Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in Dublin, Irland 12.01.2015 – 22.05.2015 In meinem Studiengang „internationales Personal- und Organisationsmanagement“ ist im fünften Semester ein Auslandssemester oder ein Praktikum in einem international tätigen Unternehmen vorgesehen. Ich habe mich für ein Auslandssemester entschieden, da ich Auslandserfahrung sammeln und gleichzeitig meine Englischkenntnisse verbessern wollte. Vorbereitung Zuallererst habe ich mich auf der Homepage der Hochschule Ludwigshafen informiert, welche Partnerhochschulen zur Auswahl stehen. Da ich gerne in das englischsprachige Ausland gehen wollte, haben mich die Hochschulen in Dublin, York und Leeds interessiert. Nachdem ich mich über diese drei Städte, die jeweiligen Länder und anfallende Kosten informiert hatte, war Dublin mein Favorit. Somit habe ich mich Mitte Juli 2014 über das International Office der Hochschule Ludwigshafen für ein Erasmus Auslandssemester in Dublin am Institute of Technology (DIT) beworben. Da Dublin ein beliebtes Ziel für ein Auslandssemester ist und nur zwei Plätze von Ludwigshafen aus vergeben wurden, habe ich mich als Alternative auch noch für York und Leeds beworben. Im Oktober 2014 habe ich dann Bescheid bekommen, dass ich einen Studienplatz in Dublin bekomme. Daraufhin habe ich mich über eine Auslandskrankenversicherung informiert. Da Irland ein EU-Land ist, werden keine weiteren Formulare benötigt und für die Einreise genügt ein Personalausweis. Außerdem habe ich einen Flug gebucht und mich intensiv über die Stadt Dublin sowie über Land, Leute und Kultur informiert. Unterkunft Schon von Deutschland aus habe ich über das Internet (z.B. www.daft.ie, facebook) angefangen über Unterkünfte in Dublin zu recherchieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass es nicht ganz so leicht wird eine bezahlbare Unterkunft für ein Semester in guter Lage zu finden. Facebook bietet über verschiedene Gruppen gute Möglichkeiten ein WG Zimmer zu finden. Allerdings ist es von Deutschland aus schwierig eine Unterkunft im Vorhinein zu buchen, da sich die meisten WGs ein persönliches Kennenlernen wünschen. Außerdem sind teilweise auch Betrüger im facebook die vorgeben ein Zimmer zu vermieten und Geld im Voraus verlangen. Da das DIT leider kein Studentenwohnheim hat, habe mich dazu entschieden, für die erste Woche in Dublin eine Unterkunft über www.airbnb.com zu buchen und mir dann vor Ort ein Zimmer zu suchen. Nachdem ich in Dublin angekommen war, habe ich mir eine irische Simkarte gekauft und intensiv mit der Zimmersuche begonnen. Auf der Homepage www.dit.ie werden verschiedene Möglichkeiten und Anbieter genannt, über die man eine Unterkunft finden kann. Darüber habe ich letztendlich auch meine Unterkunft im Alexander Court gefunden. Dieses Gebäude liegt sehr zentral in Dublin 2 und dort wohnen hauptsächlich internationale Studenten von einer anderen Universität (UCD) in Dublin. Ich habe mir eine Wohnung mit zwei Brasilianerinnen geteilt. Wir haben uns super gut verstanden, viel zusammen gelacht und einiges über die unterschiedlichen Kulturen gelernt. Dublin ist in verschiedene Areale aufgeteilt, die geraden Zahlen (Dublin 2,4,6,8 usw.) sind südlich des Flusses Liffey und die ungeraden Zahlen (Dublin 1,3,5,7 usw.) sind nördlich des Flusses. Je höher die Zahl, desto weiter sind die Bezirke vom Stadtzentrum entfernt. Im Allgemeinen spielt sich mehr auf der Südseite ab, beispielsweise ist dort das DIT für Businessvorlesungen (Aungier Street) und einige beliebte Pubs. Ich würde keine Unterkunft nördlich der O’Connell Street empfehlen, zwar sind die Mieten dort meinst günstiger, jedoch läuft man schon sehr lange zum DIT und zu dem Ausgehviertel. Außerdem gilt die Südseite im Allgemeinen als die sicherere Seite. Generell sollte man beachten, dass, wie in jeder anderen Hauptstadt auch, die Kriminalität nicht ganz zu unterschätzen ist. Besonders im Gedränge sind immer mal wieder Taschendiebe unterwegs. Außerdem gibt es viele Obdachlose und im Zentrum sind abends einige Betrunkene auf den Straßen zu sehen. Bei der Wohnungssuche sollte man sich darüber bewusst sein, dass der Standard in Irland ein anderer ist als in Deutschland und das man somit für eine qualitativ „schlechtere“ Wohnung tendenziell mehr Geld bezahlen muss. Studium Vor Beginn des Auslandssemesters bekommt man eine Liste mit allen Lehrveranstaltungen die man als Erasmusstudent belegen kann zugeschickt. Somit kann man schon mal eine Vorauswahl treffen, wobei die Kurse sich auch teilweise nochmal ändern. In der ersten Woche des Auslandssemesters finden noch keine Vorlesungen statt, stattdessen gibt es verschiedene Informationsveranstaltungen für alle Austauschstudenten. Im Großen und Ganzen läuft am DIT im Vergleich zu Deutschland alles recht chaotisch ab. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und lernt damit umzugehen. Innerhalb der ersten drei Wochen nach Vorlesungsbeginn kann man sich dann verschiedene Vorlesungen anschauen und man muss sich nach drei Wochen dann endgültig entscheiden, welche Kurse man besuchen möchte. Die meisten Lehrveranstaltungen geben 5 ECTS pro Semester bei 2 – 3 Vorlesungsstunden die Woche. Ich habe mich für folgende Vorlesungen entschieden: Irish Cultural Studies, Learning and Development, Consumer Behaviour, Marketing Communication, International Marketing, Cultural Studies. Die Noten am DIT setzen sich überwiegend aus 3 verschiedenen Kriterien zusammen. Meisten schreibt man zusätzlich zur Klausur am Semesterende noch eine Hausarbeit und bekommt eine Gruppenaufgabe. Bei den Gruppenarbeiten muss man sich auch erst einmal daran gewöhnen, dass andere Kulturen nicht gerade so zuverlässig sind wie es eventuell im Heimatland der Fall ist. Das DIT hat mehrere Standorte in der ganzen Innenstadt verteilt und als Business Student ist man normalerweise am Standort in der Aungier Street. Die Bibliothek dort ist sehr gut mit vielen Arbeitsplätzen, PCs, Druckern und Kopierern ausgestattet. Außerdem gibt es eine Mensa, sowie ein kleines Café mit Snacks in der Aula. Aber auch außerhalb des DIT gibt es viele Möglichkeiten um etwas zum Essen zu kaufen. Alltag Irland bietet wirklich ein gewaltiges Unterhaltungsangebot. In jeder Stadt und in jedem noch so kleinen Dorf gibt es mindestens einen Pub. Dort kommt man immer sehr schnell (besonders in kleineren Dörfern) mit Einheimischen ins Gespräch. Die Iren sind ein sehr freundliches, offenes und lustiges Volk. Besonders in Dublin gibt es immer eine Möglichkeit etwas zu unternehmen und es ist nie langweilig. Alle Geschäfte haben von Montag bis Sonntag geöffnet, es gibt einige nette Cafés und in den zahlreichen Pubs ist immer etwas los. Oft wird in den Pubs oder im Sommer auf den Straßen in dem Ausgehviertel, Tempel Bar, Live Musik gespielt. Wenn man in einem Pub etwas trinken möchte, sollte man mit mindestens 5 € für ein Pint rechnen. Das DIT bietet auch einige Freizeitmöglichkeiten an, zum Beispiel ein Fitnessstudio, Tanzkurse, ein Schwimmbad, Kletterkurse etc. Außerdem organisiert die Studenten-Society ESN regelmäßig verschiedene Veranstaltungen, wie zum Beispiel Flimabende, Parties oder Ausflüge. Ansonsten gibt es in Dublin viele Musen (die meist kostenlos sind), schöne Parks, Theater, Comedy Shows und Kinos. Ich habe einige kleine und größere Ausflüge innerhalb Irlands unternommen, zum Beispiel nach Howth, Bray, Cork, Belfast, Galway, Kilkee, Killarney und in die Wicklow Mountains. Einige dieser Ausflüge werden auch vom DIT angeboten. Außerdem kann man auch gut mit dem Bus und der Bahn innerhalb des Landes umherreisen. Man sollte sich darauf einstellen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Irland nicht ganz so zuverlässig sind und darauf, dass besonders der Nahverkehr ziemlich chaotisch abläuft. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich mit 3 - 4 Leuten ein Auto zu mieten, so ist man natürlich noch flexibler. Wir haben uns beispielsweise für eine Woche ein Auto gemietet und sind entlang der Westküste von Norden nach Süden gefahren. Die Landschaft ist wirklich sehr faszinierend und beeindruckend. Fazit Das Auslandssemester war wirklich eine sehr gute Erfahrung und Bereicherung. Wenn man mal in einem anderen Land gelebt hat, geht man wieder mit einem ganz anderen Blick und einem erweiterten Horizont zurück ins Heimatland. Irland ist mit einer eindrucksvollen Landschaft, geselligen Unterhaltungsangeboten und mit charmanten, gastfreundlichen Einheimischen wirklich eine sehr gute Wahl für ein Auslandssemester. Allgemein sollte man aber die hohen Lebensunterhaltskosten nicht unterschätzen. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass sich das Land immer noch in der Rezession befindet und der Staat versucht über hohe Besteuerung Geld einzunehmen. Man lernt viele Studenten aus aller Welt kennen, findet schnell neue Freunde und verbessert die Sprachkenntnisse. Das Auslandssemester war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben und ich kann jedem raten die Möglichkeit zu nutzen, für ein Semester in einem anderen Land zu studieren.