Mohrrübe Daucus carota ssp. sativus Familie: Doldengewächse (Apiaceae) Herkunft Über den Ursprung der heutigen Möhren liegen verschiedene Meinungen vor, so dass die eindeutige Herkunft nicht restlos geklärt werden kann. Nach Thellung (1926/27) entstand unsere heutige Möhre aus einer Kreuzung der Wildmöhre ssp. Carota, welche im Mittelmeerraum vorkommt und eine dünne weiße Pfahlwurzel besitzt und der östlich des Mittelmeers beheimateten ssp. Maxima. Nach Banga (1962) erreichte die Möhre durch verschiedene Mutationsschritte ihre heutige Form. Anthozyanmöhren, aus denen sich dann die gelben Formen entwickelt haben sollen, sind ca. im 10. bis 12. Jahrhundert aus Asien in den Mittelmeerraum gekommen. Von dort aus startete dann die Verbreitung in ganz Mitteleuropa. Aus dieser gelben Form soll durch Mutation die weiße Möhre entstanden sein. Die orangefarbene Möhre soll im 17.Jahrhundert, vermutlich in den Niederlanden, aus dieser weißen Möhre hervorgegangen sein. Mohrrübe Daucus carota ssp. sativus Familie: Doldengewächse (Apiaceae) Wuchsform zweijährige Pflanze mit Rhizomen oder rübenartiger Wurzel Pflanzzeit/Erntezeit Die Ernte erfolgt bei Bundmöhren ab Ende Mai / Anfang Juni. Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert; die Blattstiele sind scheidenförmig verbreitert und bilden eine Rosette Platzbedarf Beim Beetanbau wird je nach Spurbreite im Abstand von 25 bis 40 cm eine Reihe gesät. Der Abstand in der Reihe beträgt 1,5-4 cm. Blüten an den Enden bilden sich Doppeldolden, auf denen sich die meist zwittrigen, vormännlichen (prodtandrische), aber auch teilweise teil- oder ganz sterile cremeweiße Blüten befinden Blütenstand/Blütenzeit Blütenstand bis 1,00 m hoch und stark verzweigt. Blüht von Juli bis September Früchte verdickte Hauptwurzel ("Rübe"). Die Rübenbildung beruht bei der Karotte auf einem früh einsetzenden sekundären Dickenwachstum. Die Rübe ist bis zu 20 cm lang, umgekehrt kegelförmig oder kürzer walzlich bis fast rund geformt und weist meist eine intensiv orangerote, seltener eine weißliche bis gelbliche Färbung auf Aussaat Für die Ausbildung der Blüte ist ein Kältereiz nach Ende der Jugendphase notwendig. Die Dauer dieser Jugendphase ist von der jeweiligen Gesamtentwicklungszeit der Sorte abhängig. Für den Kältereiz ("Vernalisation") sind Temperaturen von 1-10°C notwendig. Pflege Die wichtigste Kulturmaßnahme ist die Regulierung des Unkrauts in der Möhrenkultur. Düngung Bei Trockenheit und einer zu hohen Salzkonzentration reagiert sie mit Wachstumsstörungen und evtl. Auflaufproblemen. Es ist wichtig, das NAngebot des Bodens in 0-60 cm Tiefe zu messen, da die Möhre bereits kurze Zeit nach der Keimung mit der Pfahlwurzel in den Bereich zwischen 30 und 60 cm vordringt. Ein optimaler Wert wäre daher50 kg N pro Hektar. Schädlinge Möhrenfliege, Möhrenmotte Möhrenblattlaus, Wurzelgallenälchen, Möhrenzystenälchen, Möhrenminierfliege, weiße Fliege, Wurzelläuse. Ökologischer Lehrgarten PH-Karlsruhe Autorin: Sandra Küss