PM Tag der gesunden Ernährung März 2017

Werbung
PRESSEMITTEILUNG
Tag der gesunden Ernährung am 7. März:
Gesundes billiger, Ungesundes teurer machen!
So profitieren Ärmere von einer Zucker-Fett-Steuer
Berlin – Ärmere Menschen in Deutschland leben ungesünder, sind häufiger übergewichtig, häufiger
von Diabetes Typ 2 betroffen und sterben früher – und sie werden immer mehr. Wie der aktuelle
„Armutsbericht Deutschland“ zeigt, sind hierzulande immer mehr Menschen von Armut bedroht:
etwa 12,9 Millionen, darunter circa 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche. Anlässlich des Tags der
gesunden Ernährung am 7. März macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe darauf aufmerksam,
dass gesunde Massenlebensmittel zu niedrigen Preisen auch für finanzschwächere Menschen
verfügbar sein müssen, um chronischen Krankheiten wie Adipositas und Diabetes vorzubeugen.
Ungesunde Lebensmittel mit viel gesättigten Fetten, Zucker und Salz sollten dagegen teurer werden.
„Eine Zucker-Fett-Steuer in Kombination mit Subventionen für gesunde Lebensmittel oder eine
Umstrukturierung der Mehrwertsteuer für Gesundes und Ungesundes sind ideale ökonomische
Anreize für Hersteller, ihre Produkte gesünder zu gestalten. So wird Gesundes auch für ärmere
Menschen bezahlbar“, plädiert Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe.
Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht und das, obwohl die Bundesrepublik
eines der reichsten Länder der Welt ist. Laut dem aktuellen Armutsbericht gelten hierzulande etwa 12,9
Millionen Menschen als arm, das entspricht 15,7 Prozent der Bevölkerung. Besonders betroffen sind
kinderreiche Familien, Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund sowie mit
steigender Tendenz auch Rentner. Damit einher geht eine Verschlechterung ihrer Ernährung und
Gesundheit insgesamt, Lebenschancen und die Möglichkeit zu sozialer Teilhabe verringern sich.
Soziale Ungleichheiten erschweren den Zugang zu gesunden Lebensmitteln und fördern ungesunde
Ernährungsweisen. diabetesDE-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Thomas Haak erläutert: „Davon
sind besonders Kinder betroffen: Bessergestellte Familien mit hoher Bildung und hohem Haushaltseinkommen bereiten ihrem Nachwuchs häufiger frische Mahlzeiten mit Obst und Gemüse sowie
hochwertigen Nahrungsmitteln wie Fisch zu, während Eltern aus sozial benachteiligten Verhältnissen
ihre Kinder eher mit stark verarbeiteten und hochkalorischen Mahlzeiten mit ungünstigem
Nährwertprofil – zu fettreich, zu süß und zu salzig – ernähren.“ In Deutschland sind heute etwa 2,5
Millionen Kinder und Jugendliche von Armut bedroht, nahezu jedes fünfte Kind ist arm.
„Diabetes Typ 2 entsteht unter anderem durch einen ungünstigen Lebensstil, der durch Über- und
Fehlernährung, zu wenig Bewegung und ausgeprägtes Übergewicht gekennzeichnet ist“, so Diabetologe
Haak, Chefarzt der Diabetes Klinik Mergentheim in Bad Mergentheim. „Gesundheitsförderliches
Ernährungsverhalten fängt jedoch bei gesunden Kaufentscheidungen an. Dafür müssen entsprechende
Lebensmittel aber für jeden erschwinglich sein.“ diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe begrüßt daher
Eigeninitiativen wie die des Lebensmitteldiscounters Lidl, der freiwillig seine Eigenmarken im Sortimient
einer Reduktionsstrategie um 20 % für zugesetzten Zucker und Salz bis 2025 unterzieht. Gemeinsam
weisen diabetesDE und Lidl schon jetzt auf gesunde Rezepte mit gesunden Lidl-Eigenmarken nach WHOProfil hin: http://www.diabetesde.org/rezept-kategorien/fruhstucksrezepte
„Gesundes muss billiger, Ungesundes muss teurer werden!“ fordert deshalb Vorstandsvorsitzender
Kröger, niedergelassener Diabetologe in Hamburg-Bergedorf . „Der Kauf ausgewogener Lebensmittel
kann z.B. durch eine einfache Umstrukturierung des bestehenden Mehrwertsteuersystems gefördert
werden, ohne dass Verbraucher unterm Strich mehr bezahlen müssen. Es ist z.B. nicht einzusehen,
warum Mineralwasser heute noch mit 19 Prozent MWST besteuert wird, eine ungesunde Limonade aber
nur mit 7 Prozent. Würde das Mineralwasser mit 0 Prozent MWST, die Limonade mit 19 Prozent MWST
besteuert, entsteht ein Preisunterschied zwischen einem gesunden und einem ungesunden Getränk von
annähernd 20 Prozent. Dies entspricht bereits annähernd der Empfehlung von WHO und UN,
Ungesundes um ca. 20 Prozent zu verteuern.“
Quellen:
1.
2.
3.
4.
5.
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Degs/degs_w1/Symposium/d
egs_uebergewicht_adipositas.pdf?__blob=publicationFile
Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017
Positionspapier soziale Ungleichheiten und Diabetes Typ 2
Beitrag „Soziale Ungleichheit und Diabetes“ im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2017
http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0005/270716/Europe-nutrient-profile-model2015-en.pdf?ua=1
Ihre Kontakte für Rückfragen:
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Nicole Mattig-Fabian (Geschäftsführung)
Albrechtstr. 9
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-12
Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: [email protected]
www.diabetesde.org
www.deutsche-diabetes-hilfe.de
Thieme PR Agentur
Medizinkommunikation Stuttgart
Julia Hommrich
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 8931 423
Fax: +49 (0)711 8931 167
E-Mail: [email protected]
www.diabetesde.org
www.deutsche-diabetes-hilfe.de
________________________________________________________
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation, die
Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir
Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für
eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die
Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6,7 Millionen Menschen sind von Diabetes
betroffen und jeden Tag kommen fast 1 000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG,
www.ddg.info) und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD,
www.vdbd.info). Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige
Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M, www.ddh-m.de
vertreten.
Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00, BIC: BFSWDE33BER
_________________________________________________________
Wenn Sie keine Informationen von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mehr wünschen, senden Sie
bitte eine Mail an: [email protected].
Herunterladen