Kalkulationssysteme Kalkulationssysteme Objekte in Kalkulationstabellen Unter Tabellenkalkulation verstehen wir die Erstellung und Verwaltung von Planungsübersichten, Rechnungen, Kostenschätzungen u. Ä. in Form von Tabellen. Die Software für Tabellenkalkulationen heißt Tabellenkalkulationsprogramm, kurz Kalkulationsprogramm. 1 Die Oberfläche von Kalkulationsprogrammen ist wie die von anderen Anwendungsprogrammen aufgebaut – mit Titelleiste und dem Namen der aktuellen Tabelle, Menüleiste, verschiedenen Symbolleisten, Bildlaufleisten und der Statuszeile (hier ist die Oberfläche des Kalkulationsteils Calc von StarOffice zu sehen): A B Das Arbeitsfeld ist eine Tabelle mit Spalten- und Zeilenköpfen, die der Orientierung dienen. Außerdem gibt es eine Bearbeitungsleiste (A) zum Eingeben bzw. Bearbeiten von Formeln und anderen Zellinhalten. Zahlen oder Werte für gegebene Größen werden in einzelne Zellen der Tabelle eingetragen. Es ist nun möglich, andere Zellen so mit Formeln zu versehen, dass die dortigen Zellinhalte aus den Werten der Ausgangszellen errechnet werden (B). In der oben dargestellten Tabelle wurde die Zelle B9 aus den Werten der Zellen B5, B6, B7 und B8 errechnet. Jede Änderung eines Eingabewertes führt automatisch zur Neuberechnung der davon abhängigen Werte in anderen Zellen: Wird in der Tabelle der Wert für „Handy/SMS“ um 1,2 erhöht, ändert sich „Gesamt“ auf 24,3. Erarbeite eine Kalkulationstabelle nach dem obigen Bild und speichere sie unter Taschengeld1 ! Notizen: Im Ordner 5_kalkulation ist sowohl die StarCalc-Version Taschengeld1.sxc als auch die Excel-Version Taschengeld1.xls für den Lehrer zu finden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 41 42 Kalkulationssysteme Komplexe Objekte in Kalkulationsprogrammen sind Tabellen, die – wenn notwendig – miteinander verknüpft werden können. Tabellen enthalten Zeilen, Spalten und Zellen. Als wesentliche weitere Objekte können Diagramme zur Kalkulationstabelle erstellt und formatiert werden. 2 Zeichne ein Klassendiagramm, das die Beziehungen zwischen TABELLE, ZEILE, SPALTE und ZELLE aufzeigt! ZEILE TABELLE ZELLE SPALTE 3 Notiere Attribute für die Klassen ZEILE und SPALTE! Beschreibe auch wie die Methoden zur Änderung der entsprechenden Attributwerte realisiert werden können! Klasse Attribute und Methoden ZEILE Attribute: • Jede Zeile hat einen eindeutigen Bezeichner (Namen) in Form einer Nummer. • Die Zeilenhöhe bestimmt die Höhe aller Zellen in einer Zeile und passt sich automatisch an die Zelle mit der größten Schrift an, kann aber verändert werden. Methoden: • Am einfachsten lassen sich Zeilenhöhe (und auch Spaltenbreite, was im Bild dargestellt ist) mit der Maus ändern: Linie zwischen den Bezeichnern im Tabellenkopf mit gedrückter Maustaste ziehen • Aber auch das Menü „Format“ g „Zeile“ g „Höhe…“ kann genutzt werden. • Zeilen lassen sich auch einfügen, löschen oder verbergen. SPALTE Attribute: • Jede Spalte hat einen eindeutigen Bezeichner in Form eines Buchstabens oder einer Folge von Großbuchstaben (A, B, AA, AB, DY, …). • Die Spaltenbreite passt sich nicht automatisch an die Zellinhalte an, was dazu führen kann, dass Text abgeschnitten und zu lange Zahlen nicht dargestellt werden können (es erscheint dann ####### oder ******). Methoden: • Mit dem Menü „Format“ g „Spalte“ g „Breite…“ kann die Spaltenbreite verändert werden. • Das Abschneiden von Zellinhalten kann man verhindern, indem man alle gewünschten Spalten markiert (Überstreichen der entsprechenden Spaltenköpfe mit der Maus) und ihnen den Attributwert „optimale Breite“ zuweist. • Spalten lassen sich auch einfügen, löschen oder verbergen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kalkulationssysteme Zellen ergeben sich aus dem Schnitt von Zeilen und Spalten. Jede Zelle hat damit einen eindeutigen Bezeichner, der sich aus Spaltenbezeichner und Zeilennummer zusammensetzt (z. B. E27). Zellinhalte können Objekte folgender Klassen sein: • ZAHL (standardmäßig rechtsbündig ausgerichtet), • TEXT (standardmäßig linksbündig ausgerichtet), • FORMEL (Objekte beginnen mit einem Gleichheitszeichen). 4 5 In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Attribute von Zellen aufgeführt. Nenne jeweils typische Attributwerte! Attribut Beispiele für Attributwerte Zahlenformat rationale Zahl mit Dezimalkomma und Tausenderpunkt; ganze Zahl; Währung (zwei Dezimalstellen und Euro-Zeichen); rot dargestellte negative Zahl Zeichenformat Schriftgröße 10, Schriftart Arial, Schriftfarbe Rot, Schriftschnitt Standard; Schriftgröße 11, Schriftart Times, Schriftfarbe Schwarz, Schriftschnitt Kursiv; Schriftgröße 8, Schriftart Arial, Schriftfarbe Weiß, Schriftschnitt Fett; Schriftgröße 9, Schriftart Courier, Schriftfarbe Blau, Schriftschnitt Fett Rahmen und Hintergrundfarben Rahmen Blau mit Linienstärke 1 pt; Rahmen Schwarz mit Linienstärke 0,5 pt; Hintergrundfarbe Orange; Hintergrundfarbe Weiß Ausrichtung des Zellinhalts Horizontal: Links; Zentriert; Rechts; Vertikal: Oben; Mitte; Unten Methoden zum Ändern der Zellattributwerte kannst du aufrufen, wenn du auf die entsprechenden Zelle(n) mit der rechten Maustaste klickst und im erscheinenden Kontextmenü „Zellen formatieren“ aufrufst. Formatiere Taschengeld1 (b Aufgabe 1, S. 41) genau wie hier dargestellt und speichere die Kalkulationstabelle unter Taschengeld2 ! © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 43 44 Kalkulationssysteme 6 7 Zum „Kalkulieren“, d. h. zum Rechnen, benötigen wir Formeln. Jede Formeleingabe beginnt mit einem Gleichheitszeichen. Dann folgt ein mathematisch korrekter Term, der aus Zahlen, Rechenoperatoren und Variablen besteht. Die Formeleingabe wird immer mit <Enter> abgeschlossen. Auf dem Tabellenblatt wird der errechnete Wert angezeigt, die Formel selbst kann in der Bearbeitungsleiste verändert werden. Die Variablen sind Zellbezeichner. Um das Taschengeld zu errechnen, das übrig bleibt, nachdem das Büchergeld vom Gesamtbetrag abgezogen wurde (b S. 43 unten), muss in die Zelle C5 nicht „a – b“ eingegeben werden, sondern folgende Formel: =C3-B5 Bei der Formeleingabe kann man die gewünschten Zellbezeichner per Tastatur eingeben, aber auch einfach die gewünschten Zellen mit der Maus markieren. Öffne die Kalkulationstabelle Taschengeld2 und vervollständige die hinterlegten Zellen mit Formeln: Die einzelnen Posten sollen schrittweise vom zur Verfügung stehenden Taschengeld subtrahiert werden! In Zelle C9 soll zur Kontrolle und unter Nutzung des Werts von Zelle B9 das Taschengeld errechnet werden, welches am Monatsende übrig bleibt! Speichere die geänderte Kalkulationstabelle unter Taschengeld3 ! Gib im Folgenden die Formeln an, die in den Zellen C5, C6, C7, C8 und C9 stehen! C5: =C3-B5 C6: =C5-B6 C8: =C7-B8 C9: =C3-B9 C7: =C6-B7 Es gibt Besonderheiten gegenüber den aus dem Mathematikunterricht bekannten Formeln. Übersetze die gegebenen mathematischen Terme in die Sprache deines Kalkulationssystems! Für die Variablen kannst du beliebige Zellbezeichner angeben. mathematischer Term Darstellung als Formel in der Sprache des Kalkulationssystems a+b–c =A4+A6-A7 1 }3AG · h =(1/3)*B10*C10 (a – b)(a + b) =(A4-B4)*(A4+B4) a2 – b2 oder =B10*C10/3 =A4*A4-B4*B4 oder =A4^2-B4^2 (a + b)2 =(A4+B4)^2 oder =(A4+B4)*(A4+B4) a2 + 2ab + b2 =A4^2+2*A4*B4+B4^2 oder =A4*A4+2*A4*B4+B4*B4 √} a2 + b2 =(A4^2+B4^2)^(1/2) oder =WURZEL(A4*A4+B4*B4) (s – a)(s – b)(s – c)(s – d) √}}} =((S12-A4)*(S12-B4)*(S12-C4)*(S12-D4))^(1/2) abc } 4r =(A4*B4*C4)/(4*F19) √} xyz =(E8*E9*E10)^(1/3) 3 oder =A4*B4*C4/4/F19 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kalkulationssysteme 8 Lösche in der Kalkulationstabelle „Taschengeld“ (b S. 43 unten) die Inhalte der Zellen C7 und C8! Kopiere dann den Inhalt der Zelle C6 in die gelöschten Zellen. Was stellst du fest? Beim Kopieren des Inhalts von C6 nach C7 und C8 wird die Formel automatisch den Gegebenheiten angepasst. Aus =C5-B6 wird =C6-B7. Eigentlich lautet die Formel nämlich: =Z(-1)S-ZS(-1) Diese Darstellung erreicht man unter Excel mit „Extras“ g „Optionen“ g „Allgemein“ g „Z1S1-Bezugsart“. Lösche nun die Zellen C6 bis C8 und kopiere den Inhalt der Zelle C5 in die Zellen C6 bis C8 ! Was passiert? Auch hier werden die Formeln angepasst. Allerdings entsteht ein Fehler, weil die Art der Formel eine ganz andere ist: C5: =Z(-2)S-ZS(-1) C6 bis C8: =Z(-1)S-ZS(-1) Z(-1)S bedeutet: „Gehe eine Zeile zurück, bleibe in der gleichen Spalte! Zellwert nehmen!“ Wenn in einer Formel die örtliche Beziehung einer Zelle in Bezug auf die Zelle angegeben wird, in der die Formel steht, spricht man von einem relativen Zellbezug. Relative Zellbezüge werden beim Kopieren von Zellen der neuen Situation angepasst. Wenn in einer Formel der einmal festgelegte Ort einer Zelle auf dem Arbeitsblatt angegeben wird, spricht man von einem absoluten Zellbezug. Absolute Zellbezüge verweisen auch nach dem Kopieren zu der ursprünglich angegebenen Zelle. Sie werden durch Dollarzeichen gekennzeichnet: $B$3 9 Erarbeite eine Kalkulationstabelle zur Haushaltsplanung entsprechend der nebenstehenden Abbildung! In den farblich hinterlegten Zellen sollen Formeln eingetragen werden! In Spalte C soll der Anteil am Gehalt in Prozent angegeben werden! Achtung! Bei der Prozentformatierung wird neben dem Anhängen des Prozentzeichens der Zellwert auch noch mit 100 multipliziert. Dies ist bei den Formeln zur Berechnung des Prozentsatzes zu berücksichtigen. Speichere die Kalkulationstabelle unter Haushaltsplanung ! Zur Kontrolle: In Zelle C15 wird „90%“ ausgegeben. Welche Formel steht in Zelle C12? =B12/$B$3 oder ohne Prozentformatierung: =B12*100/$B$3 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 45 46 Kalkulationssysteme 10 Erstelle eine „Spartabelle“ nach dem folgenden Bild! Die Spareinlage betrage 400 €, der Zinsatz 2,5 %. Die Zinsen werden am Jahresende gutgeschrieben, d. h. nicht ausgezahlt, sondern mit auf das Konte „gepackt“. Die Werte in der Spalte „Sparguthaben“ sollen errechnet werden! Speichere die Tabelle in einer Datei Sparen1 ! Experimentiere mit verschiedenen Zinssätzen und Spareinlagen! 11 Für das Erstellen von Wertetabellen wie in Aufgabe 10 gibt es in Kalkulationsprogrammen effektive Methoden. Sie werden meist unter dem Menü „Bearbeiten“ g „Ausfüllen“ aufgerufen. Wie man diese nutzen kann, soll am Beispiel obiger Spartabelle verdeutlicht werden: • Du kannst, nachdem du die richtige Formel in C5 eingetragen hast, die Zellen C5 bis C13 markieren und die Methode „Ausfüllen“ g „Unten“ anwenden, die Formel in C5 wird „intelligent“ kopiert (wenn du sie intelligent notiert hast). • Du kannst, nachdem du den Wert „1“ in B4 eingetragen hast, die Zelle B4 zusammen mit beliebig vielen darunter liegenden Zellen markieren und die Methode „Ausfüllen“ g „Reihe (Option Spalten, Option Linear, Inkrement 1, Endwert 10)“ ausführen lassen und die Spalte „nach ... Jahren“ wird korrekt ausgefüllt. Probiere die genannten Methoden am Beispiel von Sparen1 aus! 12 Eine Bank hat u. a. folgende Sparangebote: A 3,25 % Zinsen, Zinsen werden jährlich ausgezahlt B 2,5 % Zinsen, Zinsen werden mitverzinst C 2,25 % Zinsen bei (Vorjahres-)Einlagen bis 500 €, darüber 3 % Zinsen, Zinsen werden mitverzinst a) Im ersten Jahr werden jeweils 350 € angelegt. Nach wie viel Jahren wurden jeweils 300 € gespart? Stelle entsprechende Berechnungstabellen auf! Speichere alles unter Sparen2 ! b) Nach wie viel Jahren hat sich eine Einlage bei B bzw. bei C verdoppelt? c) Wie hoch muss der Zinssatz bei B sein, damit sich eine Spareinlage nach 20 Jahren verdreifacht hat? a) A: nach 27 Jahren B: nach 26 Jahren C: nach 26 Jahren b) B: Eine beliebige Einlage hat sich bei einem Zinssatz von 2,5% nach 28 bis 29 Jahren verdoppelt. C: Bis zu Einlagen von 400 € kann die Verdopplungszeit 25 bis 32 Jahre betragen, bei einer Einlage über 480 € beträgt sie 24 Jahre. c) 5,65 % © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 47 Kalkulationssysteme Funktionen und Datentypen Eine Funktion ermittelt aus Eingabedaten nach einer festgelegten Zuordnungsvorschrift genau einen Ausgabewert. Sie ist eine informationsverarbeitende Einheit, die eine klar umrissene Aufgabe innerhalb der Lösung eines Problems beschreibt. 13 Eine Funktion wird hier – wie in der Mathematik auch – als eindeutige Abbildung (aus einer Menge von Eingabedaten in eine Menge von Ausgabedaten) definiert. Im Mathematikunterricht werden allerdings meist solche Funktionen betrachtet, die genau eine Eingabegröße (Argument x) besitzen, mit der dann der Ausgabewert (y) berechnet wird. Bei den vordefinierten Funktionen von Kalkulationsprogrammen ist dies anders, =SUMME(C2;C3;C4) oder kurz =SUMME(C2:C4) bedeutet beispielsweise, dass drei Werte addiert werden, die in den Zellen C2, C3 und C4 stehen und auf einen Wert in der Formel-Zelle abgebildet werden. Nutze zum Ausfüllen der Spalte „Beispiel“ der unteren Tabelle die Werte im dargestellten Kalkulationsblatt! Als Hilfe ist die erste Zeile schon vorgegeben. Funktion Anzahl der Eingabewerte Beispiel SUMME() 1..*, im Beispiel 4 =SUMME(A2;C2;E2;F2) 27,01 MITTELWERT() 1..*, im Beispiel 5 =MITTELWERT(A2:E2) 13,4 ABS() genau 1 =ABS(C4) IDENTISCH() genau 2 Zeichenfolgen =IDENTISCH(C2;C3) ERSETZEN() genau 4 (Text; erstes Zeichen; Anzahl Zeichen; Ersetzungstext) =ERSETZEN(A5;7;4;B5) ISTLEER() genau 1 Zelle oder ein Zellbereich =ISTLEER(D2:D3) MIN() 1..*, im Beispiel 36 =MIN(A1:F5) -22,425 WURZEL() genau 1 =WURZEL(C2) 4 POTENZ() genau 2 (Zahl; Exponent) =POTENZ(C2;0,25) 2 LÄNGE genau 1 (Zeichenfolge) =LÄNGE(F2) 5 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Ausgabewert 17 WAHR MittelMittel FALSCH 48 Kalkulationssysteme 14 15 Zur Auswertung von Messergebnissen und vielen statistischen Berechnungen wird der Mittelwert benötigt. Gegeben seien 6 Werte in den Zellen A1 bis A6. Dann könnte man die vordefinierte Funktion MITTELWERT(A1:A6) nutzen. Gib mindestens 2 weitere Formeln zur Berechnung des Mittelwertes von 6 Zahlen an! Nutze vor allem vordefinierte Funktionen! =SUMME(A1:A6)/ANZAHL(A1:A6) =(A1+A2+A3+A4+A5+A6)/ANZAHL(A1:A6) =SUMME(A1:A6)/6 =(A1+A2+A3+A4+A5+A6)/6 Errechne die Werte in den farblich hinterlegten Zellen durch Formeln! Gib die Formeln in den Zellen E1 und G1 an! E1 =GANZZAHL(A1/C1) G1 =REST(A1;C1) In den Zellen einer Kalkulationstabelle sind Objekte verschiedener Klassen wie TEXT, ZAHL, DATUM, FORMEL und WAHRHEITSWERT enthalten. Zu diesen Klassen, die letztlich die Art der Daten beschreiben, sagt man auch Datentyp. 16 LEONARDO VON PISA (1170 – 1240), genannt FIBONACCI, untersuchte u. a. folgende Zahlenfolge: Das erste Glied FIB(1) dieser Folge ist 1, das zweite ebenfalls. Alle nachfolgenden Folgenglieder ergeben sich als Summe der beiden jeweils vorangegangenen: FIB(k) = FIB(k–1) + FIB(k–2). a) Stelle eine Kalkulationstabelle mit den ersten 30 Gliedern dieser so genannten Fibonacci-Folge auf! b) Überprüfe mithilfe einer Formel, welche Folgenglieder durch 3 teilbar sind! c) Beschreibe den Datentyp aller ausgefüllten Zellen deiner Kalkulationstabelle! Bei Zellen mit Objekten des Typs FORMEL gib den Datentyp des Ausgabewertes an! a) In B6 stehe FIB(1), in B7 FIB(2). Dann lautet die Formel in B8: =B7+B6 und in B9: =B8+B7 usw. b) In C8 bzw. C9 könnten folgende Formeln stehen: =GANZZAHL(B8/3)=B8/3 Wert: FALSCH, da FIB(3)=2 =GANZZAHL(B9/3)=B9/3 Wert: WAHR, da FIB(4)=3 Es ist auch die Formel =REST(B9;3)=0 möglich. c) In Spalte A könnte n stehen (ZAHL). In Spalte B wird FIB(n) errechnet (FORMEL, Ausgabewert: ZAHL). In Spalte C steht ebenfalls eine Formel, ausgegeben wird ein Wahrheitswert. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kalkulationssysteme Funktionen mit Bedingungen Mithilfe der WENN-Funktion kann eine Entscheidung in Abhängigkeit von einer Bedingung gefällt werden. Wenn die Bedingung a den Wahrheitswert WAHR liefert, dann wird der Wert b ausgegeben, sonst der Wert c. Notation im Kalkulationsprogramm: WENN(a;b;c) Die Bedingung a kann mithilfe von Vergleichsoperatoren, sonstigen Operatoren und Funktionen, Zahlen und Zellbezeichnern formuliert werden. Beispiel: WENN(B5>C5*3;500;"keine Prämie") Entscheidungen können ineinander geschachtelt formuliert werden. Bis zu sieben Schachtelungen sind meist möglich. Beispiel: WENN(B5>1000;WENN(B5>2000;"sehr gut";"gut");"geht so") 17 Erstelle Formeln für die dargelegten Sachverhalte! a) Wenn der Wert in Zelle B4 größer als 10000 ist, dann errechne 3% von B3 und schreibe diesen Wert in die aktuelle Zelle, sonst belege die aktuelle Zelle mit dem Wert 0! =WENN(B4>10000;B3*3%;0) oder =WENN(B4>10000;B3*3/100;0) b) Wenn der Wert von Zelle D4 größer ist, als der von A3, dann schreibe ins aktuelle Feld „Aktien verkaufen!“, sonst lasse es leer! =WENN(D4>A3;"Aktien verkaufen!";"") c) Wenn weniger als ein halbes Jahr verstrichen ist (aktuelles Datum minus Datum in B5), dann schreibe „Abwarten“, sonst „Aktien verkaufen“ in die aktuelle Zelle! =WENN(JETZT()-B5<183;"Abwarten!";"Aktien verkaufen!") d) Wenn C7 – D7 > 5, dann schreibe in die aktuelle Zelle „überschätzt“, sonst (wenn C7 – D7 < –5, dann schreibe „unterschätzt“, sonst schreibe „gut geschätzt“ in die aktuelle Zelle)! =WENN(C7-D7>5;"überschätzt";WENN(C7-D7<-5;"unterschätzt";"gut geschätzt!")) 18 Erstelle die folgende Kalkulationstabelle Mahnung ! Alle farblich hinterlegten Zellen sollen berechnet werden! Insbesondere sollen in der Spalte „fällig“ zum jeweiligen Rechnungsdatum 30 Tage addiert werden. Wenn das Fälligkeitsdatum überschritten ist, soll „Mahnung“ ausgegeben werden. +BO +BO 'FC +BO %F[ 'FC Welche Formel steht in Zelle F11? =WENN($B$3>E11;"Mahnung";"") © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de .BIOVOH .BIOVOH .BIOVOH 49 50 Kalkulationssysteme 19 Erarbeite ein Kalkulationsblatt Leistungstest ! Die hinterlegten Zellen sind zu berechnen: • in Spalte E soll der prozentuale Anteil der tatsächlich erreichten Punkte mit Blick auf die Gesamtpunktzahl errechnet werden. • In Spalte F werden Zensuren vergeben: unter 10 % die Note 6, unter 45 % die Note 5, unter 60 % die Note 4, unter 75 % die Note 3, unter 90 % die Note 2, sonst die Note 1. • Wenn die Selbsteinschätzung mehr als 10 Punkte über dem Testergebnis liegt, dann soll in Spalte G „überschätzt“ erscheinen. Wenn die Selbsteinschätzung mehr als 10 Punkte unter dem Testergebnis liegt, dann steht dort „unterschätzt“, sonst „gut geschätzt“. ÛCFSTDIÅU[U ÛCFSTDIÅU[U VOUFSTDIÅU[U HVUHFTDIÅU[U VOUFSTDIÅU[U HVUHFTDIÅU[U Gib für die nachfolgend genannten Zellen jeweils eine Formel an! E9: =D9/$D$11 F9: =WENN(E9<10;6;WENN(E9<45;5;WENN(E9<60;4;WENN(E9<75;3;WENN(E9<90;2;1))))) G9: =WENN(C9-D9>10;"überschätzt";WENN(C9-D9<-10;"unterschätzt";"gut geschätzt")) 20 In Bedingungen können logische Operatoren enthalten sein: • NICHT verneint eine Aussage. • UND verknüpft mehrere Aussagen. Die Verknüpfung ist wahr, wenn alle Aussagen wahr sind. • ODER verknüpft ebenfalls mehrere Aussagen. Die Verknüpfung ist wahr, wenn mindestens eine Aussage wahr ist. Interpretiere die folgenden Formeln! a) =WENN(UND(ISTLEER(C9);ISTLEER(D9));"";E8+C9-D9) Wenn die Zellen C9 und D9 leer sind, dann schreibe nichts in die aktuelle Zelle, sonst rechne E8+C9-D9. Hier könnte es um eine tägliche Abrechnung gehen (Kassenstand + Einnahmen – Ausgaben). b) =WENN(ODER(A5=20;A5=30;A5=40;A5=50);"Jubiläum";"") Wenn in Zelle A5 eine der Zahlen 20, 30, 40 oder 50 steht, dann schreibe in die aktuelle Zelle „Jubiläum“, sonst lasse die Zelle leer. Hier könnte an die zu feiernde langjährige Mitgliedschaft in einer Firma erinnert werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kalkulationssysteme Mit der VERWEIS-Funktion können Fallunterscheidungen realisiert werden. Dabei wird auf einen Zellbereich verwiesen, der tabellenförmig angelegt ist. Notaion: =SVERWEIS(Suchkriterium;Suchbereich;Spaltenindex) Ein Beispiel: =SVERWEIS(B15;Tabelle2!A1:C583;3) 21 In eine Rechnung soll mithilfe der VERWEIS-Funktion ein Artikelpreis eingetragen werden. In einer Zelle steht die Artikelnummer. Dies ist das Suchkriterium. Das Kalkulationsprogramm sucht nun in einer gesonderten Tabelle 2 z. B. im Zellbereich A1 bis C11, wo in der Spalte A alle Artikelnummern, in Spalte B ihre Kurzbezeichnung und in Spalte C der aktuelle Preis aufgeführt sind. Es findet in der 1. Spalte die entsprechende Artikelnummer, entnimmt der 3. Spalte den Preis und übernimmt diesen als Ausgabewert für die aktuelle Zelle. Gib die vorgegebene Verweistabelle in eine Kalkulationsdatei mit dem Namen Verweis1 ein! Nutze hierzu Tabellenblatt 2! (Das Tabellenblatt 1 wird später mit der Rechnung versehen.) 22 Vervollständige die Datei Verweis1 ! Alle farbigen Zellen sollen mit Formeln versehen werden: Die Zellen C15 bis C24 werden mit einem Verweis ausgefüllt (Tabelle2!A1:C11). Dabei sollen die Zellen leer bleiben, wenn keine Artikelnummer in Spalte B eingetragen ist. Ähnlich soll mit den Zellen E15 bis E24 verfahren werden! Rabatt wird ab einem Einkaufwert von 200 € gewährt. ,VHFMTDISFJCFS "OTUFDLOBEFM #JMEFSSBINFO 7JTJUFOLBSUFOFS1BDL ,BMFOEFS 'ÛMMIBMUFS 'FVFS[FVH 4DISFJCUJTDITFU Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Speichere die Datei unter Verweis2 ! Welche Formeln stehen in den Zellen C20 und E20? C20: =WENN(ISTLEER(B20);"";SVERWEIS(B20;Tabelle2!$A$1:$C$11;2)) E20: =WENN(ISTLEER(B20);"";SVERWEIS(B20;Tabelle2!$A$1:$C$11;3)) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 51 52 Kalkulationssysteme Präsentation von Kalkulationsdaten durch Diagramme 23 Zusammenhänge, Trends und Zahlenverhältnisse lassen sich am einfachsten über grafische Darstellungen erkennen. Alle Daten, die du veranschaulichen willst, musst du zuerst markieren. Dazu gehören neben den Datenreihen insbesondere die Rubrikenbezeichnungen, die meist in den Tabellenköpfen (links oder oben) zu finden sind. Nach dem Markieren rufst du den Diagrammassistenten auf, mit dessen Hilfe du ein passgerechtes Diagramm erstellst. Tabellenkalkulationsprogramme bieten unterschiedliche Diagrammtypen an. Beschreibe ihre Verwendung! Typ Verwendung Kreisdiagramm Kreisdiagramme eignen sich insbesondere für den anschaulichen Vergleich von Teilen eines Ganzen. Grundsätzlich können mit einem Kreisdiagramm also nur Zahlen aus einer Datenreihe dargestellt werden. Dies gilt auch für die räumliche Variante, das 3D-Kreisdiagramm (Tortendiagramm). Achtung! Bei der Verwendung von 3D-Diagrammen kommt es zur (optischen) Verfälschung der dargestellten Werte. Liniendiagramm Liniendiagramme eignen sich insbesondere zur Darstellung von Datenreihen mit jeweils sehr vielen Daten. Das können beispielsweise Prognosen für Zinsentwicklungen oder Messreihen sein. Hinweis für den Lehrer: Graphen mathematischer Funktionen können über Punktdiagramme mit interpolierten Linien gezeichnet werden. Säulendiagramm Säulendiagramme eignen sich zur Darstellung mehrerer Datenreihen im Vergleich. Die markierte Tabelle hat dann meist zwei Köpfe. Aus dem Zahlenmaterial lassen sich nun Säulendiagramme mit ganz unterschiedlichen Aussagen gewinnen – je nachdem welcher Tabellenkopf zur Legende wird. Eine Variante der Säulendiagramme sind Streifendiagramme (Balkendiagramme). Hier liegen die Säulen waagerecht. Stapeldiagramm Stapeldiagramme werden zu einem Gesamtvergleich genutzt. Die Datenreihen werden übereinander gestapelt. Im Bild sind das Säulen. Es können aber auch Balken (Streifen), Linien oder Flächen sein. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kalkulationssysteme 24 Notiere die Ergebnisse der Bundestagswahlen entsprechend der Abbildung! Die Werte in den Zellen G14:G18 sollen errechnet werden! Speichere die Kalkulationstabelle unter Wahlen ! Erstelle zu den dargestellten Sachverhalten unterschiedliche Diagramme! Nenne jeweils den Diagrammtyp, den du gewählt hast! Beispiel 1: Die Sitzverteilung im Bundestag 2005 lässt sich am besten durch ein Kreisdiagramm verdeutlichen. (Diskussion: Tortendiagramme sollten hier nicht genutzt werden. Warum?) Beispiel 2: Sollen die Ergebnisse der einzelnen Parteien für mehrere Wahlen verglichen werden, eignen sich Säulendiagramme. In der Legende stehen die Jahre. Beispiel 3: Soll die Anteilsentwicklung der Parteien über die Jahre hinweg verglichen werden, können Liniendiagramme genutzt werden. In der Legende stehen die Parteien. 25 Öffne die Kalkulationstabelle Sparen2 (b Aufgabe 12, S. 46)! Vergleiche die Zinsangebote B und C grafisch und speichere alles unter Sparen3 ! Welchen Diagrammtyp hast du genutzt? 26 Ein Liniendiagramm ist aussagekräftig. Die Diagrammfunktion kannst du sogar als Plotter für Funktionen benutzen, die du aus dem Mathematik- oder Physikunterricht kennst. Ein Beispiel: Die Graphen der Funktionen y = 2x + }12 und y = –x2 sollen im Intervall – 2 ≤ x ≤ 2 dargestellt werden. Zuerst lässt du vom Kalkulationsprogramm eine Wertetabelle für diese Funktionen berechnen (Schrittweite 0,2 reicht aus). Danach markierst du diese Tabelle und wählst den Typ „Punktdiagramm (mit interpolierten Linien) ohne Datenpunkte“ aus. Führe dieses Beispiel aus und speichere die Datei unter dem Namen Funktionen ! Lasse die Graphen beliebiger anderer Funktionen zeichnen! Nutze dabei die schon erstellte Wertetabelle – Änderungen, die du dort vornimmst, wirken sich sofort auf das Diagramm aus. Gib die Schnittpunkte der beiden Funktionen an! (x; y) { (–0,3; –0,1) und (–1,7; –2,9) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 53 54 Präsentationssysteme Präsentationssysteme Objekte, Attribute und Methoden in Präsentationen Mithilfe von Präsentationsprogrammen können Multimediadokumente erstellt werden. Der Name sagt es schon: Ein Multimediadokument besteht aus verschiedenen Medien, wie zum Beispiel Text, Bild und Ton. Es ist relativ einfach, Filme und sogenannte Animationen, d. h. bewegte Bilder, einzubinden. Ein Multimediadokument enthält Folien. Folien sind einzelne abgeschlossene Seiten, auf denen insbesondere folgende Objekte positioniert werden können: • Textfelder, • Grafiken (Bilder, Linien, Rechtecke, Kreise), • Diagramme (erstellt z. B. mit Kalkulationsprogrammen), • Klänge (Töne, Melodien und Audios), • Filme (Videos und Animationen). Wie solche Folien aussehen können, zeigt das nebenstehende Bild. An der Form der Folien erkennst du, dass sie für den Monitor gedacht sind. Der Vortrag wird durch die Bilder auf dem Monitor ergänzt, die dann mit einem Beamer an eine Wand projiziert werden. 1 Vervollständige das folgende Klassendiagramm für Präsentationen durch die Klassen LINIE, RECHTECK, FILM, ABSATZ, ZEICHEN, KREIS und BILD! FOLIE MULTIMEDIADOKUMENT TEXTFELD GRAFIK DIAGRAMM KLANG FILM ABSATZ BILD KREIS ZEICHEN RECHTECK LINIE © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Präsentationssysteme Mit verschiedenen Präsentationsprogrammen lässt sich ähnlich arbeiten: • Klassen wie FOLIE, TEXTFELD, GRAFIK, KLANG und FILM werden über das Menü „Einfügen“ bereitgestellt. • Attributwerte für Objekte wie Folien, Textfelder oder selbst erstellte Vektorgrafiken kann man mit Methoden festlegen, die über das Menü „Format“ aufgerufen werden können. Zum Zuweisen von Attributwerten stehen außerdem Formatierungsleisten für die schnelle Arbeit mit der Maus zur Verfügung. 2 Nach dem Start des Präsentationsprogramms kann ein leeres Multimediadokument geöffnet oder aber eine vorgefertigte Vorlage ausgewählt werden. Vorhandene Vorlagen tragen oft die DateiEndung pot. Hiermit wird ein einheitlicher Hintergrund für alle Folien bereitgestellt – je nachdem, welches Thema die Präsentation haben soll. Die meisten der mit dem Präsentationsprogramm gelieferten Vorlagen sind für Büro- und Geschäftsanwendungen gedacht. Wir wollen eine Präsentation mit dem Thema „Objekte und Attribute in Anwendungssystemen“ erarbeiten und erstellen den Hintergrund des Multimediadokuments selbst. a) Beschreibe, wie man in deinem Präsentationsprogramm den Hintergrund festlegt! b) Lege den Hintergrund für die Präsentation fest! c) Speichere das Multimediadokument unter Anwendungen_Objekte ! a) So wird der Hintergrund aller Folien festgelegt: Menü „Format“ g „Hintergrund...“. (unter PowerPoint), Menü „Format“ g „Seite“ g „Hintergrund...“. (unter StarOffice Impress). Der ausgewählte Hintergrund sollte für alle weiteren Folien gelten (Schalter „Allen zuweisen“ bei PowerPoint; bei Impress wird dies abgefragt, nachdem man alle Einstellungen vorgenommen hat). Als Hintergrund kann z. B. ein helles Grau gewählt werden. Es können weitere „Fülleffekte“ wie Farbverläufe (Schattierungen, z. B. von links oben nach rechts unten), Strukturen und Muster ausgewählt werden. b) Achtung! Dezente Farben wählen! c) Unter PowerPoint hat das Dokument die Endung ppt, unter Impress die Endung sxi. 3 Die Präsentation „Objekte und Attribute in Anwendungssystemen“ soll bestimmt eine Titelfolie besitzen und aus mehreren Folien bestehen, die nacheinander gezeigt werden. Eine neue Folie kann man über das Menü „Einfügen“ in das Dokument holen. Schneller geht es ). über einen entsprechenden Schalter ( Hat man schon mehrere Folien erstellt, so kann man sich unter PowerPoint in der Foliensortieransicht (Menü „Ansicht“ g „Foliensortierung“ oder Schalter ( ) am linken unteren Rand des Bildschirms) einen Überblick verschaffen. Hier können auch leicht Folien gelöscht (markieren und <Entf>-Taste) werden. Es kann auch deren Reihenfolge im Multimediadokument geändert werden (markieren und mit der Maus an die gewünschte Stelle ziehen). Im Programm Impress unter StarOffice erreicht man Ähnliches mit „Ansicht“ g „Arbeitsbereich g „Diaansicht“. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 55 56 Präsentationssysteme a) Überlege, wie die Präsentation „Objekte und Attribute in Anwendungssystemen“ aufgebaut sein soll! Erstelle eine Grobgliederung (Titel der einzelnen Folien)! b) Öffne das Multimediadokument Anwendungen_Objekte und erstelle eine Titelfolie! c) Füge weitere Folien entsprechend deiner Gliederung ein! Gestalte noch nicht, lege nur die Überschrift der einzelnen Folien fest. d) Übe, wie man in deinem Präsentationsprogramm Folien einfügen, verschieben und löschen kann! 4 In der folgenden Tabelle sind wichtige Klassen von Objekten notiert, die auf Folien platziert werden können! Erkunde, wie du diese Objekte in deinem Präsentationsprogramm erzeugen kannst! Klasse Erzeugung von Objekten TEXTFELD Objekte der Klasse TEXTFELD werden unter PowerPoint mit dem Menü „Einfügen“ g „Textfeld“ erzeugt. Ein entsprechendes Symbol gibt es auch auf der Zeichnen-Leiste, die standardmäßig auf dem Bildschirm unten angeordnet ist. (Unter Impress gibt es nur das Symbol, welches man in einer Leiste am linken Bildschirmrand findet.) Man klickt mit dem Cursor auf die Stelle auf der Folie, wo der Text beginnen soll, und gibt den gewünschten Text ein. Ein selbst eingefügtes Textfeld ist immer erst einmal so groß, dass der Text genau hineinpasst. Schreibt man weiter, wird es größer. Textfelder enthalten Absätze, Absätze wiederum Zeichen. Die Methoden zum Zuweisen von Attributwerten für Absätze und Zeichen sind die gleichen wie in der Textverarbeitung. AUTOFORM AutoFormen sind spezielle Vektorgrafik-Objekte der Klassen LINIE, PFEIL, KREIS, RECHTECK, VIELECK usw. Solche Objekte können mithilfe der Zeichnen-Leiste (in Power-Point am unteren, in Impress am linken Bildschirmrand angeordnet) erstellt werden. Methoden zur Änderung der Werte von Attributen wie Linienart, Linienfarbe oder Füllfarbe der gewählten Objekte können unter Powerpoint gleichfalls in der Zeichnen-Leiste aufgerufen werden (in Impress über der Arbeitsfläche). GRAFIK Über das Menü „Einfügen“ g „Grafik“ können Grafikdokumente importiert werden, die in Dateien gespeichert sind. Mithilfe des gleichen Menüs oder über einen entsprechenden Schalter in der Zeichnen-Leiste können unter PowerPoint Clip-Arts – das sind kleine Vektorgrafiken – auf die Folie geholt werden. In Impress gibt es ein ständiges Clipart-Angebot als Fenster im oberen Bildschirmteil, man muss es nur aufklappen. Text, der mit WordArt in PowerPoint gestaltet wurde, ist letztlich auch eine Grafik und kann wie eine Grafik behandelt werden. Das entsprechende Methodenfenster erreicht man über „Einfügen“ g „Grafik“ g „WordArt...“. In Impress erreicht man Ähnliches durch Aufrufen von „Format“ g „Fontwork“ bei markiertem Textfeld. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Präsentationssysteme Klasse Erzeugung von Objekten DIAGRAMM Über das Menü „Einfügen“ g „Diagramm...“ kann ein Diagramm zur anschaulichen Darstellung von Zahlen und Größen eingefügt werden. Es erscheint bei PowerPoint eine Tabelle, deren Inhalt durch andere Zeilen- und Spaltenüberschriften und Zahlenwerte ersetzt werden kann. Das zugehörige Diagramm wird automatisch erstellt und in die Folie eingefügt. In Impress erscheint erst ein Diagramm, mit der rechten Maustaste wird darauf geklickt und im Pulldown-Menü wird „Diagrammdaten“ ausgewählt. Natürlich kann man die benötigten Diagramme auch schon mit einem Kalkulationsprogramm vorbereitet haben und die entsprechende Datei einfügen. KLANG Mithilfe des Menüs „Einfügen“ g „Film und Sound“ g „Sound aus Datei...“ können unter PowerPoint Klänge oder kleine Melodien ausgewählt und in die Folie übernommen werden (unter Impress: „Einfügen“ g „Objekt“ g „Klang...“). Solche Audio-Dateien haben meist die Endung wav oder mid. Nach dem Einfügen erscheint auf der Folie (unter PowerPoint) ein kleines Lautsprechersymbol, wobei man noch festlegen kann, ob der Klang während der Präsentation automatisch abgespielt werden soll oder erst nach Klicken mit der Maus. Das Betriebssystem Windows stellt selbst Klänge bereit, die meist im Verzeichnis Windows\Media zu finden sind. SCHALTFLÄCHE Schaltflächen sind Objekte, mit deren Hilfe man innerhalb einer Präsentation vor- und zurückblättern, Klänge oder Filme einblenden und weitere Aktionen auslösen kann. Diese Objekte verweisen auf andere Objekte innerhalb des Multimediadokuments. Sie werden in PowerPoint in der Zeichnenleiste über „AutoFormen“ g „Interaktive Schaltflächen“ aufgerufen, Unter Impress wird ein Grafikobjekt markiert, darauf mit der rechten Maustaste geklickt und „Interaktion...“ ausgewählt. Interessant sind vor allem die Schaltflächen, die der Navigation innerhalb des Multimediadokuments dienen. Sie sind in der mittleren Zeile zu finden (im Bild orange umrahmt) und bedeuten in der Reihenfolge von links nach rechts: • eine Folie zurück, • eine Folie vor, • zum Anfang des Dokuments, • zum Ende des Dokuments. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 57 58 Präsentationssysteme 5 Öffne das Multimediadokument Anwendungen_Objekte und gestalte die Titelfolie mithilfe von Grafiken! 6 Eine der ersten Folien wird sicherlich ein Überblick über die Klassenhierarchie in Textdokumenten sein! Nutze dazu Objekte der Klasse AUTOFORM! 7 Füge in eine der Folie zur Behandlung von Kalkulationssystemen ein Diagramm ein! Nutze das Beispiel „Wahlen“ aus Aufgabe 24, S. 53! 8 Vervollständige deine Präsentation und spiele sie ab! Notiere die entsprechenden Menüs des Präsentationsprogramms! Beschreibe, was bei der Vorführung der Präsentation (beispielsweise mit einem anderen Computer) zu beachten ist! Will man überprüfen, ob auch alles so läuft, wie man es sich gedacht hat, geht man in das Menü „Bildschirmpräsentation“ g „Bildschirmpräsentation vorführen“. Mit <Esc> kann eine laufende Vorführung abgebrochen werden. Zum Abspielen der Präsentation benötigt man normalerweise ein Präsentationsprogramm. Das muss nicht PowerPoint sein. Mit ppt unter PowerPoint gespeicherte Multimediadokumente können auch mit StarOffice Impress gezeigt werden (und umgekehrt). Wird eine PowerPoint-Präsentation als „Pack&Go-Präsentation“ (mit der Datei-Endung pps) gespeichert, so muss auf dem Computer, mit dem die Präsentation vorgeführt wird, nicht einmal ein Präsentationsprogramm installiert sein. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Präsentationssysteme Animationen Man kann eine Präsentation dadurch „aufpeppen“, dass statische Objekte wie Texte und Bilder in Bewegung versetzt, also animiert werden. Die in der Folie enthaltenen Objekte, insbesondere Grafiken und Textfelder, besitzen eine Methode „Erscheinen“, die sich auf das Attribut „Effekt“ bezieht. Hiermit ist es möglich, die entsprechenden Objekte zu animieren. 9 Es ist zum Beispiel sinnvoll, bestimmte Textpassagen schrittweise einzublenden, um nicht vorwegzunehmen, was der Redner vorträgt. Beschreibe, wie man in deinem Präsentationsprogramm vorgeht, um Texte oder Bilder zu animieren! PowerPoint: – eine Folie (in der Normalansicht) auswählen – Menü „Bildschirmpräsentation“ g „Benutzerdefinierte Animation...“ – im Reiter „Reihenfolge & zeitlicher Ablauf“ festlegen, welche Objekte in welcher Reihenfolge animert werden sollen – links oben im Fenster das Objekt auswählen, das bewegt werden soll – im Reiter „Effekte“ die gewünschten Attributwerte zuweisen – Animationen kontrollieren, indem auf den Schalter „Vorschau“ geklickt wird Impress: – ein Objekt auswählen – Menü „Bildschirmpräsentation“ g „Effekt“ g Attributwerte festlegen 10 Notiere einige Attributwerte,die für das Attribut „Effekt“ zum Animieren von Objekten möglich sind! Animiere mindestens zwei Textfelder in der Präsentation Anwendungen_Objekte ! • Text kann ins Bild fließen (von links, von oben, von links unten, ...). Dies kann wortweise, zeichenweise, absatzweise oder gleichzeitig erfolgen. • Objekte können unterschiedlich eingeblendet werden (langsam von links, streifenweise von oben, ...) oder verschwinden. • Objekte können rotieren, ins Bild rollen, blinken, ... • Dem Erscheinen oder Verschwinden von Objekten kann ein Klang (Sound) zugeordnet werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 59 60 Präsentationssysteme 11 Auch Folien können animiert werden. Um animierte Folienübergänge zu schaffen, muss man unter PowerPoint in der Foliensortieransicht alle diejenigen Folien markieren, zwischen denen ein animierter Übergang geschaffen werden soll. Dann ruft man das Menü „Bildschirmpräsentation“ g „Folienübergang…“ auf. Die gewünschten Einstellungen werden im erscheinenden Fenster vorgenommen. In StarOffice Impress erreicht man das Gleiche über „Bildschirmpräsentation“ g „Diawechsel“. Animiere nun Folienübergänge in der Präsentation Anwendungen_Objekte ! Nutze evtl. auch Klänge! 12 Wichtig für die Erarbeitung von Multimediadokumenten sind auch Gestaltungskriterien. Diskutiert einige der erstellten Präsentationen Thema „Objekte und Attribute in Anwendungssystemen“ hinsichtlich ästhetischer und anschaulicher Gestaltung! Notiere die wichtigsten Ergebnisse der Diskussion! • Für gleiche Sachverhalte werden die gleichen Farben genutzt. Für alle Folien wird eine einheitliche Hintergrundfarbe festgelegt (blasse Farben). Gleiches gilt für die Auswahl von Schriftfarben. • In den Hintergrund kann man auch richtige Bilder einfügen. Dabei sollte aber beachtet werden, dass diese Bilder vorher bearbeitet wurden, sehr hell und kontrastarm sein müssen. Denn mit den Folien soll etwas präsentiert werden, die Hintergrundinformation ist dabei eher unwichtig, die Grafik dient als Schmuck. • Weniger ist manchmal mehr: Der Einsatz zu vieler Farben wird als störend empfunden und lenkt vom Wesentlichen ab. Vier Farben sind oft ausreichend. Auch Abstufungen einer Farbe können genutzt werden. • Als Bildschirmschriften werden serifenlose Schriften wie Arial, Tahoma oder Verdana genutzt. Nachbildungen von Handschriften sind schwer lesbar. Die Schriftgröße sollte mindestens 24 pt sein. • Mehreren Objekten auf einer Folie wird höchstens einmal ein Klang zugeordnet. • Soll die Präsentation einen Vortrag unterstützen, sollte der Ablauf durch Mausklick gesteuert werden (Standard). Damit kann das Tempo der Präsentation dem Vortrag angepasst werden. (Eine laufende Präsentation kann jederzeit durch Drücken von <Esc> beendet werden.) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme Datenbanksysteme Datenbanken und Datenbankmanagementsysteme 1 Die Speicherung, Verwaltung und Nutzung großer Datenmengen spielt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine bedeutende Rolle. Nenne und erläutere jeweils mindestens drei Beispiele für Datenbanken im privatwirtschaftlichen und im staatlichen Bereich! Datenbanken im privatwirtschaftlichen Bereich Schufa – Datenbank der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – In ihr sind Daten über alle Kontenbesitzer von Banken und Sparkassen gespeichert. – Banken und Sparkassen erhalten von der Schufa Auskünfte über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Reisebüro – In solchen Datenbanken sind z. B. alle Flüge mit zugehörigen Daten abgespeichert – einschließlich der Information, ob ein gewünschter Flug ausgebucht ist oder nicht. Versicherungen – Alle Kfz-Besitzer sind in einer zentralen Datenbank aller Kfz-Versicherer gespeichert. – Allein das Kfz-Kennzeichen reicht aus, um die Besitzer von Kraftfahrzeugen, deren Versicherung und Versicherungsnummer zu ermitteln. – Seit 1984 existiert in der BRD auch eine Datenbank über Kfz-Besitzer, die in einen Schadensfall verwickelt sind. Personalinformationssysteme – In einigen Großbetrieben der BRD existieren Datenbanken, in denen umfangreiche Daten über alle Betriebsangehörigen gespeichert sind. Datenbanken im staatlichen Bereich Datenbanken der Polizei – ZPI (Zentraler-Personen-Index) mit Angaben über Personalien sowie Fundstellen von Akten im Polizeibereich – PIOS (Personen, Institutionen, Objekte, Sachen) mit Angaben zu Rauschgifthandel und Terrorismus – SSD (Straftaten-/Straftäterdatei) mit Angaben über Straftaten, Tatumstände, Täter und Zeugen – SIS (Schengener Informationssystem), erstes länderübergreifendes computergestütztes Fahndungssystem mit Zentralcomputer in Strasbourg (ab 26.3.1995) Ausländerregister – Datenbank mit Wohnsitzen und Personendaten hier lebender Ausländer Verkehrszentralregister – Datenbank beim Kraftfahrtbundesamt mit Angaben über Fahrzeuge, Halter und Verkehrsverstöße Sozialdatenbank – Datenbank beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung – Angaben zur sozialen Sicherung von Bürgern © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 61 62 Datenbanksysteme Ein Datenbanksystem ist eine systematische und strukturierte Zusammenfassung von Daten eines Problembereiches (Datenbasis) einschließlich der zur Eingabe, Verwaltung, Auswertung und Ausgabe erforderlichen Software (Datenbankmanagementsystem, DBMS). Die Strukturierung der Datenbasis kann ausseTabelle (Karteikasten) hen wie nebenstehend dargestellt. Kann diese Struktur auf miteinander verbundene Tabellen Paul Ehrlich Am Wald 14 abgebildet werden, so spricht man von einer 23456 Wippern Datenfeld „relationalen Datenbank“. Eine relationale Susi Sorglos Datenbank besteht meist aus mehreren Tabellen Eschenstraße 22 12345 Berlin (z. B. Kundentabelle, Lagertabelle, Bestelltabelle, Monika Lustig Liefertabelle), die durch ein oder mehrere SchlüsBachstelzenweg 7a 13456 Moosbach selfelder (z. B. Kundennummer, Artikelnummer, Datensatz Bestellnummer) miteinander verknüpft werden (Karteikarte) können. Ein DBMS stellt mindestens 4 Klassen von Hilfsmitteln zur Arbeit mit Datenbanken zur Verfügung: • TABELLE zum Entwurf der Struktur der Datensätze • FORMULAR zur Eingabe der Attributwerte der Datensätze • ABFRAGE zum Suchen und Filtern von Daten aus einer oder mehreren Tabellen sowie für Berechnungen • BERICHT zur nutzerfreundlichen Ausgabe der Daten auf der Basis einer Abfrage 2 Präzisiere unter Nutzung des Merkstoffs und der Abbildung die folgenden Begriffe: Datenbank (relationale) Zusammenschluss mehrerer Tabellen zur Sammlung und Auswertung von Daten eines bestimmten Bereiches (z. B. Rechnungsführung eines Großhandelsunternehmens); vergleichbar mit mehreren Karteikästen Tabelle Sammlung von Datensätzen (Zeilen der Tabelle), die immer den gleichen Aufbau, die gleiche Struktur besitzen (z. B. Kundentabelle); vergleichbar mit einem Karteikasten Datensatz Sammlung zusammengehöriger Daten (z. B. Name und Anschrift einer Person); alle Datensätze einer Tabelle haben denselben Aufbau, unterscheiden sich aber im Inhalt und in der Datensatz-Nummer; vergleichbar mit einer Karteikarte Datenfeld Teil eines Datensatzes (z. B. der Vorname einer Person). Jedes Datenfeld hat einen Namen (steht im Tabellenkopf), eine definierte Länge und auch einen bestimmten Typ, der festlegt, welcher Art die Daten sind, die eingetragen werden dürfen (Zahlen, Text, Datumsangaben, logische Werte). Datum (Mehrzahl: Daten) automatisch verarbeitbare Information; konkreter Eintrag in einem Datenfeld (z. B. „Paul“ im Datenfeld Vorname) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme Datenbank anlegen und Daten eingeben 3 Paul hat diejenigen Titel seiner Musik-CDs, die er besonders gern hört, ins MP3- Format umgewandelt. Zur Verwaltung möchte er sich eine Datenbank mp3_titel anlegen. Er hat dazu sein DBMS geöffnet, eine neue Datenbank angelegt und die folgende Tabelle mp3 erstellt. Zuerst musste er in der Entwurfsansicht Feldname (Kopfzeile der Tabelle) und Felddatentyp (Art der Daten in den Spalten: Text, Zahl, ...) festlegen. Danach hat er die folgenden Daten in der Datenblattansicht eingegeben. Vollziehe alle Schritte Pauls nach! Interpret Titel Albumtitel L'ham de foc A l'aire Cançó de Dona i Home 4 2002 00:05:01 Folk Haggard Eppur Si Muove Eppur Si Muove 8 2004 00:08:19 Gothic Die Toten Hosen Ich will nicht ins Paradies Opium fürs Volk 13 1996 00:04:07 Rock Nigel Kennedy Ajde Jano East Meets East 1 2003 00:04:26 Folk Nightwish End Of All Hope Century Child 2 2002 00:03:55 Gothic Muse Muscle Museum Showbiz 2 1999 00:04:26 Rock The Chieftains with The Foggy Dew Sinead O'Connor The Long Black Veil 5 1995 00:05:20 Celtic The Chieftains with Rocky Road To Rolling Stones Dublin The Long Black Veil 8 1995 00:05:03 Celtic Fiddler's Green Rocky Road To Dublin Fiddler's Green 3 1999 00:04:08 Celtic Die Toten Hosen Nur zu Besuch Auswärtsspiel 11 2002 00:04:29 Rock The Coral She Sings The Mourning The Invisible Invasion 1 2002 00:03:08 Rock Die Toten Hosen Nur zu Besuch Unplugged im Wiener Burgtheater 17 2005 00:04:37 Rock Evanescence Bring Me to Life Fallen 2 2003 00:03:57 Gothic Grandma's Advice Cruel Brither Grandma's Advice 7 2000 00:04:40 Celtic Loreena McKennitt The Mummers' Dance Live in Paris and Toronto Disc 1 2 1999 00:04:01 Celtic Machu Picchu Cuando floresca el Chuño Condor Haggard Menuett (Chapter 4) Awaking the Centuries 9 2001 00:06:09 Gothic Metallica Until It Sleeps Load 4 1996 00:04:27 Rock Mutabor So weit ist das Meer Mutabor 5 1997 00:04:28 Rock Die Toten Hosen Pushed again Pushed again 1 1998 00:03:51 Rock L'ham de foc Rebels Cançó de Dona i Home 7 2002 00:03:51 Folk Fredy Ortiz Uchpa Ananau The Best of Indians Native 5 2004 00:05:06 Folk Nightwish Creek Mary's Blood Once 5 2004 00:08:29 Gothic Xandria Snow-White Ravenheart 9 2004 00:04:07 Gothic © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de TitelNr Jahr 11 1992 Dauer Genre 00:04:22 Folk 63 64 Datenbanksysteme 4 Beim Anlegen der Tabelle hat dich dein DBMS bestimmt aufgefordert einen Primärschlüssel festzulegen. a) Wozu ist ein Primärschlüssel erforderlich? b) Welchen Primärschlüssel schlägst du vor, wenn nicht ein zusätzliches Feld ID mit automatischem Zähler eingeführt werden soll? c) Warum reicht Interpret + Titel nicht als Primärschlüssel? a) Ein Primärschlüssel setzt sich aus einer minimalen Menge von Datenfeldern zusammen und dient der eindeutigen Identifikation eines Datensatzes. Außerdem ist nur mithilfe eines Primärschlüssels eine Verknüpfung mit anderen Tabellen möglich. b) Interpret + Album + TitelNr ist ziemlich sicher zur eindeutigen Identifizierung. Interpret + Titel + Jahr ist für die vorliegende Tabelle möglich, aber i. Allg. nicht sicher. c) Die Toten Hosen (Interpret) sind zweimal mit „Nur zu Besuch“ (Titel) vertreten. Die Identifikation der Datensätze wäre damit nicht eindeutig. 5 Welche Felddatentypen hast du in der Tabelle mp3 jeweils festgelegt? Begründe! Interpret Felddatentyp Begründung Interpret Text, Länge: 50 Zeichen Die Standardgröße für Textfelder reicht hier aus. Titel Text, Länge: 50 Zeichen Die Standardgröße für Textfelder reicht hier aus. Albumtitel Text, Länge: 50 Zeichen Die Standardgröße für Textfelder reicht hier aus. TitelNr Zahl, Länge: Byte Mit Byte kann man 256 Zahlen darstellen (0 bis 255). Das müsste hier doch wohl ausreichen. Jahr Text, Länge: 4 Zeichen Man muss hiermit nicht rechnen. Vier Zeichen genügen, dies unterbindet auch Eingabefehler. Dauer Zeit, lang (hh:mm:ss) Zwar genügen im Allgemeinen Minuten und Sekunden, aber z. B. Access schlägt nur dieses Format vor. Genre Text, Länge: 20 Zeichen Diese Textlänge dürfte genügen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme 6 7 Die Datenblattansicht ist zur Dateneingabe recht unübersichtlich, vor allem dann, wenn sehr viele Datenfelder vorhanden sind. Das DBMS stellt die Klasse FORMULAR zur Verfügung, um die Dateneingabe zu erleichtern. Erstelle ein Formular mp3 unter Nutzung des Formularassistenten, das so ähnlich aussieht, wie das hier abgebildete! Gib die nachfolgenden Datensätze über das Formular ein! Interpret Titel Albumtitel Journey Wheel In The Sky What Happened To Rock'n'Roll Dire Straits Sultans of Swing Highland Se Tu Vuoi TitelNr Jahr Dauer Genre 18 1978 00:04:13 Rock Dire Straits 6 1978 00:05:36 Rock Mystera VI 13 2000 00:03:35 New Age The Cranberries Zombie No Need to Argue 4 1994 00:05:06 Rock The Byrds Turn Turn Turn Woodstock 7 1970 00:03:51 Rock Alpamayo La Lluvia Music from Peru & Ecuador 1 1994 00:04:04 Folk The Offspring Have You Ever Americana 2 1998 00:03:56 Rock Rosenstolz Amo Vitam Mystera VI 3 2003 00:03:31 New Age Die einmal festgelegte Struktur einer Datenbanktabelle sollte nach der Eingabe von Daten nicht mehr geändert werden. Wir werden es trotzdem einmal tun: Öffne die Datenbank mp3_titel und kopiere die Tabelle mp3 (der Name der neuen Tabelle sei mp3_kopie)! Nimm an der Kopie in der Entwurfsansicht folgende Änderungen vor: a) Die maximale Länge des Feldes Interpret wird auf 30 festgesetzt. b) Der Felddatentyp von TitelNr wird auf „Text“ festgelegt. c) Der Felddatentyp von Dauer wird auf „Zeit, 12Std“ geändert. Beschreibe, was geschieht! Für die Kopie wird einfach die Tabelle mp3 markiert, dann <Strg> + <C> und <Strg + <V>. a) Die Endungen zweier Feldinhalte (“The Chieftains with Sinead O'Connor“ und “The Chieftains with Rolling Stones“) werden abgeschnitten. Die Feldinhalte sind teilweise verloren, auch wenn man den Felddatentyp wieder zurücksetzt. b) Wenn der Felddatentyp vorher beispielsweise „Zahl“ (Byte) gewesen ist, hat das keine Auswirkungen. Man kann aber nicht mehr mit den Feldinhalten rechnen, was hier wohl auch nicht notwendig ist. Die Ausrichtung der Feldinhalte ist jetzt linksbündig statt rechtsbündig. c) Es steht 12:mm da. Die Sekunden sind nicht verloren gegangen, werden aber nicht angezeigt. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 65 66 Datenbanksysteme Abfragen Abfragen geben gezielt Teile der Tabelle(n) wieder. Das Ergebnis einer Abfrage ist eine neue Tabelle. Es gibt zwei grundlegende Verfahren für Abfragen: • Selektion = Auswahl von Datensätzen (Zeilen) nach bestimmten Kriterien (z. B. Genre = "Rock") • Projektion = Auswahl von Attributen (Spalten) aus der Tabelle (z. B. Interpret, Titel und Jahr) Oft werden beide Verfahren miteinander kombiniert. Datenbankmanagementsysteme besitzen eine Klasse ABFRAGE, um die Formulierung von Abfragen zu erleichtern. 8 Öffne die Datenbank mp3_titel und erstelle folgende Abfrage, welche sich auf die Tabelle mp3 bezieht und mp3_Abfrage1 heißen soll, mit dem Abfrageassistenten oder in der Entwurfsansicht: a) Formuliere mit eigenen Worten die dargestellte Abfrage! b) Warum wurde 2002 in Anführungszeichen gesetzt und 00:04:00 mit Rauten eingeschlossen? c) Betrachte die Abfrage in der SQL-Ansicht und versuche den Code zu verstehen! a) „Wähle aus der Tabelle mp3 die Spalten Interpret, Titel, Jahr, Genre und Dauer aus. Und dabei jene Datensätze (Zeilen), für die gilt: Das Jahr soll ≤ 2002 sein UND das Genre soll (Folk ODER Rock) sein UND die Dauer soll größer als 4 Minuten sein.“ b) Das Jahr hat den Felddatentyp „Text“ und wird als solcher behandelt. Auch wenn lexikografisch geordnet wird, ist 2002 kleiner als 2003. Die Raute zeigt das Zeitformat an. c) Unter Access geht das über das Menü „Ansicht“ g „SQL-Ansicht“. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme Abfragen können in der DBMS-unabhängigen Datenbankabfrage- und Datenmanipulationssprache SQL (Structured Query Language) formuliert werden. Für Selektionen und Projektionen gilt der SELECT-Befehl. Beispiel: SELECT Interpret, Titel, Jahr FROM mp3 WHERE Jahr >= "2000" wählt 3 Spalten der Tabelle mp3 aus (Projektion) sowie jene Datensätze, für die das ErscheinungsJahr 2000 und später ist (Selektion). Die Nutzung logischer Operatoren (NOT, AND, OR) ist möglich. Mit dem Zusatz ORDER BY Titel wird die Ergebnistabelle nach dem Titel aufsteigend sortiert. 9 Öffne die Datenbank mp3_titel und erstelle die folgenden Abfragen in der SQL-Ansicht! a) SELECT Interpret, Titel FROM mp3 WHERE Genre = "Gothic" b) SELECT Titel, Albumtitel, Jahr FROM mp3 WHERE Jahr = "2004" OR Jahr = "2005" c) SELECT Titel, Interpret, Dauer, Genre FROM mp3 ORDER BY Interpret DESC Unter MS Access musst du dazu eine neue Abfrage in der Entwurfsansicht erstellen, die Tabelle mp3 auswählen, in die SQL-Ansicht wechseln und dort die Befehlszeile eingeben. Die Abfragen sollen mp3_Abfrage2 bis mp3_Abfrage4 heißen. Was bedeuten die Abfragen? Übersetze sie ins „Deutsche“! a) „Zeige alle Gothic-Titel und ihre Interpreten aus mp3 an!“ b) „Welche Titel erschienen 2004 oder 2005? Nenne Titel, Albumtitel und Jahr!“ c) „Wähle die Spalten Titel, Interpret , Dauer und Genre aus und ordne nach Interpret absteigend!“ 10 Setze folgende Abfragen mp3_Abfrage5 und mp3_Abfrage6 in SQL-Befehle um! a) Zeige Interpret, Titel und Genre von allen Datensätzen, wo das Genre nicht "Folk" ist! b) Gib Titel und Dauer aller MP3-Titel an, die zwischen 4 und 5 Minuten lang sind! a) Select Interpret, Titel, Genre FROM mp3 WHERE NOT(Genre = "Folk") b) Select Titel, Dauer FROM mp3 WHERE Dauer > #00:03:59# AND Dauer < #00:05:00# 11 Du kannst Summe, Durchschnitt, Maximum oder Minimum von Spaltenwerten oder die Anzahl von Datensätzen abfragen. Hierzu gibt es die sogenannten Aggregatfunktionen SUM(Spalte), AVG(Spalte), MAX(Spalte), MIN(Spalte) und COUNT(*). Du kannst auch mit GROUP BY Datensätze zu Gruppen zusammenfassen. Unter SELECT dürfen außer den Aggregatfunktionen nur Spalten erscheinen, die unter GROUP BY aufgeführt sind. Was bedeuten die folgenden Abfragen? a) SELECT MAX(Dauer) FROM mp3 b) SELECT Genre, COUNT(*) AS Anzahl FROM mp3 GROUP BY Genre a) „Gib die Dauer des längsten Titels aus mp3 an!“ b) „Gib die Anzahl der Titel jedes einzelnen Genres aus!“ © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 67 68 Datenbanksysteme Modellieren einer Datenbank 12 Paul möchte die Tabelle mp3_titel erweitern: Auch die Namen der Mitglieder der einzelnen Gruppen sollen aufgenommen werden und die Instrumente, die sie spielen (die Gesangsstimme wird ebenfalls als Instrument behandelt). Diskutiert in der Klasse, wie dies zu bewerkstelligen ist! Notiere die Lösung, die gefunden wurde! Man könnte zusätzliche Attribute (Spalten) wie „Gruppenmitglied“ und „Instrument“ in die Tabelle mp3_titel einführen. Unter „Gruppenmitglied“ würde Vor- und Zuname eingetragen werden, unter „Instrument“ alle Instrumente, die das Gruppenmitglied spielt. Das hat aber den Nachteil, dass viele Daten mehrfach eingegeben werden müssen. Für eine Gruppe wie Haggard mit ca. 20 (oft noch wechselnden) Mitgliedern, würden sich die Inhalte alle Datenfelder außer „Gruppenmitglied“ und „Instrument“ 20 mal wiederholen. Das sind redundante Daten. Hinzu kommen Fehler: Wenn z. B. ein Titel nur in einem Buchstaben falsch geschrieben ist, wird er bei einer Abfrage nach der Anzahl unterschiedlicher Titel doppelt gezählt. Eine wirklich gute Lösung ist: Man lagert alle neuen Attribute in eine gesonderte Tabelle Musikgruppen aus, wo man Felder wie „Vorname“, „Name“, „Hauptinstrument“, „Instrumente“ „Gruppe“ festlegt. 13 In Aufgabe 12 wird deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, eine Datenbank zu erstellen, wenn auf viele unterschiedliche Daten sinnvoll zugegriffen werden soll. Wir wollen im Folgenden einen kleinen Versandhandel modellieren: • Es sollen die Artikel aus Aufgabe 21 (b S. 51) vertrieben werden. • Diese Artikel kommen von unterschiedlichen Lieferanten. • Es gibt einen Stamm von Kunden, von denen jeweils die Adressen, eine E-Mail-Adresse und eine Telefon-Nummer bekannt ist. Die Kunden bestellen Artikel. Das kann man mit einem Klassendiagramm modellieren: KUNDE KundenNr Name Vorname Straße PLZ Ort EMail Telefon bestellt > n m < wird bestellt von ARTIKEL ArtikelNr Artikel Preis wird geliefert von > 1 n < liefert LIEFERANT LieferantenNr Firma Straße PLZ Ort EMail Telefon Trage die Beziehungen und ihre Kardinalitäten in das Diagramm ein (b auch S. 8 oder S. 18)! © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme 14 Die Klassen können ganz einfach in eine Datenbank als Tabellen übernommen werden: Die Attribute werden zu Spalten. Die Attributwerte stehen dann in den entsprechenden Datenfeldern. Die Spalten ArtikelNr, KundenNr und LieferantenNr dienen der eindeutigen Identifikation der Datensätze (Zeilen) in den jeweiligen Tabellen und werden als Primärschlüssel festgelegt. Erstelle eine neue Datenbank Versandhandel mit den Tabellen Kunde, Artikel und Lieferant ! Auch die Beziehungen werden in Tabellen abgebildet. Dabei gibt es einige Regeln, die zu beachten sind: • Zwei Klassen, deren Beziehung durch die Kardinalität 1:1 charakterisiert ist, werden zu einer Tabelle zusammengefasst. • Beim Beziehungstyp 1:n wird der Primärschlüssel der ersten Klasse (1:n) als Fremdschlüssel der zweiten Klasse (1:n) eingefügt. • Beim Beziehungstyp m:n wird eine eigene Tabelle für die Beziehung erstellt. Diese neue Tabelle enthält neben charakteristischen Attributen die Primärschlüssel der beiden in Beziehung stehenden Tabellen als Fremdschlüssel. 15 Wie viele Tabellen sind nach diesen Regeln am Ende in der Datenbank Versandhandel vorhanden? Notiere alle Tabellen nach dem folgenden Schema: • Tabellenname (Primärschlüssel, Attribut1, Attribut2, …, Fremdschlüssel1, Fremdschlüssel2) Überlege auch, wo man erfassen kann, dass ein Kunde mehrere Exemplare eines Artikels bestellt hat und dass es ein Bestelldatum gibt! 4 Tabellen: • Kunde (KundenNr, Name, Vorname, Straße, PLZ, Ort, EMail, Telefon) • Bestellung (KundenNr, ArtikelNr, Anzahl, Bestelldatum) • Artikel (ArtikelNr, Artikel, Preis, LieferantenNr) • Lieferant (LieferantenNr, Firma, Straße, PLZ, Ort, EMail, Telefon) Hinweis für den Lehrer: In der Tabelle Bestellung könnte ein Primärschlüssel BestellNr eingeführt werden, was hier nicht getan wurde, da die beiden Fremdschlüssel zusammen den Primärschlüssel bilden können (wenn nötig). 16 Vervollständige die Tabellen in der Datenbank Versandhandel ! 17 Wenn du alles korrekt vorbereitet hast, kannst du die Tabellen miteinander verknüpfen. Dazu gibt es z. B. unter Microsoft Access einen Schalter in der Symbolleiste bzw. das Menü „Extras“ g „Beziehungen...“. Zunächst wählst du die Tabellen der Datenbank aus und ordnest sie geeignet an. Danach verbindest du die Tabellen über die Primär- und Fremdschlüssel mit der Maus (Taste gedrückt halten). Im erscheinenden Dialogfeld solltest du immer die Option „mit referenzieller Integrität“ einstellen. (b Abbildung auf der folgenden Seite) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 69 70 Datenbanksysteme Die Verknüpfung mehrerer Tabellen (letztlich zu einer einzigen Tabelle) über namensgleiche Attribute gleichen Wertes heißt Join oder Verbund. Referenzielle Integrität stellt dabei sicher, dass zu jedem Wert eines Fremdschlüssels in Tabelle 1 auch ein Datensatz in einer Tabelle 2 existiert, dessen Primärschlüssel den gleichen Wert besitzt. 18 Fülle nun die Tabellen der Datenbank Versandhandel mit Daten! Für die Tabelle Artikel übernimm die Daten aus Aufgabe 21 (S. 51) und ergänze sie gegebenenfalls! Für alle anderen Tabellen gib bitte mindestens fünf selbst erfundene Datensätze ein! Du wirst dabei recht schnell erfahren, was „referenzielle Integrität“ praktisch bedeutet. 19 Führe die folgenden Abfragen in der Datenbank Versandhandel durch! Ergänze vorher gegebenenfalls die Datenbasis, z. B. sollten Kugelschreiber und Füllhalter von Kunden bestellt werden, damit man im Ergebnis der Abfrage 1 auch etwas sieht. Nutze die Abfrage-Entwurfsansicht deines DBMS! Das geht unter Access so: „Abfragen“ g Schalter „Neu“ g „Entwurfsansicht“ g Tabellen einfügen, die benötigt werden g Felder auswählen g evtl. Bedingungen eintragen. Sieh dir die fertigen Abfragen in der SQL-Ansicht an! Du wirst feststellen, dass auch hier der SELECT-Befehl genutzt wird. Vor den Feldnamen steht jetzt immer der Tabellenname, damit alles eindeutig wird. Speichere die Abfragen unter Join_Abfrage1 bis Join_Abfrage3 und notiere die Abfragen im Heft in SQL! a) Wann wurden wie viel Kugelschreiber und Füllhalter bestellt? SELECT Artikel.Artikel, Bestellung.Bestelldatum, Bestellung.Anzahl FROM Artikel INNER JOIN Bestellung ON Artikel.ArtikelNr = Bestellung.ArtikelNr WHERE (((Artikel.Artikel)="Kugelschreiber")) OR (((Artikel.Artikel)="Füllhalter")); Es kann auch ohne INNER JOIN gearbeitet werden: SELECT Artikel.Artikel, Bestellung.Bestelldatum, Bestellung.Anzahl FROM Artikel, Bestellung WHERE (((Artikel.Artikel)="Kugelschreiber" OR (Artikel.Artikel)="Füllhalter")) AND Artikel.ArtikelNr = Bestellung.ArtikelNr; © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Datenbanksysteme b) Welche Artikel werden von Firmen aus Berlin oder Potsdam geliefert? SELECT Artikel.ArtikelNr, Artikel.Artikel, Lieferant.Firma, Lieferant.Ort FROM Lieferant INNER JOIN Artikel ON Lieferant.LiferantenNr = Artikel.LieferantenNr WHERE (((Lieferant.Ort)="Potsdam")) OR (((Lieferant.Ort)="Berlin")); Hinweis: Die Klammerungen in der Bedingung können vereinfacht werden. c) Welche Kunden haben Bilderrahmen bestellt? SELECT Artikel.Artikel, Kunde.KundenNr, Kunde.Vorname, Kunde.Name FROM Kunde INNER JOIN (Artikel INNER JOIN Bestellung ON Artikel.ArtikelNr = Bestellung.ArtikelNr) ON Kunde.KundenNr = Bestellung.KundenNr WHERE (((Artikel.Artikel)="Bilderrahmen")); Datensicherheit und Datenschutz Mit Datensicherheit fasst man alle Maßnahmen zu Schutz eines Informatiksystems und der darauf gespeicherten Daten gegen Schaden oder Verlust. Auf Datenbanken haben im Allgemeinen viele Personen Zugriff. Sie gehören deshalb zu den Mehrbenutzersystemen. Um die Datensicherheit zu gewährleisten können für bestimmte Personen und Gruppen durch den Datenbankadministrator Nutzungsrechte vergeben werden. Mit immer neuen staatlichen und privaten Datenbanken rückte seit den 1980er-Jahrer das Problem des Datenmissbrauchs ins gesellschaftliche Bewusstsein. Im Jahre 1983 hat das Bundesverfassungsgericht ein Grundrecht auf Datenschutz postuliert, das seitdem durch verschiedene Datenschutzgesetze des Bundes und der Länder konkretisiert wurde. 20 Nenne zu den in der folgenden Tabelle aufgeführten Komponenten der Datensicherheit wesentliche Maßnahmen zu deren Durchsetzung! Komponente Maßnahmen Schutz vor Datenverlust durch Systemabstürze oder Technikausfall • Eine bearbeitete Datei sollte zwischenzeitlich häufig gespeichert werden. • Anlegen von Sicherungskopien • Für große Datenmengen sind tägliche Sicherheitskopien auf externe Datenträger (Streamer, CD, DVD, …) zu erstellen. • Es sollte immer eine Startdiskette bereitliegen, falls die Festplatte oder das Windows-System beschädigt sind. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 71 72 Datenbanksysteme 21 Komponente Maßnahmen Vermeidung unbefugter Zugriffe (falsche Nutzung von Daten) • Dateibearbeitungsschutz (Schreibschutz) • In komplexen Datenbankprogrammen können Nutzungsrechte und Bearbeitungsprioritäten vergeben werden. Die verschiedenen Nutzer dürfen z. B. nur bestimmte Tabellen oder Abfragen verändern (Access 2000: „Extras“ g „Sicherheit“ g „Benutzer- und Gruppenberechtigungen…“). • Datensätze oder Datenfelder können für eine Bearbeitung gesperrt werden (nur Lesen von Daten möglich). Feldinhalte können verborgen werden. Schutz vor Computerviren • Es sollte immer nur Originalsoftware verwendet werden. • Alle Software, die aus unsicheren Quellen stammt, wird vor dem ersten Einsatz mit der neuesten Version eines Virenscanners geprüft. • Virenscanner sollten in das Betriebssystem eingebunden und beim Start des Computers automatisch aktiviert werden. • Stellt man Viren fest, werden die befallenen Programme gelöscht und neu installiert. Am sichersten ist es, die Festplatte neu zu formatieren. Finden von gespeicherten Dateien • Die erarbeiteten Dateien sollten in systematisch angelegten Ordnern abgelegt werden. • Für Dateien sollten sinnvolle Namen vergeben werden. Meist ist es auch möglich, Informationen zum Inhalt der Datei (Stichwörter, Bearbeiter) mitzuspeichern. • Dateierweiterungen durch die Anwendungsprogramme automatisch vergeben lassen. Erläutere die in der folgenden Tabelle aufgeführten Komponenten des Grundrechts auf Datenschutz! Komponente Erläuterung informationelles Selbstbestimmungsrecht • Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe persönlicher Daten • Jeder Bürger kann grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten bestimmen. • Dieser Schutz basiert auf der Auslegung des Art. 2 Abs. 1 (freie Entfaltung der Persönlichkeit) in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 (Menschenwürde) der Verfassung. Zweckentfremdungsverbot • Werden personenbezogene Daten gesammelt, muss der Gesetzgeber den Verwendungszweck bereichsspezifisch und präzise bestimmen. • Die Sammlung personenbezogener Daten auf Vorrat ist unzulässig. • Vorkehrungen zur Durchsetzung des Zweckentfremdungsverbots: – Aufklärungs-, Auskunfts- und Löschungspflichten – Weitergabe- und Verwertungsgebote – Kontrolle durch unabhängige Datenschutzbeauftragte informationelle Gewaltenteilung • Innerhalb einer Verwaltung oder Behörde darf nicht jede Stelle im Interesse des Schutzes des Einzelnen und der gegenseitigen Machtkontrolle alles über jeden wissen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Kommunikations- und Informationssysteme Kommunikations- und Informationssysteme Internetdienste 1 2 Die Computer deiner Schule werden ans hauseigene Intranet angeschlossen sein und evtl. auch einen Internetzugang besitzen. Beschreibe diese beiden Netztypen! Netz Beschreibung (Struktur/Aufgaben) Internet • weltweites, öffentliches, heterogenes (Rechner-)Netzwerk, das kleinere Netze und Einzelcomputer miteinander verbindet • funktioniert durch einheitliches Datenübertragungsprotokoll (TCP / IP) • Server bieten anderen Computern Dienste (b Aufgabe 2) an; selbst der Internetzugang eines Kunden (Client) erfolgt über den Server eines Providers (Host) Intranet • Computervernetzung innerhalb eines Unternehmens, einer Schule oder einer anderen Einrichtung • verschieden Dienste sind möglich wie Verteilung von Dokumenten oder Zugriff auf Datenbanken; in der Regel werden auch die Dienste des Internets genutzt (WWW, E-Mail, …) Informiere dich über die wichtigsten Dienste des Internets! Orientiere dich am Beispiel E-Mail! Dienst Aufgabe/Übertragungsprotokolle/Client-Beispiele E-Mail • Aufgabe: Versenden und Empfangen von Dokumenten (E-Mails) mit beliebigen Dateianhängen (Attachments) unter Nutzung eines elektronischen Briefkastens (Mailbox) • Übertragungsprotokolle: SMTP, POP3, IMAP • E-Mail-Clients (Beispiele): Microsoft Outlook, Mozilla Thunderbird WWW (World Wide Web) • Aufgaben: Präsentation HTML-codierter Informationen (Webseiten); Suchen von Informationen (Surfen); Aufruf der Seiten erfolgt mit einer Internet-Adresse (URL), Anzeige der Seiten mit einem Browser • Übertragungsprotokoll: HTTP • Web-Browser (Beispiele): Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator, Mozilla IRC (Internet Relay Chat) • Aufgabe: online geführte textbasierte Kommunikation (Tastatur, Monitor) im Echtzeitbetrieb zwischen beliebig vielen Teilnehmern (Chatter) in virtuellen Diskussionsforen (Chat-Räume); thematisch sortierte Gesprächskanäle (Channels) • Übertragungsprotokoll: IRC-Protokoll • IRC-Clients (Beispiele): mIRC, XChat FTP (File Transfer Protocol) • Aufgabe: standardisierte Übertragung beliebiger Datenformate zwischen zwei Rechnern in Netzwerken über weite Distanzen • Übertragungsprotokoll: FTP • FTP-Client (Beispiel): FileZilla © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 73 74 Kommunikations- und Informationssysteme Office-Tools zur Kommunikation und Information 3 Überlege, in welchen Formaten Office-Dokumente gespeichert werden müssten, damit sie relativ einfach durch Internetdienste transportiert oder genutzt werden können! Überprüfe, ob deine Überlegungen mit deinem Office-Paket problemlos umsetzbar sind! Office-Dokumente sollten als HTML- oder PDF-Dateien gespeichert werden können. Das sind Formate, die einen sehr geringen Speicherplatz benötigen und deshalb problemlos via Internet z. B. als E-Mail-Anhang verschickt werden können. HTML ist außerdem das Format für das WWW. In Microsoft Office 2000 gibt es das Menü – „Datei“ – „Als HTML speichern...“. Eine Speicherung von Dokumenten unter PDF ist ohne zusätzliche Tools nicht möglich. In StarOffice kann man alle Dokumente als PDF-Dateien mit „Datei“ g „Exportieren als PDF...“ speichern. Impress-Präsentationen kann man mit folgendem Menü in HTML-Dateien umwandeln: „Datei“ g „Exportieren...“ g Dateinamen und Format (HTML) festlegen g „Speichern“. Writer-Dokumente kann man auch unter HTML speichern („Datei“ g „Speichern unter...“). 4 Speichere die Präsentation Anwendungen_Objekte (b Aufgabe 11, S. 60) als HTML-Dokument! Notiere, wie du vorgehst! Microsoft PowerPoint: Präsentation Anwendungen_Objekte öffnen g „Datei“ g „Als HTML speichern...“ g Fortsetzung verläuft dialoggesteuert. PowerPoint legt ein gesondertes Verzeichnis mit allen benötigten HTML-Dateien und Grafiken an. StarOffice Impress: Präsentation Anwendungen_Objekte öffnen g „Datei“ g „Exportieren...“ g Dateinamen und Format (HTML) festlegen g „Speichern“ g Fortsetzung dialoggesteuert. 5 Zum Office-Paket von Microsoft gehört Outlook. Recherchiere, welche Aufgaben dieses Tool übernehmen kann! Mit Microsoft Outlook kann man E-Mails verschicken, Termine planen, eine Kontaktliste speichern, eine Aufgabenliste führen, anderen Personen Aufgaben zuweisen und eigene Aktivitäten zurückverfolgen. Wenn Outlook installiert ist, können einige Outlook-Funktionen in anderen Office-Programmen verwendet werden. So ist es möglich, alle Aktivitäten, die in einem beliebigen Dokument vorgenommen wurden, im Outlook-Journal zurückzuverfolgen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets Datenaustausch zwischen Anwendungssystemen Einbetten (Embedding) von Objekten: Das Objekt wird in der Quelldatei markiert, in die Zwischenablage kopiert und in die Zieldatei an die gewünschte Stelle eingefügt. Das Objekt wird zum Bestandteil der Zieldatei, eine Bearbeitung im Anwendungsprogramm wirkt sich nicht auf das Original aus. Umgekehrt werden Änderungen am Originalobjekt nicht an die Kopie in der Zieldatei weitergegeben. Aktivierte Windowsfenster können mit <Alt> + <Druck> in die Zwischenablage kopiert und dann mit <Strg> + <V> in die Zieldatei eingefügt werden. Diese Methode nennt man auch Bildschirmschuss (Hardcopy). Mit der <Druck>-Taste wird der gesamte Bildschirm in die Zwischenablage gebracht und zum Einfügen bereitgestellt. 1 In der Präsentation die Präsentation Anwendungen_Objekte (b Aufgabe 11, S. 60) gibt es bestimmt eine Folie zu Absatzattributen. Diese soll mit Grafiken illustriert werden. Dazu wird ein Bildschirmschuss des Textverarbeitungsprogramms gemacht und im Zeichenprogramm Paint so bearbeitet, dass die Schalter für die Absatzausrichtung in der Symbolleiste als kleine Grafik zur Verfügung stehen. Binde diese Grafik in in die Präsentation ein und speichere sie unter Anwendungen_Objekte2 ! Notiere wie du vorgegangen bist! Probiere weitere Bildschirmschüsse aus! Word/Writer öffnen g <Alt> + <Druck> g Paint öffnen g <Strg> + <V> g die 4 Schalter markieren g <Strg> + <C> g Präsentation öffnen g Folie aussuchen g <Strg> + <V> g Grafikobjekt an die richtige Stelle verschieben Verknüpfen und Einbetten von Objekten (OLE-Methode): Das gewünschte Objekt muss in einer Datei gespeichert sein. Im Anwendungsprogramm wird nun mit der Methode „Verknüpfen und Einfügen“ (Object Linking and Embedding) die gewünschte Datei gesucht, ausgewählt und ihr Inhalt eingebettet. Dabei wird eine Verknüpfung (ein Link) zur Quelldatei hergestellt. Änderungen in der Quelldatei wirken sich damit sofort auch auf das eingebettete Objekt in der Zieldatei aus. 2 Verknüpfe die Kalkulationstabelle Verweis2 (b Aufgabe 22, S. 51) mit einem Textdokument Rechnung ! Im Textdokument soll nur der Rechnungssteller (z. B. Versandhandel „Klein, aber fein“, Wickenweg 36 – 38, 12534 Berlin) und eine Grußfloskel (z. B. Mit freundlichen Grüßen, i.A. Andrea Klein, Buchhaltung) stehen. Dazwischen wird das Kalkulationsblatt eingebunden. Öffne dann das Kalkulationsblatt vom Dokument Rechnung aus und lösche die ersten 4 Zeilen mit möglichen Informationen zum ursprünglichen Absender oder nimm andere Änderungen vor! Was passiert mit dem Textdokument? © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 75 76 Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets Beschreibe, wie du vorgegangen bist! Verknüpfen mit einer Kalkulationstabelle unter Word (bzw. Writer von Star Office): – mit Excel eine Tabelle erstellen und als Datei abspeichern oder eben Verweis2 öffnen – Dokument in Word öffnen und Cursor an die Stelle setzen, wo die Tabelle eingefügt werden soll – Menü „Einfügen“ g „Objekt…“ g Registerkarte „Aus Datei erstellen“ (Star Writer: „Einfügen“ g „Objekt“ g OLE-Objekt g „Aus Datei erstellen“) – Schalter „Durchsuchen…“ (zum Auffinden der Tabelle mit der Endung XLS) – Option „Verknüpfen“ (Link); Schalter „OK“ (Die Tabelle erscheint im Text.) – Mit einem Doppelklick auf das OLE-Objekt öffnet sich Excel und das Objekt kann geändert werden. Nach den Änderungen wird die Datei gespeichert und Excel geschlossen. Im Word-Dokument sind die Änderungen sofort sichtbar. In Anwendungssystemen können Dokumente unterschiedlicher Formate geöffnet oder importiert werden. Und es könne Dokumente in anderen Formaten als denen, die vom System als Standard vorgegeben sind, gespeichert oder exportiert werden. 3 Man kann Kalkulationstabellen in eine Datenbanktabelle übernehmen (importieren). Beschreibe, wie dies zu bewerkstelligen ist! Führe das auch praktisch aus, indem du in der Datenbank Versandhandel (b Aufgabe 14, S. 69) die Tabelle Artikel löschst und dann neu durch Import aus der Kalkulationstabelle Verweis1 (b Aufgabe 21, S. 51) erstellst! Vergiss nicht, die Tabelle vor oder nach dem Import durch die Spalte LieferantenNr zu ergänzen (bAbbildung auf S. 70)! Vorgehen bei Microsoft Office: – Vorbereitungen in der Excel-Tabelle: Die Spaltenüberschriften müssen in der ersten Zeile stehen. Die Spalten löschen, die nicht Attribute sind. – Datenimport bei Access: „Datei“ g „Externe Daten“ g „Importieren“ g Fortsetzung dialoggesteuert Im Beispiel müssen keine Zeilen und Spalten gelöscht werden, sondern nur auf das Tabellenblatt 2 unter Verweis1 zugegriffen werden. Die Spaltennamen kann man im Dialog eingeben, die Felddatentypen werden intelligent übernommen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets Für den Austausch von Dateien zwischen unterschiedlichen Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen gibt es spezielle Dateiformate. Man kann grob unterscheiden: • Textformate, • Grafikformate und • Dateiformate hinsichtlich der Internettechnologie. 4 Informiere dich über die in der folgenden Tabelle genannten universellen Datenaustauschformate! Format Bedeutung/Beschreibung TXT (ASCII-)Text ist das universellste Dokumentformat. Modifikationen wie „Nur Text“, „Nur Text + Zeilenwechsel“, „MS-DOS-Text“ oder „MS-DOS-Text + Zeilenwechsel“ sind möglich. Außer dem reinen Text und wenigen Steuerzeichen gehen beim Speichern einer Datei in diesem Format alle Informationen verloren. RTF RTF heißt Rich Text Format (reiches Textformat). Bei diesem Format bleiben insbesondere alle Informationen zu Formatierungen (beispielsweise Absatz- und Zeichenattributwerte) erhalten. Im Allgemeinen kann man mit jedem Textverarbeitungsprogramm Dokumente in RTF speichern oder exportieren. TIF TIFF Dieses Grafikformat ist auf PC, aber auch auf Macintosh weit verbreitet und unterstützt 24 Bit Farbtiefe (16 777 216 Farben). TIFF ist die Abkürzung für Tagged Image File Format (unter DOS und Windows Endung TIF). PDF In PDF (Portable Document Format) können komplette Seiten mit Text und Bild gespeichert werden. PDF ist für das Internet entwickelt worden. Die Daten werden durch einen Algorithmus verlustlos komprimiert (verdichtet), der Dateiumfang wird also geringer. Dieses Format hat sich auch zum Standard für Dateien für den Buchdruck entwickelt. Der Acrobat Reader – das Programm zum Betrachten von PDF-Dateien – ist kostenlos. JPG JPG oder JPEG (Joint Photographic Expert Group) ist benannt nach einer Arbeitsgruppe, die dieses Format entwickelt hat. Auch dieses Format ist ein komprimiertes Format für das Internet. Die Kompression erfolgt nicht verlustfrei. Der Informationsverlust fällt allerdings bei Fotografien kaum auf, weil das Verfahren die mangelnde Fähigkeit des menschlichen Auges ausnutzt, geringe Farbunterschiede wahrzunehmen. Die Farbtiefe beträgt 24 Bit. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 77 78 Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets 5 Format Bedeutung/Beschreibung GIF Ein weiterer Standard im Internet ist GIF (Graphics Interchange Format). Obwohl GIFBilder nur maximal 256 Farben enthalten können, haben sie den Vorteil, dass eine bestimmte Farbe (z. B. der Hintergrund) als transparent definiert werden kann: Der Hintergrund verschwindet und das Bild „schwebt“ über der Web-Seite. Die Kompression ist verlustfrei, weil hier nur identische Bildinformationen nicht mehrfach gespeichert werden. HTM HTML Die Grafikformate GIF und JPG können in HTML-Dokumente eingebunden werden. HTML (HTM) basiert auf der gleichnamigen Dokumentenbeschreibungssprache. Da in HTML-Dokumenten nur Anweisungen zur Inhaltsdarstellung durch einen Browser gespeichert sind, benötigen diese Dateien sehr wenig Speicherplatz. MP3 Musiktitel können im MP3-Format via Internet versandt werden. Dieses komprimierte Audio-Format ist nicht verlustfrei, allerdings werden nur diejenigen Tonfrequenzen „weggeschnitten“, die ein erwachsener Mensch sowieso nicht hören kann. MP3 wurde seit 1987 am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen (IIS) entwickelt. MP3 ist die Abkürzung für Moving Picture Expert Group Audio Layer 3 („Ebene 3 des Audiostandards der Expertengruppe für bewegte Bilder“). Überprüfe, welche universellen Formate in deinem Textverarbeitungsprogramm zur Verfügung stehen! Word-Dokumente kann man in verschiedenen TXT-Formaten, in RTF und HTML speichern. Writer-Dokumente kann man im TXT-Format, in RTF und HTML (und auch als DOC-Datei) speichern und als PDF-Datei exportieren. 6 Zu Windows gehört das Grafikprogramm Paint. In welchen Formaten kannst du unter Paint Bilder speichern? Welche dieser Formate sind für das Internet geeignet? Paint kann neben JPG- und GIF-Dateien Monochrom-Bitmaps, 16-Farben-Bitmaps, 256-Farben-Bitmaps und 24-Bit-Bitmaps erzeugen. In mit Office-Programmen erstellte Dokumente können diese BMP-Dateien als Objekte leicht eingefügt werden. Ab Windows XP Professional ist auch die Speicherung im TIFF- und im PNG-Format möglich. Nur JPG-, GIF- und PNG-Bilder sind für den Datenaustausch im Internet geeignet. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets Serienbriefe Ein Serienbrief ist ein Brief, der mit gleichem Hauptinhalt, aber individuellen Angaben für den Adressaten an verschiedene Personen verschickt wird. Für die Anrede oder die Anschrift werden Variablen verwendet, die beim Druck mit konkreten Angaben gefüllt werden. Es müssen zwei Dateien erstellt werden: • Die Steuerdatei (Datenquelle) enthält Variablen (Feldnamen im ersten Absatz oder im Tabellenkopf) und den zugehörigen Wechseltext. • Die Serientextdatei (das Hauptdokument) enthält den Textinhalt, der gleichbleibend in allen Briefen gedruckt wird, sowie die Variablen, die als Platzhalter für den Wechseltext fungieren. Beim Seriendruck werden diese beiden Dateien automatisch zusammengefügt. Hauptdokument <<Vorname>><<Name>> <<Straße>> <<PLZ>><<Ort>> <<Wenn...Dann...Sonst>> <<Name>> Datenquelle Vorname Name Geschlecht Straße PLZ Ort Anja Nils Maria Harald Paul Metzler Meyer Weber Martens Schmidt w m w m m Heideweg 10 Baumstr. 12A Dorfstraße Am Wald 22 Steinweg 7 12245 34562 17168 07646 09385 Berlin Köln Pampow Stadtroda Lugau Serienbriefe Paul Schmidt Steinweg 7 09385 Lugau Sehr geehrter Herr Maria Weber Dorfstraße 17168 Pampow Sehr geehrte Frau Nils Meyer Baumstr. 12A 34562 Köln Sehr geehrter Herr 7 Professionelle Textverarbeitungsprogramme besitzen meist eine komfortable Menüführung zum Erstellen und Drucken von Serienbriefen. Notiere, wie dies in deinem Textverarbeitungsprogramm vonstatten geht! Seriendruck unter Word: Erstellen des Hauptdokuments: „Extras“ g „Seriendruck…“ – „1. Hauptdokument“ g „Erstellen“ g „Serienbriefe...“ g „Aktives Fenster“ – „2. Datenquelle:“ g „Datenquelle importieren“ g „Datenquelle öffnen... / erstellen...“ – „Hauptdokument bearbeiten“ g Seriendruckfelder einfügen (Schalter links oben) Drucken: – „Extras“ g „Seriendruck…“ – 3. Daten mit Dokument zusammenführen g Schalter „Ausführen…“ © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de 79 80 Zusammenspiel der Komponenten eines Office-Pakets 8 Im Folgenden erstellst du selbst einen Serienbrief! • Das Hauptdokument ist ein Anschreiben des Versandhandels „Klein, aber fein“, der seine Kunden auf den neuen Katalog aufmerksam macht. • Datenquelle sei die Tabelle Kunde aus der Datenbank Versandhandel (b Aufgabe 18, S. 70). • In das Hauptdokument soll eine variable Kundenanschrift (bestehend aus «Vorname», «Name», «Straße», «PLZ» «Ort») eingefügt werden. Die Anrede soll folgendermaßen erfolgen: „Sehr geehrte Frau, sehr geehrter Herr «Name»“. Speichere den Brief unter Serienbrief_Hauptdokument ! 9 Beim Programmieren eines Serienbriefes können auch logische Fehler auftreten. Es ist daher sinnvoll, die Serienbriefe nicht direkt, sondern zuerst in eine Datei zu drucken und sich diese Datei anzuschauen. Führe einen Kontrolldruck von Serienbrief_Hauptdokument in ein Dokument Sereinbrief_Druck durch! Dabei sollen alle Datensätze aus Kunde genutzt werden! 10 Außer Datenbanktabellen kann man auch Textdokumente oder Kalkulationstabellen als Datenquelle nutzen. Erstelle noch einmal den Serienbrief aus Aufgabe 8! Diesmal soll aber die Datenquelle ein Textdokument sein! Erstelle nur Datenfelder, die du benötigst (Vorname, Name, Straße, PLZ, Ort) und fülle sie mit Inhalten! Speichere das Hauptdokument unter Serienbrief_Hauptdokument2 und die Datenquelle unter Serienbrief_Datenquelle2 ! 11 Besser ist immer eine korrekte Anrede („Sehr geehrter Herr“ bzw, „Sehr geehrte Frau“). Wie muss die Tabelle Kunde bzw. das Textdokument Serienbrief_Datenquelle2 geändert werden, damit das möglich ist? Nimm die Änderungen vor! Ändere auch das Hauptdokument entsprechend! Es gibt hier zwei Möglichkeiten: (1) Man fügt in die Datenquelle ein Feld Anrede mit den Inhalten "Sehr geehrter Herr" bzw. "Sehr geehrte Frau" ein und setzt im Hauptdokument das Druckfeld «Anrede» vor «Name». Die Seriendruckmanager von professionellen Textverarbeitungsprogrammen stellen i. Allg. eine umfangreiche Liste von Datenfeldern für neu zu erstellende Datenquellen bereit, unter denen auch ein Feld Anrede ist. (2) Man fügt in die Datenquelle ein Feld Geschlecht mit den Inhalten "m" bzw. "w" ein und ins Hauptdokument ein Bedingungsfeld: {WENN Geschlecht = "m" DANN "Sehr geehrter Herr" SONST "Sehr geehrte Frau"}. Danach steht das Druckfeld «Name». Der zweite Weg ist für umfangreiche Datenquellen effektiver, da die Dateneingaben kürzer sind und man auch ein Datenfeldformat auswählen kann, das nur aus 2 Werten besteht. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.duden-paetec.de