Aufgaben zur Elektrodynamik (5) – Wintersemester 2009/10 Abgabe bis Donnerstag, 4.2.2010 Aufgabe 1 Wellengleichung in linearen Medien ~ und B~ In linearen Medien (ε und µ konstant) erfüllen die Komponenten des EFeldes bei Abwesenheit von freien Ladungen und Strömen die Wellengleichung ∆u − 1 ∂2 u = 0, v 2 ∂t2 (1) wobei für die Ausbreitungsgeschwindigkeit gilt: c v=√ . µε Betrachten wir nur eine Raumdimension, so schreibt sich (1) als ∂2 1 ∂2 u − u = 0. ∂x2 v 2 ∂t2 (2) Eine spezielle Lösung dieser Gleichung lautet uk (x, t) = Aeik(x−vt) + Be−ik(x+vt) , wobei gilt k= ω √ ω = µε . v c a) Ein Medium heißt nicht-dispersiv, wenn die Ausbreitungsgeschwindigkeit v unabhängig von der Wellenzahl k ist (dies ist im allgemeinen nicht der Fall). Zeigen Sie, dass in nicht-dispersiven Medien jede Funktion u(x, t) = f (x − vt) + g(x + vt) eine Lösung von (2) darstellt. Hierbei sind f und g zweimal differenzierbare, ansonsten aber völlig beliebige Funktionen. b) Ebene elektromagnetische Wellen werden beschrieben durch ~ r, t) = E ~ 0 eik~n~r−iωt , E(~ ~ r, t) = B ~ 0 eik~n~r−iωt , B(~ wobei ~n der Einheitsvektor in Ausbreitungsrichtung ist. Benutzen Sie die ~ 0 = 0 und Maxwell-Gleichungen für lineare Medien, um zu zeigen, dass ~n · E ~ 0 = 0 gilt und dass zwischen den Vektoren E ~ 0 und B ~ 0 der Zusammenhang ~n · B ~ 0 = √µǫ ~n × E ~0 B besteht. Hinweis: Es ist ∇(~n~r) = ~n. Aufgabe 2 Potential und Feld des Wasserstoffatoms Für das Wasserstoffatom im Grundzustand gilt: Die Kernladung e ist punktförmig im Ursprung zentriert, die mittlere Elektronenladungsdichte ist durch e 2r ρ(r) = − 3 exp − πaB aB gegeben (aB ist der so genannte Bohrsche Radius). a) Berechnen Sie mithilfe des Gaußschen Gesetzes das elektrische Feld. Hinweis: Für eine kugelsymmetrische Funktion f = f (r) gilt bei Integration über ein R V (r) Rr Kugelvolumen 0 f (r ′ )dV ′ = 4π 0 f (r ′)r ′2 dr ′ . b) Berechnen Sie das Potential. Diskutieren Sie die Grenzfälle r ≪ aB , r ≫ aB . Hilfe für die Integration: Es gilt allgemein 2 Z 2x 2 x 2 ax ax − 2 + 3 sowie x e dx = e a a a Z 1 2 + 2 x ax 2x 1 2x e− a dx = − e− a . x Aufgabe 3 Stromdurchflossener Zylinder mit Bohrung Ein unendlich langer Zylinder mit Radius R sei von einer homogenen Stromdichte j durchflossen. Er habe eine Bohrung mit Radius R0 , deren Achse um den Abstand d von der Zylinderachse verschoben ist (siehe Draufsicht in der Skizze). y ef r R d er r’ x R0 Bestimmen Sie das Magnetfeld im Innern der Bohrung. Hinweise: Benutzen Sie das Ergebnis aus Aufgabe 3 des 3. Übungsblattes, wonach ~ = (2πj/c)ρ ~eφ ist. Der das Magnetfeld im Innern eines stromdurchflossenen Leiters B Stromfluss“ im Innern der Bohrung lässt sich durch Überlagerung zweier entgegen” gesetzt fließender Ströme konstruieren. Legen Sie das Koordinatensystem so, dass die z-Achse entlang der Zylinderachse verläuft und ~ = j~ez und dass die Bohrung entlang der x-Achse verschoben ist (siehe Skizze). Beachten Sie, dass gilt: ~eφ = ~ez ×~eρ sowie ρ~ = ρ~eρ . Aufgabe 4 Kontinuitätsgleichung und Maxwellsche Gleichungen Leiten Sie aus den zeitabhängigen Maxwellschen Gleichungen in Materie die Kontinuitätsgleichung div~ = −∂ρ/∂t ab. Aufgabe 5 Magnetisches Moment und Drehimpuls Ein Teilchen mit der Masse M und der Ladung q bewege sich in einem Zentralkraftfeld. Leiten Sie die Beziehung zwischen dem magnetischen Moment m ~ und dem ~ (konstanten) Drehimpuls L her. Hinweise: Sie benötigen das 2. Keplersche Gesetz (df /dt = L/2M). Setzen Sie für den Strom vereinfacht I = q/T an (T ist die Umlaufzeit).