Grundlagen der Molekularen Biophysik WS 2011/12 (Bachelor) Dozent: Prof. Dr. Ulrike Alexiev (R.1.2.34, Tel. 56100/Sekretariat Frau Endrias Tel. 53337) Tutoren: Dr. Kristina Kirchberg Alexander Boreham 6-stündig (2x2-stündige Vorlesung, 1x2-stündige Übung) Vorlesung: Di, Do 8.30-10 Uhr Beginn: 18.10.11 (FBR Raum) Übung: Mo 8:30-10 Uhr, 10-12 Uhr Beginn: 24.10.11 SR E2, FBR Raum Folgende Folien sind nur zur Verwendung in der Vorlesung und nicht für Veröffentlichung und Weiterverbreitung Letzte Vorlesungen: Aromatische Kofaktoren (biologische Chromophore) konjugierte p-Elektronensysteme Metall-Komplexe (z.B. Blutfarbstoff Häm, Eisenporphyrin): In Übergangsmetall-Komplexen können die elektronischen Energieniveaus analog zu den Aromaten mit Molekülorbitalen beschrieben werden. Sie werden von den Metallatomen und den sie umgebenden Liganden (z.B. Aminosäureseitenketten eines Proteins) gebildet. Biologische Funktion anorganischer Elemente •O2-Transport •Elektronentransport (Energiehaushalt) •Reaktionen mit kleinen Molekülen: O2,N2,H2, CO2, CH4, H2O2 •Aufbau und Abbau org. Verbindungen (Gruppenübertragungen, radikalische Reaktionen) •Strukturfunktion individueller Metallionen in Makromolekülen •Biomineralisation •Ladungstrager zur Informationsuebertragung •Magnetotaxis, Gravitations-Sensing •Chlorophyll in der Photosynthese Weiter von Interesse weil: •Toxizität anorg Elemente •Therapeutika (Krebs) •Biomemiticshe Substanzen Metall Funktion, beteiligte Enzyme Natrium Kalium Ladungsträger, osmotisches Gleichgewicht Ladungsträger, osmotisches Gleichgewicht Magnesium Struktur, Hydrolase, Isomerase Calcium Struktur, Signalweiterleitung, Ladungsträger Vanadium Stickstoff-Fixierung, Oxidase Chrom ? Molybdän Wolfram Mangan Eisen Stickstoff-Fixierung, Oxidase, Oxo-Transfer Dehydrogenase Photosynthese, Oxidase, Struktur Oxidase, Sauerstofftransport und Speicherung Elektronenübertragung, Stickstoff-Fixierung Oxidase, Alkylgruppenübertragung Hydrogenase, Sauerstofftransport,Elektronenübertragung Oxidase, Sauerstofftransport, Elektronenübertragung Struktur, Hydrolase Cobalt Nickel Kupfer Zink Metall-Komplexe (z.B. Blutfarbstoff Häm): In Übergangsmetall-Komplexen können die elektronischen Energieniveaus analog zu den Aromaten mit Molekülorbitalen beschrieben werden. Sie werden von den Metallatomen und den sie umgebenden Liganden (z.B. Aminosäureseitenketten eines Proteins) gebildet. d-Orbitale der Metalle: Ohne Ligand sind Orbitale entartet Mit Ligand: Aufspaltung im Ligandenfeld, hängt ab von der Geometrie und Stärke des Ligandenfeldes d-d Übergänge: Aufsplittung der d-Orbitale, Elektron geht von einem zum anderen d- Orbital In Übergangsmetall-Komplexen gibt es ein Splitting der Energielevel der d Orbitale, hängt ab von jeweiligen Metall, seinem Oxidationszustand und der Natur der Umgebung Liganden-Metall-Charge Transfer: Elektron geht von Liganden Orbital zu Metallorbital Häufig wenn Metall in hochoxidierten Zustand Verschiebung des Absorptionsspektrums in Abhängigkeit vom Oxidationszustand Porphyrine (Fe---Hämoglobin: O2 transporter, Cytochrom: Elektronenüberträger, Mg--- Chlorophyll: Energie und Elektronenüberträger) planare konjugierte Doppelbindungen+ Fe 2+ /Fe 3+ Verschiebung des Absorptionsspektrums in Abhängigkeit von Lösungsmittel Hypsochrom= Blauverschiebung (np* Übergang) Bathochrom= Rotverschiebung (pp* Übergang) Aus Alexiev et al. 1994 unpolar polar Verschiebung des Absorptionsspektrums in Abhängigkeit von Lösungsmittel Hypsochrom= Blauverschiebung (np* Übergang) Bathochrom= Rotverschiebung (pp* Übergang) Vorlesung 1-8: Struktur von Biopolymeren Nun: Komplex II: Protonen, Ionen, elektrische Felder 9. VORLESUNG Protonen: die beweglichen positiven Ladungen der Biologie Hydrogen Bonding without Borders: An Atoms-in-Molecules Perspective R. Parthasarathi,† V. Subramanian,*† and N. Sathyamurthy*‡ Chemical Laboratory, Central Leather Research Institute, Adyar, Chennai, India 600 020, and Department of Chemistry, Indian Institute of Technology, Kanpur, Kanpur, India 208 016 J. Phys. Chem. A, 2006, 110 (10), pp 3349–3351 DOI: 10.1021/jp060571z Publication Date (Web): February 23, 2006 Copyright © 2006 American Chemical Society It is shown that the electron density at the hydrogen bond critical point increases approximately linearly with increasing stabilization energy in going from weak hydrogen bonds to moderate and strong hydrogen bonds, thus serving as an indicator of the nature and gradual change of strength of the hydrogen bond for a large number of test intermolecular complexes. Flüssiges Wasser: Eis (kristallines Wasser): Bragg 1922 Bindungsenergie: 1 to 40 kcal/mol und ist abhängig vom Bindungsabstand Ähnlichkeit der Eigenschaften zwischen Eis und Wasser (Bernal, Fowler) Fluktuierende Cluster Dissoziation in H+ und OH-: Säure-Base Gleichgewicht Soren Sorensen (1909) pH Dissoziationsrate ca 2.5x10-5/s (1x in 11 Stunden) mit 2.5 x 1016 H+ und 3x 1025 undissozierten Wassermolekülen in 1 l H2O mehrere 100 Wassermoleküle liegen zwischen Ionen, Ionen sehr mobil, Ca 1 ps an einem Wassermolekül •H+/OH- Bildung in H2O •pK-Wert und Bindungsenergie des Protons •Protonendiffusion AS pKaWerte Asp 3,68 Glu 4,25 His 6,0 Cys 8,33 Tyr 10,07 Lys 10,53 Arg 12,48 pKa- Säurekonstante RH R- + H+ pH = - log [H+] pKa= - log Ka Gleichgewichtskonstante K= [R-][H+]/[RH] pK-Wert und Bindungsenergie des Protons AS Asp Glu His Cys Tyr Lys Arg pKa - Werte 3,68 4,25 6,0 8,33 10,07 10,53 12,48 pKa - Säurekonstante RH R- + H+ pH = - log [H+] pKa = - log Ka Gleichgewichtskonstante K= [R-][H+]/[RH] 3) Protonenmobilität in Wasser Cation Mobility / cm2 V−1 s−1 NH4+ 0.763×10−3 Na+ 0.519×10−3 K+ 0.762×10−3 H+ 3.62×10 Grotthuss Mechanismus „Solvatisierte Protonen, H+(aq), gehören zu den häufigsten Ionen in wässriger Lösung und sind von grundlegender Bedeutung von der Nasschemie bis hin zu enzymatischen Reaktionen. Die beiden prototypischen protonierten Wasserkomplexe, H3O+ (Hydronium-Ion) und H5O2+ (Zundel-Kation), sind nicht nur die Grundbausteine komplexerer transienter Netzwerke in kondensierten Phasen,1 sondern haben eigenständige Bedeutung in der Clusterforschung und der Atmosphärenchemie, um nur zwei Gebiete zu nennen. „ Theoretische Botenspektroskopie von mikrosolvatisierten Hydronium- und Zundel-Kationen Marcel Baer, Dominik Marx, Gerald Mathias Angew. Chem. 2010, 122, 7504 –7507 Figure 1. O-H-Streckschwingungsregion a) des blanken Hydronium-Ions, b) von mikrosolvatisiertem H3O+⋅(H2)2. Die schwarzen Kurven geben die für T=150 K berechneten IR-Spektren wieder. Die blaue Linie in (a) zeigt die Einhüllende eines Absorptionsspektrums, die durch Faltung der aufgelösten rovibronischen Resonanzen2 (gelb) mit schmalen GaußFunktionen generiert wurde; das schattierte Spektrum in (b) entspricht dem experimentellen Prädissoziationsspektrum13 von H3O+⋅(H2)2. Die verbleibenden Kurven sind Leistungsspektren von Linearkombinationen interner Koordinaten (siehe Text und Graphik), und die farbigen Dreiecke an den oberen Achsen geben die zugehörigen harmonischen Frequenzen an. Theoretische Botenspektroskopie von mikrosolvatisierten Hydronium- und Zundel-Kationen Marcel Baer, Dominik Marx, Gerald Mathias