Echter Lavendel Lavendula angustifolia Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Der Lavendel ist besonders für seinen intensiven würzig-aromatischen Duft bekannt. Seine Heimat ist der Mittelmeerraum, dadurch verbreitet er ein südliches Flair. Bei uns ist der Lavendel wegen des raueren Klimas nur als Kulturpflanze anzutreffen. Je sonniger der Lavendel steht, desto wärmer wird sein Duft. Der Boden sollte leicht, durchlässig und kalkhaltig sein. Die Pflanze ist winterhart und recht anspruchslos: Ist sie einmal im Garten angewachsen, braucht sie fast nicht mehr gegossen zu werden. Lavendel ist wegen seines Dufts und seiner leuchtenden lila Blüten eine sehr beliebte Gartenpflanze. In der südfranz. Provence wird er auf großen Flächen angebaut. Der Name Lavendel leitet sich vermutlich vom lateinischen „lavare“ für waschen ab. Die Römer verwendeten ihn als Wasch- und Badewasser. Nutzung: Hilft bei: Nervosität, Spannungszuständen, nervös bedingten Magen- und Darmbeschwerden, vegetativer Dystonie und vielfältigen anderen Beschwerden Außerdem verwendbar als: Zusatz für (Fuß-) Bäder, Haarspülungen und –wässer, Umschläge, Duftkissen, Parfüms, ätherische Öle, in Cremes, Salben und Körperlotionen Als Gewürz: Die Mittelmeerküche verwendet Lavendel oft sparsam bei Soßen, Eintopfund Fischgerichten. Echter Lavendel (Nervenkräutel, Narden, Lavander, Speick, Schwindelkraut, Spikatblüten, Spiklavendel, Tabaksblüten, Balsam, Fander, Hirnkraut, Zitterblümchen) Lavendula angustifolia Wuchsform: Bis 1 m hoher Halbstrauch, wächst zu einem knorrigen Gehölz heran, verträgt aber einen starken Rückschnitt problemlos. Dieser erfolgt am besten nach der Blüte, so blüht er auch im Frühjahr direkt wieder. Blätter: Die Pflanze hat lineal-lanzettliche, graugrüne Blättchen, die weißfilzig behaart sind. Sie sehen fast wie breite Nadeln aus. Blütezeit: Juni bis August Blüten: Unterbrochene lang gestielte Scheinähren mit 6 - 10 Einzelblüten. Lavendel gibt es nicht nur in lila, sondern auch in weiß und rosa (siehe linkes Bild), diese sind jedoch nicht so intensiv im Duft. Vermehrung: Entweder durch Aussaat oder durch Stecklinge: Aussaat der Samen Mitte März in kleine Töpfchen, Mitte Mai dann die Anpassung im Freien. Bei der Stecklingsvermehrung wird im Frühsommer ein Zweig in die Erde gesteckt, nach ein bis zwei Jahren kann er verpflanzt werden. Ökologische Bedeutung: Lavendel wird gerne zusammen mit Rosen angepflanzt, da er durch seine ätherischen Öle Blattläuse von den Rosen fern hält. Zudem ist er eine beliebte Futterquelle für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/org/natwiss/GARTEN/ Autorin: Carla Brocksch