Dr. med. dent. André Bachmann Eidg. Dipl. Zahnarzt Praxis für zahnmedizinische Prophylaxe Gubelstrasse 28 8050 Zürich Telefon 01-312 46 46 Fax 01-312 40 15 Medikament Rodogyl Rodogyl ist ein Kombinationspräparat von zwei verschiedenen Antibiotika (Metronidazol und Spiramycin). Es eignet sich ausgezeichnet bei der Bekämpfung von speziellen anaeroben Bakterien in den tiefen Zahnfleischtaschen. Der agressivste Erreger heisst „Actinomyces actinomycetemcommitans“. Da diese Bakterien auch in anderen unzugänglichen Schlupfwinkeln sind (wie bei den Weisheitszähnen, in den Krypten der Tonsillen und ev. in den Nebenhöhlen) wird in unserer Praxis die systemische Behandlung als Ergänzung zur lokalen Therapie empfohlen. Das Wirkungsprinzip der 2 Substanzen wurde von Prof. Van Winkelhoff vor über 30 Jahren entdeckt, weshalb es auch als „Winkelhoff-Cocktail“ bezeichnet wird. Mein ehemaliger und hochgeschätzter Lehrer Herr Prof. Mühlemann hat das Präparat in Zürich eingeführt und wir haben es in unserer Praxis seit Anbeginn mit grossem Erfolg eingesetzt. Der Wirkstoff „Metronidazol“ ist in der Schweiz unter den Namen „Flagyl“ und „Tiberal“ erhältlich und muss mit einem Antibiotikum „Amoxicillin“ kombiniert werden, was Kosten von ca. Fr. 80.00 ergibt. Im Kombinationspräparat „Rodogyl“ sind diese beiden Wirkstoffe miteinander enthalten, was die Einnahme erleichtert und die Kosten mit ca. Fr. 36.00 auf die Hälfte senkt. Es ergibt sich auch eine bessere Patienten-Compliance. Dank dieser Synergie haben wir in unserer Praxis die besten Resultate mit Rodogyl erhalten. Das Präparat ist in der Schweiz leider nicht erhältlich (zu billig ?) und wird für uns über die Apotheke Fluntern von Frankreich direkt bezogen. Leider ist die Gebrauchsanweisung nur auf Französisch, weshalb wir sie als Dienstleistung für unsere Patienten übersetzt haben. Übersetzung der wichtigsten Punkte der französischen Original-Packungsbeilage als Hilfe: Zusammensetzung • Metronidazol • Spiramycin 1 Tablette enthält 125 mg 0.75 M.U.I. Anwendung Rodogyl ist eine Kombination von zwei verschiedenen Antibiotika. • Es wird verwendet, um Infektionen im Mund und v. a. im Zahnbereich (dentale Abszesse, Phlegmone, Infektionen der Speicheldrüsen) zu bekämpfen. • Es verhindert lokale Infektionen, die nach Operationen im Mund und an Zähnen auftreten können. Anwendungseinschränkungen Rodogyl darf nicht angewendet werden bei • bekannten Allergien auf einen der Inhaltsstoffe wie Spiramycin oder Imidazol. • Kindern unter 6 Jahren. • Das Medikament sollte nicht im Zusammenhang mit Disulfiram (Medikament, das bei Alkoholentzug eingesetzt wird) eingenommen werden. Spezielle Warnung • Bei Schwindel, Koordinationsunfähigkeit, Verwirrung sollte die Behandlung unterbrochen werden. • Vermeiden Sie Alkoholkonsum oder die Einname von alkoholhaltigen Medikamenten während der Behandlung, weil ansonsten Unwohlsein auftreten kann. • Rodogyl enthält Sorbitol und darf deshalb nicht bei Fruktoseintoleranz verwendet werden. Dr. med. dent. André Bachmann Eidg. Dipl. Zahnarzt Praxis für zahnmedizinische Prophylaxe Gubelstrasse 28 8050 Zürich Telefon 01-312 46 46 Fax 01-312 40 15 Schwangerschaft • Rodogyl kann, falls nötig, während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden. • Metronidazol und Spiramycin gehen in die Muttermilch. Vermeiden Sie die Einnahme des Medikaments deshalb während des Stillens. • Bei Schwangerschaft oder Stillen ist vor der Einnahme ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren. Dosierung • 2 bis 3 Tabletten pro Tag mit der Mahlzeit (mit einem Glas Wasser). Einnahmedauer • Um effizient zu sein, sollte das Antibiotikum regelmässig in der vorgeschriebenen Dosierung so lange eingenommen werden, wie vom Arzt angeordnet. Der Rückgang von Fieber und anderen Symptomen bedeutet nicht, dass die Heilung erfolgt ist. Das Medikament darf auf keinen Fall schon abgesetzt werden. • Eventuelle Müdigkeit ist nicht auf die antibiotische Behandlung zurückzuführen sondern stammt von der Infektion selbst. Nebenwirkungen Magen-Darm-Trakt • Bauchschmerzen, Brechreiz, Erbrechen, Durchfall, metallischer Geschmack im Mund, Appetitlosigkeit. • sehr selten: pseudomembranöse Kolitis (Darmkrankheit mit Durchfall und Bauchschmerzen), Pankreatitis. In diesen Fällen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt. Hautreaktionen • Ausschläge, manchmal mit Fieber, Nesselsucht, Juckreiz, Quincke-Ödem (plötzliche Schwellung von Gesicht und Hals als allergische Reaktion). • sehr selten: allergischer Schock. Weitere, sehr seltene Nebenwirkungen, siehe Packungsbeilage. Aufbewahrung • Das Ablaufdatum auf der Packung darf nicht überschritten werden. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen in unserer Praxis und versichern Ihnen, dass die im Prospekt beschriebenen Nebenwirkungen in den letzten 30 Jahre sehr selten aufgetreten sind. Bitte teilen sie uns umgehend mit, falls Sie doch noch Fragen zur Medikation haben oder bei Ihnen wider erwarten doch Nebenwirkungen auftreten sollten. Das Praxisteam wünscht Ihnen alles Gute bei der „Rodogyl-Kur“ Dr. André Bachmann, Januar 2006