Vier Baugebiete im Stadtquartier „Parkstadt Schwabing“ Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb 1. Preis Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München, mit mahl.gebhard. konzepte, München Preisgerichtssitzung 26. Februar 2016 Ausloberin ARGENTA Internationale Anlagegesellschaft & Co. Grundbesitzgesellschaft OHG, München, in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München Koordination bgsm Architekten Stadtplaner, München Weitere Preise 2. Preis HPP Hentrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf, mit + Grün GmbH, Düsseldorf 3. Preis GSP architekten, München, mit El:ch Landschaftsarchitekten, München Lage Das insgesamt 3,9 Hektar große Planungsgebiet beinhaltet 4 Teilgebiete und liegt im 12. Stadtbezirk SchwabingFreimann innerhalb des bestehenden rechtsverbindlichen Bebauungsplans Nr. 1781.Es erstreckt sich südlich der Lilly-Reich-Straße und Anni-AlbersStraße und östlich der Tramlinie 23 sowie nördlich der Anni-Albers-Straße und östlich der Lyonel-Feininger-Straße. Anlass und Ziel des Wettbewerbs Die Fa. ARGENTA ist Eigentümerin der im seit 1999 rechtsgültigen Bebauungsplan Nr. 1781 als Kerngebiete festgesetzten Baugebiete MK3, MK4, MK7 Nord und MK9 Süd im Stadtquartier „Parkstadt Schwabing“. Auf Grundlage des Grundsatz- und Eckdatenbeschlusses der Landes- Vogelperspektive von Westen, Rendering hauptstadt München vom März 2014 sollen nun auf den bislang unbebauten Baugebieten überwiegend Wohnungen gebaut werden. Der rechtsverbindliche Bebauungsplan Nr. 1781 soll hierfür in den betroffenen Bereichen durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit entsprechenden Festsetzungen ersetzt werden. Der Grundsatz- und Eckdatenbeschluss umfasst neben den oben genannten Quartieren auch noch das Baugebiet MK7 Süd. Zwischenzeitlich entsteht hier jedoch ein Hotel. Das Baugebiet ist daher nicht mehr Bestandteil des Wettbewerbs. Das Planungsgebiet und die im Beschluss formulierte Geschossfläche für kerngebietstypische Gewerbenutzungen reduzieren sich entsprechend. Angestrebt sind – unter Beibehaltung der heute im Wettbewerbsgebiet (Baugebiete MK3, MK4, MK7 Nord und MK9 Süd) zulässigen Gesamtgeschossfläche von zirka 84.240 Quadratmetern – zirka 80.000 Quadratmeter Geschossfläche für Wohnen, zirka 1.720 Quadratmeter Geschossfläche für Kindertageseinrichtungen und zirka 2.520 Quadratmeter Geschossfläche für kerngebietstypische Nutzungen. Um für die weitere Bauleitplanung ein qualitätsvolles städtebauliches und landschaftsplanerisches Konzept zu erhalten, lobte die ARGENTA in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb aus. Würdigung des Preisgerichts (Auszug) „Die Arbeit überzeugt durch wohlüberlegte, klare und einfache städtebauliche Setzungen auf der Grundstruktur einer Blockrandbebauung, die geschickt an die vielfältigen Randbedingungen aus dem Quartiersbestand angepasst wird. Die straßenbegleitenden sieben-bis achtgeschossigen Baukörper entlang der Anni-Albers-Straße werden dabei durch einen Takt aus Vor- und Rücksprüngen gestaffelt. Diese Zäsuren gliedern die Baukörperabfolgen und definieren selbstverständlich die Gebäudezugänge und Treppenräume. Die Zwischenbausteine mit nur fünf Geschossen gliedern dabei die Traufkante und nehmen dort auch die gemeinschaftlich genutzten Dachgärten auf, die unmittelbar über die Treppenräume angebunden sind. Die erdgeschossigen Wohnungen liegen etwa einen Meter über Gelände – durch die Hochparterre-Lage entsteht die erforderliche Distanz. Die privaten Freiflächen und Innenhöfe sind entsprechend angehoben, so dass dort aber ebenerdige Anbindungen möglich sind. Private, schallexponierte Loggien werden über vorgelagerte Verglasungen geschützt. Sehr positiv wird gesehen, dass im MK3 und MK4 aufgrund der im Wesentlichen durchgesteckten Wohnungstypen keine Feuerwehrerschließung über die inneren Hofflächen erforderlich ist. Die Aufwertung der Höfe rechtfertigt dabei den erhöhten Erschließungsaufwand für die Wohnungen. Überzeugen kann dabei die Arbeit auch durch die Staffelung und den gelungenen Übergang zum nördlich angrenzenden Bestand. Ein westlich des bestehenden Quartiersplatzes als Hochpunkt gesetzter Baukörper bildet eine gelungene räumliche Fassung für diesen Ort. Der besonderen Lage folgend, soll durch Arkaden im Erdgeschoss eine städtische Prägung des Platzes entstehen. Die vorgeschlagenen gewerblichen Nutzungen sind hier richtig situiert und tragen zusammen mit dem neuen Hotel (Motel One) zur Urbanität des Ortes bei. Lageplan die hohen Baumassen, intensiver mit Bäumen bei entsprechender Tiefgaragenüberdeckung zu begrünen. Die angebotenen Dachgärten mit Gemeinschaftsnutzung werden begrüßt. Eine Ausweitung dieses Angebots sollte erfolgen, um die geforderten Grünflächenzahlen zu erreichen. Die Arbeit stellt insgesamt eine robuste und schlüssige Struktur für die neuen Quartiersbausteine dar, die hinsichtlich Funktionen, Teilbarkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen kann.“ Zustimmung finden ebenso die Baukörper der Baufelder MK7 und MK9, welche die vorgezeichnete Struktur übernehmen und neu interpretieren – durch das Freistellen der südöstlichen Hochpunkte gelingt eine Öffnung und Aufweitung der Innenhöfe bei gleichzeitiger Anbindung an den Parkraum. Die Qualität der gut dimensionierten Freiräume wird dadurch erreicht, dass die Innenhöfe nicht von der Feuerwehr befahren werden müssen. Das vielfältige Nutzungsangebot – private Freiflächen, Kommunikationsorte, Kinderspiel – wird begrüßt. Die Innenhöfe sind, bedingt durch der weiteren Entwicklung des Planungsgebietes zu machen. Die in der schriftlichen Beurteilung enthaltenen Hinweise sollen dabei Beachtung finden. Insbesondere soll bei einer Überarbeitung das Augenmerk auf eine stadträumliche Fassung der Anni-Albers-Straße im Bereich der Zugangssituation von der Trambahnhaltestelle sowie im Kreuzungsbereich der Lyonel-Feininger-Straße gelegt werden. Des Weiteren empfiehlt das Preisgericht der Landeshauptstadt München eine Stärkung der Platzsituation im MK5. Dieser Platz liegt angrenzend an das Wettbewerbsgebiet und wird sich im Kontext mit der geplanten Wohnbebauung und den umgebenden Nutzungen zu einem wichtigen neuen Zentrum in der Parkstadt entwickeln. Um dieser Funktion gerecht zu werden, soll der Platz eine angemessene Gestaltung und Aufwertung erfahren.“ Modellfoto Empfehlung des Preisgerichts „Das Preisgericht empfiehlt mit großer Mehrheit, die Arbeit des Teams Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht mit mahl.gebhard.konzepte zur Grundlage Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28b, 80331 München, Tel. (089) 233-24921, E-Mail: [email protected] 2