Einstieg: Fasszination Meeresbiologie Aufgabe: Macht euch während der Lektion eigene Notizen, warum für euch Meeresbiologie faszinierend ist und über Gründe, warum man sich damit beschäftigen sollte bzw. womit sich die Forschung beschäftigt. - Film „Home“ - Film „Aliens der Tiefe“ - Einstiegsabschnitt aus dem Buch „Biologische Meereskunde“ von Prof. Dr. Ulrich Sommer; Kiel - Text aus der Meeresökologischen Lesebuch darüber, warum man Meeresbiologe werden möchte. - Epilog aus oben genanntem Buch „Wozu meeresbiologische Forschung?“ -Ted-Talks über das Meer (Hinweise) Themen Meeresbiologie • • • • • Hydrosphäre; Lithosphäre; Entstehung der Meere Gliederung der Meere; Arten von Meeren Physikalische Parameter von Meerwasser Wellen, Gezeiten, Strömungen Die Lebensgemeinschaften im Meer: – Benthos – Plankton – Nekton • Spezielle Lebensräume: z.B. Mangroven, Riffe... • Produktivität der Meere; Stoffkreisläufe Seine speziellen Eigenschaften: • Dipolmolekül • Oberflächenspannung • Aggregatszustände (Dichteanomalie) • Wärmekapazität • Lösungsmittel Wasser (H2O) Biosphäre • Welches sind die wichtigsten abiotsichen Faktoren? • Wo überall auf der Erde kann Leben statt finden? • Welche Faktoren sind limitierend im Luftraum, auf dem Festland, im Süsswasser, im Meer (Salzwasser)? --> Das Meer nimmt mehr als 2/3 der Oberfläche der Erde eine. Der Lebensraum Wasser hat allerdings ein ungleich grösseres Volumen! Hydrosphäre • Die Gesamtmenge des Wassers auf der Erde beträgt ca. 1500 Mio. km3 (ca. 1500 Mio. Bio. Liter = 1 500 000 000 000 000 000 000 Liter) --> Erde -- Mond -- Wasser • Wie verteilt sich das Wasser auf die verschiedenen Reservoire? • Schätze: Um wie viel würde der Meeresspiegel jährlich sinken, allein durch die Verdunstung? • Wie viel (in Promill) der Hydrosphäre ist in biologischer Form in Lebewesen vorhanden bzw. gebunden? Erde -- Mond -- Wasser Erde: Durchm.: 12700km V = 1083 Mrd. km3 Mond: Durchm.: 3400km (ca. 1/4) V = 22 Mrd km3 Hydrosphäre: Durchm.: 1420km (ca. 1/2 des Mondes und 1/50 der Erde) V = 1,5 Mrd km3 Auf Oberfläche ausgebreitet: ca. 2450m hoch; hier 0,0027cm über Erdoberfläche, aber 70% der Oberfläche Die längste Gebirgskette der Erde 16 000 km lang; vom Grund der Erde bis durchschnittlich 2 500m unter der Wasseroberfläche; formt aber auch Inseln (Island) Was wir schon wissen? • Das Leben auf der Erde findet in verschiedenen Räumen statt. • Einer davon ist das Meer. • Es besteht zum überwiegenden Teil aus Salzwasser (mit seinen speziellen Eigenschaften). • Das gesamte Wasser hat ein Volumen von 1 500 Mio. km3 und zirkuliert. • Das Meer bedeckt 70% der Erdoberfläche und hat eine durschnittliche Tiefe von 2500m (ca. 0,04% des Erdradius). Schwankungen des Meeresspiegels Angenommener Zustand der Hydrosphäre während der letzten Eiszeit vo 21000 Jahren. Schwankungen des Meeresspiegels Die Meere Gemäss dem heutigen Verteilungsmuster der fünf Kontinente und der Inseln gliedert sich das Weltmeer in mehr oder weniger auffällig von einander getrennte Becken. Man unterscheidet grob drei Arten von Meeren: Ozeane, Mittelmeere und Randmeere Aufgabe: - Schau dir die Karte der Ozeane und Meere der Welt an. - Welche Meere sind Rand- (breite, tiefe Verbindung zum Ozean) bzw. Mittelmeere (enge, flache Verbindung) - Welche Meere gehören zu welchen ozeanischen Bereichen? - Schätze: Welches Mittelmeer hat die grösste und welches die kleinste mittlere Tiefe (schau erst später nach)? Wie ist der heutige Zustand der Meere entstanden? Wie verändern sich die Meere noch heute? Wie sieht der Meeresboden aus? Heutige Geomorphologie der Meere • Angaben zu Volumina der Ozeane und die Einteilung in Rand und Mittelmeere, setzt eine gute Kenntnis der dreidimensionalen Struktur voraus. • Kartierung der Meere durch Echolotung • Auch Seismographische Untersuchungen und Tiefseebohrungen haben zur Kenntnis über den Meeresgrund beigetragen. • Heute liegen recht detailierte Karten vor. GEBCO Abkürzung steht für General Bathymetric Chart of the Oceans. Auf der Webseite www.gebco.net steht umfangreiches Kartenmaterial zur Verfügung, welches verschiedenste Messungen (vor allem Echolot) berücksichtigt. Nach Bio- und Hydro- nun die Lithosphäre • Äusserste, sehr dünne Schicht (80-100km; 0,4% der Gesamtmasse) des Planeten. • Sie ruht auf der Asthenosphäre (zähflüssige Masse geschmolzener Steine). • Auf der Lithosphäre sitzt die Erdkruste, die auf den Kontinenten und im Meer unterschiedlich dick ist. • Sie ist unterteilt in verschieden grosse Platten und Schollen (s. Abbildung auf S.3) Alter der Erdkruste Die ozeanische Kruste ist jung (bis zu 150 Mio. Jahre). Sie entsteht immer wieder neu und vergeht. Die kontinentale Krusst akkumuliert und ist bis zu 3,8 Mrd. Jahre alt. Die Bewegung der Platten führ zu... ...Neubildung von Ozeanischer Kruste (divergente Grenze) ...Vulkanismus und Erdbeben an konvergenten Grenzen ...Entstehung von Gebirgen beim Zusammenstoss Entwicklung der Meere • Erkenntnisse über die Verteilung der Landmassen reichen zurück bis ca. vor 300 Mio. Jahren. • Superkontinent Pangäa umgeben von Panthalassameer. • Auseinanderbrechen und Trennung von Laurasia und Gondwanaland. Ein neues Meer entsteht (Tethysmeer). • Zerfall von Gondwanaland in Südamerika, Afrika. Wegbrechen von Antarktika, Indien und Australien. • Verschiebung der Kontinente zum heutigen Zustand. Rekonstruktion von Pangäa Wo stehen wir? Wir haben uns angeschaut... ...welche speziellen Eigenschaften Wasser hat. ...welche Faktoren (ausser Wasser) notwendig sind für Leben. ...wo auf der Erde Leben vorkommen kann (Biosphäre). ...in welcher Form und wo Wasser auf der Erde vorkommt (Hydrosphäre) ...wie das Meerwasser auf der Erdoberfläche verteilt ist. ...wie die Bewegung der Lithosphäre zum heutigen Zustand der Meere beigetragen hat und noch immer beiträgt und, wie dadurch der Meeresboden gestaltet ist. Vertikale Gliederung der Meere Das Meer nimmt 70% der Erdoberfläche ein, aber es ist keine Fläche, sondern hat eine dritte Dimension. Wie kann das Meer in vertikaler Durchschreitung eingeteilt werden? Vertikale Gliederung des Meeres Vertikale Gliederung des Meeres - Pelagial: Gesamtheit des marinen Wasserkörpers mit schwimmenden und schwebenden Lebewesen - Neritisches Pelagial: Wasserkörper über dem Kontinentalsockel; nicht tiefer als ca. 200m; euphotisch - Ozeanisches Pelagial: Epipelagial (bis ca. 200m) euphotisch; Meso-, Bathy-, Abyssopelagial: aphotisch - Benthal: Meeresböden - Neritisches Benthal: Litoral: zwischen Spritzwasserzone und Kontinentalkante (Supra-, Meso- und Infralitoral) -Ozeanisches Benthal: Bathyal, Abyssal, Hadal Einstieg: Druck, Dichte, Licht Lebensgemeinschaften Pelagial: schwebende Lebewesen = Plankton; aktiv schwimmende Lebewesen = Nekton Benthal: sessile und mobile Lebewesen = Benthos Die physikalischen Parameter des Meerwassers • Wasser als Lösungsmittel: – – – – Anorganische Stoffe Organische Komponenten Gase Salz • Temperatur: – Gefrierpunkt • • • • Dichte Druck Licht Akkustik Hydrodynamik (Wellen, Gezeiten, Strömungen...) Schätzfrage Wenn man alles Salz, welches im Meerwasser gelöst ist, als Feststoff gleichmässig über die glatte Oberfläche der Erde verteilen würde, wie hoch würde die Schicht stehen? Was gibt es im Meerwasser? • Anorganische Salze (insg. 4,8x1016t = 48 Brd.t) – Salzgehalt; Salinität --> Dichte (u.v.m!) – pH-Wert – Mineralstoffe (Spurenelemente) • Organische Stoffe – Zersetzung und Ausscheidung (gering) • Gase – N2, O2, CO2 Salze im Meerwasser (Ionen) in 1kg Wasser: Kationen: Natrium; 11g; Magnesium: 1,3g; Calcium und Kalium: 0,4g Anionen: Chlorid: 19g, Sulfat: 2,7g; Carbonate: 0,14g Salinität Aufgabe mit Fragen: • Lies den kleinen Text zur Salinität. • Was hat die Salinität mit der Dichte von Meerwasser zu tun? • Was könnte der Begriff Chlorinität bedeuten? • Wodurch wird die Salinität beeinflusst? • Versuche zu erklären, warum die Salinität des Mittelmeeres hoch ist, der Bereich östlich von Indien eine niedrige Salinität hat und auch das arktische Meer. • Erkläre die unterschiedliche Salinität in verschiedenen Bereichen des Mittelmeeres mit Hilfe der Karte. • Wie viele Möglichkeiten die Salinität zu bestimmen, kommen dir in den Sinn? Unterwassersee • Wieso ist es normalerweise ungünstig in Wasser mit hohem Salzgehalt zu leben? • Es gibt Lebewesen die dies schaffen. Salinität •Wodurch wird die Salinität beeinflusst? •Wie kann die Salinität gemessen werden? Beeinflussung und Bestimmung der Salinität • Beeinflussung: – Regen und Verdunstung – Flüsse – Gletscher; Eis • Bestimmung: – Feste Rückstände – Dichtemessung (Aräometer) – Gefrierpunktserniedrigung – Bestimmung der Chloridionenkonz. Bedeutung der Salinität Die Salinität des Meerwassers beeinflusst... ...die Dichte (Meeresströmungen, Nährstofftransport...) ...die Temperatur maximaler Dichte und die Gefrierpunktserniedrigung ...die Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit ...den osmotischen Druck (Lebewesen) ...die Löslichkeit von Gasen (O2, CO2...) ...die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schall (Kommunikation) Einfluss der Salinität auf Lebewesen • Lebewesen stehen im direkten Kontakt zu den Ionen im Wasser. • Sie können optimal mit den Mineralien versorgt werden, die z.T. sehr wichtige Aufgaben im Organismus erfüllen (welche?) • Über die semipermeablen Zellmembranen besteht eine direkte osmotische Beziehung zwischen Meerwasser und den Körperflüssigkeiten. Wiederholung Osmose • Ionen werden aktiv aus dem Meerwasser aufgenommen. • Zellmembran ist für Ionen undurchlässig. • Wasser kann in beide Richtungen durch die Membran strömen. • Ist die Konz. des Salzes im Meerwassers geringer als die in der Zelle, so ist das Wasser hypotonisch. Konformer und Regulatoren • Lebewesen, die ihr inneres Milieu an das der Umgebung angleicht, nennt man Konformer. Sie sind, im Bezug auf die Salinität poikiloosmotisch. Die meisten marinen Invertebraten gehören dazu. • Lebewesen, die ein konstantes inneres Milieu aktiv aufrecht erhalten, nennt man Regulatoren. Sie sind homoiosmotisch. Dazu zählen die höheren Tieren. --> Welche Probleme haben homoiosmotisch, hypertonische Tiere? Anpassung der Meereslebewesen • Lebewesen haben sich, im Laufe ihrer Entwicklung an die vorhandenen relativen Verhältnisse angepasst. • Abweichungen müssen aktiv ausgeglichen werden, haben wichtigen Funktionen und sind sehr häufig noch nicht erforscht. Landtiere am Meer - Leben streng homoioosmotisch und hypotonisch. - Osmotisches Problem durch Drosselung der Wasserausscheidung als Harn. - Elimination der mit dem Wasser und der Nahrung aufgenommenen Salze mittels Tränendrüsen. Die Temperatur der Meere Fakten: • Mittlere Schwankung zwischen -2°C und 35°C (relativ gering). • Mittlere Temperatur bei +4°C (Volumen; kalt). • Extreme für Lebewesen: Supra- und Mesolitoral Lufttemperaturen weit unter 0°C; Hydrothermale Quellen: bis zu 400°C • Kaum Lebewesen, die extremen Schwankungen ausgesetzt sind (Ausnahme: Waale) • Räumliche und zeitliche Schwankungen: Tages- und Jahreszeiten, Strömungen Dichte des Meerwassers in Abhängigkeit von Temperatur und Salinität Wenn warmes Oberflächenwasser mit hoher Salinität vom Äquator zu den Polen strömt, kühlt es ab und vermischt sich mit weniger salzigem Wasser. Insgesamt steigt die Dichte an und es sinkt ab. Einstieg: Fire and ice Was passiert in und mit Lebewesen, wenn es sehr heiss bzw. kalt wird? Wie haben sich Lebewesen an diese Extreme angepasst?