WWZ Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel Petersgraben 51 Postfach CH-4003 Basel Veranstaltung: 10209-01 Industrieökonomie Semester: FS11 Prüfer/in: Prof. Sheldon Prüfungsbeginn: 15. Juni 2011, 10.15 Uhr Prüfungsdauer: 100 Minuten Erlaubte Hilfsmittel: • Wörterbuch für Fremdsprachige • nichtprogrammierbarer Taschenrechner Hinweise: Falls eine Studentin oder ein Student eine Leistungsüberprüfung mit unlauteren Mitteln beeinflusst oder zu beeinflussen versucht, gilt die betreffende Leistungsüberprüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 1.0 bewertet. (gemäss BA-Ordnung §17, MA-Ordnung §15) Die folgenden Multiple-Choice-Fragen sind zu beantworten. Bitte die richtige Antwort auf dem Lösungsblatt ankreuzen. Nur die Antworten auf dem Lösungsblatt gelten. Viel Erfolg! Wenn nicht anders vermerkt, gilt im Folgenden im Einklang mit der Vorlesung die folgende Notation: q = Output einer Einzelfirma in einer Branche Q = Gesamtoutput der Branche p = Preis des Outputs 1. Hohe Transaktionskosten begünstigen [x] a. vertikal [ ] b. horizontal [ ] c. konglomerativ [ ] d. diametral integrierte Marktstrukturen. 2. Wenn ihre Fixkosten nicht vermeidbar sind, bietet eine Firma ihre Produkte zumindest kurzfristig an, sofern der Marktpreis p des produzierten Gutes mindestens [ ] a. die Grenzkosten [ ] b. die Gesamtkosten [x] c. die variablen Kosten [ ] d. die Fixkosten deckt. 3. Die optimale Grösse eines Betriebs ist dann erreicht, wenn [x] a. die Grenzkosten und Durchschnittskosten gleich hoch sind. [ ] b. die Grenzkosten die Durchschnittskosten übersteigen. [ ] c. die Durchschnittskosten die Grenzkosten übersteigen. [ ] d. die Grenzkosten steigen und die Durchschnittskosten fallen. 4. Die 20 Firmen einer Branche haben die identische Kostenfunktion C(q) = 10 – 2q + 2q2. Wie lautet die kurzfristige Angebotsfunktion der Branche? [ ] a. Q = –2 + 4q [ ] b. Q = 2 + 4p [ ] c. Q = 10 + 2p [x] d. Q = 10 + 5p 5. Die Firmen einer Branche haben die identische Kostenfunktion C(q) = 2 – q + 2q2. Wie lautet die langfristige Angebotsfunktion der Branche? [ ] a. p = 1 [x] b. p = 3 [ ] c. p = –1 + 4Q [ ] d. p = –1 + 2Q +2/Q 1 6. Die Nachfragefunktion des Produkts einer Branche lautet Q = 100 – p. Es befinden sich 50 identische Firmen mit Einzelangebotsfunktion q = p in der Branche. Wie lautet die Residualnachfragefunktion für eine beliebige Firma? [ ] a. Q = 2 – 0,02p [ ] b. Q = 100 – 0,02p [ ] c. Q = 100 – 49p [x] d. Q = 100 – 50p 7. In einem Monopson hängt der Preis, den der Einzelabnehmer zahlt, von [ ] a. der Preisnachfrageelastizität [x] b. der Preisangebotselastizität [ ] c. dem Produkt der Preisnachfrage- und Preisangebotselastizität [ ] d. dem Verhältnis der Preisnachfrage- und Preisangebotselastizität ab. 8. Was beträgt der Wohlfahrtsverlust („deadweight loss“) bei Monopolpreisbildung, wenn die Nachfragefunktion p = 10 – Q lautet und die Stück- bzw. Grenzkosten 2 betragen? [ ] a. 2 [ ] b. 4 [ ] c. 6 [x] d. 8 9. Was beträgt der Marktpreis im Modell der dominanten Firma mit kompetitiven Randfirmen im langfristigen Gleichgewicht, wenn die Nachfragefunktion p = 14 – Q lautet, die Stückbzw. Grenzkosten der dominante Firma 2 betragen und jede Randfirma die Stückkostenfunktion AC = 6 + q aufweist? [ ] a. 2 [ ] b. 4 [x] c. 6 [ ] d. 8 10. Was beträgt der Gewinn des Mitglieds eines Kartells, bestehend aus 10 homogenen Firmen mit Stück- bzw. Grenzkosten 2, wenn die Marktnachfrage p = 12 – 0,5Q lautet? [x] a. 5 [ ] b. 10 [ ] c. 20 [ ] d. 50 11. Ein Kartell bildet ein Beispiel für [ ] a. ein Nash-Gleichgewicht. [x] b. ein Gefangenen-Dilemma. [ ] c. einen First-Mover-Vorteil. [ ] d. Wettbewerb. 12. Was beträgt der Gleichgewichtspreis in einem Cournot Mengenduopol, wenn die Marktnachfrage p = 9 – Q lautet und die Stück- bzw. Grenzkosten bei beiden Firmen 3 betragen? [ ] a. 2 [ ] b. 3 [ ] c. 4 [x] d. 5 2 13. Was beträgt der Gleichgewichtspreis in einem Bertrand Preisduopol, wenn die Kostenfunktion beider Firmen C(q) = 7q –4q2 + q3 lautet und sie der Nachfragefunktion p = 9 – Q gegenüberstehen? [ ] a. 2 [x] b. 3 [ ] c. 4 [ ] d. 5 14. Im Kreismodell von Salop symbolisiert der Kreis [ ] a. die Zirkularität der Geschmäcker. [x] b. Produktheterogenität. [ ] c. Indifferenzkurven. [ ] d. die Erde. 15. Im Modell des monopolistischen Wettbewerbs entspricht der langfristige Gleichgewichtsgewinn einer Einzelfirma [ ] a. dem Duopolgewinn. [ ] b. dem Monopolgewinn. [x] c. dem Gewinn bei vollkommenem Wettbewerb. [ ] d. dem Kartellgewinn. 16. Die Nachfragefunktion, die einem gewinnmaximierenden Monopolisten gegenübersteht, lautet Q = p-3. Seine Grenzkosten steigen um 8 Geldeinheiten. Wie stark erhöht der Monopolist darauf hin seinen Verkaufspreis? [ ] a. um 3 Geldeinheiten [ ] b. um 8 Geldeinheiten [x] c. um 12 Geldeinheiten [ ] d. um 24 Geldeinheiten 17. Im Cournot Mengenoligopol mit 10 identischen Firmen beträgt der Herfindahl-HirschmannIndex [ ] a. 0,001. [ ] b. 0,01. [x] c. 0,1. [ ] d. 1. 18. Wenn die Geschmäcker der Konsumenten in Bezug auf ein bestimmtes Produkt (bspw. Auto) vollkommen identisch sind und die Konsumenten höchstens eine Einheit des Gutes kaufen, ist die Preisnachfrageelastizität nach dem betreffenden Gut [ ] a. null. [ ] b. minus eins. [x] c. minus unendlich. [ ] d. positiv. 19. Was beträgt der Wohlfahrtsverlust („deadweight loss“) bei Preisdiskriminierung 1. Ordnung, wenn die Nachfragefunktion p = 10 – Q lautet und die Stück- bzw. Grenzkosten 2 betragen? [x] a. 0 [ ] b. 2 [ ] c. 6 [ ] d. 8 3 20. Was beträgt der Gleichgewichtspreis im einfachen Touristenfalle-Modell, wenn die Nachfragefunktion p = 5 – 2q lautet und die Stück- bzw. Grenzkosten 3 betragen? [ ] a. 2 [ ] b. 3 [x] c. 4 [ ] d. 5 21. Was beträgt der Preis im Einzelgleichgewicht des Touristen-Einheimischen-Modells? [ ] a. Monopolpreis [ ] b. Cournot-Preis [ ] c. Stackelberg-Preis [x] d. Wettbewerbspreis 22. Die Qualität y von Gebrauchtwagen sei über das Intervall [0, 1] gleichverteilt. Das heisst, jede Qualität y, die sich von 0 bis 1 erstreckt, kommt mit gleicher Wahrscheinlichkeit vor. Die zugehörige Dichtefunktion ist f(y) = 1. Ein potentieller Käufer eines Gebrauchtwagens kennt nur die Verteilung aller Qualitäten, nicht die Qualität eines bestimmten zum Verkauf angebotenen Wagens, die nur dem Verkäufer bekannt ist. Welche Qualität eines zum Verkauf angebotenen Wagens darf ein potentieller Käufer erwarten, wenn sich der Marktpreis der Durchschnittsqualität aller Gebrauchwagen entspricht? [ ] a. 0 [x] b. 1/4 [ ] c. 1/2 [ ] d. 3/4 23. Was beträgt der Barwert eines unendlich fliessenden Geldstroms von jährlich 100 Franken, wenn der Jahreszinssatz bei 5 % liegt? [ ] a. 5 Franken. [ ] b. 500 Franken. [x] c. 2000 Franken. [ ] d. 5000 Franken. 24. Was beträgt der erwartete Gewinn einer forschenden Firma in einem Patent-Rennen? [ ] a. Monopolgewinn [ ] b. Duopolgewinn [ ] c. Kartellgewinn [x] d. Gewinn bei vollkommenem Wettbewerb 25. Wir betrachten eine kompetitive Branche mit Marktnachfrage Q = 10 – p, die ein homogenes Gut zu konstanten einheitlichen Durchschnittskosten von 7 herstellt. Nehmen Sie an, dass es einer der Firmen gelingt, eine Innovation zu entwickeln, die die Stückkosten auf 2 senkt. Die Innovation ist patentgeschützt. Was beträgt der Marktpreis nach der Einführung der Innovation? [ ] a. 2 [ ] b. 4 [x] c. 6 [ ] d. 7 4