Einführung - Was ist Biodiversität

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Anhang: Biodiversität – Welternährung: EINFÜHRUNG
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Was ist Biodiversität?
„Die Biodiversität repräsentiert den Reichtum des Lebens auf genetischer, organismischer und
ökosystemarer Ebene und umfasst somit die verschiedenen Gene, Arten und Ökosysteme und ihre
relativen Häufigkeiten " (Wilson 1988).
Es wird im Folgenden lediglich auf die ursprüngliche - ausschließlich biologisch definierte - Bedeutung
des Wortes eingegangen. Wie im Eingangszitat 1 bereits erwähnt, repräsentiert die Biologische
Diversität (Kurz- form: Biodiversität) den Reichtum des Lebens auf genetischer, organismischer und
ökosystemarer Ebene und umfasst somit die verschiedenen Gene, Arten und Ökosysteme und ihre
relativen Häufigkeiten (Wilson 1988). Die genetische Vielfalt wird mittels populationsbiologischer
Methoden zugänglich, die der Untersuchung von Ursprung und Aufrechterhaltung der genetischen
Diversität innerhalb von Arten dienen. Ökologen setzen sich anhand vergleichender Analysen von
Lebensgemeinschaften und Lebensräumen mit der ökologischen Vielfalt auseinander. Die Artenvielfalt
wird von (Bio) systematikern erfasst (Wägele & Steininger 2000). In der Systematik werden die
Lebewesen klassifiziert, indem sie beschrieben und auf Grund definierter Merkmale zu Gruppen
zusammengefasst und diese Gruppen in einem hierarchischen System angeordnet werden. Obwohl
der Begriff „Art" wie jede andere Gruppe im System ein theoretisches Konzept ist und bis heute keine
eindeutige und allgemein gültige Definition existiert, ist der biologische Artbegriff für die Beschreibung
der Vielfalt von Lebewesen die weitaus wichtigste Ebene in der Hierarchie des klassifikatorischen
Systems. Im typologischen Artkonzept werden jene Organismen als eine Art zusammengefasst, die sich
deutlich äußerlich von anderen Lebewesen unterscheiden. Tm biologischen Artkonzept gehören jene
Individuen von Gemeinschaften zur hierarchischen Ebene „Art", die potenziell fortpflanzungsfähige
Nachkommen miteinander zeugen können. Der wissenschaftliche Name einer Art ist traditionell meist
lateinischen oder griechischen Ursprungs und setzt sich - nach der von Carl V. Linnd 1758 eingeführten
binären Nomenklatur - grundsätzlich aus zwei, meist in kursiv geschriebenen Teilen zusammen: Das
groß geschriebene Hauptwort bezeichnet die Gattung (z. B. beim Menschen: Homo), das klein
geschriebene Adjektiv (= Art-Epitheton) - stets zusammen mit dem Gattungsnamen angeführt - die Art
(z. B beim Menschen: Homo sapiens). Die Dokumentation der Arten und ihrer Vielfalt sowie die
Erforschung der Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den einzelnen Gruppen von Lebewesen ist
heute neben der Naturvermittlung und Umwelterziehung die wohl wich- tigste Aufgabe
naturkundlicher Museen. Diese führen das Arteninventar der Erde und übernehmen zunehmend eine
zentrale Rolle in der Biodiversitätsforschung. Weltweit machen heute die wissenschaftlichen
Sammlungen auf die „Biodiversitätskrise", den anhaltenden, durch menschliche Aktivitäten
verursachten Schwund des Weltartenbestands aufmerksam (Gradstein et al. 2003).
Während die Biodiversität per definitionem die gesamte biologische Vielfalt zusammenfasst, wird
heute vielfach unter Biodiversität lediglich der Reichtum an Tier-, Pilz- und Pflanzenarten einer
bestimmten Region verstanden. Dieser Artenreichtum kann auf mehreren geographischen Niveaus
betrachtet werden:
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Die Alpha-Diversität (engl.: ,,within-habitat diversity") berücksichtigt die Anzahl sowie die
Dichte der in einem Habitat lebenden In- dividuen einer Art.
Die Beta-Diversität (engl.: „between-habitat diversity") ist ein Maß für die Verschiedenheit der
Artenzusammensetzung von Gemeinschaften in unterschiedlichen Habitaten.
Die Gamma-Diversität (engl.: Jandscape diversity") erfasst die Artenzahl großer Gebiete, die
sehr unterschiedliche Lebensräume einschließen können.1
HÖDL, Walter, Biodiverstiät und Biodiversitätskrise, Wien 2006.
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