MAI 2016 Huckelriedes neue Mitte Bericht Revitalisierung einer Militärbrache und städtebauliche Erneuerung durch Wohnraum und soziale Einrichtungen Baubeginn: Februar 2015 Wohnraum: 51 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, davon 41 gefördert, Inklusives Wohn- und Betreuungsprojekt vom Martinsclub e. V. Gemeinbedarfs­ einrichtungen: Quartierszentrum mit Quartiersküche und Café, Kindertagesstätte Merkmale: Barrierefrei mit Aufzug Fußbodenheizung, Einbauküche und Terrasse, Balkon oder Dachterrasse Tiefgarage KfW-55-Standard Huckelriedes neue Mitte zwischen Huckelrieder Park und Werdersee Auf der Zielgeraden: Im August 2016 öffnet das Quartierszentrum seine Türen nt sac Bu hse nda mm Werdersee rsd Nie to der en eic h Cambrai Dreieck Huckelrieder Park Es wird das Herzstück des Quartiers und zukünftiger Dreh- und Angelpunkt für das soziale Geschehen in Huckelriede: Das neue Quartierszentrum entsteht vis-à-vis dem Huckelrieder Park, unter einem Dach mit weiteren gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen und öffentlich ge- „Dieses Bauprojekt reiht sich ein in die städtebaulichen Erneuerungen und fördertem Wohnraum. Bauherrin des soziale Stabilisierung des Ortsteils Huckelriede. So entsteht mit zeitgemäßem Gebäudes ist die ­GEWOBA Aktien- Wohnungsbau zu sozial verträglichen Konditionen und in attraktiver Lage zur gesellschaft Wohnen und Bauen. Im Innenstadt ein Raum der Begegnung für die Bürgerinnen und Bürger.“ Auftrag des Sozialressorts der Stadt Bremen hat sie die rund 675 Quadratmeter große Fläche des Quartierszentrums geplant und ist jetzt für die Umsetzung verantwortlich. Dafür stehen finanzielle Mittel aus dem Programm „Stadtumbau West“ zur Verfügung, die das für den Stadterneuerungsprozess zuständige, federführende Bauressort bereitstellt. Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen Ein Beitrag zur Quartierserneuerung Die Gesellschaft verändert sich. Sie wird bunter und älter. Lebensmodelle werden vielfältiger und damit Ansprüche an Wohnraum individueller. Viele Menschen zieht es zurück in die Stadt. Die Folge: Der Bedarf an Wohnraum steigt. Es stellt sich die Frage: Wie passen Angebots- und Nachfragestruktur zukünftig zusammen? Antworten darauf gibt die Politik in ihrem 2009 entwickelten „Leitbild der Stadtentwicklung“. Es beinhaltet eine konkrete „Wohnbaukonzeption“, die auf die Innen- vor der Außenentwicklung setzt. Auf dieser Grundlage hat der Senator für Schaffung nachhaltiger Stadt- und Sozialstrukturen Huckelriede zeichnet sich vor allem durch seine direkte Nähe zur Innenstadt sowie zu einem der attraktivsten Naherholungsgebiete, dem Werdersee, aus. Der Ortsteil hat aber auch Schwachstellen: Viele öffentliche Räume sind unattraktiv, es fehlt eine Ortsmitte und letztlich eine zentrale Begegnungsstätte, die Inte­ gration und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Mit dem Beschluss der Bremer Bürgerschaft im Dezember 2008, Huckelriede /­ Sielhof zum Sanierungsgebiet zu erklären, fiel der Startschuss für einen umfangreichen Stadterneuerungsprozess. Dieser umfasst eine Vielzahl an Projekten aus „Durch städtebauliche Sanierungsmaßnahmen sollen die Lebensbedingungen dem Bau-, Sozial- und Bildungssektor, im Gebiet wesentlich verbessert und seine Funktions- und Entwicklungs­ die durch unterschiedliche Förderpro- fähigkeit nachhaltig gestärkt werden. Die städtebaulichen Maßnahmen sollen gramme finanziert werden. weiterhin der Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse sowie der Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen dienen.“ § 1 Absatz 2 des Ortsgesetzes über das Sanierungsgebiet Huckelriede / Sielhof Huckelriedes neue Mitte Eine dieser Flächen befindet sich in der Bremer Neustadt im Ortsteil Huckelriede. Sie liegt im Bereich Niedersachsendamm und Buntentorsdeich. Im Norden stößt das Gebiet an die zum Wohnen umgebauten ehemaligen Gebäude der Cambrai-Kaserne. Es ist das so genannte „Cambrai Dreieck“. MAI 2016 Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen mehr als 30 innerstädtische Flächen ausgewiesen. Diese so genannten Wohnbauflächen 30+ sind vorrangig zu entwickeln – mit dem Ziel, vitale Quartiere und räumliche Qualitäten zu schaffen. Eines dieser Projekte betrifft das „Cambrai Dreieck“. Die rund 15.700 Quadratmeter große Fläche wurde ursprünglich militärisch genutzt, bevor sie jahrzehntelang brach lag. Bestrebungen zur Revitalisierung existierten bereits seit Beginn der 1990er Jahre. Bis zu einem tragfähigen Bebauungskonzept sollte es aber noch mehr als 20 Jahre dauern. Im Februar 2014 beschließt die Bremer Stadtbürgerschaft den Bebauungsplan. Ein Jahr später ist Baubeginn. Im Februar 2014 beschließt die Bremer Stadtbürgerschaft den Bebauungsplan. Danach entsteht auf dieser Fläche neben Reihenhäusern und einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt die „neue Mitte Huckelriedes“: Die GEWOBA baut hier ein Gebäude mit 47 Mietwohnungen. Im Erdgeschoss bietet es Platz für eine Kindertagesstätte, für einen Wohn- und Pflegebereich mit vier Wohneinheiten und für das zukünftige Quartierszentrum. Huckelriedes neue Mitte: Das Quartierszentrum Zum Quartierszentrum gehören zwei Seminarräume, ein Mehrzweckraum und fünf Büros für Beratungsangebote. Hier finden soziale Beratungsdienstleistungen verschiedener Träger sowie Angebote zu den Themen Erwachsenen- und Familienbildung statt. Darüber hinaus können die Bewohner Huckelriedes die „Wir werden Begegnungen ermöglichen und alles dafür tun, dass die MenRäumlichkeiten für selbstorganisierte schen nicht nur in Huckelriede schlafen, sondern dort auch leben, essen nachbarschaftliche Aktivitäten nutzen. gehen, Vereine gründen, Gemeinsamkeiten pflegen und sich in ihrem Ortsteil wohlfühlen.“ Thomas Bretschneider, Vorstand des Martinsclub Bremen e. V. Huckelriede - Grundstruktur Erdgeschoss Küche Martinsclub Kita Quartierszentrum 5m „Ich bin froh, dass wir hier ein Zentrum für Menschen schaffen, das zugleich Förderort für Kinder und Lebensmittelpunkt für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ist. Hier entstehen die städtebaulichen Voraussetzungen für eine inklusive Stadtgesellschaft.“ Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport der Freien Hansestadt Bremen Huckelriedes neue Mitte Ebenfalls im Erdgeschoss, direkt neben dem Quartierszentrum, befinden sich die Räumlichkeiten der Kindertagesstätte. Betreiberin wird das SOS-Kinderdorf. Auf knapp 500 Quadratmetern können ab August 2016 rund 60 Kinder zwischen ein bis sechs Jahren betreut werden. Damit wird dem wachsenden Bedarf im Quartier nach Plätzen für Unter- und Über-Dreijährige Rechnung getragen. Versorgt werden die Kinder mit hochwertigen, frisch zubereiteten Speisen aus der Quartiersküche. MAI 2016 Der Betreiber des Quartierszentrums ist der Martinsclub Bremen e. V. Eine seiner Aufgaben ist die Weitervermietung der Büros. Unter anderem wird die Frühberatungsstelle Süd hier einziehen, das Quartiersmanagement und das Haus der Familie. Weitere Aufgabe des Martinsclubs ist der Betrieb einer Quartiersküche. Sie soll sowohl die Einrichtungen des Quartierszentrums versorgen, als auch – im Rahmen des Café- und Bistrobetriebs – gastronomische Anlaufstelle für die Bewohner Huckelriedes sein. Zudem steht sie mit ihrem Angebot den Nutzern des Mehrzweckraumes und der Seminarräume zur Verfügung. Die Quartiersküche wird als Integrationsbetrieb geführt, in dem mindestens 40 Prozent der Mitarbeiter schwerbehindert sind. Inklusives Wohnen in der neuen Mitte Bereits im April 2015 legt Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA, gemeinsam mit dem Bau- und dem Sozialressort der Stadt Bremen den symbolischen Grundstein für „Huckelriedes neue Mitte“. Neben den Gemeinbedarfseinrichtungen werden sich nach Fertigstellung Ende 2016 insgesamt 51 Mietwohnungen in dem viergeschossigen Gebäude befinden, 41 davon öffentlich gefördert. Das entspricht einer Quote von über 80 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen. Damit erfüllt die GEWOBA die politische Vorgabe von 25 Prozent an dieser Stelle deutlich über. Im April 2015 legt Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA, gemeinsam mit dem Bau- und dem Sozialressort der Stadt Bremen den symbolischen Grundstein. Das Angebot der Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen richtet sich sowohl an kleinere Haushalte mit ein bis drei Personen als auch an Familien. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 48 und 90 Quadratmetern. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei, eine Wohnung ist rollstuhlgerecht. Fußbodenheizung und eine moderne Einbauküche gehören zur Grundausstattung. Ebenso die Terrasse im Erdgeschoss beziehungsweise die großzügigen Balkone und Dachterrassen in den oberen Etagen. Ein Aufzug verbindet die Wohneinheiten mit der Tiefgarage, in der sich 41 Stellplätze befinden. Weitere drei Stellplätze liegen im Außenbereich. Zehn der 51 Wohnungen bereitet die GEWOBA für den Martinsclub Bremen e. V. vor. Vier liegen im Erdgeschoss und verfügen über eine besondere Ausstattung, die sich an den speziellen Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner orientiert: Menschen mit geistiger Beeinträchtigung finden hier im Rahmen eines inklusiven Wohn- und Betreuungsprojekts ihr neues Zuhause. Mit seiner differenzierten Fassadengestaltung fügt sich der Neubau harmonisch in das vorhandene Stadtbild ein: Ein dunkelroter Verblendstein wechselt sich mit hellen Putzflächen ab. Farblich abgesetzte Fensterfaschen auf der Rückseite nehmen die Gestaltungsmerkmale der benachbarten Bebauung auf. Auflockernde Vor- und Rücksprünge in der Fassade spiegeln das eher kleinteiligere Bild der gegenüberliegenden Reihenhausbebauung wider. Die GEWOBA errichtet das Gebäude energieeffizient im KfW-55-Standard. „Bezahlbares Wohnen, ein Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, hohe Energiestandards, ein vielfältiges, offenes Nutzungskonzept – dieses Bauvorhaben vereint für die GEWOBA und die Menschen in Huckelriede so viele wichtige Anliegen, dass es etwas ganz Besonderes ist.“ Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen Huckelriedes neue Mitte MAI 2016 Insgesamt gehören in der Bremer Neustadt, zu der auch der Ortsteil Hucklriede zählt, gut 1.900 Wohnungen zum Bestand der GEWOBA. Mit dem Neubau auf dem „Cambrai Dreieck“ ergänzt das Unternehmen sein Angebot in diesem Quartier gezielt um barrierefreie Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen. pol ar we r k P l a n u n gsb e t e i l i g t e Projektleitung: Entwurfs- und Ausführungsplanung: GEWOBA, Dipl.-Ing. Architektin Gabriele Ranke Dipl.-Ing. Architekt Marcus Hansen LRW Architekten und Stadtplaner Loosen, Rüschoff + Winkler, Hamburg Planung Ausbau Quartierszentrum: Architekturbüro Ulrich Ruwe Dipl.-Ing. Architekt BDA, Bremen Statik: pb+ Ingenieurgruppe AG, Bremen Technische Gebäudeausrüstung: Freiraumplanung: Baugrundbeurteilung: Schalltechnische Untersuchung: GIG-GmbH, Innovative Gebäudetechnik, Bremen SPALINK-SIEVERS Landschaftsarchitekten, Hannover Institut für Geotechnik der Hochschule Bremen, Bremen LÄRMKONTOR GmbH, Hamburg GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen, Rembertiring 27, 28195 Bremen Telefon: 0421 36 72-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.gewoba.de Bilder: GEWOBA Titelbild: bloomimages GmbH, Hamburg