Können künstliche Organe die transplantierten

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Können künstliche Organe die
transplantierten Organe ersetzen ?
Mi., 5. März 2014
Horn Sabine
Heutige Inhalte
Lunge
 Funktionen der eigenen Lungen
 Wie häufig sind Transplantationen
 Alternativen
Herz
o Funktionen des eigenen Herzens
o Häufigkeit der Transplantationen
o „Alternativen“ – LVAD/BIVAD
Niere
• Funktionen der eigenen Nieren
• Überbrückung via Dialyse
• Nierentransplantation
Leber
 Funktionen der eigenen Leber
 Transplantation
Allgemeines
Generell ist zu sagen, dass menschliche Organe,
die zu einer Transplantation zur Verfügung
stehen – im europäischen Raum - seltener
werden;
Gerade im Nachbarstaat Deutschland besteht
ein deutlich höherer Bedarf, als das Angebot
diesen decken kann,
Daher war und ist es eine Notwendigkeit,
„künstliche Ersatzorgane “ zu entwickeln;
Lunge
Der menschliche Organismus hat 2 Lungenflügel,
deren Hauptfunktion der Gasaustausch
(Sauerstoff-Aufnahme, CO2 Abgabe) darstellt.
Ev. Überbrückung – künstliche Lunge
„ECMO“
ECMO…
Extracorporale Membranoxygenierung
In der Forschung seit den 70er Jahren
Weiterentwicklung in den Folgejahrzehnten
Mehrere Studien jedoch brachten eher nüchterne
Ergebnisse –
Die Anwendung kann (bei ARDS) von Nutzen sein,
bringt jedoch in der Summe keinen beträchtlichen
Vorteil gegenüber konventionell Beatmeten;
Beim Lungenversagen finden sich ein Vorteil in der
Anwendung.
ECMO - Arbeitsweise
Das Blut wird außerhalb des Körpers
mit Sauerstoff an einer Membran beladen;
Ist sozusagen eine „abgespeckte“ HerzLungenmaschine aus Pumpe und Oxygenator.
ECMO Indikationen beim
Erwachsenen
• ARDS (Polytrauma mit Lungenschädigung,
Verbrennung)
• Lungenentzündung
• Unterstützung nach einer Lungentransplantation
• Unterstützung nach einer Reanimation
• Unterstützung nach Herz-OP oder nach
kardiologischer Intervention
• Zur Rechtsherzunterstützung nach LVAD Anlage
• Als „bridge to transplant“ (Überbrückung bis zur
Transplantation)
ECMO Eckdaten
Vorteile:
=> Respiratorisch und
kreislauftechnisch
funktionierend
„schnelle“ Verfügbarkeit und
Installation
Nachteile
Zeitlich begrenzte
Verfügbarkeit (zT schon länger
als 4 Wochen mit mehreren
Wechseln der Systeme)
Mögliche Komplikationen
•
•
•
•
•
Infektionen
Blutungen
Thrombembolie
Hämolyse
Schäden an Niere und
neurologische
Komplikationen
• Luftembolien
Lungentransplantation - Daten
Im AKH Wien wurden 2011
110 Lungentransplantationen durchgeführt;
Im Schnitt ca. 100 Transplantationen/Jahr
Momentane Wartezeit auf ein Organ: Wochen bis 1 Jahr und länger
OP Zeit: mind. 6-8 h
Neuerer Vorteil: sog. „in vivo Perfusion“,
Dh. die Spenderlunge wird außerhalb des Körpers über eine eigene
Maschine mehrere Stunden beatmet und durchspült und dadurch
qualitativ deutlich verbessert;
Generell ist zu sagen, dass die Transplantation ein (single lung
transplantation) - oder beidseitig (bilateral lung transplantation)
erfolgen kann.
Ursachen für eine Lungentransplantation (am Beispiel der Uni Klinik München)
Herz
Das Herz ist der Motor des Lebens.
Ein Pumpwerk von unerreichter Ausdauer und
Präzision.
Unermüdlich schlägt es – von der Geburt bis zum
Tod.
Ca. 100 000 x/Tag,
mehr als zwei Milliarden Mal im Laufe eines
siebzigjährigen Lebens.
Das „rechte“ Herz pumpt sauerstoffarmes Blut
in den kleinen Kreislauf (= Lungenkreislauf),
um es mit Sauerstoff anzureichern;
Das „linke“ Herz pumpt sauerstoffreiches Blut in alle
Organe und Gewebe des Körpers zur Nährstoffversorgung.
Die häufigsten Ursachen
für eine Herztransplantation
Wartezeiten für ein Spenderorgan
im Vergleich – Österreich und Deutschland
Herztransplantation
Seit der ersten Herztransplantation durch
Barnard im Jahre 1967 stellt diese nach wie vor
die Therapie der Wahl bei refraktären
terminalen Herzerkrankungen dar.
Pro Jahr werden in Österreich zwischen 100 und
150 Patienten auf die Warteliste gesetzt.
Seit 1984, dem Jahr, in dem die
Herztransplantation in Österreich gestartet
wurde, sind über 1200 Herzen allein in Wien
transplantiert worden.
Herzunterstützungssysteme
ventricle assist devices (VAD)
Indikation…
Wenn das Herz nicht mehr genug Pumpleistung
bringt,
entweder als Überbrückung – dh. solange, bis sich
das Herz wieder erholt hat (Bridge to Recovery) oder
bis zur Transplantation (Bridge to Transplant).
Neuere Systeme sind auch für eine permanente
Unterstützung (Permanent Support, Destination
Therapy) gedacht.
VAD
INDIKATIONEN:
• Akutes Pumpversagen (zB post
Herz OP)
• Nach Herzmuskelentzündung
• Überbrückung bis zur
Transplantation
• Überbrückung bei akuter
Abstoßung nach
Transplantation
Möglichkeiten
Rotationspumpen
Verdrängerpumpen
Totales künstliches Herz
KOMPLIKATIONEN
• Blutungen
• Infektionen
• Embolien
• Hämolyse
1. Rotationspumpen
• Das Blut wird mit
Hilfe eines Rotors
beschleunigt und
durch die
Zentrifugalkraft aus
der Pumpe gedrückt;
• Fördern das Blut
meist nicht pulsatil
(einige können
jedoch auch pulsatil
betrieben werden)
Rotationspumpe
zB Heartmate II
Implantierbar
Ca. 400 g
= Axialpumpe
Auch für langfristige Verwendung
Fluss bis 10 l/min
Zur Unterstützung des linken Ventrikels
Indikationen: LVAD, BTT, permanent support
Volle Mobilität !
2. Verdrängerpumpen
• Das Blut wird durch
zyklisches Verkleinern
und Vergrößern des
Innenraumes aus der
Pumpe "verdrängt".
• In den meisten Pumpen
werden Klappen
benutzt, die den
Blutstrom richten.
• Die Verdrängerpumpen
arbeiten pulsatil.
Verdrängerpumpe
zB Thoratec
Unterstützung von rechten/linken Ventrikel
Liegt intrakorporal
Fluss bis 7l/min
Auch für langfristige Anwendung geeignet
Ca. 360 g
Aus Titan/ Aluminium
Anwendung: LVAD, RVAD, BVAD
Total künstliches Herz (TAH)
Die total künstlichen Herzen
(Total Artificial Heart, TAH)
werden eingesetzt,
wenn das eigene Herz
überhaupt nicht mehr
pumpt,
um die Zeit bis zur
Transplantation zu
überbrücken (Bridge to
Transplant).
Cardiowest C-70, TAH
Verdrängerpumpe
Mittel-langfristig
Indik: TAH, bridge to transplant
Im klinischen Einsatz
Fluß: 8-10 l /min
implantierbar
Probleme bei Kunstherzen…
 Patienten mit Pumpsystemen benötigen eine blutgerinnende
Medikation.
(Beim Kontakt mit künstlichen Oberflächen kommt es
natürlicherweise zur Blutgerinnung - diese gilt es zu vermeiden).
Durch eine Beschichtung der Pumpe mit Heparin kann die
Blutgerinnung auch vermieden werden.
 Verschleiß und die Wärmeentwicklung im Innern der Pumpen
durch die Reibung.
(Strömungspumpen, bei denen allein durch magnetische Kräfte der
Rotor in seiner Position gehalten wird, können dieses Problem
vermeiden)
….
Probleme bei Kunstherzen…
 Infektionsrisiken (das durch die Haut geleitete
Kabel wird zwar mit Velour beschichtet, das Risiko
bleibt aber. Velour ist ein Stoff, bei dem das Kabel
leichter mit der Haut verwächst. Günstiger wären
vollimplantierbare Pumpen bei denen auch die
Akkus implantiert sind).
 Die Turbulenzen des Blutes sind ein weiteres
Problem. (Wird das Blut durch die Pumpe
befördert, entstehen Turbulenzen, die zu
Blutschädigungen führen können).
Kunstherzen…
…sind optimal zur Überbrückung bis zur
Transplantation
… sind jedoch auch sehr sinnvoll bei Patienten,
die aus anderen Gründen (wie zB bösartigen
Erkrankungen [Krebs], fortgeschrittenem Alter
oder erheblichen Schädigungen anderer Organe)
nicht für eine Transplantation in Frage kommen.
Fazit
Man darf nicht vergessen, dass künstliche
Herzen nur ein Ersatz für menschliche
Transplantate sind, welche weiterhin die beste
Lösung darstellen.
Und obwohl eine Implantation eines künstlichen
Herzens immer eine Umstellung des Lebens des
Patienten mit sich bringt, tragen sie doch
erheblich zur Verbesserung bei.
Klaus Müller, dem 2000 ein künstliches Herz implantiert
wurde, sagt dazu…
„Man ist natürlich sehr wachsam, ob
die Pumpe noch tickt. Andere
wundern sich manchmal, dass ich
damit leben kann, aber ich bin einfach
froh, wenn es tickt, denn das bedeutet
L E B E N.“
Niere
Nierenfunktionen
durch die Bildung des Hormons Renin
durch die Bildung
des Hormons
Erythropoetin
Durch die
Mitwirkung im
Vitamin D Stoffwechsel
Harnbildung und – konzentration;
Ausscheidung v.a. von wasserlöslichen Substanzen
Dialyse
Ohne die Dialysebehandlung würden schwerst
Nierenkranke, für die nicht schnell genug ein Spenderorgan
gefunden wird, versterben.
Daher ist die Dialyse lebensrettend.
Sie kann jedoch nicht alle Aufgaben der Nieren
übernehmen.
Dialysepatienten leiden weiterhin unter verschiedenen
gesundheitlichen Problemen der Niereninsuffizienz, wie
z.B.:
 Störungen des Knochenstoffwechsels,
 Blutarmut (Anämie),
 Bluthochdruck und
 Appetitlosigkeit.
Dialyse
… annähernder Ersatz der Nierenfunktion
Bauchfell- oder
Peritonealdialyse
Hämodialyse
Nierentransplantation
Obwohl die Dialyse ein erprobtes und erfolgreiches
Verfahren zur Blutreinigung ist,
bevorzugen Mediziner eine Transplantation, um
eine chronische Niereninsuffizienz zu behandeln.
Gegenüber der Dialyse bietet die transplantierte
Niere den Vorteil, dass sie alle Funktionen der
erkrankten Nieren übernimmt.
Neben der Filterung des Blutes sind dies vor allem
die Produktion von Erythropoetin (wichtig für die
Blutbildung) und Vitamin D (mitverantwortlich für
die Knochenstabilität).
Nierentransplantation
Zudem reinigt eine transplantierte Niere das Blut im Gegensatz zur
Dialyse kontinuierlich, wodurch die Blutwerte verschiedener Stoffe nicht
so großen Schwankungen unterliegen.
Im Rahmen einer Dialysebehandlung häufiger auftretende Erkrankungen
wie Knochenstoffwechselstörungen, Blutarmut oder eine verminderte
körperliche Leistungsfähigkeit werden durch eine Nierentransplantation
meist aufgehalten bzw. gebremst. Insgesamt liegt das Sterberisiko von
nierentransplantierten Patienten deutlich unter dem von gleichaltrigen
Dialysepatienten (nach vier Jahren um
70 % geringer) .
Nachteile einer Nierentransplantation…
• meist lange Wartezeit auf ein Transplantat,
• OP- Risiken
• lebenslange Medikamenteneinnahme gegen die Abstoßung
(Immunsuppressiva)
Leber
Aufgaben der Leber
Lebertransplantation…
… wird notwendig, wenn die eigene
Leber unwiederbringlich versagt.
Verschiedene Erkrankungen können zu
einem Leberversagen führen.
Dazu gehören z. B.:
 Leberzirrhose nach Hepatitis B oder
Hepatitis C
 Leberzirrhose nach
Alkoholmissbrauch
 Leberzirrhose bei entzündlichen und
erblichen Erkrankungen der
Gallengänge
„Künstliche Leber“
Aufgrund der vielen Aufgaben der Leber ist es
nach wie vor nicht möglich, einen künstlichen
Ersatz anzubieten;
Seit mehr als 30 Jahren wird geforscht;
Zwischenzeitlich gab es „MARS“ (dabei wird das
Blut entgiftet, in dem vom enthaltenen Albumin
die Giftstoffe abgespalten werden) – es ergaben
sich jedoch keine Vorteile…
Conclusio …..
Transplantierte Organe übernehmen alle
Organfunktionen und sind daher dominierend
über einen künstlichen Organersatz;
Dennoch stellen sie – gerade als Zwischenlösung
– eine deutliche Verbesserung der Gesamtsituation dar;
V.a. durch den Mangel an Organen ist die
Forschung weiterhin bemüht, in diese
Richtungen Neuentwicklungen zu ermöglichen.
Danke für Ihre
Aufmerksamkeit
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