 416 Seiten Goldmann Vlg. München | 1998 ISBN: 3442161304 Familienaufstellungen So erleben Stell ver treter in Stellver vertreter einer A ufstell ung Aufstell ufstellung unter Umständen intensive Gefühle von Liebe, T rauer, W ut Tr Wut oder Has s erleben. Hass Buch zum Thema Ohne W urzeln Wurzeln keine Flügel von Bertold Ulsamer EUR 8,50 Taschenbuch 253 Seiten Goldmann 1999 ISBN: 3442141664 Fortsetzung als geistig-energetisches Heilen eine neue Therapie in unserer Praxis “Papa, ich mache es für dich” Eine Frau nahm an einer Gruppe teil wegen ihrem 7jährigen Sohn. Der Junge war gegen jedermann agressiv und fühlte sich selbst ständig angegriffen. Er war permanent angespannt und befand sich in ständiger Verteidigungshaltung. Deshalb waren auch bisher alle Einschulungversuche gescheitert. Im 5.Lebensjahr des Jungen verließ der Vater wegen dessen unerträglichem Verhalten die Familie. Seine Frau war ihm deswegen sehr böse und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Einer Aufstellung von Mutter , Sohn und Vater wurde dessen Vater dazugestellt. Von diesem war der Vater in seiner Kindheit gewalttätig mißhandelt worden. Der Vater des Jungen war bis heute passiv geblieben und hatte diese Erfahrungen in eine Ansammlung von Angst, Haß und verzweifelter Liebe vergraben. Auf diese Weise war er in der inneren Haltung des ohnmächtigen Opfers stehengeblieben. In der Aufstellung stellte sich der kleine Sohn vor seinen Vater dem Großvater gegenüber und sagte: ” Papa, ich mache das für dich.” Der Vater war erleichtert. Der Junge fühlte sich in diesem Moment gut und gewissenhaft. Nur er konnte diese wichtige Aufgabe erfüllen und dem Großvater gegenübertreten, nur er konnte seinem Vater helfen. Als aber die Lösung der familiären Probleme plötzlich in Sicht war wollte der Vater seinen Sohn entlasten und sich selbst der fälligen Auseinandersetzung stellen. Seine Frau konnte dann über ihren Schatten springen und ihren Mann ohne Groll ansprechen, was diesem und dem Jungen sehr guttat. Als der Junge die Erwachsenen so miteinander sprechen sah, entspannte er sich, verlor das Interesse an der ganzen Sache und begann völlig gelassen zu spielen. Alle Agressionen schienen verflogen. Seite 7 die Liebe des Kindes Familienaufstellungen haben sich bei der Suche nach Lösungen für Probleme in den letzten Jahren als wirksam erwiesen. In Familienaufstellungen wirkt ein geistig-energetisches Feld, oftmals auch das “wissende” Feld genannt. Mehr als bei anderen Therapien wird im Kraftfeld von Aufstellungen erfahrbar, daß alle Beteiligten von einer geistigen Kraft geführt werden, die durch die Beteiligten die Lösung findet. Wer sich dieser Kraft anvertraut wird von ihr geführt auf der Suche nach heilsamen Einsichten und Lösungen. Diese sehr wirksame Therapie führen wir in unserer Praxis durch. Im letzten Heft haben wir ihnen genau den Ablauf einer solchen Familienaufstellung aufgezeigt. In diesem Heft wollen wir die Wirksamkeit durch ein erstaunliches Beispiel belegen. In diesem Beispiel sehen wir die Wirkung der ursprünglichen Liebe des Kindes. Kinder versuchen ihren Eltern deren Lasten abzunehmen, sei es Erlittenes oder Schuld. Die Intention ist, als ihr Kind einer tief empfundenen Verpflichtung nachzukommen. Diese ursprüngliche Liebe ist unbewußt und blind. Diese Liebe kann trotz guter Absichten zu schlimmen Zuständen führen. In unserem Beispiel trug der Sohn die Anspannungen des Vaters, was bei ihm zu einem krankhaften Verhalten führte. Im wissenden Feld kommen zunächst die schlimmen Ereignisse und Kräfte sowie die daraus hervorgenden Wirkungen der Kinderliebe ans Licht. Gelingt dies, geht von der Einsicht eine Wandlung zum Guten hervor. Die fremden Lasten können jetzt den Eltern zurückgegeben werden. Somit läßt das Kind das eigene Leben wieder aufblühen und kann gerade jetzt den Eltern wieder Liebe und Wertschätzung entgegenbringen. Interesse? Haben wir mit diesem Bericht Ihr Interesse an Familienaufstellungen geweckt? Unsere Homepage informiert zu diesem Thema. Oder fragen Sie uns einfach selbst. Wir helfen Ihnen gerne weiter. über uns Wir wenn Sie sich ein Bild von uns machen wollen ... Unsere Praxis besteht seit dem Nikolaustag (6.Dez.) 1971. Die Zusammenarbeit mit Dr. Jünemann in der Form einer Praxisgemeinschaft besteht seit April 1997. Ganz wesentlich für einen freundlichen und friedlichen Ablauf im oft so stürmischen Praxisalltag sind unsere geschätzten Mitarbeiterinnen. erscheint vierteljährlich und ist ausschließlich für das Wartezimmer unserer Praxis gedacht. Mit dieser Praxiszeitschrift will sich das Team der Gemeinschaftspraxis Walker und Jünemann seinen Patienten vorstellen und Ihnen regelmäßig einige wichtige Informationen zum Thema Gesundheit geben. ber Anregungen und Beiträge freuen wir uns jederzeit. Annemarie Keuken Christine Heger SPRECHSTUNDE AK TUELL AKTUELL Heidrun Lambert unsere Hauszeitschrift ... Hanna Pawlak Seit dem 1. Januar 2001 ist unsere Arztpraxis eine Gemeinschaftspraxis. Damaris Hagmann unser Team ... Margit Ten Veen unsere Praxis ... Wir & Sommerferien wünschen allen unseren L esern Lesern und L eserinnen schöne Leserinnen Gemeinschaftspraxis Dr. W alker Walker Dr. Jünemann die Gemeinschaftspraxis Dr. Michael Jünemann & Dr. Ulrich W alker Walker Filderbahnstr. 66 70794 F ilderst adt Filderst ilderstadt Telefon 0711 / 70 31 23 Gesundheit im Urlaub ! Ein Buch in letzter Minute Kümmern Sie sich rechtzeitig um Ihre Auslandskrankenscheine. Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken Die gibts bei Ihrer Krankenkasse und sind sehr wichtig für den Urlaub. Bei der AOK gibts zum Beispiel ein Paket mit Auslandskrankenschein, Infos über´s Urlaubsland und ein Päckchen Heftpflaster. Bei einem Urlaub in ein Nicht-EU-Land empfielt sich der Abschluß einer Urlaubskrankenversicherung. Allan und Barbara Pease werfen einen amüsanten Blick auf die kleinen, aber bedeutsamen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Geistreich und kontrovers verbinden sie neueste Erkenntnisse der Gehirn und Evolutionsforschung mit aktueller Verhaltenspsychologie. ! Ullstein Verlag Preis • 8,95 unsere Homepage .......................................................... Auf unserer Homepage werden Sie über unsere Praxis, aber auch über zahlreiche interessante Themen zur Gesundheit und Medizin informiert. Auch unsere Hauszeitschrift wird dort regelmäßig veröffentlicht und kann als PDF Format heruntergeladen werden. Des weitern gibt es eine eigene Rubrik für Jugendliche und seit einiger Zeit wird unsere Homepage Seite 8 immer wieder durch Informationen zum Thema Umweltmedizin ergänzt. Also schauen Sie doch einfach mal rein. Es lohnt sich bestimmt. www. gemeinschaftspraxisonline.de Auch hier freuen wir uns über Anregungen zu neuen Themen oder über Beitäge unserer Leser.