Pressemitteilung - Reitzenstein | Lenk

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PRESSEMITTEILUNG
Vorsicht bei Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln
Einnahme am besten mit reichlich Wasser
Bremen, 4. Oktober 2013 – Schon ein Glas Milch kann unerwünschte Nebenwirkungen bei der
Einnahme von Arzneimitteln auslösen. Zahlreiche Wirkstoffe reagieren auf Nahrungsmittel wie
Milchprodukte, Zitrusfrüchte oder Kaffee. Nur mit Wasser eingenommen, wirken Arzneimittel zuverlässig und schnell.
Entscheidend für die Wirkung ist neben dem Zeitpunkt der Einnahme vor allem, mit welchen Getränken oder Mahlzeiten diese erfolgt. „Mehr als 315 Arzneistoffe reagieren auf Lebensmittel, deren Wirkung durch Wechselbeziehungen der verschiedenen Inhaltsstoffe verstärkt oder abgeschwächt wird“, erklärt Klaus Scholz, Vizepräsident der Apothekerkammer Bremen.
Verbindung mit Milchprodukten schwächt Wirksamkeit von Antibiotika
Milch, Quark, Joghurt und Käse enthalten Kalzium. Dieser Mineralstoff geht mit Antibiotika schwerlösliche Verbindungen ein. Die Folge: Der Körper nimmt den Arzneistoff schlechter auf. Die Wirkung
des Medikaments wird geschwächt. Auch Arzneimittel zur Behandlung von Knochenschwund wirken weniger, wenn sie zusammen mit Milchprodukten eingenommen werden. Hier reagieren vor
allem die Wirkstoffe Alendronsäure oder Risedronsäure mit dem Kalzium der Milchprodukte.
Wechselwirkung mit Grapefruit
Grapefruitsaft, Grapefruitfrüchte oder andere Zubereitungen von Grapefruit verringern den Abbau
von bestimmten Wirkstoffen in Arzneimitteln. Die Bestandteile verbleiben damit länger im Körper
und die Wirkung verstärkt sich. Für diesen Effekt sorgt der hemmende Einfluss der Grapefruit auf
ein körpereigenes Enzym in der Leber, so dass Wirkstoffe höhere Blutkonzentrationen erreichen.
Diese Interaktion ist beispielsweise relevant bei Arzneimitteln, die den Cholesterin-Spiegel senken,
sogenannte Cholesterol-Synthese-Hemmer wie Atorvastatin, Lovastatin und Simvastatin. Die gleichzeitige Einnahme erhöht Risiko für schmerzhafte Muskelerkrankungen. Interaktionen treten auch
bei gleichzeitiger Einnahme von Grapefruitprodukten mit Kalzium-Antagonisten auf. Hierzu zählen
u.a. die Wirkstoffe Nifedipin, Felodipin und Verapamil. Die Folge: Verstärkte kardiovaskuläre Effekte
(Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen) sind nicht auszuschließen. Zu vermeiden ist die gleichzeitige Einnahme auch bei Arzneimitteln die zur Behandlung der Impotenz eingesetzt werden.
Wechselwirkungen mit Koffein
Auf den Genuss von Kaffee sollte bei einigen Arzneimitteln gänzlich verzichtet werden. Bei Blasenund Niereninfektionen wird häufig ein Antibiotikum verschrieben, das sogenannte Gyrasehemmer
enthält. „Im Zusammenspiel mit koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee oder Cola können Erregungszuständen, Herzrasen oder Schlafstörungen auftreten, da die Wechselwirkung den Koffeinabbau
hemmt“, so der Vize-Präsident weiter. Der Gyrasehemmer reagiert außerdem mit Milch und
Antazida, die zur Neutralisation der Magensäure eingesetzt werden. Dadurch sinkt die Wirkstoffkonzentration und die Antibiotikabehandlung ist nicht mehr effektiv. Gleiches gilt auch für die Einnahme von Eisentabletten gegen Blutarmut. Auch hier kann es zu einem Wirkungsverlust bei gleichzeitigem Konsum von Kaffee oder Tee kommen.
Obacht bei der Einnahme von Arzneimitteln
Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt Arzneimittel mit einem halben Glas Flüssigkeit zu sich –
am besten mit reinem Wasser. Das schont die Magenschleimhaut, da die Wirkstoffe den Weg durch
den Magen schneller passieren. Scholz nennt einen weiteren Vorteil: „Schmerzmittel wie Ibuprofen
oder ASS wirken mit Wasser eingenommen schneller.“ Fruchtsäfte und Limonaden sollten frühestens 30 Minuten nach Arzneimitteleinnahme getrunken werden. Bei Antibiotika wird ein Abstand
von mindestens zwei Stunden zwischen der Einnahme und dem Genuss von Milchprodukten empfohlen. Auf alkoholische Getränke sollte grundsätzlich verzichtet werden, denn die Wirksamkeit von
Arzneimitteln wird durch Alkohol unberechenbar beeinflusst.
Empfehlungen zur Einnahme beachten
Hinweise, wie und wann ein Medikament am besten einzunehmen ist, sollten also beachtet werden. Einnahme vor dem Essen bedeutet: Die Tabletten 30 Minuten bis eine Stunde vor der nächsten Mahlzeit schlucken. Der Grund: Auf nüchternen Magen wirken Arzneimittel schneller. Manche
Tabletten haben einen speziellen Überzug, der nur im leeren Magen stabil bleibt. Nur so gelangen
die Tabletten unbeschadet zu ihrem Wirkungsort. Die letzte Mahlzeit sollte bei einer nüchternen
Einnahme mindestens zwei Stunden zurückliegen.
Wird die Einnahme während einer Mahlzeit empfohlen, können Tabletten zwischen zwei Happen
oder bis zu zehn Minuten nach dem Essen eingenommen werden. Der Speisebrei schützt die empfindliche Magenschleimhaut vor aggressiveren Arzneimitteln. „Soll das Medikament nach dem Essen geschluckt werden, sollten 30 bis 60 Minuten vergehen“, erklärt der Vizepräsident der Kammer
abschließend. So werde sichergestellt, dass die Wirkstoffaufnahme nicht gestört wird.
Über die Apothekerkammer Bremen:
Die Apothekerkammer Bremen vertritt die Anliegen der Apothekerschaft in Bremen und Bremerhaven. Sie vermittelt die Interessen der
rund 540 Kammermitglieder im Land Bremen in der Politik, der Öffentlichkeit und den Medien. Hinter den Mitgliedern stehen etwa 180
öffentliche Apotheken und drei Krankenhausapotheken. Die Kammer engagiert sich für ein kostenbewusstes Gesundheitssystem, für
hohe Qualität und Beratungskompetenz in den Apotheken. Sie steht für die Grundsätze der Standes- und Berufspolitik und arbeitet aktiv
an deren Weiterentwicklung. Als Partner im bremischen Gesundheitswesen hat sich die Kammer die Realisierung zukunftsfähiger Dienstleistungen auf die Fahnen geschrieben. Dabei berücksichtigt die Kammer stets ausgewogen die Interessen von Apothekern / Apothekerinnen und Kunden/Kundinnen. Weitere Informationen unter www.ak-bremen.de
Rückfragen an:
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