Facharbeit von Christine Kröncke zum Thema „The day after tomorrow“ – Realität oder Fiktion? an der Schule Gymnasium Athenaeum Stade im Seminarfach Klima (Klasse 12) im Jahr 2009 Inhalt 1. Einleitung 2 2. Klimaphänomene im Film und in der Wissenschaft 3 2.1 Das Schmelzen der Polkappen (Film) 2.1.1 Aktuelle Erkenntnisse zum Schmelzen der Polkappen 2.2 Das versiegen des Golfstroms (Film) 2.2.1 Stand der Forschung zum Versiegen des Golfstroms 3 3 5 5 2.3 Überschwemmungen, Tornados und Hurrikans als Folgen der der globalen Erwärmung (Film) 6 2.3.1 Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Überschwemmungen Tornados und Hurrikans als Folgen der globalen Erwärmung 2.4 Eiszeit auf der Nordhalbkugel (Film) 7 7 2.4.1 Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Wahrscheinlichkeit einer nahenden Eiszeit 3. Fazit 8 8 4. Quellen 10 5. Materialien/Anhang 12 5.1 Interview mit Roland Emmerich 12 5.2 Handlung des Films 19 1 1. Einleitung „Übermorgen“ heißt der Titel des Filmes „The day after tomorrow“ frei übersetzt und will uns unter dieser Überschrift zeigen was der Klimawandel in naher Zukunft bewirken könne: In wenigen Tagen schmelzen plötzlich unvorstellbare Mengen Eis an den Polkappen ab und süßen das Meerwasser aus. Dadurch versiegt der Golfstrom und es gibt jede Menge Wetteranomalien wie Tornados, Hurrikans, Tsunamis und Überschwemmungen. Am Ende dieses Wetteranomalien-Marathons steht eine neue Eiszeit, in der die gesamte Nordhalbkugel unter Schnee begraben liegt. Doch inwiefern treffen diese Vorhersagen zu und wie viel davon macht sich bloß gut in einem Katastrophenfilm und lässt wahre Wissenschaft außen vor? Vor dieser Frage stand ich, als ich den Film das erste Mal gesehen hatte. Und da ich denke, dass viele Menschen die Frage bewegt, wann welche Folgen des Klimawandels uns treffen, möchte ich mit dieser Facharbeit eine Antwort präsentieren. Das ist jedoch nicht so leicht, weil man dafür Vorhersagen treffen muss, deren Erfüllungen noch Jahrzehnte oder länger in der Zukunft liegen und das Klima sich nicht gleichmäßig entwickelt. Manchmal stimmen nicht einmal die Wettervorhersagen für den nächsten Tag, wie soll man da sicher sagen können, dass es in den nächsten 1000 Jahren keine neue Eiszeit gibt. Entsprechend uneins sind sich auch die Klimatologen untereinander. Es gibt viele verschiedene Szenarien wann oder wie sich das Klima verändern wird - und keiner kann garantieren, dass sie stimmen. Wie verhält es sich also mit dem Szenario, das der Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Roland Emmerich in seinem Kinofilm präsentiert? Man kann davon ausgehen, dass ein Katastrophenfilm vor allem eines bewirken soll: Das Publikum faszinieren. Schließlich sind Filmemacher daran interessiert, mit ihrer Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen. Doch hinter diesem materiellen Interesse steckt auch die Absicht, der Menschheit und - nach Emmerichs Aussage – vor allem der amerikanischen Regierung zu zeigen, dass der Klimawandel uns alle betrifft. Im Film wird beispielsweise der Vizepräsident der Vereinigten Staaten davon überzeugt, dass die Gewinne der Wirtschaft nicht so wichtig sind wie die Umwelt. Dies sieht er aber erst ein, nachdem die Eiszeit schon begonnen hat. Wenn der Film eine solche Wirkung auf das Publikum und die Regierungen haben kann, ist das gut. Doch trotzdem möchte ich Fakten darlegen, um zu sehen was übermorgen wirklich geschehen kann und was nicht. 2 Ausgelöst wird die Eiszeit im Film durch das Versiegen des Golfstroms. Durch unsere Weltmeere ziehen sich bestimmte horizontale und vertikale Strömungen. Das Golfstromsystem, auch Nordatlantik-Strom genannt, ist eine davon. Es ist eine starke horizontale Meeresströmung an der Oberfläche, die nahe der US-amerikanischen Ostküste von Florida bis North Carolina verläuft und dann 5 km/h schnell und 50 km breit in den Atlantik dringt und von da aus mit vielen Verzweigungen bis nach Norwegen reicht. Der größte Antriebsfaktor des Stroms liegt im Nordmeer bei Grönland und Island. Das warme Wasser des Golfstroms verdunstet hier stärker und kühlt sich ab, da die Umgebungstemperatur niedriger ist. Dadurch erhöht sich der Salzgehalt im Wasser. Je kälter und salziger Wasser ist, desto höher ist die Dichte und so sinkt das Golfstromwasser nun ab in die Tiefsee. Dadurch entsteht ein Sog, der das warme Wasser aus den Tropen anzieht, was wiederum das Zurückströmen des kalten Wassers nach Süden begünstigt. Dieses Wärme-Förderband beeinflusst das Klima vor Gebieten, die vom allem in den nördlichen Breiten. In den Golfstromsystem beeinflusst werden, ist die Jahresdurchschnittstemperatur etwa 15°C höher als in einem anderen Gebiet, das auf etwa dem gleichen Breitenkreis liegt. Zum Beispiel Inuvik in Kanada, wo die Durchschnittstemperatur -9,35 °C beträgt und Bodö in Norwegen, welches vom Golfstrom beeinflusst wird mit einer Durchschnittstemperatur von 4,49 °C. Beide liegen etwa auf 67°N.1 Würde dieses Wärme-Förderband also zerstört, hätte das einen großen Effekt auf das Klima. Doch auch groß genug um eine Eiszeit auszulösen? 2. Klimaphänomene im Film und in der Wissenschaft Im Folgenden werde ich die Darstellung und Beschreibung der Klimaphänomene im Film mit der wissenschaftlichen Sicht vergleichen um festzustellen, wie realistisch der Film ist. 2.1 Das Schmelzen der Polkappen (Film) Ein Forscherteam befindet sich in der Antarktis auf dem Larsen B Schelf und holt Bohrkerne2 aus dem Eis, als plötzlich eine riesige Eisscholle abbricht. Ursprünglich schätzten die Wissenschaftler die Situation nicht so kritisch ein und gingen davon aus, dass es noch lange dauern würde, bis sich solche Massen an Eis in Bewegung setzen. 2.1.1 Aktuelle Erkenntnisse zum Schmelzen der Polkappen 1 Vgl. http://www.agenda21-treffpunkt.de/lexikon/Golfstrom.htm Durch das Entnehmen von Bohrkernen aus dem Eis kann man zum Beispiel feststellen, wie hoch die Kohlenstoffdioxidkonzentration in vergangenen Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden war. 2 3 Tatsächlich ist die Antarktis sehr gefährdet. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass die Antarktis der Raum der Erde ist, der am stärksten von der globalen Erwärmung betroffen ist. Meteorologische Aufzeichnungen belegen einen kontinuierlichen Anstieg der Temperaturen um 2,5 °C auf der Antarktischen Halbinsel. (Rau) 3 Dies verursacht natürlich Schneeschmelzen. Ein berühmtes Indiz für das rasche Abschmelzen der Polkappen ist das Larsen-Eisschelf, von dem auch im Film eine Eisscholle von der Größe Rhode Islands abbricht. „Schelfeise sind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die vom Inland gespeist werden. Sie sind zwischen 200 und 1000 Meter dick und fest mit dem Inlandeis verbunden.“ (Weyrich, 2002)4 Seit 1995 wird eine fortschreitende Auflösung des Schelfs beobachtet. Es ist das erste Mal, dass das Abschmelzen eines Eisschelfs beobachtet werden kann. Man hat herausgefunden, dass, wenn das Schelfeis abschmilzt, auch die Gletschermassen auf dem Festland leichter schmelzen und schließlich Teile des Gletschers abkalben. Es wird also eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die das Abschmelzen der Polkappen beschleunigt und den Meeresspiegel steigen lässt. Das Abschmelzen des Schelfeises selbst trägt nicht zu einem Anstieg des Meeresspiegels bei, da es sich schon vorher im Wasser befindet, doch das dem Schelfeis nachgelagerte Gletschereis befindet sich vorher auf dem Land. Nun fließt das Schmelzwasser jedoch ins Meer und bewirkt eine leichte Aussüßung, die zurzeit jedoch noch recht gering ist. (Zu Folgen der Aussüßung später mehr.5) Das Beispiel des Larsen-Schelfeises verdeutlicht die Gesamtsituation. Auch in der restlichen Antarktis schmelzen die Gletscher in Rekordtempo. Forscher der US-Raumfahrtbehörde NASA und einige Universitäten haben erstmals versucht die Gesamtmasse der Antarktis zu benennen. Dazu nutzten sie Radardaten von Erdbeobachtungssatelliten um den Gletscherfluss der Drainagebecken zu messen. Diese Daten verglichen sie mit den geschätzten Schneefällen und kamen zu dem Ergebnis, dass die Antarktis durch Gletscherschmelzen mehr Eis verlor als durch Niederschlag wieder hinzukommt. Dieser Verlust wird immer größer. 1996 verlor die Antarktis 112 Milliarden Tonnen Eis und 10 Jahre später (2006) betrug der Verlust 196 Milliarden Tonnen.6 Soviel zur Antarktis, doch wie sieht es beim Nordpol aus? 3 Vgl. http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/84311/ Vgl. http://horstweyrich.de/golfstrom2.html 5 Vgl. 2.2.1. Stand der Forschung zum Versiegen des Golfstroms 6 Vgl. ttp://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/antarktis_aid_235177.html 4 4 „Eine Untersuchung des Gletscherüberwachungszentrums der Universität Zürich habe ergeben, dass die Gletscher [des Nordpols] zwischen den Jahren 2004/2005 und 2005/2006 doppelt so schnell wie bisher geschmolzen seien, teilte ein UNEP7-Sprecher in Nairobi mit.“8 Ein Team von Wissenschaftlern des Nationalen Zentrums für atmosphärische Forschung (NCAR) der Universität Washington und der kanadischen McGill-Universität prognostiziert, dass das Eis des Nordpols 2040 vollkommen geschmolzen sein wird, während ein deutsches Forschungsteam vom Alfred-Wegner-Institut für Polar- und Meeresforschung voraussagt, dass es erst im Jahr 2080 soweit ist.9 Wann es kein Eis mehr an den Polkappen geben wird, werden wir sehen. Doch festzuhalten ist, dass die Polkappen abschmelzen und das in einer alarmierenden Geschwindigkeit. 2.2 Das Versiegen des Golfstroms (Film) Im Film kommt es durch Aussüßung zu einem Abreißen des Golfstroms. Das heißt, dass das salzhaltige Meerwasser immer süßer wird. Das Schmelzwasser der Gletscher, welches in die Meere strömt, ist dafür verantwortlich. Das Meerwasser enthält also prozentual weniger Salz und hat somit eine geringere Dichte. Das Wasser wird leichter. Damit kann das Prinzip des Golfstroms nicht mehr funktionieren, denn das Wasser ist nicht mehr schwer genug um abzusinken. Der Golfstrom erlahmt und die Temperaturen der warmen Wassermassen, die vorher nach Norden transportiert wurden, fallen extrem ab. Die Entdeckung wird im „Hedland Climate Research Center“ gemacht, als mehrere Wassertemperaturmessbojen einen Abfall der Wassertemperatur im Golfstrom um 13°C verzeichnen. In Wirklichkeit gibt es dieses Center nicht, aber vergleichbare Forschungszentren bestehen. 2.2.1 Stand der Forschung zum Versiegen des Golfstroms „Die Zirkulation [des Golfstroms] habe "sich zwischen 1957 und 2004 um etwa 30 Prozent verlangsamt", berichten Harry Bryden vom National Oceanography Centre in Southampton und zwei seiner Kollegen in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature.“10 Zwar sei das nur ein Mittelwert und ganz genau könne man das nicht feststellen, aber trotzdem ist dieses Phänomen vorhanden. Detlef Quadfasel von der Universität Hamburg geht davon aus, dass die Aussüßung durch das Schmelzwasser der Gletscher zunächst nicht ausreichen wird um den Golfstrom lahmzulegen und langsam verläuft. Wenn jedoch ein Schwellenwert erreicht ist, reißt der 7 United Nations Environment Programme Vgl. http://www.klima-wandel.com/2008/03/19/gletscher-und-das-eis-am-nordpol-schmelzen-im-rekordtempo/ 9 Vgl. http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/nordpol_aid_120908.html 10 Vgl. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,387715,00.html 8 5 Strom abrupt ab. Dies bedeutet dann einen Abfall der Temperaturen, vor allem in Nordeuropa und Grönland. Dem entgegen wirkt jedoch die globale Erwärmung. Durch den hohen Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre, steigt die Temperatur nämlich. Und diese Erwärmung ist wesentlich stärker, als die Abkühlung durch das Abklingen des Golfstroms.11 2.3 Überschwemmungen, Tornados und Hurrikans als Folgen der der globalen Erwärmung (Film) Im Film folgen verschiedene Wetteranomalien aufeinander, die mit dem Versiegen des Nordatlantischen Stroms begründet werden. In Nordeuropa und über den britischen Inseln schneit es ununterbrochen. Über Schottland stürzen sogar drei Helikopter ab, weil der Kraftstoff in den Leitungen gefriert. Es sind also unter -101°C dort. Verantwortlich dafür ist ein Gebilde, das aussieht wie ein Hurrikan. Im Auge dieses Gebildes ist es am kältesten und im Gegensatz zu der Umgebung weht nur schwacher Wind. Normalerweise entwickeln sich Hurrikans jedoch nicht über Land. Es handelt sich also um ein unbekanntes Wetterphänomen. In Australien wütet der stärkste Taifun seit Beginn der Aufzeichnungen. Amerika wird von vielen starken Hurrikans heimgesucht. In Indien ist es so kalt wie noch nie. In Tokio hagelt es faustgroße Eisklumpen. Unwetter verursachen eine Überflutung New Yorks. Hurrikans, die im westlichen Pazifik auch Taifune genannt werden, entstehen über dem Wasser. Wenn die Oberflächentemperatur des Wassers 26,5°C übersteigt, verdunstet das Wasser und zieht in einer Säule nach oben, wo es kondensiert: Es bilden sich Wolken. Aufgrund der Erdrotation bildet sich ein spiralförmiger Sog, der immer mehr Wasserdampf in höhere Luftschichten transportiert. Dadurch entstehen Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert km/h. In der Mitte der Spirale befindet sich das Auge des Sturms. Dort ist es windstill. Während der Nordatlantikstrom versiegt und die Temperatur des Wassers im Nordatlantik um 13°C fällt, muss es im Pazifik also sehr warm sein, da sonst keine Taifune oder Hurrikans entstehen könnten die Los Angeles und Australien zerstören. 11 Vgl. http://www.rp-online.de/public/article/wissen/umwelt/398735/UN-fuerchten-Versiegen-desGolfstroms.html 6 2.3.1 Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Überschwemmungen, Tornados und Hurrikans als Folgen der globalen Erwärmung Der Meeresspiegel steigt stetig. Dies liegt an dem Schmelzwasser der Gletscher, welches ins Meer fließt und der thermischen Ausdehnung des Wassers. Je höher der Meeresspiegel, desto häufiger kommt es zu Überschwemmungen in Küstenregionen. Zudem verändert sich auch die Intensität der Niederschläge. Je wärmer es ist, desto mehr Wasser verdunstet. Das führt zu vermehrter Wolkenbildung und dementsprechend zu konzentrierten stärkeren Niederschlägen. Es ist also wahrscheinlich, dass Überschwemmungen in Zukunft zunehmen werden.12 In bestimmten Regionen der Welt ist dies auch schon der Fall, wie zum Beispiel in Pakistan. 13 Der Schaden den Hurrikans potenziell anrichten können, wird größer, da vor allem die Küstenregionen immer stärker besiedelt werden. Jedoch lässt sich noch keine Intensitätssteigerung oder Häufung von Hurrikans und ähnlichen Phänomenen feststellen. Die Variabilität solcher Wetterphänomene ist sehr groß und so auch die Schwankungen im Vorkommen. Prognosen gehen jedoch davon aus, dass je wärmer der Ozean wird, es umso wahrscheinlicher ist, dass Hurrikans stärker und häufiger auftreten.14 Es ist aber sehr schwer, Voraussagen zu treffen, da die Messung von Hurrikans in der Vergangenheit und auch heute noch schwierig ist, man also keine Vergleichsdaten hat. 2.4 Eiszeit auf der Nordhalbkugel (Film) Es entstehen drei so genannte „Super-Stürme“ auf der Nordhalbkugel. Einer über Asien, einer über Europa und der Dritte über Amerika. Diese wüten 7-10 Tage lang. Das bedeutet: Hurrikans, Überschwemmungen und schließlich einen Abfall der Temperaturen. Der Niederschlag wird zu Schnee und bedeckt, wenn die Unwetter vorüber sind, die gesamte Nordhalbkugel. Es herrscht eine Durchschnittstemperatur wie die in der letzten Eiszeit, also um den Gefrierpunkt, wobei die Temperatur während den Unwettern sehr viel tiefer liegt. Der Klimatologe Jack Hall erklärt im Film: „Ein Unwetter dauert immer so lange bis das Ungleichgewicht, durch das es entstanden ist, wieder im Lot ist. In diesem Fall jedoch handelt es sich um ein globales Ungleichgewicht.“ Wenn die ganze Nordhalbkugel unter Eis liegt, reflektiert sie die Sonnenstrahlen und Jack Hall prophezeit, dass die Atmosphäre sich dann wieder stabilisieren wird. Er sagt jedoch nicht genau inwiefern sie sich „stabilisiert“. 12 Vgl. http://www.nature.com/nature/journal/v415/n6871/full/415514a.html Vgl. http://www.nature.com/nature/journal/v440/n7088/full/nature04743.html 14 Vgl. http://www.wmo.int/pages/prog/arep/press_releases/2006/pdf/iwtc_summary.pdf 13 7 2.4.1 Wissenschaftliche Erkenntnisse zu der Wahrscheinlichkeit einer nahenden Eiszeit Um die Entstehung von Eiszeiten zu verstehen, analysierte ein Forscherteam der Deklim15 die Eiszeiten der vergangenen 500.000 Jahre. Es wurde festgestellt, dass die letzte Eiszeit dadurch entstand, dass die Sonneneinstrahlung (und damit verbundene Energie und Wärme) zu gering wurde und ein Schwellenwert von 420 Watt pro Quadratmeter unterschritten wurde. Dadurch konnten sich auf dem Land große Eisschilde bilden.16 „Die Strahlungsenergie, die auf der Erde ankommt, schwankt in Abhängigkeit von der Umlaufbahn unseres Planeten um die Sonne, wodurch es zu rhythmischen Veränderungen der Einstrahlungsintensität auf der Nordhemisphäre kommt.“17 Ob es noch andere Ursachen gibt, weiß man nicht genau und wenn man die Ursachen für ein Phänomen nicht kennt, ist es auch schwer zu kalkulieren, wann es wieder stattfinden wird. Dementsprechend gibt es nur Spekulationen, wann die nächste Eiszeit stattfinden wird und ob die globale Erwärmung sie hinauszögert. Fest steht nur, dass sie kommt. 3. Fazit Ich wollte eine Antwort auf die Frage „Ist The day after tomorrow Realität oder Fiktion?“ finden. Nachdem ich verschiedene im Film dargestellte Phänomene mit dem heutigen Stand der Forschung verglichen habe, bin ich der Meinung, dass der Film sowohl Realität als auch Fiktion ist. Das fiktive an den Ereignissen im Film ist die Schnelligkeit mit der sie aufeinander folgen. Vom Jetzt-Zustand zur Eiszeit sind es wenige Wochen - das ist einfach unmöglich. Roland Emmerich gibt offen zu, dass manche Fakten verfälscht wurden um den Stoff überhaupt in einem Film unterbringen zu können. Wie zum Beispiel soll man eine Entwicklung, die über hunderte von Jahren verläuft spannend in zwei Stunden Film verpacken? Das ist schwer und zudem kann man keine zwischenmenschliche Nebenhandlung ablaufen lassen. Also wurden aus Jahrhunderten kurzerhand Tage. Die mysteriösen „Super-Stürme“, die auf einmal da sind, sind nicht wissenschaftlich fundiert erklärt, und die Augen dieser Stürme in denen es mindestens – 100°C sind, ebenfalls nicht. Der Zuschauer sieht die faszinierenden Bilder, bekommt jedoch nur sehr spärliche Erklärungen und wenn, nur die wirklich grundlegenden Dinge. Das finde ich schade, denn 15 Informationen siehe http://www.deklim.de Vgl. http://www.deklim.de/seiten/dek-frame.asp?content=/seiten/dek-pr-mitteilungen-050429-naechsteeiszeitde.asp 17 http://www.g-o.de/wissen-aktuell-3328-2005-08-15.html 16 8 wenn mehr Wissen über die dargestellten Ereignisse geliefert werden würde, wäre der Film viel glaubwürdiger. Denn The day after tomorrow hat eine wissenschaftliche Basis: Die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung als Ursache für Klimaphänomene mit denen die Menschheit noch nicht konfrontiert wurde. Die Antarktis hat bereits 196 Milliarden Tonnen Eis verloren, der Meeresspiegel hat sich um etwa 20 cm erhöht, der Golfstrom hat sich in 50 Jahren um 30% verlangsamt. Die Folgen dieser Prozesse sind noch nicht komplett abzusehen. Fest steht jedoch, dass der Lebensraum Antarktis in dieser Form nicht weiter bestehen wird, dass in den Küstenregionen sowohl Mensch als auch Tiere Überflutungen ausgesetzt sein werden und das Wärmeförderband Golfstrom gefährdet ist. Diese Tendenzen sind richtig erkannt und ich finde es gut, dass Roland Emmerich keinen reinen Dokumentarfilm gemacht hat, sondern auch eine politische Botschaft untergebracht hat. Die Regierung der USA gibt am Ende zu, dass sie falsch damit lag, das Kyoto-Protokoll nicht zu unterschreiben und wirtschaftlichen Profit vor den Umweltschutz zu stellen.# Diese Einsicht will Emmerich auch bei der echten Regierung und dem Rest der Menschheit sehen und mit seinem Film schocken. Es ist fraglich, inwiefern so ein Film die Menschen zum Umdenken bewegen kann, aber wenn zumindest eine politische Diskussion entfacht werden kann (so wie es in den USA der Fall war, als der Film erschien), ist das schon etwas wert. 9 4. Quellen • http://www.pik-potsdam.de/~stefan/tdat_review.html • http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Emmerich • http://idw-online.de/pages/de/news16182 • http://www.rp-online.de/public/article/wissen/umwelt/398735/UN-fuerchten-Versiegendes-Golfstroms.html • http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.innovationsreport.de/bilder_neu/8725_Schelfeis002.jpg&imgrefurl=http://www.innovationsreport.de/html/berichte/geowissenschaften/bericht-8725.html&usg=__lOfE6F8s7MQyVaZ89pNFgdU3E=&h=350&w=250&sz=15&hl=de&start=1&um=1&tbnid=BoESuxC0oEylwM:&t bnh=120&tbnw=86&prev=/images%3Fq%3Dlarsen%2Bschelfeis%26hl%3Dde%26sa %3DN%26um%3D1 • http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/84311/ • http://www.horstweyrich.de/golfstrom2.html • http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/antarktis_aid_235177.html • http://www.klima-wandel.com/2008/03/19/gletscher-und-das-eis-am-nordpolschmelzen-im-rekordtempo/ • http://www.tve.org/earthreport/archive/doc.cfm?aid=1850 • http://www.mpimet.mpg.de/presse/faqs/was-ist-der-golfstrom.html • http://www.agenda21-treffpunkt.de/lexikon/Golfstrom.htm • http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,387715,00.html • http://www.wmo.int/pages/prog/arep/press_releases/2006/pdf/iwtc_summary.pdf 10 • http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,E6B8CB9B4BC73925E0340003BA5E0905,,,,,,,,,,,,,,,.html • http://www.deklim.de/seiten/dek-frame.asp?content=/seiten/dek-pr-mitteilungen050429-naechsteeiszeit-de.asp • http://www.g-o.de/wissen-aktuell-3328-2005-08-15.html 11 5. Materialien/Anhang Handlung des Films „Der Klimaforscher Jack Hall warnt seit Jahren vergeblich vor einer dramatischen Veränderung des Weltklimas. Als die Erde plötzlich von einer sich immer mehr dramatisierenden Serie von Tornados, Flutwellen, Hagel und schließlich arktischer Kälte mit lebensfeindlichen Temperaturmomenten unter –100 °C heimgesucht wird, macht sich Jack von Washington aus auf den Weg nach New York, wo sein Sohn Sam und seine Freunde eingeschneit sind und gegen die Kälte, Krankheiten, Wölfe und Hunger kämpfen. Am Schluss werden Sam und seine Gefährten von Jack gerettet, der einen Weg in das unterm Schnee begrabene New York gefunden hat.“ Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie (http://de.wikipedia.org/wiki/The_Day_after_Tommorrow) 12