Frischzellenkur für Augen

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Aktkontaktol DEZ. 2016 · 12. Jahrgang · 26. Heft
tigen. Dennoch sei auch ihre qualitative
Ergebnissicherheit noch immer als mäßig
einzustufen. Jenseits dieser einen Studie sei
die Datenlage generell weiterhin unbefriedigend.
Das IQWiG empfiehlt deshalb, eine abschließende Bewertung der Hornhautvernetzung
erst dann vorzunehmen, wenn die Ergebnisse
weiterer derzeit noch laufender oder abgeschlossener, aber noch nicht veröffentlichter Studien vorliegen. Die Wissenschaftler
identifizierten insgesamt 26 solcher Studien.
Aktuelle Kontaktologie
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Unverständlich findet das IQWiG, dass einige bereits länger abgeschlossene sowie auch
abgebrochene Studien nicht veröffentlicht
wurden – und dies zum Teil offenbar auch
gar nicht beabsichtigt ist. Das Bild, das sich
sowohl Wissenschaft als auch Behandelnde
und Betroffene von der Methode Hornhautvernetzung machen können, bleibe so in jedem Fall unvollständig und möglicherweise
verzerrt, findet das IQWiG.
veröffentlicht und zur Diskussion gestellt.
Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Vorbericht überarbeitet und
als Abschlussbericht im September 2016 an
den Auftraggeber versandt. Die eingereichten
schriftlichen Stellungnahmen werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem
Abschlussbericht publiziert. Der Bericht wurde gemeinsam mit externen Sachverständigen
erstellt.
Die vorläufigen Ergebnisse, den sogenannten Vorbericht, hatte das IQWiG im Juli 2015
Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Frischzellenkur für Augen-Hornhaut
Kombinierte Transplantation von Stammzellen und Hornhaut des Auges
© freshidea - Fotolia.com
Stammzellen erneuern kontinuierlich die
Hornhaut des Auges. Werden Hornhaut
und Stammzellen durch Krankheit oder
Verletzung zerstört, kommt es zur Eintrübung der Linse und dem Verlust klaren
Sehens. Forscherinnen und Forscher des
Universitätsklinikums Freiburg zeigen
nun in einer Langzeitstudie, dass Patienten deutlich davon profitierten, wenn
zusätzlich zur Spenderhornhaut auch
die passenden Stammzellen übertragen
werden. Durch das als allogene LimboKeratoplastik bezeichnete Verfahren
kann die Sehkraft der Patienten für
mehrere Jahre wiederhergestellt und erhalten werden. Das Universitätsklinikum
Freiburg ist eines von wenigen Zentren in
Deutschland, das das Operationsverfahren mit inzwischen 20-jähriger Erfahrung anwendet. Für die Studie, die Ende
Oktober 2016 im Fachjournal „Eye“ erschienen ist (Titel: Long-term results of allogenic
penetrating limbo-keratoplasty: 20 years of
experience), werteten die Forscher Fälle der
vergangenen 20 Jahre aus.
„Patienten ohne funktionstüchtige Stammzellen in der Hornhaut des Auges kann durch
eine konventionelle Hornhauttransplantation nicht mehr geholfen werden. Durch die
Limbo-Keratoplastik haben wir die Möglichkeit, ihre Sehkraft über einen langen
Zeitraum zu verbessern“, sagt Prof. Thomas
Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für
Augenheilkunde des Universitätsklinikums
verlust führen. Dadurch trübt
die Hornhaut komplett ein,
was die Sehfähigkeit deutlich einschränkt. „Durch eine spezielle Präparation des
Spendergewebes können wir
bei der Limbo-Keratoplastik
auch Hornhaut-Stammzellen übertragen“, erklärt Dr.
Stefan Lang, Erstautor der
Studie und Facharzt an der
Klinik für Augenheilkunde
des Universitätsklinikums
Freiburg. Dafür wird die
Hornhaut seitlich am Auge
entnommen, wo sich viele
Stammzellen befinden und
zentral auf dem Auge des
Empfängers aufgebracht.
Freiburg. Für die Studie untersuchten die
Wissenschaftler die langfristige Entwicklung von insgesamt 192 Patienten. „Bei
vielen Patienten wurde durch die Operation
die Sehkraft stabil über mehrere Jahre verbessert“, sagt Reinhard. Die Überlebensdauer der Transplantate hing von der zugrunde
liegenden Erkrankung ab und lag im Schnitt
bei drei bis vier Jahren.
Funktionsstörungen der Hornhautstammzellen können angeboren sein, zum Beispiel bei
Hornhautdystrophien oder Autoimmunerkrankungen. Auch Unfälle, wie Verätzungen
oder Verbrennungen, können zum Funktions-
Probleme können durch Abstoßungsreaktionen der Hornhaut oder der Stammzellen
entstehen. Dies kann zum erneuten Eintrüben der Hornhaut führen und eine weitere
Transplantation notwendig machen. Um
die transplantierte Hornhaut lange am Leben zu halten, sollte im besten Fall eine
grundlegende Unterdrückung der Immunabwehr und ein HLA-Matching angewendet werden. Beim HLA-Matching werden
Spender- und Empfängergewebe vor der
Tranplantation auf gegenseitige Verträglichkeit geprüft.
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg
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