Mein Körper - WordPress.com

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Mensch und Mitwelt Mein Körper
Inhalt
1. Klären................................................................................................................................................... 2
1.1. Beschreibung des Themas............................................................................................................ 2
1.2. Auftrag klären gemäss Lehrplan .................................................................................................. 2
1.3. Sache klären ................................................................................................................................. 3
1.3.1. Allgemein .............................................................................................................................. 3
1.3.2. Gehör/Gleichgewicht ............................................................................................................ 3
1.3.3. Auge ...................................................................................................................................... 3
1.3.4. Mund..................................................................................................................................... 4
1.3.5. Riechen ................................................................................................................................. 4
1.3.6. Tasten ................................................................................................................................... 4
1.3.6. Haare (mit Bezug auf mehrere Sinnesorgane/“Repition“) ................................................... 5
1.4. Präkonzepte der SuS .................................................................................................................... 5
1.4.1. Fragestellung ........................................................................................................................ 5
1.4.2. Antworten der Kinder ........................................................................................................... 6
1.4.3. Zusammenfassung: Begriffsnetze und Erkenntnisse der Kinder .......................................... 7
1.5. Allgemeine Lernvoraussetzungen der Kinder .............................................................................. 7
1.6. Erhebung der Ressourcen ............................................................................................................ 8
2. Entscheiden und Begründen ............................................................................................................... 8
2.1. Reduktion der Inhalte .................................................................................................................. 8
2.2. Ziele: Kompetenzen und Feinziele ............................................................................................... 9
2.3. Geeignete Lehr- und Lernarrangements ...................................................................................... 9
3. Gestalten ........................................................................................................................................... 11
3.1. Verlaufsplanung ......................................................................................................................... 11
5. Literaturverzeichnis ........................................................................................................................... 13
1
1. Klären
1.1. Beschreibung des Themas
Im QP werde ich das Thema „mein Körper“ mit dem Fokus auf „unsere 5 Sinne“ behandeln. Geplant
ist ein ausgiebiges und tiefgehendes Auseinandersetzen mit dem menschlichen Körper und den
Sinnesorganen, sowie den entsprechenden Wahrnehmungen, welche wir im täglichen Leben bewusst
und unbewusst mit diesen machen. In der noch verbleibenden Zeit werden bewusst gewählte weitere
Körperteile thematisiert (z.B. Haare, etc.). Das Thema bietet viele lebensnahe Möglichkeiten der
aktiven und praktischen Auseinandersetzung (eigener Körper und eigene Empfindungen analysieren
und reflektieren). Gerade für Erstklässler ist dies ausgezeichnet, die Theorie mit viel praktischer
Visualisierung zu verknüpfen.
1.2. Auftrag klären gemäss Lehrplan
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema „mein Körper / 5 Sinne“ sollen die Kinder ein
Bewusstsein für ihren eigenen Körper und einzelne Organe entwickeln. Diese sollen sie lokalisieren
und benennen können. Die SuS sollen die Funktionen bewusst erkunden, indem sie Experimente mit
eigenen Wahrnehmungen durchführen. Es sollen basale Funktionen (ein Auge kann sehen), aber auch
erweiterte Funktionen (das Auge kann in die Ferne und in die Nähe schauen) erkannt werden. Auch
der anatomische Aufbau wird thematisiert. Die SuS sollen merken, dass sich ein Körperteil (Auge) aus
vielen weiteren, kleinen Bestandteilen (Augenlid, Linse, Iris, etc.) zusammensetzt. Ausserdem ist es für
die Kinder wichtig, dass sie die jeweiligen Organe isoliert erleben (nur hören können, jedoch blind sein).
2
So realisieren sie, welche Organe eng zusammenarbeiten und wie viel bewusster man bei Verlust der
Funktion eines Sinnesorgans, Sinne mit den jeweils anderen wahrnimmt.
1.3. Sache klären
1.3.1. Allgemein
Das Thema „mein Körper“ mit dem Fokus auf Sinneswahrnehmungen lässt sich am besten in die beiden
Kategorien Körperbau und Körperfunktionen eingliedern. Ausgehen will ich immer erst vom
Körperbau. Wird beispielweise der Kopf thematisiert, werden zuerst dementsprechende
Begrifflichkeiten anhand von bildhaftem Material eingeführt. Von dieser Basis aus kann man dann den
etwas weniger greifbaren Lerngegenstand der jeweiligen Körperfunktionen behandeln. Der Fokus soll
hier deshalb auf den Sinnesorganen liegen, da anders als bei anderen Körperfunktionen, wie
beispielweise Herzkreislauf- oder Verdauungssystem, stufengerecht das handelnde und entdeckende
Lernen eingesetzt werden kann.
Es geht also darum, eine Art Landkarte des Körpers zu erstellen und die entsprechenden
Bezeichnungen einzuführen, um den Kindern dann mittels der Körperfunktionen (mit zentralem Fokus
auf die Sinnesorgane) ein theoretisches, aber auch praktisches Bewusstsein des eigenen Körpers zu
vermitteln. Ikonische und enaktive Lernformen kommen hierbei vorrangig zum Tragen und können
optimal ausgenutzt werden.
1.3.2. Gehör/Gleichgewicht
Das Ohr ist in drei Teile unterteilt: äusseres Ohr, Mittel- und Innenohr. Schallwellen werden von der
Ohrmuschel aufgefangen und durch den Gehörgang zum Trommelfell weitergeleitet, welches beim
Auftreffen des Schalls in Schwingung versetzt wird. Diese Schwingungen werden durch drei
Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) auf das innere Ohr übertragen und verstärkt.
Im Innenohr werden die Schallwellen an die Gehörschnecke weitergeleitet. In ihrem Inneren verläuft
eine Haut, auf der lauter Sinneszellen sitzen. Diese Zellen wandeln den Schall in Signale um, welche
wiederrum über die Fasern des Gehörnervs dem Gehirn zugeleitet werden.
Mit zunehmendem Alter lässt die Spannung des Trommelfelles nach. Demzufolge reagiert es
schlechter auf Reize der Umwelt und wird nur noch durch entsprechend laute Reize (mit hoher
Frequenz) in Schwingung versetzt. Deshalb hören wir dann schlechter (vgl. Bau und Funktion des
Körpers, S. 130 – 132).
Im Ohr ist auch der Gleichgewichtssinn enthalten. Dieses Organ liegt im Innenohr und besteht aus drei
„Bögen“, das sogenannte Labyrinth, das mit einer Gehörflüssigkeit gefüllt ist. Bei Veränderung der
Kopfposition drückt die Flüssigkeit auf entsprechende Sinneszellen, durch welche wir die
Kopfbewegungen wahrnehmen. Ebenfalls im Labyrinth befindet sich eine andere Masse, welche sich
entsprechend der Kopfbewegung verlagert und ebenfalls Sinneszellen reizt. Diese gallertige Masse
lässt uns das „Gleichgewicht“ wahrnehmen. Durch zu häufiges hin und her Bewegen des Kopfes
überreizt die gallertige Masse die Sinneszellen, was wir als „Schwindel“ empfinden (vgl. Bau und
Funktion meines Körpers, S. 132-133). Wichtige Begriffe: Äusseres Ohr, Mittelohr, Innenohr,
Ohrmuschel, Gehörgang, Trommelfell, Hammer, Amboss, Steigbügel, Gehörschnecke, Labyrinth,
Gehörflüssigkeit.
1.3.3. Auge
Das Auge liegt in der Augenhöhle im Schädel und wird von einem Muskel bewegt. Bei Gefahr schliesst
sich das Augenlid sofort und schützt die empfindliche Hornhaut. Schliesst sich das Auge, wird es mit
ein bisschen Tränenflüssigkeit aus der Tränendrüse befeuchtet. Bei zu viel Tränenflüssigkeit überquillt
diese und läuft als Träne über die Wange.
Die Lederhaut umschliesst das Auge. Diese wiederrum ist von der Bindehaut überzogen. Die
Augenhaut umgibt die Bindehaut und geht in die durchsichtige Hornhaut über. Die Hornhaut sammelt
durch ihre Wölbung die Lichtstrahlen. Direkt darunter liegt die „vordere Augenkammer“, welche mit
wässriger Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Kammer wird von der Regenbogenhaut/ Iris (kann verschieden
3
Farbig sein) abgegrenzt. Das einfallende Licht fällt durch die Pupille auf die Linse, welche, aufgrund
ihrer Wölbung, die Strahlen bricht und projiziert auf der gegenüberliegenden Seite des Augapfels, auf
der Netzhaut, ein Bild. Die Linse kann sich wölben und ist somit für das Scharfsehen in die Ferne, aber
auch in die Nähe zuständig. Zwischen Linse und Netzhaut liegt der Glaskörper, welcher aus einer
gallertartigen Flüssigkeit besteht. Die Netzhaut besteht aus Stäbchen (hell-dunkel-Sehen) und
Zäpfchen (Farbsehen) und kleidet die Innenseite des Augapfels aus. Von jeder Sinneszelle führt eine
Nervenfaser zum Sehnerv, der die Informationen ans Gehirn leitet. Wo sich alle Nervenfasern zum
Sehnerv vereinen sind keine Sinneszellen vorhanden, diese Stelle wird „Blinder Fleck“ genannt.
Wichtige Begriffe: Augenhöhle; Augenlid, Tränenflüssigkeit, Lederhaut, Bindehaut, Iris, Pupille, Linse,
Sehnerv
1.3.4. Mund
Der Geschmacksinn lässt sich in die Rubrik der chemischen Sinne einordnen.
Geschmacksempfindungen werden von Sinneszellen wahrgenommen, welche sich innerhalb kleiner
Wärzchen direkt auf der Zunge befinden. Verschiedene Geschmacksempfindungen werden hierbei von
verschiedenen Regionen auf der Zunge wahrgenommen: Zungenspitze (süss), vorderer Zungenrand
(salzig), hintere Zungenränder (sauer) und Zungengrund (bitter). Der Speichel spült die Zunge und
neutralisiert so die Geschmackssinneszellen, damit neue Wahrnehmungen ausgelöst werden können
(Vgl. Walder, 2007). Die Geschmackswahrnehmung dient uns Menschen zur Einordnung von Nahrung.
Bitteres weist meist auf giftige Stoffe hin und werden daher als weniger angenehm empfunden: vor
allem von Kindern. Süsser Geschmack ist ein Indikator für energiereiche, kohlenhydratreiche Nahrung.
Aber auch Obst und Früchte schmecken durch den enthaltenen Fruchtzucker süss. Weiterhin ist
wichtig festzuhalten, dass sich die Geschmacksempfindungen bei Menschen entwickeln. Bitteres wird
von Kindern meist abgelehnt und kann erst in einer späteren Phase der körperlichen Entwicklung als
schmackhaft empfunden werden, während die Geschmacksqualitäten „süss“ und „umami“ (würzig,
schmackhaft) eher präferiert werden (Vgl. Definition Wikipedia).
Wichtige Begriffe: Zungenspitze, vorderer Zungenrand, hintere Zungenränder, Zungengrund,
Wärzchen, Speichel, Geschmacksknospen, bitter, sauer, salzig, süss, schmecken
1.3.5. Riechen
Wie das Schmecken ist auch der Geruchsinn ein chemischer. Die entsprechenden Sinneszellen
befinden sich in einer Schleimhaut der obersten Nasenmuschel. Deswegen gelangen auch nur Anteile
der Atemluft bis zu dieser Riechschleimhaut. Um besser riechen zu können, muss die Luft stossweise
eingezogen werden, was wir dann als das typische „Schnuppern“ oder „Schnüffeln“ bezeichnen (Vgl.
Walder, 2007). Für den Unterricht auf dieser Stufe ist jedoch die Anatomie der Nase weniger zentral.
Interessanter sind die Begrifflichkeiten, welche zur Klassifizierung von Gerüchen dienen: blumig,
fruchtig, harzig, würzig, faulig, brenzlig, beissend, ätherisch. Die aufgezählten Gerüche zählen nach
verschiedenen, wissenschaftlichen Ansätzen zu den Grundgerüchen. Eine Liste von
umgangssprachlichen Bezeichnungen für Gerüche könnte man ins Unendliche führen (z.B.: „verkohlt“,
„künstlich“, „metallisch“, „holzig“, usw.).
Wichtige Begriffe: Nasenloch, Nasenmuschel, Atmen, Geruch, Schnüffeln, Schnuppern, einatmen,
Sinneszellen, Nasenrücken, Nasenflügel, Nasescheidewand, blumig, fruchtig, harzig, würzig, faulig,
brenzlig, beissend, riechen, schnüffeln, schnuppern
1.3.6. Tasten
Der Tastsinn ist der vielseitigste aller Sinne. Er sitzt in Form von verschiedensten Sinnes- und
Nervenzellen in der Haut – des Menschen grösstes Organ. Durch die Anordnung und die Sensibilität
dieser empfindet man Berührungen an verschiedenen Stellen des Körpers verschieden intensiv. An
den Fingerspitzen befinden sich beispielsweise sehr viele „Tastkörperchen“, wodurch Druck, ausgelöst
von Berührungen, dort besonders intensiv wahrgenommen werden kann. Arme oder Rücken sind
4
dahingehend weniger sensibel. Neben Berührungen nimmt der Mensch aber auch Kälte, Wärme und
Schmerz mit Hilfe des Tastsinns wahr (Vgl. Walder, 2007).
Wichtige Begriffe: Haut, Berührung, Schmerz, Druck, Nerven, Fingerspitzen (einzelne Finger), warm,
kalt, weich, hart, rau, glatt, berühren, anfassen, greifen, tasten, fühlen, spüren
1.3.6. Haare (mit Bezug auf mehrere Sinnesorgane/“Repition“)
Die Anzahl der Haare, die auf unserem Kopf wachsen, beträgt etwa 100 000 (vgl. Bau und Funktion
unseres Körpers, S. 14). Haare bedecken unseren Körper fast vollständig. Allerdings nicht überall in der
gleichen Dichte und auch nicht immer in der selben Farbe. Die einzigen nicht bedeckten Flächen sind
die Hand- und Fusssohlen. Verglichen mit dem Tier, sind wir Menschen bei Weitem nicht so stark
behaart. Haare bestehen aus Horn und sind kleine „Stäbchen“, welche in einer, in die Haut eingesenkte
„Röhre“ stecken. Das Haar hat eine „Wurzel“, besteht aus einer äusseren „Rinde“ und einem inneren
„Mark“ (vgl. Knochen). In der Haarwurzel wird Hornstoff und Pigment ausgeschieden. Hornstoff sorgt
für Wachstum (pro Tag etwa 0,3 mm) und Pigment für die Farbe. Dieser Farbstoff verblasst mit
zunehmendem Alter, was die „grauen“ Haare erzeugt. Wenn dann noch Luft in die Markschicht
eindringt, werden die Haare weiss. Durch das Zusammenziehen eines speziellen Muskels (z.B. durch
plötzliche Abkühlung), der mit der Haarwurzel verbunden ist, richten sich die Haare auf. Dies nennt
sich „Gänsehaut“ (vgl. Bau und Funktion unseres Körpers, S. 14).
Wichtige Begriffe: Haarwurzel, Rinde, Mark, Gänsehaut, Farbstoff (Pigment)
1.4. Präkonzepte der SuS
1.4.1. Fragestellung
Das Grundlegende Ziel der gewählten Fragestellungen ist es, den Kindern möglichst viel
themenbezogenes Wissen zu „entlocken“, ohne die Antworten bereits in den Fragen zu implizieren
oder anzudeuten. Zudem wurde mit der PxLP im Vorfeld abgeklärt, welche Kinder er als stärker,
schwächer und durchschnittlich stark einschätzt, um so einen möglichst repräsentativen
Wissensquerschnitt zu erhalten. Folgendes sind die Fragen, welche den Kindern zur Erhebung des
Präkonzepts gestellt wurden:
1. „Woher weißt du, dass es gerade Tag ist, und nicht Nacht?“
2. „Was ist dein Lieblingsessen?“
 „Warum ist genau das dein Lieblingsessen?“
 „Woher weißt du, dass es dir gut schmeckt?“
3. „Kann man auch herausfinden ob etwas gut schmeckt, bevor man es isst?“
4. „Du stehst in deinem Zimmer und deine Augen sind mit einem Schal verbunden. Du siehst also
nichts. Wie schaffst du es trotzdem heil in die Küche zu kommen?“
5. „Wie schmeckt Schokolade? Wie schmeckt eine Zitrone?“ ...usw. (im Gespräch soll ermittelt
werden, welche Begrifflichkeiten bereits bekannt sind im Bezug auf Geschmacksrichtungen)
5
6. Dem befragten Kind wird das unter diesem Abschnitt gezeigte Bild vorgelegt. Es wird
nacheinander auf unterschiedliche Körperteile gezeigt, welche das Kind benennen soll, um so
Grundlegende Begrifflichkeiten zum Körperaufbau zu ermitteln.
1.4.2. Antworten der Kinder
Schüler
1
Weil es hell ist.
Ich hab am liebsten Spaghetti. Ich hab es einfach gern.
nein
Ich würde mich die Hände ausstrecken, dann aus dem Zimmer raus, rechts,
dann gerade aus und bei der Treppe festhalten, damit ich nicht runterfalle. Dann
bin ich da.
Weiss nicht.
Hand, Kopf, Nase, Mund, Zähne, Augen, Ohren, Kinn, Bauch, Knie, Füsse,
Schultern, Hals (originale Reihenfolge).
Schüler
2
Weil es hell ist.
Ich hab am liebsten Spaghetti. Weil es fein ist.
Ja, vielleicht. Ich bin mir aber nicht sicher.
(streckt die Arme aus während dem Beschreiben) Ich würde langsam laufen,
mich bei der Treppe fethalten, dann bisschen gerade aus, eine Kurve und dann
bin ich in der Küche.
Weiss nicht. (Antwort auf die Hilfestellung:) Ja weil die Zitrone sauer ist, denk!
Hand, Arm, Bein, Fuss, Schulter, Bauch, Gesicht, Nase, Stirn, Knie, Rücken
(originale Reihenfolge).
Schüler
3
Weil es hell ist.
Ich merke das mit meinem Körper.
Die Sonne ist oben und in der Nacht ist es dunkel.
Es schmeckt.
Man merkt es, wenn man es unter die Nase hält.
Man muss mit den Händen greifen. Man spürt es einfach.
Mit den Füssen „stösst“ man an.
Schokolade: fein, süss
Zitrone: bäääh, saftig, sauer
Weitere Geschmäcker: bitter
Das Kind konnte alle Körperteile benennen. Darüber hinaus fielen Worte und
Phrasen wie „Brustmuskeln“, „Fingergelenke“, „Gelenke braucht man um sich zu
6
bewegen“, „Die Schulter ist auch ein Gelenk“, „Man kann nur sitzen, weil man
Knie hat“
Schüler
4
Am Morgen kann man gut sehen.
Am Tag ist es hell.
Mit den Augen sieht man, dass es hell ist.
Am Tag kann man ein T-Shirt anziehen, in der Nacht eine Jacke.
Spaghetti.
Mit den Zähnen weiss man, dass es schmeckt.
Man kann es mit der Nase „schmecken“.
Man muss einfach laufen.
Schokolade: fein, süss
Zitrone: sauer
Weitere Geschmäcker: allergisch, was man nicht gern hat
Das Kind zeigt selbstständig auf die einzelnen Körperteile und benennt diese:
Zehen, Rücken, Bauch, Knie, Finger (Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger), Nase,
Zähne, Mund, Augenbrauen
1.4.3. Zusammenfassung: Begriffsnetze und Erkenntnisse der Kinder
Das Themengebiet „Mein Körper und was er kann“ mit Fokus auf den fünf Sinnesorganen und den
entsprechenden Wahrnehmungen lässt sich ja bekanntlich in die zwei groben Kategorien „Körperbau“
und „Körperfunktion“ einteilen.
Grundsätzlich haben die Kinder zum Thema Körperbau ein differenzierteres Wissen, als zu den
Funktionen. Sie können im Grunde alle sichtbaren Körperteile benennen und anhand der in Kapitel
1.4.1. gezeigten Visualisierung korrekt lokalisieren. Man kann aus ihren Antworten entnehmen, dass
sie wissen, welche grundlegenden Funktionen einzelne Körperteile/Sinnesorgane haben. Mit dem
Auge sieht man ob es hell oder dunkel (Sehen) ist, und mit den Händen kann man greifen (Tasten). Das
Greifen mit den Händen deckt jedoch nur einen sehr kleinen Teil des allgemeinen Tastsinns ab. Es
stellte sich heraus, dass die mentalen Modelle zum Geschmacksinn entweder nicht vorhanden, oder
falsch sind. Ein Kind wusste, dass man Geschmäcker wahrnehmen kann, dies aber mit den Zähnen tut.
Die Verbindung vom Geschmacksempfinden mit der Zunge ist bei den Kindern noch nicht vorhanden.
Sie können sich lediglich in groben Zügen vorstellen, dass das Schmecken etwas mit dem Mund zu tun
hat, wohingegen von fast allen Kindern gesagt wird, dass man mit der Nase riechen kann. Die Kinder
haben also offensichtlich ein sehr lückenhaftes Wissen zu den basalen Funktionen der Sinnesorgane.
Das Wissen bezüglich des inneren Aufbaus der Organe und der groben Reizverarbeitung ist, abgeleitet
von den Antworten der Kinder, praktisch nicht vorhanden. Auch die Beschreibungen
verschiedenartiger Geschmacksempfindungen sind sehr undifferenziert. Begriffe wie „fein“ und
„schlecht“ werden von den Kindern in die Kategorie der Geschmacksrichtungen eingeordnet.
Für den Unterricht folgere ich, dass die Begriffsnetze zu allen Bereichen des Themas aufgebaut werden
müssen, und wichtiger: dass die Begriffe und Bezeichnungen durch handelndes und entdeckendes
Lernen miteinander verbunden werden müssen, um so ein ganzheitliches Verständnis von
Sinnesorganen und deren Funktionen zu erarbeiten. Durch spielerisches Lernen, dem Einsatz von
Visualisierungen und weiteren Lernformen, die das enaktive Lernen ermöglichen (Experimente, Posten
zur Aktivierung aller Sinne) kann dies erreicht werden.
1.5. Allgemeine Lernvoraussetzungen der Kinder




Die SuS kennen ihren Körper und können einzelne Körperteile korrekt benennen.
Die SuS haben bereits eigene Erfahrungen mit ihrem Körper gemacht und sind sich dessen
bewusst (z.B., dass man im Dunkeln erst nach einer Zeit sieht, wenn man nichts sieht, tastet
man, etc.).
Die SuS kennen verschiedene Sozialformen (EA, PA, GA).
Die Kinder können Experimente zeichnerisch protokollieren, Vorgänge verbal beschreiben und
daraus mündlich Schlussfolgerungen ziehen.
7


Die SuS müssen experimentierfreudig sein
Die SuS müssen ausreichend Ausdauer beweisen, um an einem Versuch mitzudenken,
Vermutung anzustellen, zu diskutieren und die Theorie mit der Praxis zu verbinden.
Meine Lernvoraussetzungen teile ich auf in zwei Bereiche: Was die Kinder schon wissen und was ich
voraussetze, dass die Kinder mitbringen.
Zum ersten Bereich gehört ganz klar, dass die SuS ihren Körper sowohl kennen, als auch Körperteile
benennen können. Auch wenn sie die Fachbegriffe noch nicht beherrschen, so müssen sie doch
Vorstellungen haben, auf die sie zurückgreifen können. Ausserdem sind die eigene Erfahrungen
entscheidend, damit die Theorie sofort mit eigenen alltäglichen Situationen verknüpft werden können.
Einzelarbeit ist den SuS bestens bekannt, während Partnerarbeit ebenfalls bekannt, jedoch noch nicht
allzu effektiv ist. In Gruppen haben die SuS auch schon gearbeitet. Diese Sozialform benötigt jedoch
noch viel Betreuung und Führung. Versuche müssen die SuS zeichnerisch festhalten, Vermutungen,
Überlegungen und Schlussfolgerungen sollen verbal reflektiert werden.
Zum zweiten Bereich gehört die Motivation: Wenn Experimente durchgeführt werden, ist die
Motivation der SuS ausschlaggebend. Ideal wäre, wenn die Kinder begeistert an die Versuche gehen
und aufmerksam beobachten, verschiedene Vermutung anstellen und sich nicht gleich die erst besten
Lösungen zufriedengeben würden. Ausserdem wäre es von Vorteil, wenn die Kinder meine gewählte
Gruppeneinteilung einfach akzeptieren und zielstrebig arbeiten würden, ohne sich von Mitschülern
ablenken zu lassen. Weiter wünschte ich mir, dass andere Meinungen akzeptiert, oder für weitere
Gedankengänge anregen würde. Allerdings ist dies in der 1. Klasse ein sehr hohes Ziel.
1.6. Erhebung der Ressourcen
Grundsätzlich sind im Stundenplan der Kinder pro Woche drei Lektionen explizit für das Fach MuM
vorgesehen. In einem Zeitraum von sieben Wochen ergeben sich also 21 Lektionen. Weiterhin bietet
das Thema sehr gute Möglichkeiten für den fächerübergreifenden Unterricht und wird von der
Praxislehrperson so auch sehr begrüsst und unterstützt. Spielerische und enaktive Sequenzen für das
Erleben von unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen und die Thematisierung dieser lassen sich
hervorragend auch in den Fächern Bewegung und Sport, Musik, Zeichnen und im Sprachunterricht
integrieren. So addiert sich zu den fixen 21 MuM-Lektionen eine nur schwer abschätzbare Menge an
weiteren Zeitgefässen, innerhalb welcher das MM-Thema zusätzlich behandelt und vertieft werden
kann. Exkursionen und dem Unterrichten im Freien steht die Praxislehrperson ausgesprochen offen
und positiv gegenüber. Geplant ist ein Ausflug in den Wald, um das Thema Sinneswahrnehmungen mit
der Natur und den aktuellen, saisonalen Wetterverhältnissen und deren spürbaren Folgen zu
verbinden.
2. Entscheiden und Begründen
2.1. Reduktion der Inhalte
Auf Grund des Alters der Kinder und den entsprechenden Kenntnissen und kognitiven Fähigkeiten, soll
der Unterricht nur basale Begriffsnetze bezüglich des Körperbaus vermitteln. Zentral ist, dass die
Kinder die Körperteile benennen können, welche sie auch sehen können. Dazu gehören beim Ohr zum
Beispiel „Ohrmuschel“ und eventuell „Gehörgang“. Innere Strukturen (Amboss, Hammer und
Steigbügel) sind sehr komplex und dienen nur wenig, die Funktion des Ohrs für die Kinder
verständlicher zu machen. Die Kinder sollen nur grundlegende Prozesse zur Funktion der Körperteile
und Sinnesorgane kennen lernen: z.B. Der Klang wird von der Ohrmuschel eingefangen und wird dann
durch den Gehörgang zum Trommelfell weitergeleitet.
Ziel ist, dass sie sich der Vorgänge bewusst sind, die in unserem Körper ständig vor sich gehen. Die Lage
der Körperteile soll ebenfalls bekannt sein.
8
2.2. Ziele: Kompetenzen und Feinziele
Grundsätzlich sollen die Kinder Begriffe und Bezeichnung kennen („Das ist ein Auge“), diese
lokalisieren können („Es ist in der Augenhöhle“) und die Funktion („Damit kann man sehen“) kennen.
Begriffsbildung  Lokalisation  Funktion (zu Körperteilen und Sinnesorganen)
Aus diesen generellen Zielen zu den Bereichen Begriffsbildung, Lokalisation, Funktion und den unter
NMG.1.4 (siehe Kapitel. 1.2.) aufgelisteten Kompetenzstufen leite ich folgende Feinziele für die MuM
– Einheit ab:
Die SuS…
 … können die behandelten Körperteile (Auge, Nase, Mund, Ohr, Haut und Haare) benennen
und sie am eigenen Körper zeigen.
 … können den Aufbau einzelner Körperteile grob erklären und die zentralen Fachbegriffe dafür
verwenden.
 … können die Funktion der behandelten Organe mit eigenen Worten anhand eines Beispiels
erklären.
 … wissen, welchen Weg ein Reiz zurücklegt von der Stelle, an der er empfangen, bis ins Gehirn,
wo er ausgewertet wird.
 … können zu jedem Körperteil mindestens drei Situationen aus ihrem Alltag beschreiben, in
denen dieses Organ aktiv ist.
2.3. Geeignete Lehr- und Lernarrangements
Das gewählte Thema Körper mit dem Fokus auf die fünf Sinnesorgane und die entsprechenden
Wahrnehmungen hat als übergeordnetes Ziel den Kindern ein differenzierteres Bewusstsein ihres
Körpers und ihrer Sinne zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund ist es wenig förderlich lehrerzentrierte
Lernformen anzuwenden. Die Kinder sollen wirkliche, körperliche Erfahrungen sammeln, erleben und
„erfühlen“ können. Handelnde und enaktive Lernformen stehen im MM-Unterricht also im Zentrum.
Zusätzlich soll aber, entsprechend der Zielstufe, sehr viel mit visuellen Materialien gearbeitet werden.
Erklärungen und Frontalunterricht werden nur begleitend eingesetzt und sollen hauptsächlich der
Auftragserteilung dienen.
Mit verschiedenen Sinnesparcours soll bei den Kindern eine gezielte und individualisierte
Wahrnehmung verschiedener Sinne durch handelndes Lernen erreicht werden. Bevor man
Begrifflichkeiten wie „sauer“, „süss“, „bitter“, usw. symbolisch einführt, sollen die Kinder diese
erfahren, damit eine ganzheitliche Begriffsbildung stattfinden kann und nicht nur träges Wissen
entsteht. Im Rahmen eines „Geschmacksquiz“ sollen die Kinder mit verbundenen Augen
„erschmecken“, welche Essproben zu welchen Lebensmitteln gehören. Dieses Arrangement kann
durchaus auch in Partner- oder Gruppenarbeit ausgeführt werden. Selbiges Setting kann auch zum
Thema „Nase (Riechen)“ durchgeführt werden und sogar damit verbunden werden im möglichen
Rahmen einer kleinen Postenarbeit. Denn das Schmecken und das Riechen stehen ohnehin in sehr
engem Verhältnis und Zusammenhang.
Um den Tastsinn erfahrbar zu machen, sollen die Kinder beispielsweise in Partnerarbeit Formen aus
Karton ausschneiden, welche das jeweils andere Kind mit verbundenen Augen ertasten muss. Geplant
ist auch ein Waldtag (Exkursion). Auch hier können sehr viele Spiele und Aktivitäten zur gezielten
Wahrnehmung von allen Sinnen durchgeführt werden. Denkbar ist ein „Barfuss“-Parcours, wo die
Kinder barfuss und mit verbundenen Augen über verschiedene Naturmaterialien (Moos, Blätter,
Steine, usw.) laufen und diese dann identifizieren und benennen müssen. Den Bau dieses Parcours
erfolgt gemeinsam in Gruppen-, bzw. Projektarbeit. All diese Projekte, Spiele und Experimente werden
im Rahmen kooperativer und eher offener Lernformen, wie Posten oder Projektarbeit, eingesetzt.
9
Es reicht jedoch nicht ausschliesslich Erfahrungen zu machen. Auch die Zuordnung von Begriffen zu
verschiedenen Dingen, Handlungen und Funktionen des Körpers soll zentraler Lerngegenstand sein.
Hier kommen verschiedene, visuelle Unterrichtsmaterialen zum Einsatz. Eine Möglichkeit ist das
Beschriften von verschiedenen, anatomischen Abbildungen (angepasst an die Zielstufe). Weiterhin
sollen die Kinder verschiedene Visualisierungen mit den entsprechenden Begriffen verbinden (durch
Ausschneiden und Einkleben, mit Strichen Verbinden, selbst Beschriftungen schreiben, usw.) oder
Sinnesorgane in eine vorgefertigte, leere „Körperkarte“ (Aussenlinien eines menschlichen Körpers)
hineinmalen. Anschauungsmaterial soll aber nicht nur in reiner Papierform zum Einsatz kommen. Auch
anhand von plastischen Modellen, sollen Lerninhalte visualisiert werden (z.B.: anatomisches Modell
eines Auges). Den Kindern dieser Stufe fällt es noch sehr schwer ausgehend von einer
zweidimensionalen Abbildung die eigentliche Dreidimensionalität eines Gegenstandes (wie der Aufbau
eines Organs) zu begreifen. Diese Inhalte werden zum Grossteil in Einzelarbeit erledigt und benötigen
Erklärungen und Inputs von Seiten der Lehrpersonen. Diese genannten Inputs, Erklärungen und
Auftragserteilungen sind natürlich eher lehrerzentriert und werden in Form des Frontalunterrichts
dargeboten.
Die Beurteilung und das Bewerten der Kinder sollen formativ und summativ durchgeführt werden.
Formative Beurteilungen werden zeitnah und direkt in mündlicher Form erteilt. Das können Hinweise
(„Hier musst du vielleicht noch etwas genauer hinschauen.“), Lob („Ich finde, dass du dich bei diesem
Thema besonders gut auskennst“) oder Hilfestellungen sein. Ziel ist die Förderung der Kinder.
Summative Beurteilungen können immer am Ende einer Lerneinheit stattfinden. Dort wollen wir
jedoch nicht nur papier-basierende, sondern auch papierlose Formen der Erfassung des
Leistungsstandes und der dementsprechenden Bewertung einsetzen. Beispielhaft hierfür ist das
Zeichnen eines Bildes zu einem Lerngegenstand und ein darauffolgendes, kurzes Gespräch darüber.
Hier bietet sich das Team-Teaching sehr an. Eine andere Form wäre die „Strukturlegetechnik“. Die
Kinder bekommen verschiedene Abbildungen und Begriffe vorgelegt, welche sie in einem gewissen
Zeitraum (ca. 8 min) zuerst ordnen und dann kommentieren sollen. Dafür braucht man natürlich Zeit
und Freiraum. Während der selbständigen Arbeit an Werkstattposten wären diese beiden
Ressourcen gegeben.
10
3. Gestalten
Zeitlicher Verlauf
3.1. Verlaufsplanung
Sequenz 1
Thema: Auge (Sehen)
Ziele:
Die SuS können...
... das Auge an ihrem eigenen Körper lokalisieren und benennen.
... anhand von mindestens 3 Begriffen erklären, wie das Auge aufgebaut ist.
... erklären welche Funktionen die Hornhaut, Iris, Linse, Pupille, Netzhaut und
der Sehnerv haben.
... mindestens drei Hilfsmittel nennen, welche zu besserer Sicht verhelfen.
Inhalt:
-
Lokalisation des Auges am menschlichen Körper
Anatomischer Aufbau des Auges (äusserlich und innerlich)
Sehhilfen für den Menschen und deren Funktion
Funktion des Organs
Wie „sehen“ Blinde und Blindenschrift (auch in der Sequenz
„Tasten“ ein- und durchführbar))
Reduktion:
Da der innere Aufbau des Auges für die SuS schwer vorstellbar ist, könnte dies
auch weggelassen werden. Allerdings kann die Funktion der wichtigsten,
inneren Teile des Auges (Netzhaut, Sehnerv) gut verglichen werden mit
alltäglichen Objekten (z.B. mit Leinwand, etc.).
Wichtig ist, dass die SuS die sichtbaren Bestandteile des Auges kennen und
erklären können.
Sehr interessant ist, sich ein Leben ohne Augen vorzustellen, sich in Blinde
hineinzuversetzen und die Blindenschrift zu „streifen“. Dies ist allerdings
ebenfalls ein Thema, das bei Zeitdruck auch weggelassen werden und
stattdessen in der Sequenz „Tasten“ untergebracht werden kann.
Sequenz 2
Thema: Nase (Riechen)
Ziele:
Die SuS können...
... die Nase an ihrem eigenen Körper benennen und lokalisieren.
... anhand von drei Begriffen erklären, wie die Nase aufgebaut ist.
... mindestens drei alltägliche Situationen beschreiben, in welchen der
Geruchsinn besonders aktiv und nützlich ist.
... mindestens fünf Begriffe, mit welchen man einen Geruch beschreiben kann,
aufzählen
... die Begriffe „schnuppern“ und „schnüffeln“ erklären.
Inhalt:
- Lokalisation der Nase am menschlichen Körper
- Anatomischer Aufbau der Nase (äusserlich und innerlich)
- Gerüche und deren Bedeutung für den Menschen
-  Assoziierung von Gerüchen mit Dingen, Gefühlen, anderen
Menschen
- Funktion des Organs
Reduktion:
Der innerliche, anatomische Aufbau der Nase ist für die Kinder weniger
greifbar und nur schwer vorstellbar, weshalb dieses Thema auch weggelassen
werden kann.
Didaktische Gedanken und Material
Als erstes sollen die Kinder das Auge des
Nachbarn anschauen und kleine Versuche
(z.B. Vergrösserung der Pupille) zu zweit
durchführen. So können sie die einzelnen
Bestandteile des Auges gut sehen und sich
einprägen. Den anatomischen Aufbau werde
ich den Kindern an einem Modell erklären.
Zur Vertiefung beschriften die Kinder eine
Abbildung eines Querschnittes eines Auges.
Um die Funktion einzelner Bestandteile
dieses Organs zu verstehen, sollen die Kinder
diese durch Experimente selber herausfinden
(Sehtest, im Dunkeln sehen/ Vergrösserung/
Verkleinerung
der
Pupille,
schnelles
Umstellen von Nah- und Fernsehen). Einzelne
Bestandteile des Auges können zusätzlich
noch mit alltäglichen
Gegenständen
verglichen werden (z.B. Linse = Umgang mit
einer Lupe). Nach den Experimenten und
deren Auswertung kann die Theorie gut
vermittelt werden.
Um sich in Blinde hineinversetzen zu können,
sind Experimente mit verbundenen Augen
und das Schreiben des eigenen Namens mit
dem Blindenalphabet, geplant.
Didaktische Gedanken und Material
Handelndes Lernen steht im Vordergrund:
In Partner- oder Gruppenarbeit werden
Gegenstände (Lebensmittel) so präpariert,
dass diese mit geschlossenen Augen
„errochen“ werden müssen.
Hier sollen die Kinder auch einmal aktiv
„schnüffeln“, um zu erkennen, dass man so
tatsächlich besser riechen kann. Weiterhin
kann man auch ausprobieren, nur mit einem
Nasenloch zu riechen, wobei die Kindern
erkennen werden, dass man mit den beiden
Nasenlöchern unterschiedlich gut riechen
kann. Nun stellt sich voraussichtlich die Frage
des „Warums“. An dieser Stelle kann man den
Aufbau und die Funktion der Nase
thematisieren und einführen. Dies geschieht
durch das Verwenden von versch.
Abbildungen der Nase und dem Zuordnen
von Begriffen.
Weiterhin soll anhand von Geschichten aus
der Tierwelt und Parallelen zum Menschen
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Wichtig ist der Aufbau von Begriffen bezüglich „äusserer Aufbau der Nase“ und
zu Gerüchen.
Sequenz 3
Thema: Ohr (Hören)
Ziele:
Die SuS können…
… das Ohr an ihrem eigenen Körper lokalisieren und benennen.
… anhand von mindestens 3 Begriffen erklären, wie das Ohr aufgebaut ist.
… mindestens drei Begriffe aus dem Inneren des Ohrs nennen.
… die Funktion der Bestandteile des Ohrs (Ohrmuschel, Trommelfell,
Gehörknöchelchen und Gehörschnecke) erklären.
… erklären, wieso man mit zunehmendem Alter nicht mehr so gut hört.
Inhalt:
- Anatomischer Aufbau des Ohrs (äusseres, Mittel- und Innenohr,
Ohrmuschel, Trommelfell, Gehörknöchelchen und Gehörschnecke)
- Funktion der einzelnen Bestandteile
- Hören und Richtungshören
- Ein Leben ohne Gehörsinn und Zeichensprache
Reduktion:
Da es für die Kinder verwirrend sein könnte, wie das Ohr aufgeteilt ist
(äusseres, Mittel-, und Innenohr), können diese Begriffe auch weggelassen
werden. Die einzelnen Bestandteile des Ohrs und deren Funktion sollen die
SuS jedoch lernen, da die Namen dieser Teile aufgrund ihres Aussehens gut
gemerkt werden können.
Ein interessanter Exkurs ist auch hier, sich das Leben ohne Gehörsinn
vorzustellen und den eigenen Namen in Zeichensprache auszudrücken. Dieses
Thema kann aber bei Zeitdruck auch weggelassen werden.
Sequenz 4
Thema: Mund (Schmecken)
Ziele:
Die SuS können...
... den Mund an ihrem eigenen Körper benennen und lokalisieren.
... anhand von drei Begriffen erklären, wie der Mund aufgebaut ist.
... erklären welche Funktionen Zähne und Zunge haben
... die Begriffe süss, sauer, salzig und bitter aufzählen und zu jeder
Geschmacksrichtung mindestens zwei Lebensmittel aufzählen.
Inhalt:
- Anatomischer Aufbau des Mundes (Zähne, Lippen, Zunge)
-  Funktion der einzelnen Teile
- Geschmacksfelder auf der Zunge
- „Geschmacksrichtungen“
-  Verbindung mit Lebensmitteln und eigenen Präferenzen
Reduktion:
Dass man auf verschiedenen Bereichen der Zunge unterschiedliche
Geschmäcker empfinden kann, stellt ein eher erweitertes Lernziel dar und
kann deswegen auf weggelassen werden. Die Differenzierung der vier
Grundgeschmacksempfindungen und die entsprechende Zuordnung von
exemplarischen Lebensmitteln sind zentral.
Sequenz 5
Thema: Körper/Haare
Ziele:
Die SuS können…
… mindestens drei Stellen nennen, an denen der menschliche Körper behaart
ist und auch mindestens vier, an denen der Körper keine Haare hat.
verdeutlicht werden, warum der Geruchsinn
so bedeutend wichtig ist.
Didaktische Gedanken und Material
Die Funktion des Ohrs soll erst über Versuche
erkundet werden. Wenn die Kinder sich so
einige Fakten angeeignet haben (z.B. wie
Schallwellen aufgefangen werden, oder
Richtungshören möglich ist), werde ich mit
grossen Bilder den Aufbau thematisieren und
beim Behandeln der einzelnen Bestandteile
des Ohrs jeweils Gegenstände zur
Verdeutlichung
mitbringen
(z.B.
Schneckenhaus für Gehörschnecke). Da viele
Namen wohl noch unbekannt sind, erkläre ich
den
Kindern
auch
gleich
die
Doppeldeutigkeit, bzw. die Funktion dieser
Gegenstände im Alltag.
Damit die SuS den Aufbau des Ohrs üben
können, zerlege ich das Ohr in seine
Einzelteile, welche die SuS dann richtig
anordnen können.
Zur Festigung bekommen die Kinder auch
beschriftbare Abbildungen.
Als Exkurs kann das Fingeralphabet behandelt
werden und die Kinder können versuchen,
ihren Namen zu „schreiben“ oder sich
einfache Wörter zu diktieren.
Didaktische Gedanken und Material
Der eigene Körper dient auch hier als
zentrales
„Anschauungsmaterial“.
Der
anatomische Aufbau des Mundes kann direkt
an sich selbst aber auch anhand von
Beobachtungen des Lernpartners erfahr- und
sichtbar gemacht werden. Das Gesehene
muss nun noch mit Begriffen verbunden und
geordnet werden. Hier kommen wieder
beschriftbare, visuelle Abbildungen zum
Einsatz.
Geschmacksempfindungen und die Funktion
der Zunge sind für die Kinder weniger
greifbar. Durch Geschmacksexperimente
kann man die Begriffe süss, bitter, usw. mit
einer direkten Empfindung und einem
entsprechenden Bild eines Lebensmittels
verknüpfen.
Didaktische Gedanken und Material
Als erstes kann wieder der eigene Körper
untersucht werden, wo wir überall Haare
haben, bzw. wo nicht.
Wenn es anschliessend um den Aufbau eines
Haars geht, werde ich einen Hühnerknochen
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… kennen mindestens zwei Funktionen der Haare und können diese an einem
Beispiel in eigenen Worten erklären.
… können möglichst ohne Bild erklären, wie es zu einer Gänsehaut kommt.
… anhand von mindestens drei Begriffen den anatomischen Aufbau eines
Haars erklären.
Inhalt:
- Behaarte Stellen des menschlichen Körpers
- Funktionen der Haare
- Anatomischer Aufbau der Haare
- Natürliche Verfärbung und Wachstum der Haare
Reduktion:
Warum sich unsere Haare verfärben und wie schnell sie wachsen, sind
interessante Fakten, die die Kinder jedoch nicht unbedingt wissen müssen. Der
Aufbau und die Funktion der Haare hingegen ist etwas, das den Kindern hilft,
ihren Körper besser verstehen zu können und soll deshalb auch beherrscht
werden.
Sequenz 6
Thema: Körper (Tasten)
Ziele:
Die SuS können...
... den Tastsinn mit Hilfe der Begriffe „Haut“, „Nerven“ und „Organ“ erklären.
... mindestens drei Verben aufzählen, mit denen man beschreiben kann, wie
genau man mit dem Tastsinn empfinden kann (tasten, spüren, fühlen, greifen,
usw.) und anhand eines Beispiels verdeutlichen.
... erklären, mit welchen Körperteilen man besonders gut tasten kann und
warum.
Inhalt:
- Die Haut (Nerven und Nervenzellen)
- Begriffe und Bedeutung: „spüren“, „fühlen“, „berühren“, „Druck“
-  „Was kann man fühlen? Was ist fühlen?“
-  Schmerz, Kälte, Wärme, Wind, Wasser, Berührungen
- Finger und Fingerspitzen als primäres „Tastkörperteil“
- Eventuell Blindenschrift
Reduktion:
Der Aufbau des Nervensystems und der Haut, in welchem sich die
Nervenzellen des Tastsinns befinden, ist sehr theoretisch und abstrakt und
daher eher nebensächlicher Lerngegenstand. Zentraler sind Begrifflichkeiten
zum Beschreib der Funktion des Tastsinns und die Behandlung der Frage,
warum der Tastsinn für den Menschen wichtig ist.
Sequenz 7
Thema: Zusammenführung und Wiederholung
Ziele:
Inhalt:
In der Endphase des Praktikums soll alles Gelernte von den Kindern
angewendet und zusammengeführt werden. Geplant ist zum Beispiel ein
Waldtag. Dort werden die Kinder an kleinen Projekten zum Thema arbeiten,
welche Bezüge zu allen behandelten Lehrgegenständen haben. Auch die
Schulreise soll in dieser stattfinden, welche ebenfalls Möglichkeiten bietet
Sinnesspiele mit der gesamten Klasse durchzuführen.
als vergleich mitbringen. Diesen kann man
aufbrechen und sieht die selben Bestandteile
wie beim Haar, nur in gross: die Rinde und das
Mark.
Um die Funktion der Haare (z.B.
Augenbrauen) kennen zu lernen, werden wir
Versuche am eigenen Körper durchführen
und auch zur Entstehung von Gänsehaut,
können sich die Kinder gegenseitig mit einer
Feder kitzeln.
Didaktische Gedanken und Material
Das Tastorgan „Haut“ ist von allen das
abstrakteste. Den Kindern muss vermittelt
werden, dass die Haut an sich eine Einheit
darstellt und genau wie die anderen
Sinnesorgane auch, bestimmte, äußerliche
Reize empfangen können. Hier muss wieder
sehr viel mit tatsächlichen, körperlichen
Erfahrungen gearbeitet werden, um den
Kindern ein differenziertes Verständnis von
verschiedenen Formen der Wahrnehmung
(spüren, fühlen, tasten) zu vermitteln. Die
Hände und speziell die Finger als primäres
„Tastwerkzeug“ können mit Abbildungen
visualisiert werden. Man kann auch darüber
sprechen, warum die Finger heissen wie sie
heissen und die Kinder diesbezüglich
Zeichnungen anfertigen lassen. Auch
fächerübergreifend
kann
man
hier
Zugänglichkeiten erzeugen. Additionen mit
einzelnen Fingern auf den Rücken des
Lernpartners zu schreiben stärkt nicht nur
mathematische Kompetenzen, sondern
macht auch den Tastsinn verständlicher.
Didaktische Gedanken und Material
5. Literaturverzeichnis
Walder, Paul (2007): Bau und Funktion unseres Körpers. Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
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Internetquellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustatorische_Wahrnehmung (Stand: 02.03.2017)
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