Gutachten Goffin, Andreas: The Europeanization of Party Programs in New Member States, Praha 2014, 66 S. Die vorgelegte Masterarbeit beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Thema – mit der Europäisierung der ostmitteleuropäischen Länder und mit der Wahrnemung der politischen Parteien die europäischen Themen und die europäische Union. Die Arbeit konzentriert sich auf zwei Fälle – auf die Platforma Obywatelska (PO) in Polen und auf die Křesťanskodemokratická unie – Československá strana lidová (KDU-ČSL). A. Goffin schrieb seine Arbeit 10 Jahre nach dem EU-Beitritt und es handlet sich um eine der ersten Studien, die die „wirkliche“ Auswirkung und Veränderungen bei der Parteien in den ersten 10 Jahre nach dem EU-Beitritt zeigen kann. Die Struktur der Arbeit ist plausible aufgebaut – besteht aus einem robusten einführenden theoretischem Teil und mit zwei folgenden und aus der Theorie herausgehenden zwei Fallstudien. A. Goffin formuliert auch eine Hypothese – und zwar eine Vorraussetzung, dass die europäischen Themen werden über die Jahren eine Dominanz bekommen. Zweite Hypothese arbeitet mit der Vorraussetzung, dass verschiedene „policy areas“ auf unterschidliche Weise und unterschiedlich Intensiv europäisiert werden. Die beiden Fallstudien fokkusieren auf die Parteien, die sich sehr Nahe an der politischen Scala befinden. Die Fallstudien bestehen aus einer kvalitativen und kvantitativen vergleichenden Fallstudie der Parteiprogramme – für PO im Jahre 2001, 2005, 2007 und 2011. Bei der KDUČSL in Jahren 2002, 2006, 2010 und 2013. Die Wahlerfolge der Parteien entwickelten sich aber unterschiedlich – in der Anfangsphase waren noch vergleichbar, danach stieg aber die PO bis auf ca 10 Prozent in Jahren 2007 und 2011. Die KDU-ČSL ist im Gegenteil sehr viel verloren und erlebte im Jahre 2009 noch eine Spaltungskrise, nach dem sich ein Teil Partei als TOP 09 selbständig machte – siehe S. 25. Trotzdem zeigen die Fallstudie sehr interessante Ergebnisse – die Europäisierung und die Wahrnehmung von der EU verläuft wesentlich intensiver in Polen. Dagegen in Tschechien ist es vergleichweiser wenig diskutiert. Es zeigt sich auch bei der Selbstwahrnehmung der Rolle der beiden Länder in der EU. Polen möchte in den letzten Jahren zu einem regionalem Zentrum werden, Tschechien dagegen unter Einfluß vom Ex-Präsidenten Klaus möchte fast aus der EU austreten. Als Zusammenfassung meines Gutachtens muss ich sagen, dass das Thema für Herrn Goffin eine sehr hohe Herausforderung war, weil er seine beiden Fallstudien aus Materialien erforscht hatte, die nicht in seiner Muttersprache geschrieben waren. Diese arbeit war letztendlich auch in Englischer Sprache vorgelegt. Im Endeffekt musste Herr Goffin mit drei Fremdsprachen bei Forschung und Ausarbeitung dieser Arbeit in einen intensiven Kontakt kommen. Die Arbeit ist gut aufgebaut, verfügt über gute theoretische Basis und wurde aufgrund von ausreichender Menge von Literatur, bzw. Quellen geschrieben. Es fehlt mit leider bei der Zusammenfassung der Ergebnisse eine Verbindung zu den obengenannten Selbstwahrnehmung oder Selbstschätzung der beiden Länder – das wäre auch meine Frage für die Verteidigung. Mit Hinsicht zu oben genannten Punkten möchte ich die vorgelegte Diplomarbeit von Herrn Goffin zur Verteidigung empfehlen und ich schlage die Note „ausgezeichnet“ (výborně) vor. Prag, den 4.6.2014 PhDr. Tomáš Nigrin, Ph.D.