Markt Sonntag, 26. Oktober 2014 / Nr. 43 Zentralschweiz am Sonntag DIE PERFEKTE DIE BEGEHRTE Polar gibt bei den Sportuhren schon lange den Ton an. Mit der V800 hat das Unternehmen ein neues, tolles Trainingshilfsgerät für ambitionierte Läufer auf den Markt gebracht. Preis: ab 569 Franken. 12 DIE VERNETZTE Leicht, äusserst einfach in der Bedienung und ein breites Spektrum an Daten machen die Garmin Forerunner 220 zum begehrten Accessoire eines jeden Langstreckenläufers. Preis: ab 339 Franken. Die Suunto Ambit3 Sport begeistert auch Schwimmer. Die Uhr zählt Beckenlängen Dis und die zurückgelegte Distanz im Wasser. Dank spe spezieller App gelangen alle Daten auf das iPhone. Preis: ab 489 Franken. Der Fitnesscoach am Handgelenk FREIZEIT Sportuhren zeigen längst nicht mehr nur die Laufzeit an. Sie werden immer mehr zum Trainingsberater. Das dürfte aber erst der Anfang sein. Muss», betont der Gewinner der Silbermedaille über 5000 Meter an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Denn die Gefahr sei, so Ryffel, dass Hobbyläufer ein zu forsches Tempo an den Tag legen würden. «Eine Sportuhr kann den Läufer davor schützen, dass er seinen Körper überfordert. Die Devise lautet: lieber eine Stunde lang in gemächlichem Tempo trainieren als eine halbe Stunde in vollem Tempo», wendet er ein. DOMINIK BUHOLZER [email protected] Daten richtig interpretieren Die Herausforderung erstreckt sich über 42,195 Kilometer: Heute Sonntag startet der Swiss City Marathon in Luzern. Tausende Läuferinnen und Läufer sind am Start. Und bei einem Grossteil von ihnen wird während des Rennens auch die Uhr laufen. Sportuhren mit GPS-Empfänger und Herzfrequenzmessung gehören bei Läufern schon fast zur Standardausrüstung. «Sportaccessoires stellen seit einigen Jahren einen gewaltigen Wachstumsmarkt dar. Ein Ende ist nicht so schnell abzusehen», sagt Beat Ladner, Pressesprecher des Verbands Schweizer Sportfachhandel. Worauf ist beim Training mit einer Sportuhr besonders zu achten? «Entscheidend ist, dass man sich von den Spielereien, die die Uhren heute bieten, nicht blenden lässt», sagt Laufsportexperte Markus Ryffel. Entscheidend sei zudem, dass ein Läufer die Daten auf der Uhr richtig interpretiere. Ein wichtiger Indikator spielt dabei die Herzfrequenz. Ryffel empfiehlt aus diesem Grund den Kauf einer Uhr, bei der die obere und die untere Herzfrequenz festgelegt werden können. Um diese herauszufinden, biete sich beispielsweise ein Laktattest an. «Dieser liefert die verlässlichsten Angaben», so Ryffel. Eigene Leistung optimieren Dies hängt unter anderem mit der technologischen Entwicklung zusammen. Die «kleinen Dinger am Handgelenk» sind schon lange mehr als eine Stoppuhr. Ob Sauerstoffaufnahmefähigkeit, Geschwindigkeit, Intervalltimer, Rundenzähler, Trainingsplanung und -bewertung – bei der Optimierung der eigenen Leistung sind heute auch Hobbysportlern keine Grenzen mehr gesetzt. Das Sammeln persönlicher Leistungsdaten ist unlängst selbst ein Sport. «Die Uhren liefern immer mehr Informationen, weil dies immer mehr einem Kundenbedürfnis entspricht», sagt Beat Ladner. Ein Muss für effektives Training Das förderte einen riesigen Markt. Firmen wie Polar, Suunto, Garmin oder Tomtom bringen bald im Jahrestakt neue Modelle auf den Markt. Die Preisspanne ist riesig. Zwischen 50 und 800 Franken ist alles zu haben. Fragt sich, worauf man beim Kauf einer Sportuhr überhaupt achten soll beziehungsweise ob sich der Kauf einer Sportuhr überhaupt lohnt. Für Markus Ryffel, ehemaliger Schweizer Langstreckenläufer und heutiger Geschäftsführer von Ryffel Running AG, steht dies ausser Frage: «Für ein effektives und gesundheitsorientiertes Training ist eine Sportuhr mit Herzfrequenzmessung ein sinnvolles DIE EINFACHE Wer es gerne schlicht mag, der ist bei der Mio alpha bestens aufgehoben. Keine technischen Spielereien, dafür braucht es für die Herzfrequenzmessung keinen Brustgurt. Preis: ab 199 Franken. Licht misst den Puls Achtung, fertig und Start drücken: Sportuhren gehören bei Läufern schon fast zur Standardausrüstung. Bild Philipp Schmidli «Der Marathon selber ist schon ein wenig eine Sünde» Markus Ryffel, in den letzten Jahren sind die Marathon-Läufe aus dem Boden geschossen. Was macht die Faszination aus? Markus Ryffel: Das hängt mit der Länge zusammen. Für einen gut trainierten Läufer sind Distanzen zwischen 25 und 30 Kilometer noch ein Genuss. Hart wird es erst danach. Und genau dies macht den Reiz eines Marathons aus. Es ist wahrscheinlich wie beim Bergsteigen: Es ist nicht das Gleiche, ob Sie den Kilimandscharo besteigen oder den Mount Everest. Läufer fühlen sich wie Helden? Ryffel: Einen Marathon zu Ende zu lau- fen, ist ein physisch wie auch psychisch enormes Erlebnis, das man sonst kaum wo findet. Bei einem Marathon wächst man über sich hinaus. Ja, man darf sich auch ein wenig als Held fühlen, der zusätzlich das Bad in der Menge, die gesellschaftliche Anerkennung, den Respekt vor der eigenen Leistung, die Steigerung des Selbstwertgefühls sowie den Muskelkater in der Folgewoche inklusive hat. Ein Marathon bedeutet eine ziemliche Belastung für den Körper. Ist dies noch gesund? Ryffel: Das Training im Hinblick auf einen Marathon ist das eigentlich Gesunde. Gerade das Ausdauertraining ist besonders wertvoll, da es sehr positive Effekte auf Herz-Kreislauf und Stoff- DIE PRAKTISCHE Die Tomtom cardio runner vereint funktionales Design mit neuer Technologie: Der Puls wird über Lichtsensoren gemessen – Brustgurt ade! Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: ab 329 Franken. wechsel hat. Der Marathon selber ist dann schon ein Stück weit eine Sünde (lacht). Aber eine sehr schöne. Ich werde demnächst meinen 74. Marathon absolvieren. Es gibt mittlerweile eine unglaubliche Anzahl an Marathonläufen. Hart ist auch die Konkurrenz aus dem Ausland. Kann sich da Luzern langfristig behaupten? Ryffel: Luzern ist eine Erfolgsgeschichte. Luzern hat bei all den Rennen seine Nische gefunden, ohne dabei auf grosse Namen zu setzen. Der Swiss City Marathon ist ein sehr familiärer, festlicher Sportevent. Markus Ryffel (59) aus Bern ist ehemaliger Schweizer Spitzenleichtathlet. DIE EDLE Die Uhren können immer mehr und werden immer leistungsstärker. Und die Tage des Brustgurttragens, damit man die Pulsfrequenz messen kann, sind gezählt. Mit Adidas, Tomtom und Mio alpha zeigen drei Anbieter, dass es auch einfacher geht. Sie setzen auf Sensoren. Mit LEDs durchleuchtet die Uhr die Haut und erfasst die pulsierenden Schläge des Blutes. Eine unkomplizierte Alternative Wem dies alles zu viel ist beziehungsweise zu kompliziert ist, der kann auf einen Aktivitätsmesser setzen. Über sogenannte 3-D-Sensoren erfasst ein Armband alltägliche Bewegungen wie Gehen, Sitzen oder Stehen und errechnet, wie viele Kalorien dabei verbraucht werden. Zudem geben die meisten Modelle auch an, wie lange und wie intensiv man geschlafen hat. Ein Milliarden-Markt Das Potenzial für solche Geräte ist gewaltig. Laut einer internationalen Studie sind heute rund 14 Millionen solcher Armbänder im Einsatz. Bis in zwei Jahren sollen es bereits 171 Millionen sein. Geschätzter Umsatz: gut 6 Milliarden Franken. Bewegung ist also nicht nur gut für die Gesundheit, sie ist auch ein gutes Geschäft. Sie verfügt über ein tolles Design, die Adidas smart run. Übersichtlich, einfach in der Handhabung, dank LED-Sensoren ist kein Brustgurt nötig. Ihr Handicap: Der Akku hält nicht lange. Preis: ab 490 Franken.