- Herzkrankes Kind Homburg/Saar eV

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Bundesverband Herzkranke Kinder e.V., Kasinostr. 66, 52066 Aachen
PRESSEMELDUNG
Kinderherzen gut vorbereitet in den Winter
Die aktuellen Temperaturen belasten nicht nur das Herz älterer Menschen. Niedrige
Temperaturen und nasskaltes Wetter setzen auch Kinderherzen zu. Damit alle Kinder gesunde und solche mit angeborenen Herzfehlern oder anderen chronischen Krankheiten gut durch den Winter kommen, gibt der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK)
gemeinsam mit dem Kölner Kinderkardiologen Dr. Dieter Koch Tipps:
Aktivitäten / Ausflüge:
Chronisch herzkranke Kinder sollten bei extremer Kälte nicht zu lange draußen spielen. Der
Wechsel von geheizten Räumen ins Freie ist bei nasskaltem Wetter eine Herausforderung
für das Immunsystem.
Dr. Dieter Koch, niedergelassener Kinderkardiologe aus Köln rät: „Grundsätzlich spricht
nichts dagegen, Kinder auch in der nasskalten Jahreszeit nach draußen zu lassen, es ist
sogar zu empfehlen. Eltern sollte Sie dabei allerdings auf entsprechende regendichte, warme
und atmungsaktive Bekleidung und eine zeitliche Begrenzung z.B. zwei Stunden achten“.
Impfungen
Insbesondere gegen das RSV-Virus (der bedeutendste Erreger von grippeähnlichen
Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern) wird vom Robert–Koch-Institut (RKI)
und von der Deutschen Gesellschaft Pädiatrische Kardiologie (DGPK) eine Impfung für
Kinder mit angeborenen Herzfehlern (AHF) empfohlen. Ohne diese Vorsorge können RSVInfektionen bei Kindern mit AHF tödlich verlaufen. Innerhalb des ersten Lebensjahres haben
50–70 % und bis zum Ende des zweiten Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine
Infektion mit RSV durchgemacht. Eine langfristige Immunität besteht nicht.
Dr. Dieter Koch: „Eine RSV-Prophylaxe sollten alle Kinder mit bedeutsamen Herzfehlern
(Überflutungsvitien, zyanotische Vitien oder Vitien mit Lungenbeteiligung) innerhalb der
ersten zwei Lebensjahre erhalten. Die RSV-Saison dauert von Oktober bis April“.
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Medikamente
Manche Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen: sie können die
Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und damit auch die Lern- und Leistungsfähigkeit
sowie die Sicherheit im Straßenverkehr, z.B. beim Radfahren. Bei herzwirksamen
Medikamenten trifft das besonders auf die sogenannten Beta-Blocker zu.
Dr. Dieter Koch: „Betablocker können insbesondere bei Beginn der Behandlung zu
Kreislaufsymptomen wie Schwindel, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen oder auch
Schlafstörungen führen. Diese Nebenwirkungen verschwinden allerdings meist nach ein paar
Wochen. Bei Kindern mit Atemwegsobstruktionen (i. S. von Asthma bronchiale) können
Betablocker auch die Symptome verstärken. In jedem Fall muss genau abwogen werden, ob
die erwünschte Wirkung der Betablocker nicht die Nebenwirkungen überwiegt. Keinesfalls
sollte das Medikament selbstständig abgesetzt werden.“
Vorbeugung
Gegen 'normale' Erkältungen hilft eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitaminen und
Mineralien.
Dr. Dieter Koch: „Auch regelmäßige körperliche Aktivitäten wie Sport, Spiel und Bewegung
schützen vor Infekten. Sollte allerdings bereits ein fieberhafter Infekt vorliegen, ist es besser,
auf starke körperliche Beanspruchung zu verzichten.“
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Wenn das Kind einen Infekt hat, empfehlen sich Ruhe und viel Trinken, z.B. heiße Zitrone
mit Honig, Tee oder Saftschorlen. Eine klare Brühe schmeckt auch kranken Kindern, die
unter Appetitlosigkeit leiden. Es ist wichtig, dass erkältete herzkranke Kinder genügend
Nährstoffe und Flüssigkeit zu sich nehmen. Kleine Kinder verweigern oft große Tabletten
oder Kapseln.
Dr. Dieter Koch „Die üblichen entzündungshemmenden Medikamente gibt es für Kinder auch
als Saft. Das wird von den meisten Kindern akzeptiert und gut vertragen. Eine
medikamentöse Behandlung sollte aber immer nach Rücksprache mit dem behandelnden
Kinder- und Jugendarzt / Kinderkardiologen erfolgen, da Interaktionen der
'Grippemedikamente' mit anderen Herzmitteln möglich sind. (Beispiel: Aspirin - Marcumar)“.
Info für die Redaktion
Über den Abdruck dieser Pressemeldung freuen wir uns. Auch im nächsten Jahr verleihen
wir wieder unseren BVHK-Journalistenpreis für Veröffentlichungen in den Kategorien Print
und Fernsehen für Beiträge, die sich in diesem Jahr in herausragender Weise mit dem
Thema „angeborene Herzfehler“ beschäftigen:
http://www.bvhk.de/aktuelles/pressemitteilungen/. Zahlen und Fakten:
In Deutschland kommt jedes 100 Kind mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt.
Angeborene Herzfehler gehören daher zu den häufigsten Behinderungen.
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