ScienceSkepticalBlog (15.10.15) Der Klimaberater der Kanzlerin HJ Schellnhuber verkündet, die nächste Eiszeit in 60.000 Jahren fällt durch Menschenhand aus 15. Oktober 2015 | Von Michael Krueger | Kategorie: "Erneuerbare Energien", Artikel, Daten, Energieerzeugung, Klimawandel, Kurioses, Medien, Meeresspiegel, Ökologismus, Ökologistische Mythen, Politik, Profiteure, Wissenschaft Rechtzeitig zum Weltklimagipfel in Paris wartet der Klimaberater der Kanzlerin Hans Joachim Schellnhuber mit einer neuen Hiobsbotschaft auf. Die nächste Eiszeit fällt gemäß Hans Joachim Schellnhuber aus. Grund sei die vom Menschen gemachte Klimaerwärmung. Ohne Einwirkung des Menschen stünde die nächste Vergletscherung weiter Teile der Erde nach den Gesetzen der kosmischen Mechanik in etwa 60.000 Jahren an, sagte Schellnhuber, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), zur Eröffnung einer Klimakonferenz in München. Durch die Verfeuerung fossiler Energieträger seit Beginn der industriellen Revolution seien bereits 500 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff zusätzlich in die Atmosphäre eingebracht worden. Diese Menge reiche aus, um die nächste Kälteperiode zu verhindern. „Der Mensch ist bereits eine so starke geologische Kraft geworden, dass er sogar Eiszeiten unterdrücken kann“, sagte Schellnhuber. Bei „business as usual“ (weiter wie bisher) werde sich die Erde im 21. Jahrhundert um vier bis fünf Grad erwärmen, mit katastrophalen Folgen. Falls die Menschheit den bisherigen Wachstumspfad weiter verfolge und alle fossilen Reserven an Kohle, Erdöl und Gas verfeuere, sei sogar mit einer Erwärmung um mindestens acht Grad zu rechnen, so Schellnhuber. Dann würden selbst die gigantischen Eismassen der Ostantarktis abtauen. Der Klimaforscher Hans von Storch, der teils kritische Positionen gegenüber seinen Kollegen vertritt, sagte auf Anfrage, er halte Aussagen, die sich auf Zeiträume von 60.000 Jahren beziehen, für gewagt. Es ist nicht die erste Hiobsbotschaft, die HJ Schellnhuber verkündet. Wir erinnern uns: Vor fünf Jahren verkündete HJ Schellnhuber und sein Klimainstitut das PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung), dass die Menschheit in den ersten fünfzig Jahren dieses Jahrhunderts maximal 1.000 Gigatonnen CO2 ausstoßen dürfte, wenn das Risiko einer Erwärmung um 2 Grad auf 25 Prozent begrenzt werden soll. Ca. 700 Gigatonnen waren 2009/2010 noch übrig. Aktuell verbleiben nur noch ca. 600 Gigatonnen, um das 2°C-Ziel zu halten. Schellnhuber und das PIK teilte bereits 2009 mit: Eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius gilt als „gefährliche Störung“ des Klimasystems, die daher vermieden werden müsse. Die Europäische Union, die G8-Staaten und mehr als einhundert weitere Länder haben daher die 2°-Leitplanke als Klimaschutzziel gesetzt. Gelänge es nicht, die globale Erwärmung darauf zu begrenzen, könnte sie wichtige Prozesse im Klimasystem der Erde über kritische Grenzen hinaus belasten, sodass sie „kippen“ und von da an grundsätzlich anders ablaufen. Klimaforscher sehen das arktische Meereis und den Grönländischen Eisschild als besonders anfällig an. Andere Kippelemente wie der Amazonas-Regenwald, Monsunsysteme oder das El-Niño-Phänomen könnten die Gesellschaft überraschen, indem sie naheliegende Kipppunkte offenbarten. Im Vorfeld der Klimakonferenz von Kopenhagen im Dezember 2009 verkündete Schellnhuber am 30.10.2009 in der ZDF-Sendung “Die lange Nacht des Klimas”, dass die Himalaya-Gletscher in 30 bis 40 Jahren zum größten Teil verschwunden sein könnten, was natürlich jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt und auf einen Tippfehler (Zahlendreher) im Weltklimabericht von 2007 beruht. Schellnhuber hat es nicht bemerkt. Im Jahr 2011 teilte Schellnhuber mit: Bis zum Jahr 2300 könnte die Globaltemperatur um 68°C gegenüber den vorindustriellen Niveau ansteigen. Eine Temperaturerhöhung von 4°C würde langfristig gesehen einen Meeresspiegelanstieg von 7-10 Metern zur Folge haben. Ein weiteres Abschmelzen des Eises würde den Meeresspiegel letztendlich um bis zu 70 Meter steigen lassen. “Dies wäre eine komplett andere Welt.” Verglichen mit der Körpertemperatur würde ein Anstieg von 2°C Fieber bedeuten und ein Anstieg um 4°C gar den Tod. Im Jahr 2012 verdeutlichte Schellnhuber sein Vorhaben, die große Transformation der Gesellschaft: Er forderte eine “große Transformation” der Gesellschaft, den Ausstieg aus allen fossilien Brennstoffen, eine Energiewende hin zu den Erneuerbaren Energien. Auf den Weg zu einer neuen Weltordnung sollen seiner Vorstellung nach “fünf bis zehn Prozent aller Parlamentssitze” an “Ombudsleute” vergeben werden, die “ausschließlich die Interessen zukünftiger Generationen vertreten”. “Das Prinzip der Nachhaltigkeit könnte ins Grundgesetz geschrieben werden”, so Schellnhuber. Schellnhuber gilt als Vater des 2°C-Ziels. Das 2°C-Ziel wurde erstmals von dem Ökonomen William D. Nordhaus in den Jahren 1975 und 1977 formuliert. Schellnhuber hat dieses 2°CZiel übernommen und als Kipppunkt in der Klimaforschung und in der Politik etabliert. Wissenschaftlich fundiert ist diese Grenze nicht. Schellnhuber der „Klimaforscher“: Sein Werdegang Schellnhuber wurde im Jahr 2007 während der G8- und EU-Ratspräsidentschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum wissenschaftlichen Chefberater der Bundesregierung in Fragen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik ernannt. Seit 1992 ist er eines der neun Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und steht seit 1994 dem WBGU als Vorsitzender oder stellvertretender Vorsitzender vor. Er ist Direktor des von ihm 1992 gegründeten PotsdamInstituts für Klimafolgenforschung (PIK). Im Jahr 2004 wurde ihm von Königin Elisabeth II der Titel Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (CBE) verliehen. Eine Ausbildung als Klimaforscher hat er nicht. Er arbeitete zuvor als theoretischer Physiker im Bereich der Festkörperphysik, Quantenmechanik und „Chaos-Theorie“. Durch den Sohn von James Lovelock, der an der Universität Oldenburg seine Masterarbeit schrieb, kam er in Kontakt mit Lovelock und dessen Gaia-Hypothese (in der die Erde als lebender Organismus betrachtet wird), darauf folgte sein Einstieg in die Klimafolgenforschung. Was ist also dran, an seiner aktuellen Behauptung, die nächste Eiszeit würde in 60.000 Jahren durch Menschenhand ausfallen? Die letzte Warmzeit, die Eem-Warzeit (126.000-115.000 Jahre vor Heute) dauerte nur ca. 11.000 Jahre an. Die heutige Warmzeit (das Holozän) ist schon ca. 11.000 Jahre im Gange. Die Eem-Warmzeit war im Durchschnitt um ca. 2°C wärmer als das heutige Holozän. Die 2°C-Genze wurde also im Eem erreicht, ohne, dass das Klimasystem gekippt wäre. In Verlauf der letzten 1 Millionen Jahre wechselten im Zyklus von etwa 100.000 Jahren Eiszeiten und Warmzeiten. Die letzten beiden Warmzeiten dauerten dabei nur 11.000-15.000 Jahre an. (Eem-Warmzeit und Holstein-Warmzeit). Die aktuelle Warmzeit, dass Holozän ist schon 11.000 Jahre im Gange. 60.000 Jahre bis zur nächsten Eiszeit sind also fiktiv und wissenschaftlich nicht haltbar. Einen schnellen CO2-Anstieg gab es z.B. auch vor ungefähr 50 bis 55 Millionen Jahren im Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM) und sog. Eozän-Optimum. Schaller et al. (2013) kommen auf 3.000 Gigatonnen Kohlenstoff in 13 Jahren für diese Zeit (PETM) und 5°C Temperaturanstieg. Was war passiert? Das meiste CO2 ist nicht in den fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas gebunden, sondern im Karbonatgestein. Durch das auseinanderbrechen des Kontients Laurasiens (Nordamerika und Europa/Asien) vor ca. 55 Millionen Jahren, wodurch sich der Nord-Atlantik gebildet hat (die Landbrücke zwischen Nordamerika und Eropa verschwand), wurden wahrscheinlich gigantische Mengen an CO2 aus der Erdkruste aus Karbonatgesteinen freigesetzt und Methan aus Gashydraten. 3.000 Gigatonnen Kohlenstoff in 13 Jahren. Das führte zu einen globalen Temperaturanstieg um 5°C. Dem PETM folgte das sog. Eozän-Optimum. (Ohne die Vorgänge der Kontinentaldrift wäre auf der Erde das in den Karbonatgesteinen enthaltene Kohlendioxid für alle Zeiten der Atmosphäre entzogen. Bei der Kontinentalverschiebung gibt es jedoch Spreizungen, Subduktion und Vulkanismus. Dabei werden die Karbonate in der Erdkruste aufgeschmolzen und somit Kohlendioxidgase freigesetzt). Benannt ist das Eozän nach der griechischen Göttin der Morgenröte Eos, griech. = „neu, ungewöhnlich“. Wichtig im Eozän-Optimum ist die sprunghafte Weiterentwicklung der Säugetiere. Die Ordnungen der Unpaarhufer, Fledertiere, Primaten und Nagetiere entstanden. Die Muscheln im Südpazifik lebten im Eozän in warmem Wasser mit bis zu 22 Grad Celsius – vergleichbar mit dem Meer vor Florida. Die heutige Durchschnittstemperatur des Ozeans um die Antarktis liegt dagegen bei eisigen Null Grad. Während des Eozän-Optimuns waren die Pole zum letzten Mal langfristig eisfrei. Die Antarktis war belebt und blühte auf. Auf dem Antarktischen Kontinent existierten große, dichte Wälder, es lebten dort diverse Wilbeltiere und Säugetiere. Eine negative Folge des PETM war, dass der pH-Wert der Ozeane sank und sich die Grenze in welcher sich Meeres-Organismen aus Kalk auflösen (vor allem Kalkalgen) nach oben verschoben wurde. Mit der Zeit löste sich aber Kalk vom Meeresboden und Verwitterungsprozesse an Land lieferten ebenfalls Minerale nach, so dass der pH-Wert der Ozeane sich wieder normalisierte. Das folgende Eozän-Optimum war keine Klimakatastrophe, sondern eine Zeit der Blüte. Die Bilanz Eine Freisetzung durch Menschenhand von 3.000 Gigatonnen Kohlenstoff wie im PETM ist nicht möglich, da die förderbaren, fossilen Brennstoffe dazu nicht ausreichen. Durch Menschenhand wurden bisher nur 500 Gigatonnen Kohlenstoff frei gesetzt. Werden alle förderbaren, fossilen Brennstoffe verbrannt, so kommt man vielleicht auf 2.000 Gigatonnen Kohlenstoff. Der meiste Kohlenstoff, ca. 60.000.000 Gigatonnen ist in Karbonatgestein (Calcit, Dolomit) in der Erdkruste gebunden. 3.000 Gigatonnen wie im PETM können nur durch ein großflächiges Auseianderbrechen der Erdkruste frei gesetzt werden. Im PETM führten 3.000 Gigatonnen zu 5°C globalen Temperaturanstieg und zum EozänKlimaoptimum. Heute sollen 1.000 Gigatonnen durch Menschenhand zu 2°C globalen Temperaturanstieg führen und zum Kippen des Klimasystems und zum Ausfall der nächsten Eiszeit. 2.000 Gigatonnen, die Verbrennung aller fossilen Brennstoffe, sollen gemäß Schellnhuber sogar 8°C globalen Temperaturanstieg bringen. Völlig absurd. Dem EozänKlimaoptimum folge übrigens auch eine Eiszeit. Die Erdgeschichte zeigt es, Wärmezeiten waren immer Blütezeiten und Kältezeiten Notzeiten. Herr Schellnhuber dreht es um und die Klimaschützer und Presse greifen es bereitwillig und begeistert auf. Nachdenken ist nicht erwünscht. Man folgt blindlings den Klimapropheten. Menschen wie HJ Schellnhuber hat Karl Marx einmal sehr treffend beschrieben: “Man erkennt die selbst ernannten Heiligen auch an ihrem typischen Gesichtsausdruck, an der suggestiven Einfühlsamkeit oder an dem mahnenden Ernst ihrer Mienen. Man erkennt sie an ihrer frömmelnden Sprache; warum können sie nicht wie andere reden, sondern müssen immer diesen salbungsvollen Ton anschlagen, immer einen frommen Wunsch auf den Lippen. Und warum müssen sie über die alltäglichsten Gedankengänge die Milch der frommen Denkungsart gießen.” (Karl Marx) Ähnliche Beiträge (Automatisch generiert): Grönländischer und westantarktischer Eisschild schmelzen nur halb so schnell Klimaforscher Stefan Rahmstorf und Hans Joachim-Schellnhuber fordern mit Klimaaktivisten Berliner Landesregierung zur fossilfreien Wirtschaft und Politik zur Rettung des Weltklimas auf Edenhofer und die Demokratie