Die Wasserjungfer Die Redaktion von „De lütte Keeseck“ Heike Pohl Kohlmarkt 40 25554 Wilster eine wahre Flugkünstlerin E-Mail: [email protected] Telefon: 0173/3016000 zu einem Knoten treffen. Das gibt diesen kleinen Wunderwerken Stabilität. So knicken sie nicht ab, auch wenn die Libelle im starken Wind fliegen muss. Ihre Flügel kann sie übrigens nicht anlegen. Darum lässt sie sich auch so besonders schön fotografieren, wenn sie eine Pause macht. Es gibt über 5.000 Arten von ihnen und nur 85 davon leben in Mitteleuropa. Eine von ihnen bringt es sogar auf eine Flügelspannweite von 19 Zentimetern, damit ist sie so groß, wie ein Vogel. „Ein kleines Insekt könnte Libellula fluviatilis genannt werden, da sein Körperbau einem Meeresfisch ähnelt, der Zygaena oder Libella heißt. Er hat die Form einer Wasserwaage, wie sie die Architekten verwenden, und wird in Italien auch Hammerfisch genannt. Jenes Tier ist sehr klein, hat die Form eines ‚T‘ oder einer Wasserwaage, besitzt aber auf jeder Seite drei Beine. Der Schwanz endet in drei grünen Spitzen, mit deren Hilfe das Tier schwimmt.“ Ihr Kopf ist sehr beweglich und das Auffälligste an diesem Tier sind die riesigen Augen. Die heißen Facettenaugen, weil sie keine einheitliche Oberfläche bilden. Schaut man sie unter dem Mikroskop an dann sieht man die bis zu 30.000 Einzelaugen. Ganz oben auf dem Kopf hat die Libelle drei Punktaugen. Man nimmt an, dass die ihr auch helfen, das Gleichgewicht zu halten. Die Libelle misst sogar ihre eigene Geschwindigkeit. Das schafft sie mit ihren Fühlern, die aus 8 Einzelteilen bestehen. Erwachsene Libellen leben etwa 6 bis 8 Wochen lang. Larven brauchen manchmal 5 Jahre, bis sie zu Libellen werden. Libellen sind Räuber und sie fangen ihre Beute im Flug. Sie haben recht große Kiefer bzw. Mundwerkzeuge mit Zähnen. So beschrieb ein französischer Naturforscher das wunderschöne Insekt, von dem hier die Rede ist - nämlich die Libelle. Und bevor sich ihr hübscher Name durchsetzte, wurde sie Wasserjungfer, Schleifer oder auch Augenstecher genannt. Die vorderen Beine dienen ihnen dazu, ihre Beute zu fangen. Sie ernähren sich von anderen Insekten und fangen und fressen so gut wie alles, was sie erwischen können. Manchmal gehören dazu auch kleinere Libellen. Wenn Raubtiere auch ihre eigene Art fressen, dann spricht man von Kannibalismus. Auch wenn sich die Tiere am liebsten in der Nähe von Gewässern aufhalten, jagen sie überall. Auf Wiesen, auf Waldlichtungen. Und zwischendurch wärmen sie sich und ihre Muskulatur in der Sonne auf. So wie auf den Bildern. Habt ihr schon einmal eine Libelle im Flug beobachtet? Dabei fällt auf, dass sie sehr plötzlich so langsam wird, dass man fast meint, sie würde in der Luft stehenbleiben. Und dann ändert sie genauso plötzlich ihre Flugrichtung. Manche Arten können sogar rückwärts fliegen. Dass sie das können, verdanken sie ihren Flügeln, die ein kleines Wunderwerk der Natur sind. Auf beiden Seiten ihres schlanken Körpers trägt die Libelle zwei Flügelpaare, die sie unabhängig voneinander bewegen kann. Mit etwa 30 Flügelschlägen pro Sekunde gehört sie nicht zu den Top 10, aber sie fliegt trotzdem bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell. Der Kolibri zum Beispiel, ein winziger Vogel, schafft bis zu 50 Flügelschläge pro Sekunde. Die golden glänzende Plattbauchlibelle auf dem Bild rechts oben zeigt es sehr gut: Durch ihre Flügel ziehen sich feinste Adern, die sich Die Weibchen legen nach der Paarung ihre Eier irgendwo in Gewässern ab. Manche werfen sie einfach während des Fliegens ab, andere pieksen Löcher in Wasserpflanzen oder Baumrinde und legen darin ihre Eier ab. Manche tauchen auch bis zu 1,5 Stunden lang und legen ihre Brut unter Wasser ab. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die sich kurze Zeit nach dem Schlüpfen schon zum ersten Mal häuten. Sogar diese Larven sind schon gefrässige Räuber. Sie besitzen eine Fangmaske, die sie unter ihrem Kopf „parken“. Rückt Beute in Sicht, schnellt diese Fangmaske hervor und packt das Opfer. Die Larven fressen Kaulquappen, kleine Krebse, Krebs- und Mückenlarven. Dass aus diesen wenig schönen Larven bunte und zarte Libellengeschöpfe werden, mag man kaum glauben. Bevor die Libelle vom Wasser in die Lüfte steigt, lebt sie eine zeitlang in einer Zwischenzone am Uferrand, zwischen Steinen und Pflanzen, manchmal auch in Büschen oder Bäumen. Manche Arten leben bis zu 5 Jahre lang als Larve und schlüpfen dann erst zur Libelle. Dabei wandeln sie ihr Gestalt völlig, wie ihr sehen könnt. Fotos: Heike Pohl Libellen sind nicht giftig und sie können auch nicht stechen. Fängt man sie, dann können sie beißen und das schmerzt.