Behandlungs- möglichkeiten

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Behandlungsmöglichkeiten
Literatur
1.Sciurba F et al. A randomized study of endobronchial valves for advanced emphysema. N Eng J Med 2010;363:1233-44.
2.Felix J.F. Herth, Marc Noppen, Arschang Valipour, Sylvie Leroy,Jean-Michel Vergnon, Joachim H. Ficker Efficacy predictors of lung
volume reduction with Zephyr valves in a European cohort. Eur Respir J 2012; 39: 1334-1342
3.Felix J.F Herth, Ralf Eberhardt, Daniela Gompelmann, Joachim H. Ficker, Manfred Wagner, Lars Ek, Bernd Schmidt and Dirk Jan Slebos.
Radiological and clinical outcomes of using chartis to plan endobronchial valve treatment Eur Respir J erj00153-2012; published ahead
of print 2012, doi: 10.1183/09031936.00015312
PCEN12/11_02
4.Tuohy MM, Remund KF, Hilfiker R, Murphy DT, Murray JE, Egan JJ. Endobronchial valve deployment in severe α-1 antitrypsin deficiency
emphysema: A case series. Clin Respir J.<http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=Endobronchial%20valve%20deployment%20
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10.1111/j.1752-699X.2012.00280.x. [Epub ahead of print]
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für Patienten
mit Emphysem
Behandlungsmöglichkeiten
für Menschen mit Emphysem
COPD
Als
COPD
(chronisch-obstruktive
Lungenerkrankung, im engl. „chronic
obstructive
pulmonary
disease)
bezeichnet man das Auftreten einer
chronischen
Bronchitis
oder
eines
Emphysems. Beide Lungenerkrankungen
weisen eine Verengung der Atemwege
auf und treten häufig gemeinsam auf. Die
Verengung der Atemwege begrenzt den
Luftstrom in die Lungen hinein und aus den
Lungen heraus und führt zu Kurzatmigkeit/
Atemnot (Dyspnoe).
Emphysem
Das Emphysem ist eine chronische
Erkrankung der Lunge. Es wird in den
meisten Fällen durch Rauchen verursacht,
tritt aber auch bei Menschen mit einer
Normale Alveolen (mit großer Gesamtoberfläche)
2
seltenen genetischen (erblichen) Störung
auf,
die
Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
genannt wird und damit das Risiko für ein
Emphysem erhöht. Die gesunden Lungen
enthalten Millionen kleiner Luftsäckchen,
die so genannten Alveolen. Diese sind in
einer gesunden Lunge elastisch und liegen
dicht aneinander. Alle Alveolen bilden eine
große Oberfläche, wo der Gasaustausch
stattfindet: Sauerstoff geht ins Blut und
Kohlendioxid wird ausgeatmet.
Beim Emphysem erkranken die Zwischenwände der Lungenbläschen (Alveolen),
wodurch diese zu größeren Lungenblasen
verschmelzen. Dadurch verkleinert sich
die Gesamtoberfläche, so dass weniger
Sauerstoff in das Blut gelangt und weniger
Kohlendioxid ausgeatmet werden kann.
Alveolen beim Emphysem (vergrößerte Alveolen
mit kleinerer Gesamtoberfläche)
Normalerweise hilft die Elastizität des
Lungengewebes, die Luft beim Ausatmen aus
der Lunge zu pressen. Das Lungengewebe
ist jedoch bei einem Emphysem weniger
elastisch, wodurch es zum Einschluss
von Luft in den Alveolen kommt und das
Ausatmen erschwert wird. Dies führt dazu,
dass sich ein Teil der Lunge vergrößert, was
als Lungenüberblähung bezeichnet wird.
Der überblähte Teil drückt die gesunden
Lungenabschnitte zusammen und schränkt
den Gasaustausch dadurch noch mehr ein.
Die Vergrößerung der Lunge wirkt sich auch
auf das Zwerchfell aus, einer muskulären
Struktur, die den Brustkorb vom Bauchraum
trennt und an der Atmung beteiligt ist. Bei
überblähten Lungen flacht das Zwerchfell ab
und es wird schwieriger zu atmen.
Gesunde Lungen
Gesundes Lungengewebe
Lungengewebe mit Emphysem
Vergrößerte Lungen mit Lufteinschluss
durch das Emphysem
3
Behandlung
Wenn Sie glauben, dass Sie ein Emphysem
haben könnten, sollten Sie so schnell wie
möglich einen Arzt aufsuchen. Bestimmte
Maßnahmen können das Fortschreiten der
Erkrankung verlangsamen, Beschwerden
verringern und Ihre Lebensqualität verbessern.
Symptome
Das vorrangige Symptom des Emphysems ist
Kurzatmigkeit, die mit der Zeit zunehmen
kann. Da die Aufnahme von Sauerstoff in
den Körper und das Ausatmen von
Kohlendioxid erschwert sind, ermüden
Emphysempatienten schnell beim Gehen
oder anderen Aktivitäten.
Diagnosestellung
Mit Hilfe der Computertomographie (CT)
angefertigte Querschnittsbilder zeigen eine
einseitig vergrößerte Lunge mit Emphysem.
Verdacht auf ein Emphysem besteht
besonders bei Rauchern, bzw. ehemaligen
Rauchern und bei zunehmender Kurzatmigkeit. Um festzustellen, ob die
Beschwerden auf ein Emphysem oder auf
eine andere Atemwegserkrankung zurückzuführen
sind,
wie
beispielsweise
Bronchialasthma, wird der Arzt verschiedene
Untersuchungen anordnen. Dazu gehören
Spezialuntersuchungen der Atmung und
Röntgenaufnahmen, sowie gegebenenfalls
einige Blutuntersuchungen. Möglicherweise
wird
eine
besondere
Form
der
Röntgenuntersuchung, eine Computertomographie (CT), durchgeführt, die ein
detaillierteres Bild der Lunge liefert.
Röntgenbild einer durch ein
Emphysem überblähten Lungen
Computertomographisches
Querschnittsbild des Körpers
mit einseitig überblähter Lunge
mit Emphysem
Mit dem Rauchen aufhören
Die wichtigste Maßnahme, um das Fortschreiten eines Emphysems zu verlangsamen,
ist das Rauchen aufzugeben und sich keinem
Zigarettenqualm und keinen die Lunge
reizenden Stoffen auszusetzen. Ihr Arzt kann
für Sie den Kontakt zu Selbsthilfegruppen
herstellen, die Sie dabei unterstützen werden,
das Rauchen aufzugeben.
Pulmonale Rehabilitation
Spezielle Trainingsprogramme können die
Muskelkraft und allgemeine Fitness stärken,
so dass die beeinträchtigte Lungenfunktion
effizienter genutzt werden kann. Darüber
hinaus können auch Atemtechniken hilfreich
sein.
Grippe-/Pneumokokken-Impfung
Vorgeschädigte Lungen haben ein höheres
Risiko, eine Infektion oder Lungenentzündung
auszubilden. Bitte besprechen Sie mit Ihrem
Arzt, ob es sinnvoll ist, entsprechende
Impfungen vornehmen zu lassen, um dieses
Risiko zu verringern.
Medikamentöse Therapie
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob die
Anwendung von bestimmten Inhalatoren
Ihre Symptome verbessern kann. Wenn
eine leichte Entzündung in den Atemwegen
4
vorliegt, können Inhalatoren einen gewissen
Nutzen bringen. Allerdings helfen sie leider
nicht gegen die mechanischen Auswirkungen
der Lungenüberblähung, die sich im Zuge des
Emphysems ausbilden.
Sauerstoff-Therapie
Das Gefühl der Kurzatmigkeit bedeutet
nicht
notwendigerweise,
dass
Sie
tatsächlich
eine
Sauerstoff-Therapie
benötigen. Diese Behandlungsform bleibt
üblicherweise Patienten mit schwerer
Erkrankung vorbehalten. Es gibt tragbare
Sauerstoffzufuhrgeräte, die nicht viel wiegen
und es den Patienten ermöglichen, mobil und
nicht an Ihr Zuhause gebunden zu sein.
Chirurgische Maßnahmen
Bei einigen Patienten mit einem bestimmten
Typ von Emphysem, die ansonsten relativ
gesund sind, kann ein chirurgischer Eingriff
helfen. Dabei kann zum Beispiel ein Teil
der erkrankten Lunge entfernt werden
(chirurgische Lungenvolumenreduktion). Bei
sehr wenigen Patienten besteht auch die
Möglichkeit einer Lungentransplantation. Wie
alle Operationen sind diese Verfahren mit dem
Risiko verbunden, dass es zu Komplikationen
kommen kann. Eine häufige Komplikation
ist zum Beispiel ein längerfristig bestehendes
„Leck“ in der Lunge, durch das Luft austritt.
Weitere häufige Komplikationen sind
Lungenentzündungen und Blutungen. Für
eine chirurgische Lungenvolumenreduktion
kommen nur Patienten in Frage, die von
ihrem Allgemeinzustand her fit genug sind,
um mögliche Komplikationen zu verkraften.
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Endoskopische
Lungenvolumenreduktion
Dieser Eingriff ist schonender als eine
chirurgische Lungenvolumenreduktion und
kann über ein Bronchoskop (eine Kamera)
vorgenommen werden, das über die Nase
oder den Mund in die Lunge eingeführt
wird. Bronchoskope finden seit vielen Jahren
Anwendung in ärztlichen Untersuchungen
der Lunge. Sie ermöglichen es, in die Lunge zu
schauen und liefern wichtige Informationen für
die Diagnosestellung. Heute lassen sich auch
Emphyseme über ein Bronchoskop behandeln.
Dabei werden durchschnittlich 2-5 kleine
Einweg-Ventile in die Lunge eingebracht, die
das Ausströmen von Luft aus dem erkrankten,
vergrößerten
Lungenabschnitt
erlauben,
nicht aber das Einströmen von Luft in diesen
Bereich. Dadurch lässt sich eine Verkleinerung
des erkrankten Lungenabschnitts erreichen, so
dass sich die gesünderen Abschnitte wieder
besser ausdehnen können.
Die Behandlung kann die Atmung erleichtern
und die Belastungstoleranz und Lebensqualität
der Patienten verbessern. Der Eingriff dauert
etwa 30 Minuten und die Patienten bleiben
normalerweise 1 bis 4 Tage im Krankenhaus.
Bis Juli 2012 wurden mehr als 5.000 Patienten
in zahlreichen Ländern mit diesem Verfahren
behandelt, das in klinischen Studien in Europa
und den USA bei 331 Patienten wissenschaftlich
untersucht wurde. Beide Studien zeigten, dass
die Patienten von der Behandlung profitieren
konnten. Die Ergebnisse der Studien aus den
USA und Europa wurden in einer wichtigen
wissenschaftlichen Zeitschrift und auf wissenschaftlichen Kongressen veröffentlicht.1. 2
Vor kurzem wurden die Ergebnisse einer
neuen Studie veröffentlicht. In dieser Studie
wurde zusammen mit den Ventilen ein
diagnostisches Verfahren untersucht, das
dabei hilft, den besten Ort in der Lunge für
das Einsetzen der Ventile zu bestimmen. Die
Studie umfasste 98 Patienten und zeigte, dass
die Patienten davon profitieren konnten, wenn
das diagnostische Verfahren zur Bestimmung
der besten Lokalisationen für das Einsetzen
der Ventile verwendet wurde. Es kann zu einer
Verbesserung der Atmung, Belastungsfähigkeit
und Lebensqualität führen.3
In einen Abschnitt der überblähten Lunge werden Ventile eingesetzt, über die die Luft aus diesem
Abschnitt der Lunge entweichen kann, so dass die gesunden Lungenabschnitte besser arbeiten können.
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Die Ventiltherapie ist ein zugelassenes Verfahren
für die Behandlung der Lungenüberblähung
im Zusammenhang mit Emphysemen, unter
anderem auch für die erbliche (genetische)
Form der Erkrankung, das Alpha-1- AntitrypsinMangel-Syndrom. Eine Studie in Irland lieferte
vielversprechende Ergebnisse.4
Alle Eingriffe tragen ein Risiko für
Komplikationen, das jedoch bei dieser
Art von Eingriff viel niedriger ist als bei
einem chirurgischen Eingriff. Prozentual
kommt es bei wenigen Patienten zu einem
vorübergehenden Leck, durch das Luft aus
den Lungen in den umgebenden Raum
strömt (Pneumothorax). Wenn ein solches
Leck auftritt, lässt es sich normalerweise
während des Aufenthalts im Krankenhaus
einfach behandeln. In seltenen Fällen kann
es sich jedoch zu einer schwerwiegenden/
lebensbedrohlichen Komplikation entwickeln.
Die möglichen Komplikationen haben aber
die guten Ergebnisse der Behandlung nicht
beeinträchtigt. Unter Umständen ist im
Fall einer Infektion ein Behandlungszyklus
mit Antibiotika erforderlich. Allerdings sind
Infektionen allgemein ein häufiges Problem
von Lungenerkrankungen und in klinischen
Vergleichsstudien mit Patienten, die eine
Ventiltherapie erhielten, und Patienten ohne
Ventiltherapie gab es in den beiden Gruppen
bezüglich der Häufigkeit von Infektionen
keine signifikanten Unterschiede. Die Ventile
sind so konstruiert, dass sie wieder entfernt
werden können, falls es – in seltenen Fällen –
notwendig ist.
Lunge vor
und nach der Ventiltherapie
Ihr Arzt wird mit Ihnen
besprechen, welche
Behandlungsform für Sie
am besten geeignet ist und
wird Sie, falls erforderlich,
an einen Spezialisten
bzw. ein entsprechendes
Behandlungszentrum
überweisen.
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