Chemieepoche Klasse 11

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Chemieepoche Klasse 11
Aufbau der Stoffe und die Grundgesetze
chemischer Reaktionen
Welche Themen wir behandeln werden:
-
Atommodelle
Das Periodensystem der Elemente
Betrachtung ausgewählter Elemente
Aufstellen von Reaktionsgleichungen
Stöchiometrisches Rechnen
Gesetzmäßigkeiten bei chemischen Reaktionen
Chemische Bindungen
Untersuchungsmethoden der Chemie
Einleitung
Die Frage, woraus unsere stoffliche Welt besteht, ist so alt wie die Menschheit selbst. Erste überlieferte
Überlegungen stammen aus dem antiken Griechenland. Platon und Aristoteles (5Jhd.-4Jhd. v. Chr. )
stellten sich die stoffliche Welt aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erde aufgebaut vor. Der
Raum war kontinuierlich Ausgefüllt mit diesen vier Elementen. Ein leerer Raum war nicht vorstellbar.
Leukipp und Demokrit (5Jh. vor Chr.) äußerten die Vorstellung, das die Stoffe aus unteilbaren Atomen
aufgebaut sind und schon Eigenschaften der Stoffe besitzen.
Die Platonsche Idee siegte im christlichen Raum.
Bis zum Ende des Mittelalters beschäftigten sich vor allem Mönche in den Klöstern mit den irdischen Stoffen.
Das Anliegen dieser Alchimisten war es, das irdisch stoffliche durch chemische Reaktionen in das
Lichte-Geistige zu erhöhen. Den Stoff veredeln zu läutern und mit diesen gewonnenen Substanzen die
Heilung des Menschen zu bewirken, das war das Anliegen.
Diese Idee verlor ihre Kraft und verkam in der Beschäftigung des „Goldmachenwollens“.
Wir wollen diese große Idee, die uns unter anderem die Heilmittel gebracht hat, nicht aus den Augen
verlieren, wenn wir uns in dieser Epoche den Erkenntnissen der modernen Chemie zuwenden.
Der griechische Atomismus
Leukipp und Demokrit
5. Jahrhundert vor Christus: Die griechischen Philosophen Leukipp und Demokrit stellten als
erste die Theorie auf, dass die Materie aus unteilbaren Grundbausteinen aufgebaut sein
könnte. Nach ihrer Theorie sind die Atome unteilbar und weisen bereits Eigenschaften der
Materie auf, die aus ihnen aufgebaut ist. Glatte Gegenstände sollten also aus runden Atomen,
raue eher aus eckigen Atomen aufgebaut sein. Demokrit stützte seine Theorien noch nicht auf
Experimente, sondern auf Nachdenken. Demokrit prägte den Namen atomos, was heißt: „das
Unteilbare“
Platon und Aristoteles lehnten den Atomismus ab. Der Hauptgrund für diese Ablehnung war,
dass sie die Existenz des "nicht Seienden", also des leeren Raumes, für unvorstellbar hielten.
Laut Aristoteles waren Feuer, Luft, Wasser und Erde die 4 Elemente, aus denen die irdische
Welt aufgebaut ist. Verschiedene Mischungen dieser Elemente sollten die Fülle der Stoffe und
den Reichtum der Chemikalien ergeben, die in unserer Welt existieren.
Das moderne Atommodell – wichtige Meilensteine (1)
Erste experimentelle Hinweise, dass es Atome geben müsse, kamen von den Chemikern
des 18. Jahrhunderts.
Dalton (1760 – 1844) stellte fest, dass sich chemische Verbindungen immer in bestimmten Proportionen
(Gewichtsverhältnissen) bilden.
Avogadro (1776-1856) konnte zeigen,
dass bei Gasen die Reaktionspartner stets in besonders einfachen Volumenverhältnissen miteinander
reagieren.
Damit war die Idee geboren, chemische Verbindungen könnten durch das Aneinanderhaften einzelner
Atome zustande kommen
Als Joseph J. Thomson 1897 entdeckte, dass die so genannte Kathodenstrahlung aus geladenen
Teilchen besteht, die aus den Atomen kommen, musste die Idee vom unteilbaren Atom aufgegeben
werden. Diese Teilchen heißen Elektronen und sind wesentlich kleiner als die Atome (1/2000 der Masse
eines Wasserstoffatoms). Im Thomsonschen Atommodell ist die Masse des Atoms gleichmäßig auf das
kugelförmige Atom verteilt. Das Atom hat eine positive Ladung, die von den sehr kleinen Elektronen
ausgeglichen wird, die sich im Inneren der Atome aufhalten.
Lord Rutherford of Nelson (1871-1937) versuchte im Jahr 1911 in seinem berühmten
Streuexperiment das Thomsonsche Atommodell zu überprüfen.
Aus diesem Experiment schloss Rutherford, dass die Atome hohl sein müssen. Das Atom besteht also
aus einem sehr kleinen Kern, der aber fast die ganze Masse trägt und aus kleinen Elektronen, die ihn
irgendwie umgeben. Die Elektronen sind so leicht und so dünn verteilt, dass sie für Teilchenstrahlung
kein Hindernis darstellen.
Das moderne Atommodell – wichtige Meilensteine (2)
Niels Bohr (1885 -1962) versuchte aus den verschiedenen experimentellen Beobachtungen seiner
Zeit ein verbessertes Atommodell abzuleiten.
Im Bohrschen Atommodel bewegen sich die negativ geladenen Elektronen auf bestimmten erlaubten
Kreisbahnen um den positiv geladenen Atomkern.
Im Schalenmodell wird der genaue Aufenthaltsort des Elektrons ignoriert. Bekannt ist nur der
ungefähre Abstand des Elektrons vom Kern (Schale). Es gibt mehrere Schalen um einen Kern und
auf jeder Schale findet eine bestimmte Anzahl von Elektronen Platz. Jede Schale kann maximale eine
Anzahl von 2n² (n = Nr. der Schale) Elektronen aufnehmen.
Die Entdeckung des Neutrons durch (Chadwick 1932) führte zu einer neuen Vorstellung vom
Aufbau der Atomkerne. Werner Heisenberg hat 1932 kurz nach dieser Entdeckung eine neue
Theorie über den Aufbau der Atomkerne aufgestellt. Der Atomkern besteht aus Positiv geladenen
Protonen und neutralen Neutronen. Die Kernladungszahl Z eines Atoms ist gleich der Zahl der in
dem Atomkern befindlichen Protonen und die Massenzahl A eines Atoms ist gleich der Summe aus
Protonenzahl Z und Neutronenzahl N.
Daltons Entdeckung
J. Dalton stellte fest, dass es Verbindungen gibt, bei denen immer die vielfachen Verhältnisse
auftreten: 14 g Stickstoff gibt mit 32 g Sauerstoff 46 g Stickstoffdioxid. Hier verbindet sich
offenbar die doppelte Menge Sauerstoff mit der gleichen Stickstoffmenge. Eine Verbindung mit
der doppelten Menge Stickstoff existiert ebenfalls und ist als Lachgas bekannt. Dalton folgerte
daraus, dass Stickstoff und Sauerstoff aus Atomen bestehen. Durch Vergleiche mit
Wasserstoffverbindungen fand er heraus, dass Stickstoffatome 14 mal so schwer wie
Wasserstoffatome sind, während ein Sauerstoffatom die 16-fache Masse eines
Wasserstoffatoms hat. Dieser Befund ist bekannt als das Dalton'sche
Gesetz der
multiplen Proportionen.
Damit war die Idee geboren, chemische Verbindungen
könnten durch das Aneinanderhaften einzelner Atome zustande kommen. Dalton hat noch
keine Angaben über die Form der Atome gemacht.
Es gelang Amadeo Avogadro (1776-1856) zu zeigen, dass bei Gasen die Reaktionspartner stets
in besonders einfachen Volumenverhältnissen stehen. Bei der Bildung von Wasser reagiert
beispielsweise stets ein Volumen Sauerstoff mit dem doppelten Volumen Wasserstoff. Er
vermutete, dass ein gegebenes Volumen eines Gases (bei konstanter Temperatur und
konstantem Druck) stets die gleiche Anzahl von Atomen aufweist.
Experiment zur Atomtheorie
Laut Platon und Aristoteles gibt es keinen leeren Raum. Der Raum ist also kontinuierlich mit Stoff
ausgefüllt. Es gibt also auch keine irgendwie geformten kleinsten Teile des Stoffes. Dies ist das
Hauptargument gegen die Atomtheorie. Wir versuchen im folgenden Experiment diese Behauptung zu
erschüttern.
V1
Wir mischen 200cm³ des
Stoffes Wasser mit 200cm³ des
Stoffes Alkohol (100%). Nach
Platon müsste ein Stoffgemisch
von 400cm³ entstehen, da die
beiden Stoffe ja keinerlei leeren
Raum einschließen.
Als Ergebnis erhalten wir aber
ca. 350cm³ Stoffgemisch.
Wasser
Alkohol 100% Mischung
Senfkörner
Erbsen
Mischung
Mögliche Erklärung: Die Stoffe
Wasser und/oder Spiritus
schließen leeren Raum in sich
ein, der beim Mischen beider
Stoffe von dem einen oder dem
anderen ausgefüllt wird.
Die Entdeckung des Elektrons
Als Joseph J. Thomson 1897 entdeckte, dass die so genannte Kathodenstrahlung
aus geladenen Teilchen besteht, die aus den Atomen kommen, musste die Idee vom
unteilbaren Atom aufgegeben werden. Man kann offenbar Teilchen aus dem Atom
herauslösen. Diese Teilchen heißen Elektronen und sind wesentlich kleiner als die
Atome. Durch Vermessung des Einflusses von elektrischen und magnetischen
Feldern auf die Kathodenstrahlen konnte Thomson die Masse des Elektrons zu
1/2000 der Masse eines Wasserstoffatoms bestimmen. Für die Entdeckung des
Elektrons erhielt er 1906 den Nobelpreis für Physik.
Thomson erklärte erstmals den elektrischen Strom als Strom geladener Elektronen.
Im Thomsonschen Atommodell ist die Masse des Atoms gleichmäßig auf das
kugelförmige Atom verteilt. Das Atom hat eine positive Ladung, die von den sehr
kleinen Elektronen ausgeglichen wird, die sich im Inneren der Atome aufhalten.
Das Rutherfordsche Streuexperiment
Lord Rutherford of Nelson (1871-1937) versuchte im Jahr 1911 in seinem berühmten Streuexperiment das Thomsonsche
Atommodell zu überprüfen. Er beschoss Goldfolie mit radioaktive Teilchenstrahlung und entdeckte, dass die Masse in den
Atomen nicht so gleichmäßig verteilt ist, wie Thomson annahm.
Die meisten Teilchen der radioaktiven Strahlung gingen ungehindert durch die Goldfolie durch, nur wenige wurden (zum Teil
sehr stark) abgelenkt. Die Teilchenstrahlung musste sich also nicht einen Weg durch harte Atomkugeln bahnen, sondern
hat zum größten Teil keinen Widerstand erfahren. Daraus schloss Rutherford, dass die Atome hohl sein müssen. Die große
Masse des Atoms muss sich auf einen kleinen Bereich konzentrieren. Auf diesen Bereich ist auch die positive Ladung
konzentriert, die das Atom hat, wenn es seine Elektronen verliert. Das Atom besteht also aus einem sehr kleinen Kern, der
aber fast die ganze Masse trägt und aus kleinen Elektronen, die ihn irgendwie umgeben. Die Elektronen sind so leicht und
so dünn verteilt, dass sie für Teilchenstrahlung kein Hindernis darstellen.
Mit Hilfe dieses Versuches,
entdeckte Rutherford 1911
den positiv geladenen
Atomkern bestehend aus
Protonen
Das Rutherfordsche Atommodell
Aus dem Rutherfordschen Streuversuch leitet sich das Rutherfordsche Atommodell ab:
1. Atome haben einen Durchmesser von ca 10-8m
2. Nahezu 99,9% der gesamten Masse ist jedoch im Atomkern mit einem Durchmesser von 10-12m
konzentriert
3. Die gesamte positive Ladung befindet sich in Form von Protonen im Kern.
4. Die negativen Ladungen befinden sich in Form von Elektronen im Raum um den Atomkern.
5. Dieser Raum wird als Atomhülle bezeichnet.
6. Die Elektronen umkreisen den Kern auf beliebigen Bahnen.
7. Diese Bahnen bestimmen die Größe des Atoms.
8. Zwischen den Elektronen ist leerer Raum.
9. Die Kraft zwischen den Elektronen und dem Kern ist die
elektrostatische Anziehungskraft.
Rutherford folgerte in seinem Atommodell, dass der Atomkern kein massives Gebilde ist, sondern aus Teilchen
zusammengesetzt ist. Da der Kern stets positiv geladen ist, nahm er an, dass sich jeder Kern aus Protonen
aufbaut. Weil aber bei allen Atomen (außer beim Wasserstoffatom) die Atommasse stets größer als die
Kernladungszahl ist, nahm Rutherford an, dass ein Teil der Kernprotonen durch Elektronen im Atomkern
neutralisiert wird. Der Heliumkern, dessen Atommasse rund 4 beträgt, sollte demnach aus 4 Protonen und zwei
Elektronen bestehen. Damit ergibt sich die Kernladungszahl des Heliums von +2.
Das Bohrsche Atommodell
Niels Bohr versuchte aus den verschiedenen experimentellen Beobachtungen seiner Zeit ein Atommodell
abzuleiten, dass auch das Vorhandensein von einzelnen Linien in den optischen Spektren von Atomen erklären
konnte. Schon 1885 hatte Johann Jakob Balmer (1825-1898) gezeigt, dass die Linien der optischen
Wasserstoffspektren einer einfachen Formel folgen. Diese Formel konnte das Bohrsche Modell reproduzieren. Im
Bohrschen Atommodel bewegen sich die negativ geladenen Elektronen auf bestimmten erlaubten Kreisbahnen um
den positiv geladenen Atomkern. Um die erlaubten Bahnen zu bestimmten, quantisierte Bohr zum ersten Mal den
Drehimpuls der Elektronen um den Kern. Für diese Quantisierung benutzte er dieselbe Konstante, mit der Max
Planck zuvor die Wärmestrahlung erfolgreich erklärt hatte. Er ebnete damit den Weg für die moderne
Quantenmechanik.
Niels Bohr wurde am 7. Oktober 1885 in Kopenhagen,
Dänemark geboren. Bohr leistete viele Beiträge zu
unserem heutigen Verständnis des Atomaufbaus und
der Quantenmechanik. 1922 wurde ihm der Nobelpreis
für Physik verliehen, hauptsächlich für seine Arbeit auf
dem Gebiet des Atomaufbaus. Er starb 1962.
Das Schalenmodell
Im Unterschied zum Bohrschen Atommodell bewegen sich die Elektronen im Schalenmodell nicht auf konkreten Bahnen,
sondern der genaue Aufenthaltsort des Elektrons wird ignoriert. Bekannt ist nur der ungefähre Abstand des Elektrons vom
Kern. Anwendung findet das Schalenmodell in der Chemie. An chemischen Bindungen können nämlich nur die äußeren
Schalen beteiligt sein. Diese nennt man Valenzschalen. Die Valenzschale ist in der Chemie von herausragender
Bedeutung, da die Zahl der Valenzelektronen über die Bindungsmöglichkeiten entscheidet.
Jede Schale kann maximale eine
Anzahl von 2n² (n = Nr. der Schale)
Elektronen aufnehmen. Damit sind
folgende maximale
Elektronenbelegungen definiert:
Nummer der Schale
Elektronenanzahl
n = 1, K-Schale
2 Elektronen
n = 2, L-Schale
8 Elektronen
n = 3, M-Schale
18 Elektronen
n = 4, N-Schale
32 Elektronen
n = 5, O-Schale
50 Elektronen
n = 6, P-Schale
72 Elektronen
n = 7, Q-Schale
98 Elektronen
Die Entdeckung des Neutrons
1932 entdeckte Chadwick das Neutron.
Die Entdeckung des Neutrons führte sehr bald zu einer neuen Vorstellung vom
Aufbau der Atomkerne. Werner Heisenberg hat 1932 kurz nach dieser
Entdeckung eine neue Theorie über den Aufbau der Atomkerne aufgestellt:
Unter Nukleonen versteht man die Bausteine der Atomkerne, das heißt
Protonen und Neutronen.
Die Grundgedanken der Heisenberg-Theorie über den Bau der Atomkerne
lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
1. Die Kernladungszahl Z eines Atoms ist gleich der Zahl der in dem Atomkern
befindlichen Protonen.
2. Die Massenzahl A eines Atoms ist gleich der Summe aus Protonenzahl Z
und Neutronenzahl N.
A=Z+N
Der stoffliche Aufbau unserer Welt
Die Stoffe unserer Welt sind aus Atomen aufgebaut, die aus verschiedener Anzahl von Elektronen,
Protonen und Neutronen bestehen. Jede Atomsorte repräsentiert ein chemisches Element. Zur Zeit
sind 118 chemische Elemente oder Atome entdeckt. Nur ein Teil davon kommt natürlich vor. Die
beiden einfachsten Elemente der Wasserstoff und das Helium bilden 99,95% der Materie des uns
bekannten Universums. Alle schwereren Elemente entstehen oder entstanden bei SupernovaExplosionen.
Die Atome der Elemente können sich nach bestimmten chemischen Gesetzmäßigkeiten verbinden.
Dabei entstehen neue Moleküle. Diese Moleküle repräsentieren Stoffe mit neuen Eigenschaften.
Wasserstoff
Helium
Kohlenstoff
Natrium
Eisen
Blei
Isotope
Durch Untersuchungen an Atomen der gleichen Sorte (also eines bestimmten Elements) hat man
festgestellt, dass es Atome dieses Elementes mit unterschiedlicher Atommasse gibt. Diesen
experimentellen Befund konnte man erst durch die Entdeckung des Neutrons richtig verstehen.
Es gibt also Atome eines Elementes mit unterschiedlicher Anzahl von Neutronen im Kern.
Solche Atome nennt man Isotope des Elements
Wasserstoff
Wasserstoffisotop
Deuterium
Elektron
Proton
Neutron
Supernova Explosion
Bei diesen kosmischen Vorgängen
entstehen aus dem Wasserstoff und
dem Helium der explodierenden
Sterne die schwereren Elemente, aus
denen zum Beispiel unsere Erde
besteht.
We are very literally
made of the ashes of
a star
Stoffliche Zusammensetzung der Erde
Angaben in Gewichts-%
Die ersten 36 Elemente
Die Atommasse
Wir haben zu unterscheiden zwischen der
absoluten Atomasse und der relativen Atommasse
eines Atoms
Wirkliche Masse des Atoms eines Elementes.
Diese Masse wird mit Massenspektrometern
bestimmt. Als Gewichtseinheit für die absolute
Masse wurde ein u (=unit) vereinbart. Ein „u“ ist
gleich 1,661* 10-27 kg (1/12 der Masse eines
Kohlenstoff-Atoms mit 6 Protonen und 6 Neutronen)
Die relative Masse eines Atoms erhält man
durch Vergleich der Masse des Atoms mit einer
Bezugsmasse. Als Bezugsmasse dient 1/12 der
Masse eines Kohlenstoff-Atoms mit 6 Protonen
und 6 Neutronen. Die relative Atommasse
ist eine dimensionslose Verhältniszahl.
Alle Protonen und Neutronen haben die Massenzahl „1“(Genauer Wert: Proton 1,00728 / Neutron 1,00867).
Die Massenzahl der Elektronen ist vernachlässigbar klein.
Das Periodensystem der Elemente von Mendelejew
Mendelejev, Dmitri 1834-1907
Als erster ordnete der russische Chemiker Mendelejev
1869 die damals bekannten Elemente nach chemischer
Ähnlichkeit und nach der Massenzahl. Die Lücken deutete
er als noch nicht gefundene Elemente, deren
Eigenschaften er voraussagte und die dann auch
tatsächlich bald entdeckt wurden.
50 Jahre später konnte man mit Hilfe des neu entdeckten
Atommodels die Hintergründe des Systems der Elemente
erklären.
Ordnet man die Elemente nach dem Auffüllungsgrad der
einzelnen Elektronenschalen an, so entsteht ein System,
aus dem man auch die chemischen Eigenschaften
ableiten kann. Dieses System ist das Periodensystem
der Elemente (PSE).
Das Periodensystem der Elemente setzt sich aus 8 Hauptgruppen, 10 Nebengruppen und der
Reihe der Lanthanoiden und Actinoiden zusammen. Innerhalb dieser Gruppen zeigen die Elemente
eine mehr oder weniger starke Ähnlichkeit der Eigenschaften.
Bei den ersten beiden Hauptgruppen handelt es sich um die Alkali- bzw. Erdalkalimetalle. In der 7.
Hauptgruppe sind Halogene und in der 8.Hauptgruppe die Edelgase.
Gekürztes Periodensystem der Elemente
Das moderne Periodensystem der Elemente
Haupt und Nebengruppen
Die Entdeckung der Elemente
Am Ende des 17. Jahrhunderts waren nur 14 Elemente bekannt und beschrieben. Die meisten Elemente wurden dann im
19. Jahrhundert entdeckt und die letzten 10 natürlichen Elemente am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Säure/Base- Bildner
Arbeiten mit dem PSE
Relative
Atommasse
Ordnungszahl
Relative
Atommasse
Ordnungszahl
Ordnungszahl = Anzahl der Protonen im Kern = Anzahl der Elektronen
Nummer der Hauptgruppe = Zahl der Elektronen in der äußeren Schale
Das Periodensystem der Elemente ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für den Chemiker. Aus der
Stellung des Elements im PSE kann man erste Rückschlüsse auf das chemische Verhalten
eines Elementes ableiten. Die Ordnungszahl gibt die Anzahl der Protonen und Elektronen im
Atom an. Die relative Atommasse benötigt man, um die Mengenverhältnisse bei chemischen
Reaktionen zu berechnen. Die Hauptgruppe in der das Element sich befindet sagt etwas darüber
aus, ob das Element eher Basen bildet oder Säuren und wie viel Elektronen sich auf der
äußeren Schale befinden (Wertigkeit).
Betrachtung ausgewählter Elemente
Kalium Alkalimetall
Magnesium – Erdalkalimetall
Brom – Halogen
Edle Metalle - Zinn
Edle Metalle - Kupfer -1
Edle Metalle - Kupfer -2
Edle Metalle - Kupfer -3
Magnesium – Schülerarbeit
Schwefel – Schülerarbeit
Aluminium 1 – Schülerarbeit
Aluminium 2 – Schülerarbeit
Edelgase - Helium
Aufstellen von Reaktionsgleichungen
Wir haben gelernt, dass die Stoffe unserer Welt aus chemischen Elementen aufgebaut sind. Die
Atome der Elemente können sich nach bestimmten chemischen Gesetzmäßigkeiten verbinden.
Dabei entstehen neue Stoffe mit neuen
Eigenschaften.
Um die Elemente zu kennzeichnen
verwenden wir die Abkürzungen aus
dem PSE. Durch Kombination dieser
Zeichen entstehen so genannte
chemische Reaktionsgleichungen.
Zuerst verwendete Dalton um 1800
diese Methode um die Zusammensetzung von Verbindungen anzugeben.
2Cu + S
Cu2S
Zwei Atome Kupfer verbindet sich
mit einem Atom Schwefel zu einem
Molekül Kupfersulfid
Oxidation
Verbindet sich ein Metall oder Nichtmetall mit Sauerstoff, so nennt man diese chemische Reaktion
eine Oxidation.
Ein Atom Kohlenstoff
verbindet sich mit einem
Molekül Sauerstoff zu
einem Molekül
Kohlendioxid
C + O2
CO2
Sulfide
Viele Metalle gehen mit dem Schwefel Verbindungen ein, die wir Sulfide nennen.
Formel
Cu2S FeS2 ZnS
Ag2S HgS Name
Kupfersulfid
Eisensulfid
Zinksulfid
Silbersulfid
Quecksilbersulfid
Trivialname
(Kupferglanz)
(Pyrit)
(Zinkblende)
(Silberglanz)
(Zinnober)
Der Mensch hat schon im Altertum erkannt, dass man diese Metalle aus den Sulfiden zurück
gewinnen kann. Den Vorgang nennt man in der Fachsprache „Rösten“.
Das als Erz gewonnene Kupfersulfid zum Beispiel wird zerkleinert und unter Luftzufuhr stark erhitzt.
Dabei entsteht in zwei Schritten metallisches Kupfer und Schwefeldioxid.
1.
2.
Schritt: 2Cu2S + 3O2 2Cu2O + 2SO2
Schritt: Cu2S + 2Cu2O 6Cu + SO2
3Cu2S + 3O2 6Cu + 3SO2
Gesetz von der Erhaltung der Masse
Führt man eine chemische Reaktion in einer geschlossenen Apparatur durch und vergleicht man die
Masse der reagierenden Stoffe mit der Masse der Reaktionsprodukte so stellt man auch mit sehr
empfindlichen Waagen keine Massenänderung fest. Dieses Gesetz wurde von dem Französischen
Chemiker Lavoisier (1743-1794) entdeckt.
Bei jeder chemischen Reaktion bleibt die Gesamtmasse der Stoffe erhalten.
Da die Masse der Stoffe durch die Masse der Atome der Elemente gebildet wird, aus denen die
Stoffe bestehen, muss bei einer chemischen Reaktion die Anzahl der Atome vor der Reaktion
gleich der Anzahl der Atome nach der Reaktion sein. Die Atome werden sozusagen nur neu
geordnet.
2H2 + O2
2 x 2 H-Atome 2 O-Atome
2H2O
2 x 2 H-Atome und 2O-Atome
Experiment zur Massenerhaltung
Auf beiden Seiten der Wage
hängt die gleiche Masse
Eisenwolle. Die Wolle wird
entzündet. Der Sauerstoff der
Luft verbindet sich mit dem
Eisen und es bildet sich
Eisen(III)oxid. Diese neue
Substanz ist schwerer als das
reine Eisen, da ja auch Sauerstoff
Atome im Molekül gebunden sind
Fe + O2
Fe2O3
4 Fe + 3 O2
2 Fe2O3
Massenverhältnis der Ausgangsstoffe und der Reaktionsprodukte
Kennen wir die Zusammensetzung der Moleküle der Ausgangsstoffe und der Reaktionsprodukte einer chemischen Reaktion, so können wir aus dem Gesetz von der Erhaltung
der Massen die Reaktionsgleichung durch mathematische Überlegungen aufstellen.
Beispiel
Cu + S
Cu2S
2 Cu + S
Cu2S
Im Kupfersulfidmolekül haben sich zwei Kupferatome mit einem Schwefelatom verbunden. In den Ausgangsstoffen müssen also doppelt soviel Kupferatome wie Schwefelatome vorhanden sein.
Beispiele
Fe + O2
Fe2O3 + Al
P + O2
Fe2O3
Al2O3 + Fe
P2O5
4 Fe + 3 O2
Fe2O3 + 2 Al
4 P + 5 O2
2 Fe2O3
Al2O3 + 2 Fe
2 P2O5
Redoxreaktionen
Eine chemische Reaktion, bei der Oxidation und Reduktion gleichzeitig
Ablaufen nennt man Redoxreaktion
Oxidation
Cu2O + Zn 2Cu + ZnO
Bei der Reaktion wird Kupferoxid
reduziert und Zink oxidiert
Reduktion
Man nutzt diese Art der Reaktionen bei der Gewinnung von Eisen aus Eisenerz. Ein Gemisch aus Erz
Und Koks wird im Hochofen Erhitzt. Dabei entsteht flüssiges Eisen und Kohlendioxid.
Oxidation
2Fe2O3 + 3C 4Fe + 3CO2
Reduktion
Stöchiometrisches Rechnen
Das Ziel des stöchiometrischen Rechnens ist es, die bei einer chemischen Reaktion umgesetzten
Massen oder Volumina (bei Gasen) zu bestimmen.
Beispiel
2 Cu + S
Cu2S
Aus der Reaktionsgleichung erkennen wir, dass zwei Kupferatome mit einem Schwefelatom reagieren.
Aus dem PSE können wir die relative Atommasse der beiden Reaktionspartner bestimmen:
Cu 63,5
S 32,1
Diese beiden Zahlen sagen folgendes: In einer Massenportion von 63,5g Kupfer sind genau so viele
Atome enthalten wie in einer Massenportion von 32,1g Schwefel. Lassen wir die doppelte Menge
Kupfer (127g) mit 32,1g Schwefel reagieren so entstehen nach der vollständigen Umsetzung 159,1g
Kupfersulfid. Wir können auch beliebige Teilportionen zur Reaktion bringen. Solange die Massenverhältnisse stimmen werden die Ausgangsstoffe vollständig umgesetzt.
oder
2x63,5g Kupfer + 32,1g Schwefel ergibt 159,1g Kupfersulfid
63,5g Kupfer + 16,05g Schwefel ergibt 79,55g Kupfersulfid
Die Stoffmenge und Ihre Einheit
Als Stoffmenge bezeichnet man die Anzahl der Teilchen (Atome oder Moleküle) einer
bestimmten Masseportion.
Ein Mol eines Stoffes enthält ebenso viele Teilchen, wie Atome in 12g Kohlenstoff enthalten sind.
In 12g Kohlenstoff sind 6,02*1023 Kohlenstoffatome enthalten (Loschmitsche Zahl)
1mol Anzahl der Teilchen in 12g Kohlenstoff (Loschmitsche Zahl)
Molmasse Masse die ein Mol eines Stoffes besitzt [g/mol]
Molvolumen Volumen welches ein Mol eines Gases einnimmt. Dieses
Volumen beträgt für alle Gase unter Normalbedingung
22,4l/mol.
Beispiel zum stöchiometrischen Rechnen
Beispiel
Fe2O3 + 2 Al
1 Mol
2 Mol
Al2O3 + 2 Fe
1Mol
2 Mol
Ein Mol Eisen(III)oxid reagiert mit zwei Mol Aluminium zu einem Mol Aluminium(III)oxid
und zwei Mol Eisen. Diese Reaktion benutzt man beim Aluminiumthermischen Schweißen.
Molmasse von Eisen(III)oxid:
2Atome Eisen (2 x 55,8g = 111,6g) und 3 Atome Sauerstoff
(3 x 16g = 48g) ergeben (111,6g + 48g = 159,6g)
159,6g
27g
Molmasse von Aluminium:
Molmasse von Aluminium(III)oxid: 2Atome Aluminium (2 x 27g = 54g) und 3 Atome Sauerstoff
(3 x 16g = 48g) ergeben (54g + 48g = 102g)
102g
55,8g
Molmasse von Eisen:
Fe2O3 + 2 Al
159,6g
54g
Al2O3 + 2 Fe
102g
111,6g
1 x 159,6g Eisen(III)oxid und 2 x 27g Aluminium zur Reaktion gebracht, ergibt 1 x 102g Aluminiumoxid
und 2 x 55,8g Eisen
Versuch zum Aluminiumthermischen Schweißen
Nach dem die Reaktion mit dem
Zündpulver und dem Magnesium
eingeleitet wurde, beginnt die eigentliche
Redoxreaktion. Das Aluminium reagiert
mit dem Sauerstoff des Eisenoxids zu
Aluminiumoxid (Oxidation) und das
Eisenoxid wird zu Eisen reduziert
(Reduktion). Das flüssige Eisen fließt aus
dem Tongefäß heraus und kann zum
Verschweißen von Eisenteilen benutzt
werden.
Das Filterpapier hat nur die Funktion das
Reaktionsgemisch im Aluminiumröhrchen
zu halten.
Die Erfindung des Schwarzpulvers
Der Deutsche Mönch Georg Schwarz soll das nach ihm benannte Schwarzpulver im 14.Jhd erstmals in
Europa hergestellt haben (1353). Es besteht aus Kalisalpeter der damals in Chile abgebaut wird. Der
Salpeter ist aus dem Kot der Seeschwalben entstanden, die an den Küsten Chiles ihre Nistplätze haben.
Der Salpeter liefert den Sauerstoff für die Verbrennug des Kohlenstoffs und des Schwefels. Beim
Verbrennen des Schwarzpulvers wird also kein Luftsauerstoff benötigt. Es entstehen viele heiße Gase,
wenn das Gemisch gezündet wird. Ist das Pulver fest eingeschlossen, so kommt es zu Explosion.
gasförmige Stoffe
feste Stoffe
4 KNO3 + S + 4C 2CO2 + SO2 + 2N2 + 2K2CO3
Molgewicht
4x(39g+14g+3x16g)
32g
4x12g
32g+2x16g
2x(12g+2x16g)
2x(2x14g) 2x(2x39g+12g+3x16g)
404g Kaliumnitrat, 32g Schwefel und 48g Kohlenstoff reagieren zu 276g Kaliumkarbonat,
88g Kohlendioxid, 64g Schwefeldioxid und 56g Stickstoff.
%-Mischungsverhältniss: In 100% (484g) Ausgangsstoffe sind (404g/484g x100%) 83,5% Kaliumnitrat
(32g/484g x100%) 6,6% Schwefel und (48g/484g x100%) 10% Kohlenstoff
enthalten.
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