Neues und N dB Bekanntes k t zur M Meldepflicht ld fli ht nach Infektionsschutzgesetz (2000) Dr. Anke Bühling Dr Cottbus, 4.5.2011 Abschnitt Meldewesen • meldepflichtige Krankheiten (§ 6) = Arztmeldepflicht • meldepflichtiger Krankheitserreger (§ 7) = p Labormeldepflicht • namentliche und nichtnamentliche Meldung • Einzelfallerfassung – Standardisierte Ermittlung epidemiologisch bedeutsamer Variablen (minimaler Datensatz) • Erfassung von Ausbrüchen Meldepflichtige Krankheiten (§ 6 Abs. 1 Nr. 1) Krankheitsverdacht, Erkrankung, Tod a) Botulismus b) Cholera c) Diphtherie d) humane h spongiforme if Enzephalopathie, außer familiär-hereditäre Formen e) akute Virushepatitis f) enteropathisches hämolytischurämisches Syndrom (HUS) g) virusbedingtes hämorrhagisches Fieber h) Masern i) MeningokokkenMeningitis oder -Sepsis j) Milzbrand k) Poliomyelitis l)) Pest m) Tollwut n) Typhus abdominalis/ P Paratyphus t h o) Erkrankung und Tod an einer behandlungsg bedürftigen Tuberkulose Ärztliche Meldepflicht übertragbarer Krankheiten nach § 6 Abs. 1 Nr. 2 • Akute infektiöse Gastroenteritis oder mikrobiell bedingte Lebensmittelvergiftung bei – im i Lebensmittelbereich L b itt lb i h Beschäftigten B häfti t – bei Häufungen (2 oder mehr Fälle) nach § 6 Abs. 1 Nr. 3 • Verdacht einer gesundheitlichen Schädigung durch Impfen Ärztliche Meldepflicht übertragbarer Krankheiten nach § 6 Abs Abs. 1 Nr Nr. 4 • Verletzung eines Menschen durch ein tollwutkrankes oder -verdächtiges oder ansteckungsverdächtiges Tier oder die Berührung g eines solchen Tieres oder Tierkörpers nach § 6 Abs. 1. Nr. 5 Satz 1 • in § 6 Abs. 1 nicht genannte bedrohliche Krankheiten oder Häufungen (ab 2 Fälle) bei Hinweis auf schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit Ärztliche Meldepflicht übertragbarer Krankheiten nach § 6 Abs. 2 • namentliche Meldung einer Person, die eine Behandlung ihrer behandlungsbedürftigen Lungentuberkulose verweigert oder abbricht nach § 6 Abs. 3 • gehäuftes Auftreten nosokomialer Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird,, nichtnamentlich als Ausbruch melden Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern g (§ 7 Abs. 1 IfSG)) ─ Namentliche Meldung, direkter oder indirekter Nachweis,, Hinweis auf akute Infektion ─ 48 Einzelerreger g oder Erregergruppen g g pp ¾ Bestätigung bzw. Präzisierung der Meldung nach § 6 ¾ Wenn Krankheit/Krankheitsverdacht nach § 6 nicht meldepflichtig p g ist 48. MRSA aus Blut und Liquor Meldepflicht nach §§ 6 und 7 IfSG Beispiele Meldepflichtige Krankheiten § 6 • Akute Ak t Virushepatitis Vi h titi • Meningokokkenmeningitis oder –sepsis sepsis • Akute infektiöse Gastroenteritis bei Beschäftigten im LM-Bereich oder bei Häufung Meldepflichtige Erreger § 7 • Hepatitis-A-Virus H titi A Vi • Hepatitis-B-Virus • Hepatitis-C-Virus p • Hepatitis-D- und E-Virus • Neisseria meningitidisNachweis in Liquor Liquor, Blut Blut, Hautinfiltraten oder anderen normalerweise sterilen Materialien ate a e • Campylobacter, Cryptosporidien, EHEC, EPEC, Giardia lamblia, Noroviren, Rotaviren, Salmonellen, Shigellen, Yersinia enterocolitica Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern g (§7 (§ Abs. 3)) Nichtnamentlich ist bei folgenden Krankheitserregern der direkte oder indirekte Nachweis zu melden: 1. Treponema pallidum 2. HIV 3. Echinococcus sp. 4. Plasmodium sp. p 5. Rubellavirus (konnatale Infektion) 6. Toxoplasma gondii (konnatale Infektion) Verordnung über die erweiterte Meldepflicht bei übertragbaren Krankheiten • Unterschiede in den Bundesländern • Brandenburg B d b (2009) (2009): § 6 Erkrankung und Tod an: – B Borreliose, li M Mumps, P Pertussis, i Rö Röteln, l V Varizellen, i ll H Herpes Zoster § 7 direkter oder indirekter Labornachweis, wenn Hinweis auf akute Infektion: – Borrelia burgdorferi, Mumpsvirus, Bordetella pertussis, Streptococcus pneumoniae für den direkten Nachweis aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Materialien, Rötelnvirus, Varicella-Zoster-Virus Meldepflichtige Krankheiten (§ 6 Abs. 1 Nr. 1) Krankheitsverdacht, Erkrankung, Tod a) Botulismus h) Masern p) Borreliose, b) Cholera i) Meningokokken- q) Mumps, Meningitis oder - r) Pertussis, s)) Röt l Röteln, t) Varizellen, u)) Herpes p Zoster c) Diphtherie d) humane h spongiforme if Sepsis Enzephalopathie, j) Milzbrand außer familiär- k) Poliomyelitis hereditäre Formen l) Pest e) akute Virushepatitis m) Tollwut f) enteropathisches t thi h n) Typhus abdominalis/ hämolytischurämisches Syndrom (HUS) g) virusbedingtes hämorrhagisches Fieber Paratyphus o) Erkrankung und Tod an einer behandlungsbedürftigen üf Tuberkulose Erkrankung und Tod 48. MRSA aus Blut und Liquor 49. Borrelia burgdorferi, 50. Mumpsvirus, 51. Bordetella pertussis, Streptococcus pneumoniae für den direkten Nachweis aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Materialien, 52. Rötelnvirus, 53. Varicella-Zoster-Virus Meldewege Behandelnder Arzt/ meldepflichtige Person (§ 8) Spätestens innerhalb von 24 Stunden (unverzüglich) Zuständiges Gesundheitsamt Anonymisiert bis 3. Arbeitstag der folgenden Woche Zuständige Landesbehörde Innerhalb einer Woche RKI Zur Meldung verpflichtete Personen nach § 8 IfSG • feststellender bzw. bzw leitender Arzt • Leiter von privaten und öffentlichen Laboratorien (Untersuchungsstellen) • Ärzte, die Krankheitserreger in ihrer eigenen Praxis nachweisen • Leiter von Einrichtungen der pathologisch-anatomischen Diagnostik • Tierärzte beim Nachweis des Rabiesvirus • bei Laboruntersuchungen im Ausland derjenige, der die Untersuchungen im Inland veranlasst hat • Angehörige von Heil Heil- und Pflegeberufen, Leiter von Pflegeeinrichtungen, Heimen u.a. • Heilpraktiker Was passiert mit den eingegangenen Meldungen g im Gesundheitsamt? • Sofort Prüfung des Handlungsbedarfs und ggf. Einleitung von Maßnahmen zur Verhütung, Bekämpfung und Verhinderung einer Weiterverbreitung (Infektionsquelle, Kontaktpersonen) • Ermittlungstätigkeit, Ergänzung notwendiger Angaben • Zusammenführung der Meldungen nach §§ 6 und 7 • Abgleich der Melde- und Ermittlungsdaten mit den Falldefinitionen • Übermittlung des gesetzlich vorgeschriebenen minimalen Datensatzes an die Landesbehörde • Auswertung A t und d Einschätzung Ei hät der d Situation Sit ti übertragbarer üb t b Krankheiten auf regionaler Ebene Wem nützt das alles?? • Sofortiges Eingreifen bei Ausbruchsgeschehen • Erfassung der Krankheitslast in der Bevölkerung • Erforschung Ef h von Ätiologie Äti l i und dU Ursachen h einer i Infektion sowie möglicher Risikofaktoren • Untersuchung des natürlichen Verlaufes und der Prognose von Infektionen • Grundlage neuer präventiver und therapeutischer Maßnahmen und gg ggf. Änderungen g in der medizinischen Versorgung „... Es gab jedoch deutliche Anzeichen und Hinweise des OP-Personals, dass die streng personenbezogene Einmalverwendung von Spritzen und Infusionsschläuchen im Bereich der Anästhesie nicht befolgt wurde und Ursache der HBV HBV-Kettenreaktion Kettenreaktion war war...“ „ „Die Gesamtzahl der Infusionsflaschen ab 50 ml betrug 98%, der Infusionsflaschen ab 250 ml 69% und die Zahl der Infusionsschläuche nur 62%.“ „Die Summe der eingekauften 10-ml10 ml und 20-ml-Spritzen betrug nur 69%.“ Novellierung des Infektionsschutzgesetzes g 2011 • Mittelpunkt: Hygiene, Hygiene multiresistente Erreger Erreger, Antibiotika-Therapie • Steigende Bedeutung des ambulanten Sektors Novellierung des Infektionsschutzgesetzes g 2011 Teilnehmer bisher: 9 Krankenhäuser, alle Labore, die diese Krankenhäuser betreuen, Landesärztekammer Brandenburg, einige Pflegeheime Pflegeheime, die Gesundheitsämter der Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Stadt Cottbus