Kardiologische Rehabilitation Dr. László Czopf Dr. Gábor Késmárky Dr. Béla Mezey Es ist ein stabiler Merkmal der KHK, dass sie unabhängig von der Behandlungsmethode das Risiko eines späteren Herzinfarktes mit sich bringt. Die häufigste Todesursachen in Ungarn 80 60 40 ISZB Daganat Baleset 20 0 1 970 1980 1990 1995 CHF angina bronchitis chr. arthritis 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60 -70 -80 -90 diabetes Lebensqualität-Einschränkung bei internistischen Erkrankungen Prävention - Rehabilitation Lebenserwartungen Lebensqualität Prävention - Rehabilitation Primärprävention Sekundärprävention Prävention - Rehabilitation Lebensumstellung (nach klass. Risikofaktoren) Spezielle Lebensstil-Empfehlungen (Flüssigkeit, Liegen, Füße hoch, Alkohol…) Medikamentöse Prävention Prävention - Rehabilitation Gesellschaftsebene Familienebene Medizinische Ebene internistisch physikalisch psychologisch/psychiatrisch Prävention Hochrisiko-Gruppen-Strategie Gesellschafts-Strategie Rehabilitation nach Myokardinfarkt frühe Mobilisation Komplikationen invasive Untersuchungen Risikoeinschätzung (kardvask., postinf.) Risikointervention Rehabilitation bei Klappenerkrankungen Operation planen Patien aufklären (Op. – keine Op.) Vor der Op. Vorbereitung psych. Weitere Verschlechterung vorbeugen antibiot. Endokarditis-Prophylaxe Antikoagulation Rehabilitation bei angeborenen Herzfehlern (GUCH) Rauchen frühe Korrektion residuales Fehler antibiotische Endokarditis Prophylaxe Bewegung bei KHK kann Ischämie auslösen ist unvermeidbar und erwünscht Bewegung bei Herzinsuffizienz kann unmöglich sein verbessert die Lebensqualität erheblich keine Alternative der medikamentösen Therapie Flüssigkeit bei Herzinsuffizienz Viel oder wenig trinken? Nierenfunktion Überlastung des Herzens Was für? Rehabilitation bei Zustand nach Herzoperation Atemübungen psychologische Führung Operationen bei Personen ohne Beschwerden Antikoagulation Rehabilitation bei ICD IQ gut ausgewählte Indikationen engmaschige kard. Begleitung Psych. Führung der Patienten in Gefahr des plötzlichen Herztodes Angst verursachen Wahrscheinlichkeit – schwer einzuschätzen Seltene Erkrankungen – wenig Erfahrung Familienberatung – genetische Beratung Menschenwürde präventive Einstellung Lebensstil bei Z. n. Schrittmacher-Impl. Bewegungen – Sport Arbeit – Elektrodenbruch magnetische Felder Schultertasche – Rucksack Programmierung nach Bedürfnisse Die Gesundheit (WHO) Charakteristische Eigenschaften: • • • • • • • Anatomische Integrität Fähigkeit zur Leistung Fähigkeit zur Arbeit für die Familie Gesellschaftliche Rolle Fähigkeit zur Stessbekämpfung Wohlstandsgefühl Keine Krankheit, kein früher Tod Gesundheit und Lebensqualität Multidimensionaler Begriff, Komponente: Handlungsfähigkeit und die daraus resultierende Zufriedenheit Der neue Begriff der Invalidität • Arbeitsunfähigkeit • veränderte Arbeitsfähigkeit Der Minderwertigkeitsprozess Die Schädigung (impairment): temporärer oder konstanter anatomischer, physiologischer oder psychischer Verlust, Abnormalität oder Fehler (Amputation, beschränkte Belastbarkeit/Leistungsfähigkeit, Lungenfunktionsstörung, u.s.w.). Immer biologischer Natur Der Minderwertigkeitsprozess Die Minderwertigkeit (disability): Wenn die normale menschliche sensorische, motorische oder gnostische Funktionen (Gehen, Sehen, Reden, Sachen-Bewegen) teilweise oder ganz, vorübergehend oder endgültig fehlen. Störung der spezifisch humanen Funktionen. Der Minderwertigkeitsprozess Die Invalidität (handicap): Die anhaltende Störung oder das Fehlen der auf Grund des Alters und des Geschlechts und des gesellschaftlichen Status erwartbare alltägliche Aktivitäten (für sich zu sorgen, gesellschaftliche Kontakte zu pflegen, lernen, sich unterhalten, Geld verdienen). Die Invalidität betrifft die gesellschaftliche Rollen und Funktionen des Menschen. Die Rehabilitation Organisierte Tätigkeit der Gesellschaft, um die Kranke oder Invalide dazu zu helfen, mit ihrer erhalten gebliebenen Fähigkeiten wieder in der Gesellschaft ihre Platz zu finden. Multidisziplinäre Tätigkeit: • Die Leistungsfähigkeit des Individuums zu bessern • Die Erwartungen der Gesellschaft regulieren Die Rehabilitation und die Gesellschaft gesellschaftliche Erwartungen eigene Fähigkeiten Die Rehabilitation Das Ziel: gesellschaftliche Integration ermöglichen Diskriminierung vermeiden Die medizinische, pedagogische, psychologische, berufliche, soziale und sonstige Tätigkeiten nennt man umfassende (komprehensive) Rehabilitation Die medizinische Rehabilitation Wichtige Instrumente: Untersuchung, Entwicklung, Training Wichtige Bereiche der kardiologischen Rehabilitation • nach einem Myokardinfarkt • chr. Angina pectoris Patienten • Koronarherzkranke mit Herzrhythmusstörung und Herzinsuffizienz • nach einer Koronarbypass-Operation • nach Koronarintervention • bei belasteter kardiovaskulärer Anamnese • Kardiomyopathie-Patienten • Patienten mit Schrittmacher oder implantierbarem Cardioverter Defibrillator • Patienten mit Vitien • Nach Klappenoperation • Nach Herz- oder/und Lungentransplantation Phasen der kardiologischer Rehabilitation • Stationäre Phase • Frühe, poststationäre Phase • Späte, Erhaltungsphase Phasen der kardiologischen Rehabilitation I. Phase: • In der Akutphase der Erkrankung, • auf der kardiologischen/herzchirurgischen Station oder Intensivstation, • Dauer meistens 7-14 Tage. Phasen der kardiologischen Rehabilitation II. Phase: • Frühe und späte Konvaleszenz. • Ort: stationäre Rehabilitationsinstitut und/oder fachärztliche/hausärztliche ambulante Rehabilitation. • Dauer: frühe Konvaleszenz 2-12 Wochen, späte Konvaleszenz 3-6 Monaten. Phasen der kardiologischen Rehabilitation III. Phase: Fortführen der rehabilitativpräventiven Aktivitäten in der ganzen späteren Lebensphase. Gefahr der stationären Phase Immobilisation Dekondizionieren Voraussätzungen einer frühen Mobilisation (= stationäre Rehabilitation) • keine Angina pectoris in den letzten 8 Stunden, • keine Symptome oder Zeichen einer Herzinsuffizienz, • keine EKG-Veränderungen, keine neue Rhythmusstörungen in den letzten 8 Stunden, • keine kardiale Nekroenzym-Freisetzung Die Sicherheit der Rehabilitation wird durch Risk-stratification (Risiko-Einteilung) gewährleistet Hauptmarker einer ungünstigen Prognose • verminderte globale linksventrikuläre systolische Funktion • residuale Myokardischämie • gefährliche ventrikuläre Rhythmusstörungen Verminderte linksventrikuläre Funktion • • • • NYHA-Klasse EF% echokardiographisches Bild Ergometrie Residuale Myokardischämie • Ruhe-EKG (ST > 0,1 mV) • Holter-EKG (total ischemic burden) • Ergometrie (neue ST-Depr. – 0,1 oder 0,2 mV) • Bildgebende Verfahren (SPECT, MRT, PET) • Koronarangiographie Gefährliche ventrikuläre Rhythmusstörungen • Ruhe EKG-Monitorisierung (Lown) • Holter-EKG • Nachpotentiale • Herzfrequenz-Variabilität • Provozierende elektrophysiologische Untersuchungen Wichtig in jeder Phase einer Rehabilitation: Untersuchung und Bekämpfung der Risikofaktoren Die am häufigsten angewandten Methoden der kardiologischen Rehabilitation • Trainingsprogramm zur Erhöhung oder Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit, • Risikofaktor-Analyse und Beseitigung, • Das Propagieren einer Bewegungsreiche Lebensweise, • Diätbehandlung und Diätberatung zur Bekämpfung der Adipositas, • Analyse und Behandlung der psychischen Störfaktoren, • Analyse und Stärkung der Fähigkeit zur Stressverarbeitung und -bekämpfung, • Beseitigung der sozialer Isolation. Mortalität und körperliche Leistungsfähigkeit Blair, S.N. et al.: Physical fitness and all-cause mortality: a prospective study of healthy men and women. JAMA 1989;262:2395-2401. Gesundheit und Trainingszustand Fardy, P.S. et al.: Training Techniques in Cardiac Rehabilitation. Human Kinetics Publ. Champaign, USA, 1998. Trainingseffekt: niedrigerer Säuerstoffbedarf bei der gleichen Belastungsintensität Fardy, P.S. et al.: Training Techniques in Cardiac Rehabilitation. Human Kinetics Publ. Champaign, USA, 1998. Training - Erwartungen • Mindestens wöchentlich 3x, optimalerweise 5x. • Mindestens 30, optimalerweise 50 Minuten auf einmal. • Intensität mindestens 60% der individuell bestimmten Trainingpulses (optimalerweise 75-80%), • Trainingkurs mindestens 3 Monaten, optimalerweise 612 Monaten lang. Die Intensität der Bewegung Der wichtigste aber gefährlichste Faktor. Fehlerhafte Ziele zur Überlastung führen können. Bestimmung der Intensität bei der Ergometrie, und Angabe der Belastungsziele als Trainings-Pulswerte. Die Intensität der Bewegung Das Training findet im Herzfrequenzbereich von 4585% der maximalen kalkulierten Herzfrequenz statt. • Der Bereich 75-85% fördert die Ausdauer. • Der Bereich 65-75% stabilisiert die Ausdauer • Der Bereich 45-55% hilft die Regeneration. Die Intensität der Bewegung Wichtig beim Training, dass die Patienten nicht den Laktat-Spiegel von 4 mmol/l überschreiten, damit sie nicht in die anaerobe Phase übergehen.