„Gebärmutterhalskrebs und HPV-Infektion“ 24. November 2006 Dr. med. Bodo Kanne Aktueller Stand der Vorsorge des Gebärmutterhalskrebses • Durch Einführung der Zytologie (Pap-Test) als Suchtest wurde die Häufigkeit des Gebärmutterhalskrebses in Deutschland um 60% verringert. • 6.500 Frauen erkranken jährlich an einem Gebärmutterhalskrebs. • Knapp 1.800 Frauen versterben jährlich daran. • In einigen Ländern der dritten Welt ist der Gebärmutterhalskrebs noch die häufigste KrebsTodesursache. Wie häufig ist Gebärmutterhalskrebs? Der Gebärmutterhalskrebs tritt selten vor dem 30. Lebensjahr auf. Die Altersgipfel liegen zwischen 40 und 49 Jahren und zwischen 70 und 79 Jahren. Saarland (1989-1998), Quelle: RKI, Krebs in Deutschland, 2002 Anatomie der Gebärmutter Informationen über Gebärmutterhalskrebs • Der Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich langsam in mehreren Stufen über Jahre (10 bis 15 Jahre). • Ursache ist eine lang andauernde Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Informationen über Gebärmutterhalskrebs Wichtig: • Eine Infektion mit HPV ist lediglich ein Risikofaktor, bedeutet aber nicht, dass sich eine Krebserkrankung entwickeln muss. • Nur wenn die Infektion mit HPV über Jahre andauert, kann sich daraus ein Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Was ist das Humane Papillomavirus (HPV)? • Das Virus wird sexuell übertragen. • Fast jede Frau (70%) kommt in ihrem Leben einmal mit dem Virus in Berührung (vorübergehende Infektion). • Über 95% der Infektionen heilen innerhalb eines Jahres ohne gesundheitliche Folgen aus. • Es gibt mehr als 100 verschiedene Typen dieses Virus; einige Typen (Hochrisiko-Typen) sind Auslöser des Gebärmutterhalskrebses. • Die Niedrigrisiko-Typen können genitale Warzen verursachen. Wie entsteht aus einer HPVInfektion ein Gebärmutterhalskrebs? Die HPV-Infektion Man unterscheidet zwischen: • Latenter Infektion: Vorübergehend, Nachweis mit HPV-Test. • Aktiver Infektion: Es können frühe Vorstufen von Krebs entstehen, Nachweis mit HPV-Test. • Chronischer Infektion: Langandauernd, Nachweis mit HPV-Test, es können sich schwere Zellveränderungen und Krebs entwickeln. Was kann man selbst gegen eine HPV-Infektion tun? • Vorsorgemaßnahmen: – Kontrolliertes Sexualverhalten (Kondomgebrauch) – Impfung • Die Stärkung des Immunsystems und das Vermeiden von negativen Faktoren wie dem Rauchen können die körpereigene Abwehr bei der Bekämpfung der Infektion unterstützen. Was kann der Arzt gegen die HPVInfektion tun? Verbesserte Vorsorge: • Der HPV-Test auf Hochrisiko-Typen sollte - neben dem bisherigen Pap-Test - etwa ab dem 30. Lebensjahr bis zum 65. Lebensjahr empfohlen werden. • Sind Pap-Test und HPV-Test negativ, kann die Frau sicher sein, in den nächsten 3-5 Jahren keinen Gebärmutterhalskrebs zu bekommen. Übersicht Merke: 1. Gebärmutterhalskrebs kann nur in Gegenwart von HP-Viren entstehen. 2. Ein positiver HPV-Test hat nichts mit Krankheit zu tun. 3. Nur die fortbestehende HPV-Infektion ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Ich bedanke mich sehr für Ihre Aufmerksamkeit!