Personalstandslüge Polizeigewerkschaftsvorsitzender Hermann Greylinger zeigt wieder einmal die wahren Missstände auf. Hohe Führungskräfte der Exekutive bestätigen die desaströsen Zahlen. Sag, wo sind die Polizisten geblieben? Bild: (c) APA/ROBERT JAEGER Die Regierung stoppt Einsparungen in Schulen, bei Exekutive, Justiz und im Gesundheitswesen. Allein bei der Polizei fehlen schon 2000 Beamte gegenüber dem Personalplan. 03.05.2016 | 18:48 | Karl Ettinger (Die Presse) Wien. Selbst ohne Alkoholeinfluss könnten Laien angesichts der Zahlen leicht schummrig werden. Die „Frohbotschaft“ des neuen Innenministers, Wolfgang Sobotka (ÖVP), für die Österreicher und seine gut 30.000Bediensteten ging einen Tag vor der Bundespräsidentenwahl am 24. April etwas unter: Heuer werden bei der Polizei 1500 Anwärter neu aufgenommen, bis zum Jahr 2020 hat die rot-schwarze Bundesregierung die Aufnahme weiterer 2000 Beamte bei der Polizei paktiert, dazu 250 Planstellen in der Verwaltung sowie 500 Neuaufnahmen beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Das bedeutet aber nicht, dass der Bevölkerung automatisch mehr Polizisten auf Streife begegnen werden oder, was weniger beliebt ist, bei Radarkontrollen auflauern. Denn mit den Neuaufnahmen werden zu einem großen Teil bestehende Lücken in Polizeiinspektionen aufgefüllt. Nach den der „Presse“ vorliegenden Zahlen des Bundeskanzleramts liegt der aktuelle Ist-Stand mit bundesweit insgesamt 32.184 Personen im Innenministerium um knapp 2000 Bedienstete unter dem Personalplan für heuer. Flüchtlinge als Zusatzbelastung Diese fehlenden Exekutivbeamten sind ein Mitgrund dafür, warum das derzeitige Personal in den Polizeiinspektionen unter der Belastung und vielen Überstunden leidet. Bis in die ersten Monate des heurigen Jahres hinein kam verschärfend hinzu, dass Polizisten an die Grenzen, etwa im steirischen Spielfeld oder in Kollerschlag im Mühlviertel an der deutschen Grenze, abgezogen wurden. Abhilfe ist in Aussicht gestellt. Nach dem von der Regierung beschlossenen neuen Personalplan steigt die Zahl der Polizisten 2017 auf 34.952 (siehe Grafik). Die für den öffentlichen Dienst zuständige Kanzleramtsstaatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) verweist daher darauf, dass die Aufstockung in absoluten Zahlen gegenüber dem jetzigen Ist-Stand rund 2800 Mann/Frau ausmacht. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Hermann Greylinger, beklagte im ORF-Radio diese Diskrepanz zwischen angekündigten Neuaufnahmen und den aktuellen Lücken – allein in Wien sind es rund 1160Beamte. Sobotka versprach am Dienstag am Rande des Ministerrats, die Interessen der Polizeiinspektionen bei den zusätzlich eingestellten Kräften würden berücksichtigt, nicht nur Sondereinheiten würden aufgestockt. Gesamter Artikel in der PRESSE - nachstehender Link http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4981411/Sag-wo-sind-die-Polizistengeblieben?_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/index.do Aufschrei in Wien 03.05.2016, 08:29 Trotz Politiker- Versprechen fehlen 1200 Polizisten "1000 Polizisten mehr für Wien, Tausende Exekutivbeamte mehr für ganz Österreich" - wie oft haben Politiker das bereits versprochen? Jetzt deckt der Chef der Polizeigewerkschaft auf: "Diese Verstärkung bringt fast nichts, es werden nur Pensionierungen und Karenzierungen ausgeglichen." Allein in Wien fehlen 1166 Polizisten, obwohl 111.000 Asylberechtigte und Asylwerber ins Land kamen. Täglich sieben Verbrechen am Wiener Praterstern, Sexüberfälle auf österreichische Frauen, dazu eine ausufernde Drogenkriminalität an den Wiener U- Bahn- Linien und wöchentlich gleich mehrere Demonstrationszüge auf dem Ring: Die Polizei ist am Limit - und das spüren längst auch die Österreicher. "So kann's nicht weitergehen" Hermann Greylinger, Chef der Polizeigewerkschaft, schlägt nun Alarm: "So kann's nicht weitergehen. Unsere Leute in den Polizeiinspektionen müssen endlich von den Personalaufstockungen profitieren." Die Forderungen der Polizeibeamten an die Regierung wären "sicher nicht überzogen", argumentiert Greylinger: "Der ganz normale Regeldienst muss ohne Anordnung von Überstunden funktionieren." Und die Gewerkschafter wollen mit ihren Zahlen belegen, dass sogar parlamentarische Anfragen zum Personalstand nicht korrekt beantwortet worden sind. So sind etwa in Wien- Ottakring 104 Polizisten weniger im Dienst, als vom Innenministerium zugegeben worden ist. Und auch in jedem anderen Bezirk Wiens fehlen Polizisten: in der Brigittenau 109, in Floridsdorf 70, in Favoriten 77, in Meidling 105, im Stadtpolizeikommando Fünfhaus 101 Beamte etc. Der tatsächliche Personalstand bei den Wiener Polizeiinspektionen: Und sogar bei Polizeiinspektionen an Wiens Hotspots - Thema Praterstern - fehlen Polizisten. Im Wachzimmer Lassallestraße 14 Beamte (44 statt offiziell 58). Noch höher ist die Zahl der fehlenden Polizisten in der Polizeiinspektion Ausstellungsstraße beim Prater: Nicht 64 Beamte sind dort stationiert, sondern tatsächlich nur 44. Situation in den Bundesländern ähnlich "In den anderen Bundesländern ist die Situation ähnlich. Überall fehlen Polizeibeamte", kritisiert Gewerkschaftsboss Greylinger. Und er mahnt den neuen Innenminister: "Er wird daran gemessen werden, ob er nun tatsächlich die Polizei verstärken und die Sicherheit der Österreicher garantieren kann." Dass die Sicherheitssituation derzeit besonders kritisch sei, bestätigen Polizeioffiziere der "Krone" in inoffiziellen Statements: "Wenn man 111.000 Menschen, von denen nur wenige kontrolliert worden sind, in unser Land lässt, dann muss klarerweise auch die Exekutive massiv verstärkt werden. Fast alle Asylberechtigten werden nach Wien ziehen - da kommen jetzt mehr Migranten als die Stadt Salzburg Einwohner hat." Bereits 2015 stellte die Polizei 6500 Tatverdächtige unter den Asylwerbern. Und das war noch bei weit geringeren Gesamtzahlen als im heurigen Jahr. Gesamter Artikel in der KRONE - nachstehender Link http://www.krone.at/Oesterreich/Trotz_Politiker-Versprechen_fehlen_1200_PolizistenAufschrei_in_Wien-Story-508423 Alarm: "Uns fehlen 2.000 Polizisten!" Innenminister verspricht Aufstockung. Die Polizei meint: Es reicht noch lange nicht. Immer mehr Gewalt in Österreich: Am schlimmsten Hotspot am Wiener Praterstern gibt es sieben Verbrechen pro Tag (sexuelle Übergriffe, Diebstähle, Massenschlägereien). Bandenkriege wüten in Salzburg. Nicht enden wollender Drogenhandel in Linz Neue Welt. Seit Wochen erschüttern uns täglich BrutaloÜbergriffe. "Neuzugänge decken nur natürliche Abgänge ab" Jetzt schlägt auch der Chef der Polizeigewerkschaft, Hermann Greylinger (FSG), Alarm und erklärt im Gespräch mit ÖSTERREICH: „In Wien fehlen aktuell 1.200, in der Steiermark 400, österreichweit 2.000 Beamte.“ (siehe Interview unten) Das Problem: Beamte in Karenz und Langzeitkrankenstände würden die Zahl der Polizisten in die Höhe treiben, obwohl sie aktuell gar nicht in den Dienststellen verfügbar seien. „Tatsächlich gibt es eine 30%ige Unterbesetzung“, sagt der Gewerkschafts-Chef. Zwar hat Neo-Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) noch für heuer 1.500 Neuaufnahmen und bis 2020 2.000 weitere Polizisten versprochen. Allerdings: „Diese Stellen werden nicht zusätzlich geschaffen, sondern decken nur die natürlichen Abgänge ab“, erklärt Greylinger. „Das Ziel muss aber sein, dass wir mehr werden.“ D. Müllejans Gesamter Artikel in der ÖSTERREICH - nachstehender Link http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Alarm-Uns-fehlen-2-000Polizisten/234263809