Praevention Kolon

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„Was Männer wissen sollten“
Dr. Jörg Evers
Gastroenterologie Seemann/Dr.Evers
Aurich/Ostfriesland
Darmkrebsprävention
Früherkennung und Vorbeugung
Prävention ist erfolgreich!
• 1980
• 2000
• 2005
15.207 Verkehrstote
7.588 Verkehrstote
5.361 Verkehrstote
Darmkrebs
•
•
•
•
Bei Frauen und Männern häufig
Daher häufigste Tumorerkrankung
60.000 Neuerkrankungen/Jahr
30.000 Todesfälle/Jahr
Niedersächsische Krebsgesellschaft 2003
Darmkrebs
Lebensrisiko bis 75. Lebensjahr
Männer
Frauen
5,5 %
3,5 %
Beeinflusst Darmkrebs
mein Leben?
• Frühdiagnose
• Spätdiagnose
95 % Überleben
5 % Überleben
nach 5 Jahren
Wen trifft es?
• Steiler Anstieg ab 45. Lebensjahr
• Häufigkeitsgipfel um 65. Lebensjahr
Risikofaktoren
• Alter
• Genetische Disposition
– Familienmitglieder mit Krebs < 50 Jahre
• Lebensweise
–
–
–
–
Mangel an Obst/Gemüse
Übermäßig Fleisch/Fett
Alkohol/Nikotin
Bewegungsmangel/Übergewicht
Warnzeichen für Darmkrebs?
Gibt es nicht!
•
•
•
•
Blut im oder am Stuhl
Unklare Blutarmut
Wechsel von Verstopfung und Durchfall
Tastbare Verhärtungen im Bauchraum
Können wir Darmkrebs
vermeiden?
90 % Reduktion des Darmkrebs
Durch präventive Koloskopie
Was ist Darmkrebs ?
• Bösartige Neubildung im Dickdarm oder Mastdarm
• Krebsvorläufer sind Darmpolypen (zunächst gutartige
Geschwulste im Dickdarm)
• Krebs im Dünndarm oder der Afterregion ist extrem selten
Tumorstadium bei Diagnose
Darmkrebs
1987
2003
Spätstadium
Frühstadium
60 %
60 %
Die Abhängigkeit der Prognose
vom Krebsstadium
Dickdarm
(Kolon)
Darmpolypen
Endoskopische Schlingenabtragung
eines Darmpolypen
Welche Therapie bei Diagnose von
Dickdarmpolypen ?
• Schlingenabtragung
im Rahmen einer
Darmspiegelung
• Chirurgische
Abtragung im Rahmen
einer Operation
Seltene Komplikationen bei
Darmspiegelungen
• Blutung (insbesondere bei Polypenabtragung)
• Darmverletzung
• Atem-/ Kreislaufstörungen
Darmkrebsfrüherkennung
• Körperliche Untersuchung mit Abtasten des
Enddarms
• Stuhluntersuchung auf okkultes Blut (Haemoccult)
• Komplette Darmspiegelung (Koloskopie)
Stuhluntersuchung auf okkultes
Blut (Haemoccult)
• Vorteil: preiswert und einfach durchführbar
• Nachteil: häufig falsch negativ
• Wenn positiv: komplette Darmspiegelung obligat
Wie läuft eine Darmspiegelung ab ?
•
•
•
•
•
•
Vorgespräch
Darmvorbereitung
Untersuchung
Ggf. Polypenentfernung
Ggf. feingewebliche Untersuchung
Befundbesprechung
Ist eine Darmspiegelung
schmerzhaft?
• Jeder Mensch empfindet Schmerzen unterschiedlich
• Jeder Darm ist anders (z.B. durch Verwachsungen
nach Voroperationen)
• Narkosemöglichkeiten können auch bei ambulanten
Untersuchungen eine schmerzfreie Untersuchung
garantieren
• Restluft im Darm nach der Untersuchung kann lästig
sein
Kurznarkose über Venenkanüle
= Dämmerschlaf
Darmkrebsprävention?
Darmspiegelung!
Kontrolle?
• Bei unauffälligem Befund nach 10 Jahren
• Nach Abtragung von Darmpolypen
nach etwa 3 Jahren
Endoskopische Abtragung eines
Darmpolypen mit der Schlinge:
Vorsorge und Früherkennung
• 1) verhindern, daß Polypen oder Krebs entstehen
• 2) Entdeckung und Therapie von Darmkrebsvorläufern
verhindern, daß Polypen oder Krebs
entstehen:
•
•
•
•
•
`Ausgewogene Ernährung` d.h. fleisch- und fettarm sowie faserreich
Vitamine über Obst, Gemüse und Milch zu sich nehmen
Körperliche Bewegung
Übergewicht verhindern
Verzicht auf Rauchen
•
(kosteneffektiv, nur 20 % der Bevölkerung beherzigen diese Empfehlungen, KK versuchen Pat.
Zu motivieren)
Ballaststoffe: Bewegung
für den Darm
• Hoher Anteil tierischer Fette sowie häufiger
Verzehr von sog. `rotem Fleisch` sollte
insbesondere in der Ernährung des jungen
Menschen vermieden werden
Empfehlung: körperliche BetätigungÜbergewicht vermeiden
Wann soll die
Darmkrebsvorsorge beginnen ?
• Ab dem 50. Lebensjahr:
jährliche Stuhluntersuchung auf Blut
• Ab dem vollendeten 55. Lebensjahr:
vollständige Darmspiegelung oder
Stuhluntersuchung auf Blut alle 2 Jahre
– Empfehlungen des Arbeitsausschusses Prävention
der Ärzte und Krankenkassen
Darmkrebs in der Familie:
• Erhöhtes Risiko wenn erstgradig Verwandte vor dem 60.
Lebensjahr an Darmkrebs oder Darmpolypen erkrankt
sind
– !! Vorsorgeuntersuchung bereits 10 Jahre vor dem
Erkrankungsalter des jüngsten Tumorpatienten einer Familie
Genuntersuchungen im Blut:
• bei `familiärem Polypensyndrom`
• und `vererblichem Darmkrebssyndrom`
– ! Sehr seltene Erkrankungen
– ! Gesonderte Vorsorgeempfehlungen, die
bereits im 2. Lebensjahrzehnt beginnen
Therapiemöglichkeiten bei
Diagnose Darmkrebs:
• Operation
• Strahlentherapie
– Vor einer Operation zur Tumorverkleinerung
– Bei nicht heilbaren Tumoren oder Absiedlungen
(Ziel:bessere Lebensqualität und Lebensverlängerung)
• Chemotherapie
– Ergänzend zur OP (adjuvant) um Rückfallrisiko zu senken
– Lindernd (Palliativ) bei Absiedlungen oder nicht chirurgisch
entfernbaren Tumoren (Ziel: bessere Lebensqualität und
Lebensverlängerung)
Warum vollständige
`hohe`Darmspiegelung
• Einzige und beste Methode den
kompletten Dickdarm zu untersuchen und
-soweit vorhanden- Polypen zu entfernen
Gibt es nicht auch andere Verfahren?
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•
•
•
•
•
Blutteste (Erbanlagen, Tumormarker)
Ultraschall
Röntgen
Computertomographie
Kernspintomographie
Kapselendoskopie
– Keine Methode ist so genau wie die Darmspiegelung
– Keine Methode eröffnet Diagnose- und
Therapiemöglichkeiten wie die Darmspiegelung
Vorgespräch- warum ?
• Patient soll Untersucher kennenlernen
• Untersucher möchte Patienten
kennenlernen
– (Vorerkrankungen, Medikamente,Einwilligung)
• Darmreinigung erklären u. ggf mitgeben
• Blutgerinnung untersuchen
• Risiken erklären
• Nur ein gut vorbereiteter Darm garantiert
eine
– aussagekräftige und
– risikoarme Untersuchung
Wichtig:
• Patient entscheidet selbständig nach
entsprechender Aufklärung durch den
Hausarzt, welche Form der angebotenen
Früherkennung erfolgen soll !
! Sehr strenge Qualitätssicherung bei
Darmspiegelungen:
-Ausbildung des Untersuchers
-technische Ausrüstung
-Hygienestandards mit regelmäßigen Kontrollen
Kolorektale Stents: Wallstent
Enteraler Wallstent bei maligner Stenose des Kolon deszendens
A, Stenosierendes Kolonkarzinom (keine vollständige Obstruktion).
B, Endoskop unterhalb des Tumors, Führungsdraht passiert.
C, Enteraler Wallstent platziert, Taille liegt mittig.
D, Unmittelbar nach Entfalten des Stents, Legesystem noch nicht entfernt.
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