PRESSEMITTEILUNG Welt-Sepsis-Tag, 13

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 PRESSEMITTEILUNG
Welt‐Sepsis‐Tag, 13. September 2015 – Ein Aufruf zum Handeln Jährlich erkranken ca. 30 Millionen Menschen an einer Sepsis. Mindestens 8 Millionen versterben, darunter 5 Millionen Neugeborene und Kleinkinder. Mehr als 2 Millionen dieser Menschen leiden jahrelang an den Folgen dieses Krankheitssyndroms. Berlin/Jena. Sepsis ist die Folge einer überschießenden, immunologischen Abwehrreaktion des Körpers gegen Infektionserreger, die zur Schädigung der körpereigenen Organe führt. Zu spät behandelt, sind Mehrfachorganversagen und Tod die Folge. Im Jahre 2013 wurden in Deutschland 279.530 Sepsispatienten registriert, von denen 67.849 (24,3%) verstarben – Tendenz steigend. Sepsis kann jeden treffen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, chronisch Erkrankte und Frühgeborene.  Vorbeugung und Vermeidung von Infektionen durch Impfung gegen saisonale Grippe und Pneumokokken sowie Hygienemaßnahmen sind effektiv.  Sepsisfrüherkennung und ‐behandlung senken die Sterberate um bis zu 50%. Durch die Optimierung dieser Maßnahmen sind in Deutschland jährlich 15 ‐20.000 Sepsistote vermeidbar. http://www.world‐sepsis‐day.org/NationalerAktionsplan  Die Zahl der Sepsistoten infolge von Tropenerkrankungen wie Malaria und Dengue Fieber, fehlenden sanitären Anlagen und mangelnder Geburtshygiene sind weiter inakzeptabel hoch.  Die Bedrohung durch Sepsis in Folge von Ausbrüchen mit schwer therapierbaren tropischen Erregern ist nicht gebannt. Infektionserreger kennen keine Grenzen. Die Bundesregierung hat deshalb erfreulicherweise auf dem letzten G7‐Gipfel die Thematik aufgegriffen, und auch der Deutsche Ärztetag hat 2015 mit der Entschließung „Stärkung und Aufklärung zur Prävention und Früherkennung von Sepsis“ das Problem erkannt und zum Handeln aufgerufen. http://www.world‐sepsis‐day.org/Ärztetag SEPSIS World Sepsis Day | Head Office | Global Sepsis Alliance | Center for Sepsis Control and Care
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Nationale Regierungen und die internationale Staatengemeinschaft müssen jetzt dieses lange unterschätzte Problem gemeinsam angehen. Die Global Sepsis Alliance (GSA) fordert deshalb die Vertreter der UN‐Mitgliedsstaaten in der World Health Assembly (WHA) und die WHO auf, auf der Versammlung der WHA 2016 in Genf einen Aktionsplan gegen Sepsis zu verabschieden, der den Kampf gegen Sepsis auf eine neue Stufe hebt. www.world‐sepsis‐day.org/Concept‐Draft‐Resolution In diesem Kontext ist es sehr erfreulich, dass auf Initiative von Minister Gröhe, die fünf deutschsprachigen Gesundheitsminister am 4.9.2015 in einer Erklärung die „Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und Kooperation … im Bereich Antibiotikaresistenz‐Prävention und Sepsisbekämpfung“ unterstrichen haben. www.bmg.bund.de/ministerium/meldungen/2015/gesundheitsquintett.html Ermutigend ist auch, dass zahlreiche deutsche Krankenhäuser die Forderung des Deutschen Ärztetages 2015 aufgreifen, indem sie ihre Bereitschaft erklärt haben, sich an einer Qualitätsverbesserungsinitiative zur Sepsisprävention und Senkung der Sepsissterblichkeit zu beteiligen, die vom Center for Sepsis Control & Care des Universitätsklinikums Jena koordiniert wird. www.cscc.uniklinikum‐jena.de/Icosmos.html Prof. K. Reinhart ML Chairman Global Sepsis Alliance Prof. H. Gerlach H. Grönert Präsident Deutsche Prof. F.M. Brunkhorst Sepsis‐Gesellschaft e.V. Vorstand Deutsche Sepsis‐Hilfe e.V.
Weitere Informationen: www.world‐sepsis‐day.org Hintergrundinformationen zur Sepsis und zum Welt‐Sepsis‐Tag Die Fakten sind erschreckend: Alle 4 Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an Sepsis. Die Erkrankung fordert demnach mehr Menschenleben als Brust‐ und Darmkrebs zusammen. Weiten Teilen der Öffentlichkeit ist die Sepsis dennoch unbekannt oder wird als „Blutvergiftung“ missverstanden. Sepsis ist eine Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion, bei der die körpereigene Abwehr das eigene Gewebe und die Organe schädigt. Wenn die Sepsis nicht früh erkannt und sofort behandelt wird, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und schlussendlich zum Tode führen. Die Häufigkeit der Sepsis nimmt trotz aller Fortschritte der modernen Medizin dramatisch zu. Weltweit erkranken ca. 30 Millionen Menschen jährlich an einer Sepsis, 8 Millionen davon sterben daran. Ungefähr 20% der Sepsis‐Überlebenden kämpfen als Folge der Erkrankung mit kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen. Allein durch ausreichende Hygienemaßnahmen, bessere Prävention, frühzeitiges Erkennen und die sofortige Behandlung einer Sepsis könnte die Sterblichkeit deutlich gesenkt und die Beeinträchtigungen erheblich verringert werden. Pro Jahr könnten so bis zu 800.000 Menschenleben gerettet werden. Um die Gesellschaft für das Thema Sepsis zu sensibilisieren, auf die Missstände in der Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Sepsis aufmerksam zu machen, und zu erreichen, dass die Sepsis auf die Agenda weltweiter Entwicklungspolitik gesetzt wird, wurde 2012 der erst Welt‐Sepsis‐Tag ins Leben gerufen. Der Welt‐Sepsis‐Tag findet seither jährlich am 13. September mit Veranstaltungen und Aktionen auf der ganzen Welt statt. Auch dieses Jahr wird am 13. September wieder mit diversen internationalen Aktionen die unterschätzte Gefahr von Sepsis angemahnt. Das Hauptbüro für die Organisation und Koordination des World Sepsis Day ist am CSCC, dem Center for Sepsis Control and Care, einem vom BMBF geförderten Integrierten Forschungs‐ und Behandlungszentrum, am Universitätsklinikum Jena angesiedelt. Weitere Informationen: www.world‐sepsis‐day.org Pressekontakt: World Sepsis Day Head Office Center for Sepsis Control & Care Universitätsklinikum Jena Erlanger Allee 101 07747 Jena Tel: 03641‐9323101 press@world‐sepsis‐day.org 
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