Wanderung B04250 GEOTour Garmil Schwierigkeit: Kondition: Popularität: Distanz: 6.4 km Zeitbedarf: 2:30 h Aufstieg: 272 m Höchster Punkt: 2011 m.ü.M. Region: Heidiland Startpunkt: Vilters-Wangs, Gaffia Tourenbeschreibung Multimedial die Geologie am Garmil erfahren Ein persönlicher Guide führt Sie über die beliebte Garmil-Höhenwanderung und gibt Ihnen via Smartphone interessante Details zur Geologie entlang des Weges preis. Die Höhenwanderung zum Garmil liegt im UNESCO Weltnaturerbe «Tektonikarena Sardona» und lässt sich nun multimedial erleben. Mit Ihrem iPhone oder Windows-Mobile Handy erhalten Sie an neun Stationen akustisch und visuell spannende Infos zur geologischen Geschichte rund um den Garmil. Die örtlichen Sagen zum wertvollen Gestein im Pizolgebiet verleihen der GeoTour Garmil einen mystischen Hauch. Station 1 Hallo und herzlich willkommen auf der multimedialen GeoTour zum Garmil. Freuen Sie sich auf diese Wanderung im Pizolgebiet, bei welcher das herrliche Panorama ein steter Begleiter ist. Unterwegs liefern wir Ihnen interessante Informationen zur Geologie entlang des Weges. Schliesslich liegt die Garmil-Wanderung im UNESCO Welterbe «Tektonikarena Sardona». Das Pizolgebiet ist ein beliebtes Ski- und Wanderziel und wird von Bad Ragaz und Wangs aus erschlossen. Der Pizolgipfel erhebt sich auf 2844 Meter über Meer. Nun begeben wir uns auf den Weg. Dieser führt uns gleich zu Beginn an einer Gastwirtschaft vorbei, welche früher eine Alp war. www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 1 Wanderung GEOTour Garmil Station 2 Wir befinden uns noch am Anfang der Wanderung, und schon gibt es interessante Details zur Geologie zu entdecken. Wenn wir nach rechts blicken, sehen wir wie eine Schicht hellen Kalksteins über einem dunklen Kalkstein liegt. Doch bevor wir ins Detail gehen, ist es hilfreich, ein paar Fakten zur Entstehung der Alpen zu erfahren: Vor ca. 200 Mio. Jahren brach der Urkontinent Pangäa in verschiedene Platten auseinander. Als sich vor etwa 175 Mio. Jahren die afrikanische und die eurasische Platte voneinander wegbewegten, entstand zwischen ihnen das Urmittelmeer, auch Thetys genannt. Kalk- und Tonschichten lagerten sich auf dem Grund ab und verfestigten sich zu Gestein. Vor rund 100 Mio. Jahren setzte aber eine dramatische Wende ein. Die afrikanische Platte begann sich wieder nach Norden in Richtung Europa zu bewegen. Das Gestein wurde dadurch stark zusammengeschoben, zerbrach, verfaltete sich und wurde übereinander geschoben. Station 3 Die herrliche Weitsicht ist typisch für das Gebiet am Pizol. Auch hier auf der «Chrutplangg» blickt man über das gesamte St. Galler Rheintal. Das prägende Element, der Rhein, hat bereits eine stattliche Breite, ist aber noch recht jung. Schliesslich mündet der Fluss erst in den Niederlanden bei Rotterdam in die Nordsee. Zwischen dem Ursprung des Rheins im Kanton Graubünden und der Mündung liegt somit eine Distanz von über 1‘200 km. Zwischen Sargans und Trübbach ist der Gonzen und der rundliche Schollberg zu erkennen. Vor langer Zeit waren diese Erhebungen mit dem Fläscherberg rechts vom Rhein verbunden. Das Wasser frass sich über lange Zeit den Weg durch diese Gesteinsmassen hindurch. Zum Gonzen gilt es noch zu erwähnen, dass dort früher eisenhaltiges Gestein abgebaut wurde. Durch das alte Bergwerk werden heute noch Führungen gemacht. Station 4 Soeben haben wir einen Abschnitt durchquert, in welchem es auch Steinschlag gibt. Das Gebiet wird von Geologen überwacht und, falls nötig, werden auch Sicherheitssprengungen durchgeführt. Das Gestein in diesem Bereich heisst Verrucano und war einmal ein Wüstenboden. Die Brüchigkeit des Gesteins zeigt, dass die Berge, wie wir sie heute kennen, nicht immer diese Form hatten und sich auch in Zukunft verändern werden. Einerseits wird Gestein durch Wind und Regen abgetragen. Zum andern bewegt sich die Afrikanische Platte weiterhin zur europäischen hin und sorgt für ein Wachstum der Alpen. www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 2 B04250 Wanderung GEOTour Garmil Station 5 Ah, herrlich, der Garmil ist erreicht. Einen schöneren Rastplatz gibt es kaum. Von hier aus kann man sogar einen Blick nach Afrika werfen. Afrika? Ja, Sie haben richtig gehört. Aber natürlich nur im geologischen Sinne. Wenn Sie im Nord-Osten die drei Schwestern, den Berg im Fürstentum Liechtenstein betrachten, sieht man Gestein, welches im afrikanischen Küstenbereich des Urmittelmeeres entstanden ist. Diese tektonische Einheit wird Ostalpin genannt. Wir selbst stehen auf dem Helvetikum, welches im Küstenbereich Europas durch Kalkablagerungen entstanden ist. Im mittleren Tiefseebereich des Urmittelmeeres, dem sogenannten Penninikum lagerte sich toniger Schlamm ab. Der Falknis oberhalb des Weinbau-Dörfchens Fläsch gehört beispielsweise zu dieser tektonischen Einheit. Station 6 Wir befinden uns im Abstieg vom Garmil in Richtung Fürggli und stehen inmitten von Sträuchern der Heidelbeere. Diese wachsen meist auf sauren Böden, wie hier auf dem Verrucano-Gestein. Wenn der Blick über die sanfte Kuppe hinunter schweift, ist zu erkennen, dass es plötzlich keine Heidelbeeren-Sträucher mehr hat. Dies ist auf die Veränderung des Bodens zurückzuführen. Weiter unten ist nämlich Dolomit-Gestein vorzufinden. Interessanterweise ist das Gestein weiter unten das jüngere. Doch dazu mehr auf dem Fürggli. Station 7 Wie am Anfang erwähnt, sind die Gesteine in den Alpen durch Ablagerungen im Urmittelmeer entstanden. Damals legten sich logischerweise jüngere Schichten über die alten. Bei der Alpenbildung haben sich diese Schichten verfaltet und übereinander geschoben. Deshalb können heute ältere Schichten über jüngeren liegen. Dieses Phänomen lässt sich im UNESCO Welterbe «Tektonikarena Sardona» einmalig erleben. Hier auf dem Fürggli befinden wir uns am nordöstlichen Spitz der Tektonikarena, dessen Hauptelement die Glarner Hauptüberschiebung ist. Rund um den Piz Sardona zeigt eine messerscharfe Linie im Gestein, wo das Verrucano-Gestein auf das fast 200 Millionen Jahre jüngere Flysch-Gestein geschoben wurde. Faszinierend. www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 3 B04250 Wanderung GEOTour Garmil Station 8 Zur Bergwelt am Pizol gehören auch die Sagen, speziell auch solche, welche sich um Gesteine drehen. Vor allem über die Venediger, Forschungsreisende aus der Lagunenstadt Venedig, erzählten die Einheimischen. Auf ihrer Suche nach Gold und Silber erwanderten sie im Sarganserland vor allem die Seitentäler und das Gebiet der Grauen Hörner. Sie wussten genau, in welche Felswände, Höhlen und Schluchten sie ihr Krüglein hinzustellen hatten, um es anderntags bis an den Rand gefüllt mit Gold, wieder abzuholen. Ihre Fertigkeit Gold und Silber zu orten, wurde durch einen «Bergspiegel», ähnlich einem Feldstecher, unterstützt. Mit diesem waren sie in der Lage, einige Meter tief in den Berg hineinzuschauen. Die Einheimischen, insbesondere die Alphirten, die sie beherbergten, begegneten den Venedigern oft skeptisch. Die Herbergsleute entschädigten ihre Gastgeber mit Buchenlaub, das diese in der Regel zu früh wegwarfen. Jenen aber, welche die nötige Geduld aufbrachten, verwandelte sich das Laub in Gold. Weitere Sagen aus dem Sarganserland finden Sie in den Werken des Sagensammlers Alois Senti. Station 9 Nun sind wir an der letzten Station unserer Wanderung angelangt. In wenigen Schritten erreichen wir den Spielplatz am Wasserfall – ein herrliches Plätzchen für eine Rast. Die Bergstation der Gondelbahn ist ebenfalls nur noch 5 Minuten entfernt. Hoffentlich hat es Spass gemacht, die faszinierende Geologie im Pizolgebiet etwas kennenzulernen. Wer weitere interessante geologische Aspekte kennenlernen möchte, dem sind die «Steingeschichten» zu empfehlen. Diese für Gruppen zusammengestellte Tages-Exkursion beabsichtigt, am Beispiel der einzigartigen Hochgebirgslandschaft des Pizol, mit spielerischen und doch sachlich fundierten Aktivitäten einen leichteren Zugang zur Welt der Geologie zu ermöglichen. Geniessen Sie die restliche Zeit am Pizol – vielleicht sogar auf der Sonnenterrasse eines Gastronomiebetriebes! Bis bald! Orte an der Route Gaffia - Chrutplangg - Garmil - Fürggli - Fälli - Furt Hinweis(e) Multimedia-Tour Siehe auch Pizolbahnen AG Matells CH-7310 Bad Ragaz Wetter (Infoline): +41 (0)81 300 48 20 INFO, KASSE: +41 (0)81 300 48 30 Fax: +41 (0)81 300 48 31 E-Mail: [email protected] www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 4 B04250 Wanderung GEOTour Garmil Internet: www.pizol.com Heidiland Tourismus AG Infostelle Bad Ragaz Am Platz 1 CH-7310 Bad Ragaz Tel: +41 (0)81 300 40 20 Fax: +41 (0)81 300 40 21 E-Mail: [email protected] Internet: www.heidiland.com www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 5 B04250 © GPS-Tracks.com. © swisstopo (5704002162). Nur für den eigenen, privaten Gebrauch. Verbreitung im Internet ausschliesslich durch GPS-Tracks.com Lizenznehmer (kostenpflichtig). Massstab: 1:25'000 GEOTour Garmil www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 6 Wanderung GEOTour Garmil Höhenprofil Diese Tour mit Topokarte aufs Smartphone laden (iPhone, Android) Scanne den QR-Code. Dadurch erhältst Du auf dem Smartphone die Tourendaten und alle notwendigen SwissTopo-Karten ab Mst. 1:25'000, so dass Du alles ohne Handyempfang nutzen kannst. Wetter im Gebiet ab dem 26.08.2015 Mittwoch Meistens klar. Höchsttemperatur 20C. Wind aus SSW mit 10 bis 15 km/h. Donnerstag Meistens klar. Höchsttemperatur 21C. Wind aus S mit 10 bis 15 km/h. Freitag Meistens klar. Höchsttemperatur 20C. Wind aus N mit 10 bis 15 km/h. Samstag Meistens klar. Höchsttemperatur 22C. Wind aus SSO mit 10 bis 15 km/h. Tour erstellt am: 06.07.2011 Letzte Tourenänderung: 12.09.2014 Quelle: www.pizol.com / GPS-Tracks.com www.pizol.com und GPS-Tracks.com / Seite 7 B04250