feinbau depolarisation

Werbung
Funktionelle MRT in Psychiatrie und Neurologie
Frank Schneider
Gereon R. Fink (Hrsg.)
Funktionelle
MRT in Psychiatrie
und Neurologie
2., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2013
Mit 591 Abbildungen
Unter Mitarbeit von Sabrina Weber-Papen
123
Herausgeber
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider
Universitätsklinikum Aachen
Prof. Dr. Gereon R. Fink
Forschungszentrum Jülich
Uniklinik Köln
ISBN-13 978-3-642-29799-1
DOI 10.1007/978-3-642-29800-4
ISBN 978-3-642-29800-4 (eBook)
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Springer Medizin
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2006, 2013
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in
der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.
Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr
übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf
ihre Richtigkeit überprüft werden.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu
betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Planung: Renate Scheddin, Heidelberg
Projektmanagement: Renate Schulz, Heidelberg
Lektorat: Annette Wolf, Grimma
Projektkoordination: Heidemarie Wolter, Heidelberg
Umschlaggestaltung: deblik Berlin
Fotonachweis Umschlag: von den Herausgebern
Satz: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Springer Medizin ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media
www.springer.com
V
Vorwort zur 2. Auflage
Dieses Buch beschäftigt sich mit den Beiträgen der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) zur
psychiatrisch und neurologisch orientierten Grundlagenforschung. Es zeigt auch in der zweiten Auflage
die große Bedeutung, die die Technik der funktionellen Bildgebung für unser Verständnis der normalen
und gestörten Hirnfunktionen hat.
In den letzten Jahrzehnten konnten mittels funktioneller Bildgebung wichtige Beiträge zum Verständnis der Pathophysiologie psychischer und neurologischer Erkrankungen erarbeitet werden. Dies wurde
zusammenfassend in der ersten Auflage dieses Buches 2006 dargestellt. Der immense Wissensfortschritt
seit dieser Zeit bewirkte eine neue Auflage, die wir nun gerne vorlegen. Die Autoren der einzelnen Kapitel haben versucht, die wichtigsten Entwicklungen nachzuvollziehen und möchten gleichzeitig auch
praxisnah aufzeigen, wie solche Beiträge in Zukunft gewonnen und für die Diagnostik genutzt werden
können. Darüber hinaus wird es eine wesentliche Herausforderung sein, neue Strategien zur Behandlung
von neuropsychiatrischen Erkrankungen zu entwickeln: Neue Einsichten in die Pathophysiologie von
Erkrankungen werden neue therapeutische Ansätze ermöglichen – neue Therapien können mittels funktioneller Bildgebung auf ihre neuralen Mechanismen und Effekte untersucht werden. Durch Neurofeedback wird es in absehbarer Zeit möglich sein, diese Technik selbst therapeutisch zu nutzen. Auch hier
versucht das Buch, konkrete Hinweise und Anregungen für zukünftige Arbeiten zu geben. Ein umfangreicher Praxisteil inklusive einem ausführlichen Hirnatlas rundet diese Bestrebungen im Sinne einer
Anleitung zum Arbeiten mit der fMRT ab.
Dieses Buch wurde sowohl von einigen Experten außerhalb unserer Kliniken, insbesondere aber von
unseren jetzigen und früheren Mitarbeitern geschrieben. Allen an der Entstehung dieses Buches Beteiligten möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich dafür danken, dass sie sehr komplexe Fragestellungen
auf eine prägnante, interessante und kurzweilige Art dargestellt haben.
Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Buch fächerübergreifend Interesse findet: Geschrieben ist
es für Wissenschaftler am Anfang ihres Werdeganges, für Studierende der Medizin oder Psychologie mit
psychiatrischem oder neurologischem Interesse sowie für Assistenzärzte oder Fachärzte in der Neurologie bzw. Psychiatrie. Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge für zukünftige Auflagen sind wir
jederzeit dankbar.
Geholfen haben uns bei der Fertigstellung des Buches, neben den Autoren, Frau Sabrina Weber-Papen
und Frau Anette Schürkens. Dafür bedanken wir uns herzlich, ebenso bei Frau Christine OpfermannRüngeler und Herrn Hartmut Mohlberg für die Grafiken und die Bildbearbeitung im Atlasteil. Unser ganz
besonderer Dank gilt nicht zuletzt Frau Annette Wolf für das sehr sorgfältige und engagierte Lektorat des
nun vorliegenden Werkes sowie Frau Renate Scheddin und Frau Renate Schulz vom Springer-Verlag –
ohne deren stets hilfreiche und geduldige Art dieses Buch, nun bereits in der zweiten Auflage, nicht zustande gekommen wäre.
Frank Schneider
Gereon R. Fink
Aachen und Köln, im Herbst 2012
VII
Inhaltsverzeichnis
1
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
F. Schneider, G. R. Fink
1
I
Grundlagen
2
Funktionelle Neuroanatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Amunts, K. Zilles
7
3
Grundlagen der MR-Bildgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
T. Stöcker, N. J. Shah
61
4
Von der Grundlagenforschung zum klinischen Einsatz in Diagnostik und Therapie . . . . . . . . . .
G. R. Fink, F. Schneider
79
5
Grundlagen der Morphometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
P. Pieperhoff, T. Dickscheid, K. Amunts
87
6
Echtzeit-fMRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Mathiak, R. Goebel, N. Weiskopf
103
7
Rekrutierung von Studienteilnehmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Pauly, U. Habel
119
8
Planung und Umsetzung experimenteller Paradigmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
T. Kellermann, U. Habel
131
9
Datenanalyse: Vorverarbeitung, Statistik und Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A. Wohlschläger, T. Kellermann
151
10
Reliabilität und Qualität von fMRT-Experimenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
T. Stöcker, N. J. Shah
173
11
Augenbewegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
U. Pfeiffer, R. Weidner
181
12
Neuropharmakologische funktionelle Bildgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. M. Thiel, G. R. Fink
191
13
Geschlechtsabhängige Effekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
U. Habel, B. Derntl
203
14
Altersabhängige Effekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
J. Kukolja, B. Voss
215
15
Resting-State-fMRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
W. Grodd, C. F. Beckmann
229
VIII
Inhaltsverzeichnis
16
Präoperative fMRT-Diagnostik, Neuronavigation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
D. Kuhnt, M. H. A. Bauer, C. Nimsky
257
17
Metaanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
S. B. Eickhoff, C. Rottschy, T. Nickl-Jockschat
267
II
Höhere Hirnleistungen
18
Motorik und Handlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
P. H. Weiss-Blankenhorn, G. R. Fink
279
19
Wahrnehmung und Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
R. Weidner, G. R. Fink
301
20
Visuelles System und Objektverarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Willmes, B. Fimm
319
21
Auditorisches System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
M. Meyer
345
22
Exekutive Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
N. Y. Seiferth, R. Thienel
359
23
Somatosensorisches System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Grefkes, S. B. Eickhoff, G. R. Fink
375
24
Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
M. Piefke, G. R. Fink
393
25
Lernen und Belohnungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
L. Rademacher, K. N. Spreckelmeyer
409
26
Funktionelle Neuroanatomie der Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Amunts, S. Heim
425
27
Zahlenverarbeitung und Rechnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
H.-C. Nuerk, E. Klein, K. Willmes
443
28
Konnektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Grefkes, S. B. Eickhoff, G. R. Fink
457
29
Soziale Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Vogeley, L. Schilbach
471
30
Emotionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B. Derntl, F. Schneider, U. Habel
483
31
Olfaktorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Moessnang, J. Freiherr
505
32
Funktionelle Bildgebung in der Schmerzforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
U. Bingel, K. Wiech
523
IX
Inhaltsverzeichnis
III
Krankheitsbilder
33
Dystonien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B. Haslinger
537
34
Parkinson-Syndrom, Chorea Huntington . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Reetz, F. Binkofski, C. Eggers
549
35
Aphasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
M. Grande, W. Huber
563
36
Akalkulie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Willmes, E. Klein, H.-C. Nuerk
577
37
Apraxien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
F. Binkofski, P. Weiss-Blankenhorn, G. R. Fink
587
38
Neglekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
S. Vossel, J. Kukolja, G. R. Fink
603
39
Amnesien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
H. J. Markowitsch
621
40
Funktionserholung nach Schlaganfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Grefkes, G. R. Fink
633
41
Demenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B. Voss, U. Habel
647
42
Schizophrenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Pauly, T. Nickl-Jockschat
659
43
Affektive Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
N. Kohn, U. Habel, F. Schneider
677
44
Zwangs- und Angststörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Koch, K. Mathiak
691
45
Posttraumatische Belastungsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Regenbogen, K. Pauly
703
46
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Konrad, S. Herpertz, B. Herpertz-Dahlmann
715
47
Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
M. Dyck, K. Mathiak
729
48
Abhängigkeitserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. N. Spreckelmeyer, G. Gründer
741
X
Inhaltsverzeichnis
IV
Arbeitsmittel
49
Hirnatlas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
K. Amunts, K. Zilles
753
50
Tool zur integrierten Analyse von Struktur, Funktion und Konnektivität: SPM Anatomy Toolbox
S. B. Eickhoff, C. Rottschy, S. Caspers
779
Serviceteil
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
800
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
807
Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
817
XI
Die Herausgeber
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider ist Direktor der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen sowie Adjunct Professor of Psychiatry an der
School of Medicine der University of Pennsylvania, Philadelphia. Er ist Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs 1328 (DFG) zu den hirnstrukturellen und -funktionellen
Grundlagen von Schizophrenie und Autismus. Zudem ist er Geschäftsführender Direktor
der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) und der Sektion Translationale Hirnforschung
in Psychiatrie und Neurologie (JARA-BRAIN) sowie Prodekan der Medizinischen Fakultät
der RWTH Aachen. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Psychologe,
Psychologischer Psychotherapeut sowie Ausbilder für funktionelle Kernspintomographie
der Arbeitsgemeinschaft »Klinische Neurowissenschaften«. Er war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).
Adresse: Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik,
Universitätsklinikum Aachen, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen,
[email protected], http://www.psychiatrie.ukaachen.de
Univ.-Prof. Dr. med. Gereon R. Fink ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie
der Universitätsklinik Köln, Direktor des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin,
Kognitive Neurowissenschaften (INM3), des Forschungszentrums Jülich und Sprecher der
Klinischen Forschergruppe 219 (DFG) zu Basal-Ganglien-Kortex-Schleifen. Prof. Fink ist
außerdem Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu
Köln. Er ist Facharzt für Neurologie, Ausbilder für funktionelle Kernspintomographie der
Arbeitsgemeinschaft »Klinische Neurowissenschaften« und war Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN).
Adressen: Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinikum der Universität zu Köln, Kerpener
Straße 62, 50924 Köln, [email protected], www.kölnerneurologie.de, und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin, INM3, Forschungszentrum Jülich,
52425 Jülich, [email protected], http://www.fz-juelich.de/inm/inm-3/
XIII
Autorenverzeichnis
Amunts, Katrin, Prof. Dr.
Caspers, Svenja, Dr. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Derntl, Birgit, Prof. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Bauer, Miriam Helen Anna, Dipl. Inform.
Klinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,
Standort Marburg
Baldingerstraße
35033 Marburg
[email protected]
Dickscheid, Timo, Dr.-Ing.
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Dyck, Miriam, Dr.
Beckmann, Christian F., Prof. Dr.
Donders Centre for Cognitive Neuroimaging, PI
Kapittelweg 29
NL-6525 EN Nijmegen
[email protected]
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Bingel, Ulrike, PD Dr.
Eggers, Carsten, Dr.
Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
[email protected]
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50937 Köln
[email protected]
Binkofski, Ferdinand C., Prof. Dr.
Eickhoff, Simon B., Prof. Dr.
Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-4)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Institut für Klinische Neurowissenschaften
und Medizinische Psychologie
Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
XIV
Autorenverzeichnis
Fimm, Bruno, Dr.
Grefkes, Christian, PD Dr.
Lehr- und Forschungsgebiet Neuropsychologie
an der Neurologischen Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50937 Köln
[email protected]
und
Max-Planck-Institut für neurologische Forschung
AG »Neuromodulation & Neurorehabilitation«
Gleueler Straße 50
50931 Köln
[email protected]
Fink, Gereon R., Prof. Dr.
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50937 Köln
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Grodd, Wolfgang, Prof. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Freiherr, Jessica, Prof. Dr.
Gründer, Gerhard, Prof. Dr.
Klinik für Diagnostische und
Interventionelle Neuroradiologie
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Habel, Ute, Prof. Dr.
Goebel, Rainer, Prof. Dr.
Faculty of Psychology and Neuroscience
Department of Cognitive Neuroscience
Maastricht University
Oxfordlaan 55
NL-6229 EV Maastricht
[email protected]
Grande, Marion, Dr.
Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Haslinger, Bernhard, Prof. Dr.
Neurologische Klinik und Poliklinik
Klinikum Rechts der Isar
TU München
Ismaninger Straße 22
81675 München
[email protected]
Heim, Stefan, PD Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
XV
Autorenverzeichnis
Herpertz, Sabine, Prof. Dr.
Konrad, Kerstin, Prof. Dr.
Klinik für Allgemeine Psychiatrie
Universität Heidelberg
Voßstraße 2
69115 Heidelberg
[email protected]
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Universitätsklinikum Aachen
Neuenhofer Weg 21
52074 Aachen
[email protected]
Herpertz-Dahlmann, Beate, Prof. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Universitätsklinikum Aachen
Neuenhofer Weg 21
52074 Aachen
[email protected]
Kuhnt, Daniela, Dr.
Klinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,
Standort Marburg
Baldingerstraße
35033 Marburg
[email protected]
Huber, Walter, Prof. Dr.
Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Kellermann, Thilo, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Kukolja, Juraj, PD Dr.
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50937 Köln
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Markowitsch, Hans J., Prof. Dr.
Klein, Elise, Dr. Dr.
Fachbereich Psychologie
Eberhard Karls Universität Tübingen
Schleichstraße 4
72076 Tübingen
[email protected]
Koch, Kathrin, PD Dr.
Abteilung für diagnostische und interventionelle
Neuroradiologie
Klinikum Rechts der Isar
TU München
Ismaninger Straße 22
81675 München
[email protected]
Kohn, Nils, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Physiologische Psychologie und
Center of Excellence in Cognitive Interaction Technology
Universität Bielefeld
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld
[email protected]
und
Hanse-Wissenschaftskolleg
Postfach 1344
27733 Delmenhorst
Mathiak, Klaus, Prof. Dr. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
XVI
Autorenverzeichnis
Meyer, Martin, Prof. Dr.
Piefke, Martina, Prof. Dr.
Psychological Institute
Neuroplasticity and Learning
in the Healthy Aging Brain
University of Zurich
Sumatrastrasse 30
CH-8006 Zürich
[email protected]
Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik des Vehaltens
Department für Psychologie und Psychotherapie (i. Gr.)
Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 Witten
[email protected]
Pieperhoff, Peter, Dr.
Mößnang, Carolin, Dipl.-Psych.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Nickl-Jockschat, Thomas, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Nimsky, Christopher, Prof. Dr.
Klinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,
Standort Marburg
Baldingerstraße
35033 Marburg
[email protected]
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Rademacher, Lena, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Reetz, Kathrin, Prof. Dr.
Neurologische Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-4)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
Nürk, Hans-Christoph, Prof. Dr.
Fachbereich Psychologie
Eberhard Karls Universität Tübingen
Schleichstraße 4
72076 Tübingen
[email protected]
Regenbogen, Christina, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Pauly, Katharina, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Pfeiffer, Ulrich, M. Sc.
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50924 Köln
[email protected]
Rottschy, Claudia, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
XVII
Autorenverzeichnis
Schilbach, Leonhard, Dr.
Thienel, Renate, Dr.
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50924 Köln
[email protected]
und
Max-Planck-Institut für neurologische Forschung
Gleueler Straße 50
50931 Köln
[email protected]
Priority Research Centre for Translational Neuroscience
and Mental Health
University of Newcastle
Mc Auley Centre Level 5
Mater Hospital, Edith Street
Waratah NSW 2298, Australia
[email protected]
Schneider, Frank, Prof. Dr. Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Seiferth, Nina, Dr.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Charité Campus Mitte
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
[email protected]
Shah, N. Jon, Prof. Dr.
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-4)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Spreckelmeyer, Katja, Dr.
Department of Psychology
Stanford University
Stanford, CA 94305-2130
USA
[email protected]
Stöcker, Tony, Dr.
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative
Erkrankungen e. V. (DZNE)
Holbeinstraße 13–15
53175 Bonn
[email protected]
Thiel, Christiane, Prof. Dr.
Fakultät V, Institut für Psychologie
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
26111 Oldenburg
[email protected]
Vogeley, Kai, Prof. Dr. Dr.
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinikum der Universität zu Köln
Kerpener Straße 62
50924 Köln
[email protected]
Voss, Bianca, Dr.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Vossel, Simone, Dr.
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Weidner, Ralph, Dr.
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
Weiskopf, Nikolaus, Dr.
Wellcome Trust Centre for Neuroimaging
UCL Institute of Neurology
University College London
12 Queen Square
London WC1N3BG, United Kingdom
[email protected]
Weiss-Blankenhorn, Peter, Prof. Dr.
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-3)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
XVIII
Autorenverzeichnis
Wiech, Katja, Dr.
Oxford Centre for Functional Magnetic Resonance
Imaging of the Brain
Nuffield Department of Anaesthetics
University of Oxford
12 Mansfield Road
Oxford, Oxfordshire OX1 3TA, United Kingdom
[email protected]
Willmes, Klaus, Prof. Dr.
Lehr- und Forschungsgebiet Neuropsychologie
an der Neurologischen Klinik
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
[email protected]
Wohlschläger, Afra, Dr.
Abteilung für diagnostische und
interventionelle Neuroradiologie
Klinikum Rechts der Isar
TU München
Ismaninger Straße 22
81675 München
[email protected]
Zilles, Karl, Prof. Dr. Dr. h.c.
C. & O. Vogt-Institut für Hirnforschung
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
[email protected]
und
Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1)
Forschungszentrum Jülich
52425 Jülich
[email protected]
XIX
Abkürzungsverzeichnis
ACC
ACh
AD
ADHS
AHS
AIP
ALE
ALM
APL
ASD
BA
BCI
BOLD
CA
CBF
CBV
cCMA
CGL
CHR
cIPS
CMA
COMT
CP
CSF
CT
DBM
DCM
DFM
DLPFC
DMN
DSM
DTI
EBS
EEG
EKG
EKT
EMG
EOG
EPI
FEF
FFA
fMRT
FTD
GABA
GCM
GI
GTS
HG
HS
IAPS
ICA
ICC
ICD
IFG
IOG
IPL
IPS
LFP
Anteriorer zingulärer Kortex
Azetylcholin
Alzheimer-Demenz
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
Anarchische-Hand-Syndrom
Anteriores intraparietales Areal
Activation likelihood estimation
Allgemeines lineares Modell
Anteriorer parietaler Lappen
Autismus-Spektrum-Störungen
Brodmann-Areal
Brain-Computer-Interface
Blood oxygen level dependent
Commissura anterior
Zerebraler Blutfluss
Zerebrales Blutvolumen
Kaudales zinguläres motorisches Areal
Corpus geniculatum laterale
Clinical high-risk
Kaudaler intraparietaler Sulcus
Zinguläres motorisches Areal
Catechyl-O-Methyltransferase
Commissura posterior
Zerebrospinale Flüssigkeit
Computertomographie
Deformationsbasierte Morphometrie
Dynamic Causal Modelling
Deformationsfeldmorphometrie
Dorsolateraler präfrontaler Kortex
»Default Mode«-Netzwerk
Diagnostisches und Statistisches Manual
psychischer Störungen
Diffusions-Tensor-Bildgebung
Elastic Body Splines
Elektroenzephalogramm
Elektrokardiogramm
Elektrokrampftherapie
Elektromyogramm
Elektrookulogramm
Echoplanare Bildgebung
Frontales Augenfeld
Fusiform face area
Funktionelle Magnetresonanztomographie
Frontotemporale Demenz
Gamma-aminobutyric acid (γ-Aminobuttersäure)
Granger Causality Mapping
Gyrifizierungsindex
Gyrus temporalis superior
Heschl-Gyrus
Heschl-Sulcus
International Affective Picture System
Independent Component Analysis
Intra-Klassen-Korrelationskoeffizient
Internationale Klassifikation von Erkrankungen
Gyrus frontalis inferior
Gyrus occipitalis inferior
Inferiorer parietaler Lappen
Intraparietaler Sulcus
Lokales Feldpotenzial
LIP
LKD
MCC
MCI
MEG
MID
MIP
MNI
MPFC
MPH
MPN
MRS
MRT
MST
MT
MTL
MVPA
nm
OFA
OFC
PAG
PCA
PCC
PET
PFC
PMd
PMv
PNS
PPA
PPC
PPI
präSMA
PSC
PSPL
PT
PTBS
rACC
rCMA
RDM
ROI
rsfMRT
RSN
rTMS
RVM
SCA
SEM
SF
SI
SII
SID
SMA
SMG
SNR
SPECT
SPL
SSRI
SST
Laterales intraparietales Areal
Lewy-Körper-Demenz
Medialer zingulärer Kortex
Mild Cognitive Impairment
Magnetenzephalographie
Monetary Incentive Delay Task
Mediales intraparietales Areal
Montreal Neurological Institute
Medialer präfrontaler Kortex
Methylphenidat
Maximum Probability Map
Magnetresonanzspektroskopie
Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie
Mittleres superiores temporales Areal
Mittleres temporales Areal
Medialer Temporallappen
Multi-Voxel-Pattern-Analyse
Nanometer
Occipital face area
Orbitofrontaler Kortex
Periaquäduktales Grau
Principal Component Analysis
Posterior zingulärer Kortex
Positronenemissionstomographie
Präfrontaler Kortex
Dorsaler prämotorischer Kortex
Ventraler prämotorischer Kortex
Peripheres Nervensystem
Parahippocampal place area
Posteriorer parietaler Kortex
Psychophysiologische Interaktionen
Präsupplementärmotorisches Areal
Prozentuale Signalschwankung
Posteriorer superiorer Parietallappen
Planum temporale
Posttraumatische Belastungsstörung
Rostrales anteriores Zingulum
Rostrales zinguläres motorisches Areal
Representational dissimilarity matrices
Regions of interest
Resting-State-fMRT
Resting state network
Repetitive transkranielle Magnetstimulation
Rostrale ventromediale Medulla
Saatpunktbasierte Korrelationsanalyse
Structural Equation Modelling
Sylvische Fissur
Unimodaler somatosensorischer Kortex
Sekundärer somatosensorischer Kortex
Social Incentive Delay Task
Supplementärmotorisches Areal, supplementärmotorischer Kortex
Gyrus supramarginalis
Signal-Rausch-Verhältnis
Single-photon-emission-computertomography
Superiorer parietaler Lappen
Selektive Serotonin-Re-Uptake-Inhibitoren
Stopp-Signal-Task
XX
STS
T
TAP
TBM
TDCS
TID
TMS
ToL
ToM
TPJ
TPS
VBM
VIP
VLPFC
VPF
WCST
ZNS
Abkürzungsverzeichnis
Superiorer temporaler Sulcus
Tesla
Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung
Tensorbasierte Morphometrie
Transkranielle Gleichstromstimulation
Taskinduzierte Deaktivierung
Transkranielle Magnetstimulation
Tower of London
Theory of Mind
Temporoparietale Übergangsregion
Thin-Plate Splines
Voxelbasierte Morphometrie
Ventrales intraparietales Areal
Ventrolateraler präfrontaler Kortex
Ventraler Präfrontalkortex
Wisconsin-Card-Sorting-Test
Zentrales Nervensystem
1
1
Einführung
F. Schneider, G. R. Fink
1.1
Stellenwert der fMRT in der neuropsychiatrischen Forschung
1.2
Ausbildung in der fMRT
Literatur
–3
–4
F. Schneider, G. R. Fink (Hrsg.), Funktionelle MRT in Psychiatrie und Neurologie,
DOI 10.1007/978-3-642-29800-4_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
–2
2
1
Kapitel 1 · Einführung
Psychische und neurologische Störungen sind Erkrankungen des Gehirns. Sie sind mit den klinisch verfügbaren
Untersuchungsinstrumenten der neurologischen und psychopathologischen Befundung sowie mit meist apparativen
Zusatzuntersuchungen bei einem individuellen Patienten
zu diagnostizieren. Die Forschung geht deutlich weiter als
die Untersuchung klinischer Einzelfälle. So basiert moderne neuropsychiatrische Forschung auf (. Abb. 1.1):
4 Genetik
4 Neurochemie (inkl. Molekularbiologie und Tiermodelle)
4 Bildgebung (strukturell und funktionell)
4 Psychologie (Phänomenologie inkl. Neuropsychologie und Psychopathologie)
Die inhaltliche Fokussierung erfolgt dabei in der neuropsychiatrischen Forschung schwerpunktmäßig auf Funktionsbereichen wie Kognition, Emotion, Lernen, Sprache
und Motorik, wobei die Veränderung der Funktionalität
und Störungscharakteristika im Laufe der Lebensspanne
eine besondere Beachtung finden. Dies wird eine effektivere Suche nach Endophänotypen bei den einzelnen neuropsychiatrischen Störungen vorantreiben.
Zum Einsatz kommen hier insbesondere die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT, auch funktionelle Kernspintomographie), die Positronenemissionstomographie (PET), die Magnetenzephalographie (MEG)
oder die Single-photon-emission-computertomography
(SPECT). Die verschiedenen bildgebenden Methoden bieten dabei unterschiedliche Ansatzpunkte und zeichnen
sich durch spezifische Vor- und Nachteile aus.
Das nuklearmedizinische Verfahren der PET bietet beispielsweise unter der Verwendung von Tracersubstanzen
die einzigartige Möglichkeit, die Komplexität und Funk-
tionsweise von Stoffwechselvorgängen und Transmittersystemen in vivo zu untersuchen. Die Bildgebung mithilfe
dieser Tracer macht die Messung des zerebralen Blutflusses
und des zerebralen Blutvolumens, des Sauerstoffverbrauchs, der Neurotransmitterfunktionen und des Metabolismus in verschiedenen Hirnregionen möglich. Die
PET wurde dabei in den letzten Jahren mit zunehmender
Häufigkeit genutzt, um die Rezeptoreigenschaften und
-verteilungen bzw. -dichten bei psychisch und neurologisch Kranken zu beschreiben, um so etwa weitere Schlüsse bezüglich der Pathophysiologie oder der Wirksamkeit
von Pharmaka zu gewinnen.
Die MEG auf der anderen Seite misst die durch Hirnströme induzierten neuromagnetischen Felder und eignet
sich besonders für Studien mit visuellem oder auditorischem Stimulusmaterial. Auch andere Stimuli wie Gerüche
werden eingesetzt. Als besonderer Vorteil ist ihre hohe
zeitliche, bei jedoch gleichzeitig schlechterer räumlicher,
Auflösung im Vergleich zu den anderen genannten Verfahren zu sehen.
1.1
Stellenwert der fMRT in der neuropsychiatrischen Forschung
Besonders die fMRT hat als weit verbreitetes Verfahren
dazu beigetragen, ein detaillierteres Verständnis der kortikalen und subkortikalen zerebralen Netzwerke des Erlebens und Verhaltens Gesunder und ihrer Störungen bei
psychiatrischen und neurologischen Patienten zu erlangen. Bei dieser Methode wird die durch standardisierte
Aufgaben hervorgerufene Änderung von lokalisierten
Hirnaktivierungen erfasst und statistisch belastbar ausgewertet. Ein großer Vorteil etwa gegenüber der PET ist,
. Abb. 1.1 Dimensionen neuropsychiatrischer Forschung: Methoden, Endophänotypen und Krankheiten
3
1.2 · Ausbildung in der fMRT
dass es sich bei der fMRT um ein völlig nichtinvasives Verfahren handelt, das es ermöglicht, Aussagen über die zerebrale Aktivierung aufgrund der intrinsischen Kontrasteigenschaften des Blutes und damit ohne die zusätzliche
Gabe von radioaktiven Tracersubstanzen zu treffen. So
wird, während der Proband im Kernspintomographen
liegt, der sog. BOLD-Kontrastmechanismus (»blood oxygenation level dependent«) zur Analyse zerebraler Aktivität genutzt. Der BOLD-Kontrast beruht auf dem Paramagnetismus des Desoxyhämoglobins, das die Magnetfeldhomogenität in der Umgebung der Blutgefäße stört.
Während der Aktivierungsphase strömt sauerstoffreiches
und damit weniger paramagnetisches Blut in den aktivierten Bereich ein. Da aber ein Überschuss an Sauerstoff
vorhanden ist, kommt es zu einer Zunahme des Oxyhämoglobins bzw. zu einer Abnahme der Desoxygenierung im
venösen Blut des aktivierten Areals.
Das viel zum Einsatz kommende EPI-Verfahren (»echo
planar imaging«) bietet die Möglichkeit zur ultraschnellen
Messung, sodass Messzeiten von weniger als 100 ms erreicht werden können und Schichtaufnahmen des ganzen
Gehirns im Sekundenbereich erfassbar sind. Somit ist die
zeitliche Auflösung der fMRT nur durch die Verzögerung
der hämodynamischen Antwort limitiert, während sie sich
durch eine exzellente räumliche Auflösung auszeichnet.
Die limitierte zeitliche Auflösung kann aber durch das Verfahren der sog. ereigniskorrelierten fMRT (»event-related-fMRI«) deutlich verbessert werden.
Bei den in der Forschung verwendeten gängigen Feldstärken bis inzwischen 9 T sind dabei keinerlei Gesundheitsrisiken für den Menschen bekannt, weswegen sich die
fMRT aufgrund der Unbedenklichkeit hervorragend für
Wiederholungsmessungen eignet, sodass auch der Weg in
die Evaluation therapeutischer Prozesse eröffnet wurde.
Während die fMRT anfänglich schwerpunktmäßig für die
Untersuchung einer Stichprobe zu einem Messzeitpunkt
genutzt wurde, finden in jüngerer Zeit Längsschnittstudien
eine zunehmende Verbreitung. Erste fMRT-Studien haben
Wiederholungsmessungen zwischenzeitlich genutzt, um
Effekte einer Pharmako- und/oder Psychotherapie bei
Patienten mit psychischen oder neurologischen Störungen
nachzuweisen. So liefern Befunde aus Therapiestudien
wertvolle Hinweise auf die funktionell-zerebralen Korrelate bei neuropsychiatrischen Patienten sowie die Möglichkeit, diese durch verhaltenstherapeutische und pharmakologische Therapie zu verändern.
Während zunächst zahlreiche Einzelbefunde von
fMRT-Studien an Gesunden und neuropsychiatrischen
Patienten vorgelegt wurden, wird inzwischen versucht, aus
den vielfältigen Ergebnissen ein umfassenderes und detaillierteres Verständnis funktionell zerebraler Systeme und
ihrer Rollen für die Entstehung, Symptomatologie und
den Verlauf der Erkrankungen zu gewinnen. Insbesondere
für die Früherkennung und Diagnostik von Hochrisikoprobanden ist die kernspintomographische Untersuchung
in den Fokus der Forschung gerückt. So eignet sich hierfür
etwa die Untersuchung von Angehörigen ersten Grades
von psychisch Kranken, von der man sich aufgrund des
erhöhten genetischen Risikos die Identifikation solcher
zerebraler Aktivierungen erhofft, die bereits prämorbid
bestehen. Dies soll etwa für die Schizophrenie genetisch
determinierte Traitmerkmale erkennbar machen, die für
die Früherkennung und Prävention genutzt werden
könnten. Aber auch die Analyse der mit Prodromalstadien
und initialen Episoden assoziierten zerebralen Muster
wird wegweisend für die Einbindung der Bildgebung in
den diagnostischen Prozess werden.
Aktuelle Arbeiten aus der neurowissenschaftlichen
Grundlagenforschung weisen darauf hin, dass höhere kognitive und emotionale Funktionen nicht in einzelnen umschriebenen Gehirnarealen zu lokalisieren sind, sondern
dass sie auf dynamischen Interaktionen zwischen verschiedenen Gehirnregionen in weit verteilten zerebralen Netzwerken beruhen. In diesem Zuge hat insbesondere in der
neuropsychiatrischen Forschung die Hypothese einer gestörten zerebralen Konnektivität wieder verstärkt Beachtung gefunden. Neuere Ansätze mit der fMRT, die diese
Fragen beantworten sollen, bieten Konnektivitätsanalysen oder auch das »diffusion tensor imaging« (DTI). Die
effektive Konnektivität bezieht sich dabei explizit auf den
Einfluss, den eine umschriebene Hirnregion auf eine andere Hirnregion ausübt, während die funktionelle Konnektivität die beobachtbare Korrelation der Hirnaktivität – bestimmt mit fMRT, MEG oder auch PET – verschiedener
Hirnregionen über die Zeit hinweg beschreibt.
1.2
Ausbildung in der fMRT
Um den qualifizierten Einsatz der fMRT-Methode in der
Forschung zu optimieren, wurde ein Curriculum fMRT
von zahlreichen wissenschaftlichen Fachgesellschaften
vorgelegt (Schneider u. Dieterich 2005). Dieses beschreibt
die Ausbildung von Anwendern. Daneben werden Anforderungen an die Ausbilder thematisiert.
An der inhaltlichen und formalen Ausgestaltung des
Curriculums fMRT haben folgende Fachgesellschaften
mitgewirkt:
4 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP)
4 Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie
und funktionelle Bildgebung (DGKN)
4 Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
4 Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
4 Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
4 Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)
1
4
1
Kapitel 1 · Einführung
4 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde (DGPPN)
4 Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP)
Das Curriculum fMRT – wie auch die weiteren Curricula
zum Thema »Funktionelle Bildgebung« – bestehen jeweils
aus:
4 Allgemeiner Grundkurs (A)
4 Methodenspezifischer weiterführender Theorie-Kurs
(B)
4 Praktische Ausbildung (C)
Im Grundkurs (A) sollen alle relevanten bildgebenden
Techniken des ZNS vorgestellt werden. Der Grundkurs ist
deshalb auch Voraussetzung für die Teilnahme an allen
weiteren speziellen Kursen zur funktionellen Bildgebung.
Der weiterführende Theorie-Kurs im Bereich der fMRT
(B) besteht aus 4 Pflichtmodulen sowie 2 Wahlmodulen
und wird mit dem Bestehen einer theoretischen Prüfung
abgeschlossen. Die praktische Ausbildung (C) muss bei
einem in der fMRT akkreditierten Ausbilder erfolgen
und schließt den Nachweis selbstständig durchgeführter
fMRT-Untersuchungen ein. Die Zertifizierung wird von
der DGKN im Auftrag der AG »Klinische Neurowissenschaften« und den in ihr zusammengeschlossenen Fachgesellschaften erstellt.
Zusammenfassung und Ausblick
Die neurobiologische Forschungsrichtung mittels
funktionell-bildgebender Methoden, insbesondere
der fMRT, hat bereits über eine Integration von funktionell-bildgebenden, strukturell-anatomischen, experimentalpsychologischen und pharmakologischen Befunden zu umfangreichen neuen Erkenntnissen zur
Ätiopathogenese, Diagnostik und Therapie neurologischer und psychischer Störungen geführt. In den wenigen Jahren ihrer Anwendung hat die funktionelle
Bildgebung unser Verständnis der neurowissenschaftlichen Grundlagen unserer Hirnfunktionen und ihrer
Störungen bei psychischen und neurologischen Erkrankungen bereits weitgehend verändert. Unter ihrer Verwendung ergeben sich ein immer umfassender
werdendes Verständnis der funktionellen Neuroanatomie und die Formulierung klarer Hypothesen bezüglich zerebraler Fehlfunktionen bei Patienten mit
psychischen und neurologischen Störungen. Hieraus
lassen sich bereits erste klinisch relevante Anwendungen für Pharmako- und Psychotherapie, aber auch zur
Frühdiagnostik und Intervention bis hin zur Entwicklung neuer Therapiestrategien in der Rehabilitation
6
entwickeln. Eine Verbindung mit genetischen und
transmitterbezogenen Befunden lässt ein noch besseres Verständnis neuropsychiatrischer Störungen erwarten und eröffnet völlig neue Wege in Diagnostik
und Therapie.
Literatur
Schneider F, Dieterich M (2005) Curriculum Funktionelle Bildgebung.
Teil 1: Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) der Arbeitsgemeinschaft »Klinische Neurowissenschaften«. Nervenarzt
76: 513–518
I
5
Grundlagen
Kapitel 2
Funktionelle Neuroanatomie
K. Amunts, K. Zilles
–7
Kapitel 3
Grundlagen der MR-Bildgebung
T. Stöcker, N.J. Shah
Kapitel 4
Von der Grundlagenforschung zum klinischen Einsatz
in Diagnostik und Therapie – 79
G. R. Fink, F. Schneider
Kapitel 5
Grundlagen der Morphometrie – 87
P. Pieperhoff, T. Dickscheid, K. Amunts
Kapitel 6
Echtzeit-fMRT – 103
K. Mathiak, R. Goebel, N. Weiskopf
Kapitel 7
Rekrutierung von Studienteilnehmern
K. Pauly, U. Habel
Kapitel 8
Planung und Umsetzung experimenteller
Paradigmen – 131
T. Kellermann, U. Habel
Kapitel 9
Datenanalyse: Vorverarbeitung,
Statistik und Auswertung – 151
A. Wohlschläger, T. Kellermann
Kapitel 10
Reliabilität und Qualität von fMRT-Experimenten
T. Stöcker, N. J. Shah
Kapitel 11
Augenbewegungen
U. Pfeiffer, R. Weidner
Kapitel 12
Neuropharmakologische funktionelle Bildgebung
C. M. Thiel, G. R. Fink
– 61
– 119
– 173
– 181
– 191
Kapitel 13
Geschlechtsabhängige Effekte
U. Habel, B. Derntl
– 203
Kapitel 14
Altersabhängige Effekte
J. Kukolja, B. Voss
Kapitel 15
Resting-State-fMRT – 229
W. Grodd, C. F. Beckmann
Kapitel 16
Präoperative fMRT-Diagnostik, Neuronavigation
D. Kuhnt, M. H. A. Bauer, C. Nimsky
Kapitel 17
Metaanalysen – 267
S. B. Eickhoff, C. Rottschy, T. Nickl-Jockschat
– 215
– 257
7
Funktionelle Neuroanatomie
K. Amunts, K. Zilles
2.1
Einführung und Grundlagen
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
Aufbau und Gliederung des Gehirns
Feinbau des Nervensystems – 9
Aufbau des Kortex – 12
Große Faserbahnsysteme – 14
2.2
Hirnhäute, Ventrikel und Blutgefäße
2.2.1
2.2.2
2.2.3
Hirnhäute – 16
Ventrikel – 17
Blutgefäße – 18
2.3
Funktionelle Systeme
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
2.3.5
2.3.6
2.3.7
2.3.8
2.3.9
2.3.10
2.3.11
2.3.12
2.3.13
2.3.14
Visuelles System – 19
Auditorisches System – 26
Gleichgewichtssystem – 30
Mechanorezeption – 33
Schmerz – 37
Olfaktorisches System – 39
Gustatorisches System – 40
Motorisches System – 41
Neuroanatomische Grundlagen affektiven Verhaltens – 47
Lernen, Gedächtnis und Aufmerksamkeit – 51
Neuroendokrines System – 53
Koordinierung und Modulation durch die Formatio reticularis – 54
Transmittersysteme – 55
Transmitterrezeptoren und intrazelluläre Signalverarbeitung – 57
Literatur
–8
–8
– 16
– 19
– 59
Zitierte Literatur – 59
Weiterführende Literatur
– 60
F. Schneider, G. R. Fink (Hrsg.), Funktionelle MRT in Psychiatrie und Neurologie,
DOI 10.1007/978-3-642-29800-4_2, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
2
8
Kapitel 2 · Funktionelle Neuroanatomie
Zum Thema
2
Die funktionelle Kernspintomographie zeigt umschriebene
Aktivierungen im Gehirn, die eine anatomische Identifizierung benötigen. Aus diesem Grund geben wir hier einen
kurzen Überblick über die neuroanatomischen Grundlagen
des Gehirns mit dem Kortex im Mittelpunkt. In fast allen
funktionellen bildgebenden Untersuchungen ist jedoch
nicht nur eine kortikale Region aktiviert. Für ein tieferes
Verständnis komplexer kognitiver Funktionen ist es deshalb
notwendig, auch die Verbindungen zwischen kortikalen
Arealen oder mit tiefer gelegenen Kerngebieten und dem
Rückenmark zu kennen. Diese Verbindungen werden hier
in Form von »Schaltschemata« dargestellt. Das vorliegende
Kapitel gibt eine Einführung in den Bauplan des Gehirns einschließlich seiner Mikrostruktur, der regionalen Gliederung
der Hirnrinde und die Topographie der Faserbahnen. Anschließend werden die wichtigsten funktionellen Systeme
beschrieben.
2.1
Einführung und Grundlagen
2.1.1
Aufbau und Gliederung des Gehirns
Das zentrale Nervensystem (ZNS) lässt sich in verschiedene Bereiche gliedern. Die gewaltige Anzahl von Nervenzellen (verschiedene Schätzungen gehen von 19 bis
22 Mrd. Neuronen allein in der Hirnrinde aus) ist die
Grundlage einer kaum vorstellbaren Anzahl von Verschaltungsmöglichkeiten. Das menschliche Gehirn ist in seinem
äußeren, makroskopischen und inneren, mikroskopischen Aufbau als Ausdruck des Prinzips der strukturellen
und funktionellen Segregation und Interaktion hoch differenziert.
Die Zellkörper (Perikarya) von Nervenzellen (Neuronen) zeigen unterschiedliche Verteilungsmuster im Gehirn: Sie können gleichmäßig verteilt liegen, z. B. in der
netzartigen Formatio reticularis des Hirnstamms, wohingegen es in anderen Bereichen zu Clustern von Nervenzellkörpern kommt, z. B. in Kerngebieten (Nuclei). Schließlich
zeigt die Hirnrinde (Cortex cerebri) ebenfalls eine hohe
Konzentration von Nervenzellen, die aber in oberflächenparallelen Schichten (Laminae) und senkrecht dazu stehenden Zellsäulen (Columnae) angeordnet sind.
Oft bilden die von den neuronalen Zellkörpern wegführenden Fortsätze (Axone) Faserbündel, die als Bahnen
(Tractus, Fasciculi, Lemnisci, Fibrae, Striae) bezeichnet
werden. Diese Bahnen stellen die Verbindungen mit anderen Gebieten des ZNS her. Im peripheren Nervensystem
heißen diese Strukturen Nervi (Nn.). Einige Faserbahnen
werden gemeinsam von verschiedenen funktionellen Systemen genutzt. Dabei wird aber die funktionelle Spezifität
der verschiedenen Faserbündel innerhalb einer Bahn bei-
behalten. So werden auch Fasern aus verschiedenen Abschnitten der Retina in ihrem Verlauf im Sehnerv nicht
vermischt, und diese retinotope Gliederung bleibt bis in
die Sehrinde erhalten (7 Abschn. 2.3.1).
Das Gehirn ist bilateral symmetrisch angelegt. Es
finden sich aber dennoch anatomische und funktionelle
Unterschiede zwischen linker und rechter Hirnhälfte,
Lateralisation oder Asymmetrie. Beide Hälften interagieren miteinander: homotope Kommissurenbahnen verknüpfen nach ihrer Lage gleiche, heterotope Kommissurenbahnen nach ihrer Lage unterschiedliche Ziel- und
Ursprungsgebiete der beiden Hirnhälften. Während der
Begriff der Lateralisation eher eine funktionelle Spezialisierung beschreibt, wird »Asymmetrie« anatomisch und/
oder funktionell verwendet. Rechts- bzw. Linkshändigkeit
und Sprachdominanz sind in diesem Zusammenhang von
besonderer Bedeutung.
Das Prosenzephalon (Vorderhirn) mit seinen beiden
Anteilen Telenzephalon (Endhirn) und Dienzephalon
(Zwischenhirn) ist beim Menschen besonders stark entwickelt. Es ist vor allem das Telenzephalon mit seinem
Pallium (Hirnmantel), das wesentlich die Hirngröße des
Menschen bestimmt (. Abb. 2.1). Das Pallium wird aus
der Hirnrinde (Cortex cerebri) und der darunter liegenden weißen Substanz, die aus den zum Kortex hinführenden (afferenten) und vom Kortex wegführenden (efferenten) sowie vor allem intrakortikalen Faserbahnen besteht,
gebildet. Die Oberfläche des Kortex ist durch die Vorwölbungen (Windung, Gyrus) und Einbuchtungen (Furche,
Sulcus, Fissura) gefaltet. Das Pallium wird in verschiedene
Lappen, Lobi, (Frontallappen [Lobus frontalis], Parietallappen [Lobus parietalis], Okzipitallappen [Lobus occipitalis], Insel [Lobus insularis] und Temporallappen [Lobus
temporalis]) gegliedert (. Abb. 2.1).
Gliederung des zentralen Nervensystems
1. Rückenmark
2. Gehirn
– Rhombenzephalon
– Myelenzephalon (Medulla oblongata)
– Metenzephalon mit Zerebellum
– Mesenzephalon mit Tectum
– Prosenzephalon
– Dienzephalon
– Hypothalamus mit Hypophyse
– Subthalamus
– Thalamus (dorsalis) mit Metathalamus
– Epithalamus mit Epiphyse
– Telenzephalon
– Corpus striatum und Globus pallidus
– Pallium (Kortex und weiße Substanz)
9
2.1 · Einführung und Grundlagen
a
b
. Abb. 2.1 Lateral- (a) und Medialansicht (b) der rechten Hirnhälfte (aus Zilles u. Rehkämper 1998). Die gestrichelten Linien markieren die
Grenzen zwischen den verschiedenen Lobi.1 Pallium, 2 Dienzephalon, 3 Mesenzephalon, 4 Metenzephalon, 5 Myelenzephalon; LF Lobus
frontalis, LO Lobus occipitalis, LP Lobus parietalis, LT Lobus temporalis. Der Lobus insularis ist von außen in der Lateralansicht nicht sichtbar,
da er von den Lobi frontalis, parietalis und temporalis überdeckt wird. Dies bezeichnet man als Operkularisation.
2.1.2
Feinbau des Nervensystems
> 4 Das Nervengewebe besteht aus 2 Zelltypen:
Neuronen und Gliazellen
4 Oligodendrozyten sind besondere Gliazellen,
die im ZNS Myelinscheiden bilden
4 Die efferenten Fortsätze der Perikarya,
Axone, übernehmen die Weiterleitung
des Aktionspotenzials über teilweise lange
Strecken
4 An den afferenten Dendriten der Perikarya
finden Erregungsaufnahme und Erregungsleitung statt
6
4 Am Axoninitialsegment wird das Aktionspotenzial gebildet
4 Synapsen übertragen die Erregung von
einem auf das nächste Neuron
Das Neuron ist die strukturelle und funktionelle Einheit des Nervensystems. Es bildet Fortsätze, einen Neuriten (Axon) und meist mehrere Dendriten, die vom Zellleib (Soma, Perikaryon), ausgehen (. Abb. 2.2). Gliazellen
übernehmen vielfältige Aufgaben und sind in den Prozess
der Neurotransmission eingebunden, z. B. durch die Regulation der extrazellulären Transmitterkonzentration.
Das Soma von Neuronen wird vom Zellkern, Nukleus,
und dem Perikaryon mit den Zellorganellen gebildet
2
10
Kapitel 2 · Funktionelle Neuroanatomie
2
. Abb. 2.2 Schema eines motorischen Neurons aus dem Vorderhorn des Rückenmarks. Die gestrichelte Linie markiert die Grenze zwischen
peripherem und zentralem Nervensystem (PNS/ZNS). (Aus Zilles u. Rehkämper 1998)
(. Abb. 2.2). Die äußere Form von Neuronen wird stark
von der Ausprägung der abgehenden Fortsätze beeinflusst.
Das Perikaryon ist von Gliazellen umgeben, zwischen
denen Axone anderer Neurone an das Perikaryon herantreten und synaptische Kontakte ausbilden können. Der
relativ große Zellkern liegt zumeist im Zentrum des Perikaryons, dessen Chromatin über den gesamten Kernbereich fein verteilt ist.
Die Hülle des Nucleus besteht aus 2 Elementarmembranen. Das äußere Blatt der Kernmembran hat Verbindung mit dem endoplasmatischen Retikulum (ER) im
Zytoplasma. Das ER ist reich mit Ribosomen besetzt
(rauhes oder granuläres ER, rER) und in zahlreichen, konzentrischen Stapeln (Nissl-Schollen; 7 Abschn. 2.1.3) organisiert. Der Golgi-Apparat ist in Nervenzellen stark ausgeprägt. Mitochondrien liegen in großer Anzahl im Perikaryon und sichern den Energiebedarf.
Das Perikaryon bildet Fortsätze, die Dendriten (afferent) und das Axon (efferent). Während Dendriten in unterschiedlicher Anzahl pro Neuron ausgebildet sein kön-
nen, gibt es immer nur ein Axon. Bei Projektionsneuronen
und Spinalganglienzellen können die Axone länger als einen Meter sein (z. B. im motorischen System; 7 Abschn.
2.3.8). Diese beiden Zelltypen sind meist exzitatorisch und
bilden v. a. den Transmitter Glutamat (7 Abschn. 2.3.13).
Interneurone dienen der Erregungsleitung über kurze
Strecken. Ihre Axone sind daher kurz. Interneurone
sind oft inhibitorisch und bilden meist den Transmitter
GABA.
Das Axon (auch Neurit) beginnt mit einem Axonhügel
am Perikaryon und dem Axoninitialsegment, gibt Kollateralen ab und zweigt sich am Ende als Telodendron auf. Die
Enden (Axonterminale) bilden Auftreibungen (»boutons«),
deren Zellmembran die präsynaptische Komponente der
Synapse darstellen (. Abb. 2.3).
Im Inneren des Axons findet sich das Axoplasma, das
viele Neurofilamente (Durchmesser: ca. 10 nm) und Neurotubuli (20 nm) enthält. Die Neurotubuli sind die strukturelle Grundlage des axonalen Transports, der mithilfe
von Adenosintriphosphat (ATP), dem mikrotubu-
11
2.1 · Einführung und Grundlagen
. Abb. 2.3 Dendrit mit verschiedenen Synapsentypen. (Aus Zilles
u. Rehkämper 1998)
lusassoziierten Protein (MAP) und Kinesin durchgeführt wird.
Die Weiterleitung der Erregung von einem zu einem
anderen Neuron geschieht über Synapsen. Der weitaus häufigste Kontakt ist die chemische Synapse. Die Boutons an den
Endverzweigungen der Axone sind der nachgeschalteten
Zellmembran eng angelagert, und es entsteht ein 20–30 nm
breiter synaptischer Spalt. Die Boutons als präsynaptische
Struktur enthalten neben zahlreichen Mitochondrien zur Bereitstellung von Energie vor allem Vesikel mit Botenstoffen
(Transmitter) (7 Abschn. 2.3.13), die in der Regel im Perikaryon gebildet werden. Synapsen sind die Grundlage der
Informationsverarbeitung bzw. -integration und spielen eine
wichtige Rolle bei Lern- und Gedächtnisvorgängen.
Die Oberfläche der Dendriten und des Perikaryons ist
mit einer Vielzahl von Synapsen verschiedener Herkunft
und Funktion besetzt. Inhibitorisch wirksame Synapsen
kommen besonders häufig am Zellkörper vor. Die Perikarya von Pyramidenzellen des Kortex und das Axoninitialsegment sind überwiegend von inhibitorischen Synapsen besetzt. Da dort auch das Aktionspotenzial entsteht,
nehmen diese inhibitorischen Synapsen durch ihre Lage
eine strategisch besonders günstige Position in der Verschaltungsstruktur des Nervensystems ein.
Unter dem Begriff der (Neuro-)Glia werden morphologisch und funktionell unterschiedliche Zelltypen zusam-
. Abb. 2.4 Kontinuierliche (links) und saltatorische Erregungsleitung
(rechts). Ein Aktionspotenzial (AP) ist mit einem erhöhten Na+-Einstrom verbunden, was zu einer Depolarisation führt. Nach einer Refraktärphase kann dann erneut ein AP gebildet werden. Bei einem
nichtmyelinisierten Axon läuft dieser Prozess kontinuierlich an der
Membran des Axons entlang. Bei einem myelinisierten Axon bleiben
die Bildung des AP und die Depolarisation auf die Zonen der RanvierSchnürringe beschränkt und springen von Schnürring zu Schnürring
über. Dadurch kommt es zu einer erheblichen Beschleunigung der Erregungsleitung. (Aus Zilles u. Rehkämper 1998)
mengefasst. In der Hirnrinde kommen Glia- und Nervenzellen im Verhältnis 1:1 vor. Gliazellen sind nicht direkt an
der Erregungsleitung beteiligt und bilden keine Aktionspotenziale und Synapsen. Sie haben aber z. B. Rezeptoren
für Neurotransmitter und Hormone und spielen bei der
Transmitterregulation und -bildung eine wichtige Rolle.
Astrozyten sind u. a. an der Steuerung der Ionenkonzentration im Interzellularraum beteiligt, wirken am
Aufbau der Blut-Hirn-Schranke mit und haben regulatorische Funktion bei der Erregungsübertragung. Mantelzellen und Lemnozyten tragen zur Isolierung neuronaler
Elemente bei, da sie Perikarya in Ganglien und afferente
Zellfortsätze in der Haut umhüllen. Mikroglia ist zur Phagozytose von Zellen und Zellbruchstücken fähig.
2
12
2
Kapitel 2 · Funktionelle Neuroanatomie
Oligodendrozyten bilden im ZNS die Myelinscheiden
oder Markscheiden, die Axone umhüllen und gegeneinander isolieren (. Abb. 2.4). Im peripheren Nervensystem
bilden Schwann’sche Zellen die Markscheiden. Neben
markhaltigen gibt es auch marklose Fasern. Eine Gliazelle
umhüllt ca. 1 mm der Axonlänge. Zwischen den benachbarten Abschnitten der Gliaumhüllungen bleibt ein schmaler Spaltraum, in dem die Zellmembran des Neurons frei
liegt – Ranvier-Schnürring. Während bei einem Neuron
ohne Myelinscheide die Erregung kontinuierlich über die
gesamte Membranstrecke weitergeleitet wird, springt sie im
Fall der myelinisierten Fasern von Schnürring zu Schnürring (saltatorische Erregungsleitung; . Abb. 2.4). Dadurch
wird die Erregungsleitungsgeschwindigkeit um ein Vielfaches erhöht. Für die Geschwindigkeit ist darüber hinaus die
Dicke der Myelinscheide wichtig: Stark myelinisierte Fasern
leiten bis zu 100-mal schneller als Axone gleichen Durchmessers ohne Myelinscheide. Myelinscheiden können in
histologischen Präparaten sichtbar gemacht werden und
ermöglichen so z. B. eine Darstellung von großen Faserbahnen (7 Abschn. 2.1.4) und eine differenzierte Darstellung
unterschiedlicher Kortexregionen (7 Abschn. 2.1.3).
2.1.3
Aufbau des Kortex
> 4 Der Kortex lässt sich in den 6-schichtigen
Neokortex (Isokortex) und den Allokortex
(Paläokortex und Archikortex) untergliedern
4 Paläo- und Archikortex sind phylogenetisch
älter, der Neokortex ist phylogenetisch jünger
4 Der Kortex zeigt regionale Unterschiede
in seinem mikroskopischen Aufbau (Architektonik)
6
4 Diese Unterschiede sind Grundlage einer
Untergliederung des Kortex in Areale
4 Die kortikalen Areale dienen unterschiedlichen Funktionen
Der beim Menschen besonders hoch entwickelte Neokortex (Neokortikalisation) bildet den 6-schichtigen Isokortex und liegt zwischen den beiden Anteilen des Allokortex, dem Paläokortex und dem Archikortex. Isokortex
und Allokortex gehen schrittweise ineinander über.
Proisokortex ist Teil des Isokortex am Übergang zum Allokortex; Periallokortex gehört zum Allokortex am Übergang zum Isokortex (. Abb. 2.5).
Die Begriffe »Archi-«, »Paläo-« und »Neokortex«
stammen aus der vergleichenden Anatomie und beschreiben ursprünglich eine zeitliche, d. h. phylogenetische Sequenz. Danach ist der Neokortex eine Neubildung, die erst
die Säugetiere kennzeichnen soll. Man weiß heute, dass
funktionell, wenn auch nicht architektonisch, dem Neokortex vergleichbare Strukturen bei allen tetrapoden Wirbeltieren gefunden werden.
Die Bezeichnungen »Allo-« und »Isokortex« beziehen
sich dagegen auf die histologische Struktur: Der Isokortex
ist im Allgemeinen durch einen 6-schichtigen Aufbau gekennzeichnet, in den verschiedenen allokortikalen Regionen dagegen kommt es zur Ausbildung von weniger oder
auch von mehr Schichten.
Allokortex
Der Paläokortex umfasst folgende Rindengebiete:
4 Bulbus olfactorius
4 Regio retrobulbaris
4 Regio amygdalaris (kortikaler Anteil der Amygdala)
4 Tuberculum olfactorium
4 Septum mit Regio periseptalis und Regio diagonalis
. Abb. 2.5 Medianansicht einer rechten Hemisphäre mit der Einteilung des Kortex. (Mod. nach Stephan 1975)
Herunterladen