Sächsisches Staatsministerium für Kultus Geltungsbereich: - allgemeinbildendes Gymnasium - Abendgymnasium und Kolleg - schulfremde Prüfungsteilnehmer Schuljahr 2013/14 Schriftliche Abiturprüfung Leistungskursfach Chemie -NACHTERMINHinweise für den prüfenden Fachlehrer Grundsätzliches zur Bewertung Zu verfahren ist nach den fachbezogenen Korrekturhinweisen „Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Korrektur und Bewertung von Abiturprüfungsarbeiten an allgemeinbildenden Gymnasien, Abendgymnasien und Kollegs im Freistaat Sachsen“ vom 02. Januar 2009 (veröffentlicht im Ministerialblatt des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus Nr. 2/2009). Es werden nur ganze Bewertungseinheiten (BE) erteilt. Bei Berechnungen wird für richtig vollzogene Teilschritte, in die falsche Zwischenergebnisse eingegangen sind, die vorgesehene BE-Anzahl erteilt; es sei denn, die Teilschritte haben sich durch die vorher begangenen Fehler wesentlich vereinfacht oder das Ergebnis ist nicht sinnvoll. Das nachstehende "Erwartungsbild" ist als Orientierungsrahmen zu verstehen. Für gleichwertige Leistungen ist die Verteilung der BE sinngemäß vorzunehmen. Wenn im "Erwartungsbild" exakte Werte angegeben werden, so wird die volle Anzahl der BE auch dann erteilt, wenn der Prüfungsteilnehmer einen Näherungswert angibt. Die pro Aufgabenteil erreichbare BE-Anzahl ist verbindlich. Chem-LK-NT/Hi Signatur 84/2 Seite 1 von 6 Erwartungsbild und Bewertungsmaßstab erreichbare BE-Anzahl: Inhaltlich zu erwarten: Teil A 1.1 z. B. Metallgitter aus elektrisch positiv geladenen Metall-Ionen frei bewegliche Elektronen – Elektronengas elektrostatische Anziehungskräfte – Metallbindung 3 1.2 z. B. 33 As: [Ar] 3d10 4s2 4p3 Aufnahme von 3 Elektronen: Oxidationsstufe ‒3, Edelgaskonfiguration 2 2.1 z. B. Überlappung der beiden einfach besetzten Atomorbitale Ausbildung s-s-σ-Bindung 2 2.2 hohe Temperatur fördert den endothermen Zerfall von Arsenwasserstoff 1 3.1 As2O3 + 6 HCl z. B. Protolysereaktion Protonenübergang 3 3.2 Tetrachloroarsen(V)-Ion Zentralteilchen: As5+-Ion Liganden: Cl-Ionen z. B. Liganden stellen freie Elektronenpaare zur Bindung zur Verfügung 2 AsCl3 + 3 H2O 4 15 Seite 2 von 6 Signatur 84/2 Chem-LK-NT/Hi erreichbare BE-Anzahl: Inhaltlich zu erwarten: Teil B 1 z. B. endotherme Reaktion, da ΔRH > 0 Anzahl gasförmiger Teilchen nimmt zu, ΔRS > 0 mit zunehmender Temperatur wird T . ΔRS > ΔRH, bei hoher Temperatur gilt: ΔRG < 0, exergonischer Verlauf 3 2 4 3.1 Ausbildung eines Lokalelements Auflösen von Eisen, da E0(Sn/Sn2+) > E0(Fe/Fe2+) Katodenreaktion: z. B. O2 + 4 e– + 2 H2O Anodenreaktion: Fe Fe2+ + 2 e– 4 OH– z. B. 1 NO 2 NH2 + 3 H2 + 2 H 2O 3.2 +M-Effekt im Anilin z. B. das nichtbindende Elektronenpaar des Stickstoffatoms beteiligt sich an der Mesomerie des π-Elektronensystems Erhöhung der Elektronendichte im Benzenkern Angabe einer den +M-Effekt erklärenden mesomeren Grenzformel 4 3.3 z. B. zwischenmolekulare Kräfte – VAN-DER-W AALS-Kräfte zusätzlich beim Phenol – Wasserstoffbrücken 2 3.4 Ansatz z. B. c(OH–) ≈ 6,5 ∙ 10–7 mol ∙ l–1 pH ≈ 7,8; keine Reaktion auf Phenolphtalein, da pH-Wert < 8,3 3 3.5 Fe(OH)3 Fe3+ + 3 OH Ansatz z. B. c(Fe3+) ∙ c3(OH–) > KL(Fe(OH)3); Ausfall von Eisen(III)-hydroxid 3 Chem-LK-NT/Hi Signatur 84/2 Seite 3 von 6 4.1 z. B. Zugabe von konzentrierter Natronlauge führt zur Freisetzung von Ammoniak (NH4)2SO4 + 2 Na+ + 2 OH– 2 NH3 + SO42– + 2 H2O + 2 Na+ Nachweis von Ammoniak mittels feuchtem Universalindikatorpapier, Blaufärbung NH3 + H2O NH4+ + OH– 3 4.2 (N) ≈ 21 % 1 5.1 z. B. Terephthalsäure 2 H O O C C O O H 1,4-Diaminobenzen H H N H N H 5.2 Formelausschnitt 1 5.3 z. B. Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen den Makromolekülen 1 6.1 Anode: Li Li+ + e– Katode: 2 SO2 + 2 e– 2 S2O42– 6.2 Lithium besitzt ein sehr kleines Redoxpotenzial wodurch eine hohe Spannung erzeugt wird z. B. Lithium reagiert mit Wasser sehr heftig unter Wasserstoffentwicklung 2 6.3 Ansatz m(Li) ≈ 2,6 g 2 30 Seite 4 von 6 Signatur 84/2 Chem-LK-NT/Hi erreichbare BE-Anzahl: Inhaltlich zu erwarten: Aufgabe C 1 1 Planung und Beobachtungen, z. B. OxalNatriumHarnstoff säure carbonat Indikator RotBlaugrüne in Lösung färbung färbung Lösung FEHLING----keine Probe Veränderung 5 Maltose Stärke grüne Lösung ziegelroter Niederschlag --- grüne Lösung keine Veränderung Erhitzen ----Blaufärbung keine der des feuchten Veränderung Feststoffe, Indikatoram Indikator, feuchtes papiers SchwarzIndikatorfärbung des papier Stoffs Durchführung Zuordnung A: Oxalsäure, B: Natriumcarbonat, C: Harnstoff, D: Maltose, E: Stärke 2 z. B. 1 1 4 HOOC-COOH + 2 H2O OOC-COO + 2 H3O Hydronium-Ionen reagieren mit dem Indikator, saure Lösung + CO32 + H2O HCO3 + OH Hydroxid-Ionen reagieren mit dem Indikator, basische Lösung 3 Durchführung Beobachtungen (Bildung eines weißen Feststoffs, Wärmeentwicklung) Polykondensation Abspaltung von Wasser aus den funktionellen Gruppen 4 15 Chem-LK-NT/Hi Signatur 84/2 Seite 5 von 6 erreichbare BE-Anzahl: Inhaltlich zu erwarten: Aufgabe C 2 1 Durchführung Titrationskurve Äquivalenzpunkt z. B. H3O+ + Cl− + Na+ + OH− Ansatz c(HCl ) ≈ 0,1 mol · l−1 6 Na+ + Cl− + 2 H2O 2 z. B. hohe Leitfähigkeit zu Beginn der Titration aufgrund der vorhandenen Ionen, vor allem der Hydronium-Ionen mit Zugabe von Natriumhydroxidlösung sinkt die Leitfähigkeit, da die Hydronium-Ionen gegen weniger gut leitende Natrium-Ionen ausgetauscht werden am Äquivalenzpunkt hat die elektrische Leitfähigkeit ihr Minimum erreicht, da nur noch Natrium- und Chlorid-Ionen vorhanden sind nach dem Verbrauch der Salzsäure steigt die elektrische Leitfähigkeit wieder stark an, da zugesetzte Hydroxid-Ionen erhalten bleiben 4 3 Ansatz m(NaOH) = 20 g 2 4 z. B. am Äquivalenzpunkt liegt eine wässrige Natriumacetatlösung vor, die eine basische Reaktion zeigt CH3COO− + H2O CH3COOH + OH− Phenolphthalein, da Äquivalenzpunkt in dessen pH-Umschlagsbereich liegt 3 15 Seite 6 von 6 Signatur 84/2 Chem-LK-NT/Hi