Vordringen in neurochirurgische Grenzbereiche dank

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Pressemitteilung 4, 02.05.2016
Vordringen in neurochirurgische Grenzbereiche dank multimodaler Bildgebung und
Neurophysiologie
Gehirntumore nahe motorischer oder visueller Bahnen, im Hirnstammbereich oder gar Hirnnerven umwachsend, stellen eine
der größten Herausforderungen in der Neurochirurgie dar.
Einerseits sollten Tumore, die ohnehin nicht immer sicher von gesundem Gewebe zu differenzieren sind, größtmöglich
entfernt werden1, 2. Andererseits birgt dies jedoch die Gefahr, neurologische Funktionen zu beinträchtigen.
Der Neurochirurg kann sich hier die Möglichkeiten der modernen medizinischen Bildgebung zunutze machen. So lassen sich
präoperativ mittels MRT nicht nur anatomische Strukturen des Gehirns, sondern auch hirneigene Leitungsbahnen und
funktionelle Areale lokalisieren, was für den Operateur zum Beispiel für das Auffinden solcher Hirngebiete, die z.B. für die
Motorik und für die Sprache relevant sind, entscheidend ist.
Diese Daten können in ein Neuronavigationssystem importiert werden, welches sowohl eine dreidimensionale oder auch
eine landkartenähnlich planare Rekonstruktion der Bilder, als auch die Darstellung der Position der chirurgischen
Instrumente im Gehirn während der Operation ermöglicht3. Dadurch kann der Chirurg den Abstand zu kritischen Strukturen
einschätzen und diese schonen.
Bei Operationen von hirneigenen Tumoren kommt dem intraoperativen MRT eine besondere Bedeutung zu, da noch
während der Operation das Ausmaß der Tumorentfernung überprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden kann, was
wiederum die Prognose der Patienten signifikant beeinflusst. Dieser Zusammenhang konnte in einer hochrangig
publizierten Studie der Universitätsklinik für Neurochirurgie Frankfurt am Main nachgewiesen werden4.
Während die Bildgebung zerebrale Strukturen erkennen lässt, ermöglichen neurophysiologische Untersuchungsverfahren
die Beurteilung und Überwachung der Funktionen dieser Strukturen. So konnte gezeigt werden, dass bei Anwendung des
intraoperativen neurophysiologischen Monitorings während Tumoroperationen bedeutend weniger Patienten postoperative
Funktionseinschränkungen aufweisen, bei zugleich größerem Ausmaß der Tumorentfernung5.
Doch nicht nur in der Tumorchirurgie, auch bei Operationen von Gefäßmissbildungen, epilepsiechirurgischen und
komplexen Wirbelsäuleneingriffen kommen neurophysiologische Untersuchungen zum Einsatz.
Wird ein Patient hingegen an einer Läsion in oder nahe einem für Sprache relevanten Areal operiert, so ist die Operation am
wachen Patienten dennoch weiterhin das Vorgehen der Wahl, um trotz weitestgehender Tumorentfernung die
Sprachfunktion des Patienten auch während der Operation überwachen und damit erhalten zu können6.
All diese Aspekte der modernen Neurochirurgie sind nicht nur Teil des Behandlungsspektrums der Universitätsklinik für
Neurochirurgie Frankfurt am Main, sondern auch Schwerpunkte der 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Neurochirurgie. Neben neuen Behandlungsstrategien und Forschungsergebnissen etablierter Verfahren werden jüngere
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Untersuchungsmethoden wie die navigierte transkranielle Magnetstimulation oder neue Arten der Faserbahndarstellung
ebenso wie neue Verfahren zur Sprachtestung auf hohem wissenschaftlichem Niveau präsentiert.
Prof. Dr. Prabhu (Houston, USA), Prof. Dr. De Witt Hamer (Amsterdam, Niederlande) und die Vorsitzende der Internationalen
Gesellschaft für Intraoperative Neurophysiologie, Frau Prof. Dr. Szelényi (München) zählen zu den international
angesehensten Experten auf ihrem Gebiet und werden mit Vorträgen und ihrer Kongressteilnahme das Programm
bereichern.
Die 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie in Frankfurt am Main verspricht eine der spannendsten
deutschsprachigen medizinischen Tagungen des Jahres 2016 zu werden.
PD Dr. med. Marie-Thérèse Forster, Universitätsklinikum Frankfurt
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Terminhinweis:
67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
12. – 15. Juni 2016
Congress Center Messe Frankfurt
Anmeldung und Infomationen: www.dgnc.de/2016
Pressekonferenz: Montag, 13. Juni 2016. 10:30 – 11:30 Uhr
Pressestelle
67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
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