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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Darm in Not
Schwerbekömmliches Essen, wenig Bewegung - Gründe für Verdauungsprobleme gibt es viele.
Doch woran erkennt man, dass eine Darmkrankheit für Beschwerden sorgt? Welche Krankheiten und Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?
Häufige Darmprobleme der Deutschen
Störungen bei der Verdauung können das
Leben sehr beeinträchtigen. Ständiger
Durchfall, andauernde Verstopfung,
Schmerzen oder Krämpfe, Blähungen und
vieles mehr plagen Millionen Deutsche.
Die Gründe für diese Beschwerden können
ganz unterschiedlich sein. Von falscher
Ernährung und mangelnder Bewegung
über Darminfektionen durch verdorbenes
Essen oder Viren angefangen, bis hin zu
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und
verschiedenen Darmerkrankungen wie
beispielsweise Polypen oder Divertikeln.
Chronische Krankheiten wie Morbus
Crohn und Colitis ulcerosa treten glücklicherweise selten auf. Zu all dem kommen
noch die Fälle, bei denen sich trotz starker
Beschwerden keine krankhaften Veränderungen feststellen lassen. Reizdarm lautet
dann oft die Diagnose. Die schwerwiegendste und auch lebensbedrohliche Darmerkrankung ist der Darmkrebs.
Darmkrebs - die zweithäufigste Krebserkrankung
Darmkrebs, in der Fachsprache "kolorektales Karzinom" genannt, ist in Deutschland
bei Männern wie bei Frauen die zweithäu-
figste Krebserkrankung. Das Risiko, an
diesem Tumor zu erkranken, nimmt mit
steigendem Alter zu. Das durchschnittliche
Erkrankungsalter lag 2010 für Männer bei
71, für Frauen bei 75 Jahren. Ein Tumor
im Dick- oder Enddarm löst lange keine
Beschwerden aus. In frühen Stadien wird
ein kolorektales Karzinom zumeist leider
nur zufällig entdeckt. Deswegen ist es
wichtig, dass jeder regelmäßig die Früherkennungsuntersuchungen wahrnimmt. Alle
gesetzlich und privat Versicherten haben
die Möglichkeit, sich ab dem 50. Lebensjahr sich regelmäßig auf Darmkrebs untersuchen zu lassen. Für Menschen mit besonderen Risiken sind Tests schon früher
möglich.
Risiko Polypen
Umso älter wir werden, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit, dass sich Darmpolypen bilden. Jeder Dritte über 60 hat sie,
schätzen Experten. So ein Polyp bildet sich
aus der Schleimhaut. Sie wölbt sich in das
Darminnere vor. In mehr als 90 Prozent
der Fälle entwickelt sich irgendwann jedoch Krebs aus den Darmpolypen. Neben
dem Alter begünstigen auch eine Reihe
anderer Faktoren ihre Entstehung.
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Studien zeigen, dass Menschen mit Übergewicht oder Diabetiker häufiger Darmpolypen haben. Zu wenig Bewegung, fettiges
Essen und zu wenig Ballaststoffe, Rauchen
und regelmäßiger Alkoholgenuss sollen
sich ebenfalls ein vermehrtes Wachstum
fördern. Achtung, wenn Verwandte unter
Darmpolypen leiden! Es scheint eine erbliche Veranlagung für die Schleimhautveränderungen zu geben.
Alarmzeichen Blut im Stuhl
Findet sich Blut im Stuhl, muss das abgeklärt werden. Scham ist hier nicht angebracht, sogar lebensgefährlich. Die gute
Nachricht ist, es gibt eine ganze Reihe verhältnismäßig harmloser Gründe für das
Darmbluten. Es muss also nicht unbedingt
Darmkrebs dahinter stecken. Mit verschiedenen Stuhltests lässt sich sogar verstecktes Blut nachweisen (Okkultbluttest). Es
gibt hierbei verschiedene Verfahren mit
unterschiedlicher Genauigkeit. Am Sichersten ist eine Abklärung mittels Darmspiegelung.
Chemischer Stuhltest (Guajak- oder
Hämoccult-Test)
Mit diesen Verfahren kann Blut nachgewiesen werden, das mit bloßem Auge nicht
auffällt. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Auf ein spezielles Testbriefchen müssen an verschiedenen Tagen Proben des Stuhlgangs aufgestrichen werden.
Bei der Analyse wird eine spezielle Substanz auf die Stuhlprobe getropft. Ob Blut
im Stuhl ist, zeigt dann eine Farbveränderung an.
Vorteile: Regelmäßig durchgeführt, rettet
der Test über zehn Jahre eine von etwa
1.000 Personen vor dem Tod durch Darmkrebs. Außerdem ist der Test leicht anzuwenden. Nachteil ist seine Störanfälligkeit.
Das Ergebnis kann durch Nahrungsmittel
oder Medikamenteneinnahme zu falschen
Ergebnissen führen. Weiterer Schwachpunkt des Tests ist, dass er Tumoren, die
nicht bluten, auch nicht aufspürt.
Experten sagen, dieses Testverfahren ist
ein Auslaufmodell und raten zu immunologischen Stuhltests.
Immunologischer Stuhltest
Hier wird Blut anders aufgespürt als beim
chemischen Test, nämlich mit Hilfe von
Antikörpern. Nicht alle auf dem Markt
befindlichen immunologischen Tests sind
jedoch zur Darmkrebsvorsorge geeignet,
sondern nur die, die nicht zu oft falschen
Alarm geben. Diese besseren Tests werden
derzeit noch nicht von der Krankenkasse
bezahlt. Das wird sich bald ändern, schätzen Experten. Denn diese Verfahren spüren Krebs sicherer auf als die chemischen
Stuhltests. Lebensmittel haben keinen Einfluss auf das Testergebnis. Insofern lohnt
es sich schon jetzt, sich diese Produkte
selbst zu kaufen. Preise variieren sehr stark
zwischen sieben bis 25 Euro. Forscher des
Deutschen Krebsforschungszentrums
(DKFZ) haben 2009 bei Probanden mit
immunologischen Tests doppelt so viele
Darmkrebserkrankungen und fast dreimal
so viele Krebsvorstufen entdeckt wie mit
einem enzymatischen Test.
Enzym- Stuhltest
Anders als die erstgenannten Verfahren
sucht dieser Test nach einem tumorspezifischen Enzym im Stuhl, dem "Tumor M2PK". Wahlweise kann der Stuhltest als
Laborfacharztleistung über den Hausarzt
oder selbständig zu Hause durchgeführt
werden. Die Kosten liegen bei ca. 30 Euro.
Leider liefert dieser Test viele falsche Ergebnisse.
Stuhl-DNA-Tests und Bluttests
Neue Tests weisen die Erbsubstanz (DNA)
von Tumorzellen im Stuhl oder krebsspezifische Marker (Eiweiße, Erbsubstanz u. a.)
im Blut nach. Ihr Nutzen ist noch nicht
ausreichend durch wissenschaftliche Daten
belegt.
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Was passiert bei einer Darmspiegelung?
Bewegung contra Krebs
Eine Koloskopie, eine großen Darmspiegelung, wird in der Regel ambulant durchgeführt. Die Vorbereitung auf die Untersuchung kann ein, zwei Tage in Anspruch
nehmen. Denn der Darm sollte vollständig
entleert sein, damit die Schleimhaut gut
einsehbar ist. Dazu darf einige Zeit nichts
gegessen werden. Stattdessen gibt es abführende Trinklösungen. Die Darmspiegelung verschläft der Patient zumeist, denn
sie kann unter Kurznarkose erfolgen.
Ein etwa fingerdicker, biegsamer Schlauch
mit Lichtquelle und Kamera wird in den
After eingeführt und schrittweise bis zum
Dünndarm vorgeschoben. Beim Zurückziehen des Instruments werden Dick- und
Enddarm auf verdächtige Schleimhautveränderungen untersucht. Doppelt gut ist:
Mit der Darmspiegelung lassen sich nicht
nur verdächtige Veränderungen aufspüren,
sie können vielfach auch gleich entfernt
werden. So können sich die Vorstufen von
Krebs nicht zu bösartigen Tumoren weiterentwickeln.
Wissenschaftler haben im Rahmen von
Beobachtungsstudien festgestellt, körperlich aktive Menschen erkranken weniger
an Darmkrebs. Damit sind nicht unbedingt
nur Sportskanonen gemeint. Es fallen auch
Leute darunter, die sich beruflich aber auch
zu Hause viel bewegen. Die Wissenschaftler fanden heraus, 30 bis 60 Minuten Bewegung am Tag senken das Darmkrebsrisiko.
Darmkrebs vorbeugen
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg gibt auch zum Thema Darmkrebs gut
verständliche Patientenempfehlungen heraus. Wichtigster Schutzfaktor sind demnach regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Sollte es in der Familie bereits Krebserkrankungen geben oder liegt eine chronische Darmerkrankung vor, können diese
Darmspiegelungen auch vor dem 50. Geburtstag angezeigt sein. Die Experten zeigen auch Maßnahmen auf, mit denen sich
möglicherweise das Darmkrebsrisiko mindern lässt. Diese sind regelmäßige Bewegung, kein Übergewicht, viele Ballaststoffe
(wenig rotes Fleisch, wenige Fleischprodukte) essen. Nahrungsergänzungsmittel
wie Vitamin- oder Mineralstofftabletten
werden nicht zum Krebsschutz empfohlen.
Der Krebsinformationsdienst bietet ein
kostenloses Beratungstelefon an. Die Rufnummer lautet 0800 - 420 30 40.
Fleischverzicht schützt den Darm
In der so genannten EPIC-Studie, einer
großen europäischen, prospektiven Bevölkerungsstudie mit insgesamt etwa 521.000
Teilnehmern, wird seit 1994 das Essverhalten der Europäer untersucht. Auch in Bezug auf Darmkrebs zeigt die Studie interessante Ergebnisse auf.
Unter anderem steht eine Ernährung mit
hohen Anteilen an rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Fleischprodukten unter Verdacht, das Risiko für
Darmkrebs zu erhöhen. 85 Prozent der
Deutschen essen jedoch täglich Fleisch und
Wurst. Dabei kommen pro Kopf und Jahr
etwa 60 Kilogramm zusammen.
Aufs ganze Leben gerechnet verzehrt jeder
Mensch 46 Schweine, 4 Rinder und 945
Hühner. Hinzu kommen 46 Puten, 37 Enten, 12 Gänse und 4 Schafe. Das sind allein
insgesamt fast 1.100 Tiere. Die Ernährungsempfehlungen in Deutschland raten
zu ca. 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren pro Woche. Die Mehrheit der Menschen soll jedoch etwa doppelt so viel zu
sich nehmen.
"Rote Hose" - Darmkrebsvorsorge e. V.
Petra Thomas traf die Diagnose Darmkrebs
2013 - mit gerade einmal 30 Jahren. Den
Verein "Rote Hose" gründete sie, um besonders auch jüngere Menschen über
Alarmzeichen wie Blut im Stuhl zu informieren.
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Christian Henze empfiehlt: Lachsspieße
mit Mozzarella, Pilzen und ZitronenNuss-Kartoffeln
Zubereitung:
Sternekoch Christian Henze setzt auf Fisch
statt auf Fleisch. Vor allem Lachs hat viele
gesundheitsfördernde Eigenschaften und
wir setzen ihn viel zu selten im Speiseplan
ein. Ein Plus an Ballaststoffen ist die zweite Finesse in Henzes exklusivem Rezept
für "Hauptsache gesund". Studien zeigen
nämlich, dass das Darmkrebsrisiko um 40
Prozent sinkt, wenn man täglichen 35
Gramm Ballaststoffe zu sich nimmt.
Das Lachsfilet und den Käse in Würfel
schneiden. Den Schinken und die Tomaten
halbieren. Lachs, Käse, Schinken, Tomaten, Pilze und Salbeiblätter gleichmäßig
auf die Spieße verteilen. Die fertigen Spieße auf ein Backblech legen.
Zutaten (für 4 Personen)
Für die Lachsspieße
600 g Lachsfilet ohne Haut und Gräten
1 Kugel Mozzarella/Scamorza
12 Scheiben roher Schinken (z. B. Parmaschinken)
12 getrocknete Tomaten
16 Shi-Take Pilze (küchenfertig)
12 Salbeiblätter
8 Spieße
Für die Marinade
2 EL Oliventapenade
2 EL Olivenöl
1 rote Chilischote
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die Zitronen-Nuss-Kartoffeln
700 g kleine festkochende Kartoffeln
Salz
5 EL Olivenöl
1 Bio-Zitrone
2 EL geröstete Nüsse
1 EL Sonnenblumenkerne
1 Knoblauchzehe
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
3 Stängel glatte Petersilie
einige Petersilienblätter (zum Anrichten)
Lachsspieße:
Marinade:
Die Oliventapenade, das Olivenöl und die
entkernte und etwas gehackte Chilischote
in einen hohen Rührbecher geben und mit
einem Stabmixer pürieren. Mit Salz und
Pfeffer würzen. Die Marinade über die
Spieße träufeln.
Das Backblech dann für 10–20 Minuten in
den auf 200 °C vorgeheizten Backofen
(Ober-/Unterhitze, zweite Schiene von
unten) schieben.
Zitronen-Nuss-Kartoffeln
Die Kartoffeln ungeschält in Salzwasser
weich kochen, anschließend abgießen, etwas abkühlen lassen. Die Kartoffeln ungeschält in Ecken schneiden.
Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Kartoffelecken darin langsam
braten.
Die Knoblauchzehe schälen und halbieren,
die Schale der Zitrone abreiben und den
Saft auspressen. Alles zusammen mit den
Nüssen und Sonnenblumenkernen zu den
Kartoffeln in die Pfanne geben.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Petersilienblätter abzupfen, fein
schneiden und vor dem Servieren unter die
Kartoffeln mischen.
Anrichten
Je 2 Lachsspieße auf vorgewärmten Tellern anrichten und die Zitronen-NussKartoffeln daneben verteilen. Mit den Petersilienblättern garnieren.
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Buchtipp
Gesunde Ernährung bei Hauptsache Gesund. Die 100 besten Rezepte aus den vergangenen Jahren.
Von Frühstücksrezepten über herzhafte Gerichte bis hin zu süßen Leckereien.
„Hauptsache Gesund. Das Kochbuch. 100 gesunde Rezepte für jeden Tag"
ISBN: 978-3-86244-756-5, 19,99 Euro, Christian Verlag, 224 Seiten.
Erhältlich im Buchhandel und im MDR-Shop.
Gäste im Studio
Prof. Dr. Christiane Bruns, Facharzt für Augenheilkunde, Leipzig
Christian Henze, "Hauptsache Gesund"-Koch
Anschrift
Petra Thomas, Patientin und Selbsthilfe-Initiatorin
Anschrift
MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“
Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund;
E-Mail: [email protected]
Thema der Sendung am 29.10.2015: “Endlich schmerzfrei“
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