Höchstenergetische Teilchenbeschleuniger Tevatron & LHC 1. Kurze Geschichte der Beschleunigertechnik 1882: erster Nachweis elektromagnetischer Wellen durch Heinrich Hertz 1928: Rolf Wideroe stellt „Ray Transformer“ fertig. Beschleunigung von positiven Na- und KIonen bei einer Hochfrequenzspannung von 25 kV auf Endenergie 50 keV. 1931: Robert van de Graaff baut den ersten MV-Hochspannungsgenerator mit bis zu 1,5 MV. 1932: Lawrence gelingt in Zusammenarbeit mit Livingston die Beschleunigung von Protonen auf 1,25 MeV. 1939: Lawrence nimmt erstes größeres Zyklotron mit starker Fokussierung in Betrieb. 1941: Kerst und Serber stellen erstes Betatron vor. 1947: Alvarez baut den ersten Linearbeschleuniger für Protonen in Berkeley. 1953: erstes europäisches Synchrontron mit starker Fokussierung in Bonn. (Fokussierung durch alternierende Gradienten) 1954: Gründung des CERN in Genf. 2. Beschleunigertypen Grundlagen: Wirkung auf geladene Teilchen durch Lorentzkraft F=q(E+vxB) Energiegewinn dE = q x U Van de Graaff – Generator : Anfängliche Hochspannung über Koronaaufladung stark erhöht. Ladungen sitzen nur auf der Oberfläche der Kugel. Ladungen werden beschleunigt und auf ein Target geschossen. Cockroft – Walton – Beschleuniger : Erste Halbwelle lädt C1 auf. Æ umpolen des Transformators Nächste Halbwelle setzt oberes Ende von C2 auf 0V. Æ C3 auf 200V geladen. Nächste Halbwelle setzt C3 auf 400V. Æ Spannungsvervielfacher Betatron : Zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt ein elektrisches Feld. Magnetfeld besitzt radialen Verlauf Æ Form der Pole bewirkt Fokussierung Zyklotron Kreisfrequenz q/m x B Heizdrähte dienen als Ionenquelle Ionen treffen auf ein Target bevor sie das Zyklotron verlassen Synchrotron : sehr hohe (relativistische) Geschwindigkeiten Æ Beschleunigung durch synchronisiertes E-Feld Magnetfeld an Teilchenenergie gekoppelt Klystron : erzeugte Elektronen werden zu Teilchenpaketen gebündelt Æ Mikrowellen werden zum Beschleuniger geleitet Klystron ist ein Schwingungserzeuger (Leistung bis zu 500kW) 3. Tevatron Daten: Schwerpunktsenergie 1,96 TeV Radius 1km Magnetfeld 4,2 Tesla 36 Bunches Abstand 396 ns zwischen Bunches Protonen und Antiprotonen In Betrieb seit 1987 Beschleunigungsvorgang Negativ geladene Wasserstoff-Ionen Æ 750 keV Beschleunigung im LINAC Æ 400 MeV Graphitfolie entreisst dem Wasserstoff seine 2 Elektronen Æ Booster Synchrotron beschleunigt Protonen Æ 8 GeV Synchrotron und Main Injector Æ 150 GeV Tevatron beschleunigt Protonen Æ 980 Gev Æ Kollision Antiprotonen, weil dann nur ein Ring benötigt wird und hohe Kollisionsenergie möglich ist. Erzeugung von Antiprotonen Protonen werden auf festes Ziel aus Ni oder Cu geschossen Bei dieser Kollision werden Antiprotonen erzeugt die eine Energie von 8 GeV besitzen sollen (für 1 Antiproton werden ca. 50.000 Protonen benötigt) Lithiumlinse fokussiert Antiprotonen Weiterleitung in DeBuncher Æ kontinuierlicher Strahl Bündelung im Akkumulator Æ Main Injector Preis 8,500 000 000 000 000 € pro Gramm Erfolge: Entdeckung des Top-Quarks Präzisionsmessung der Masse des W-Bosons Messung der Strukturfunktionen in Quarks und Gluonen 4. LHC Daten: Schwerpunktsenergie 14. TeV Ringumfang 27 km Magnetfeld 8,33 Tesla Temperatur -271°C (Supraflüssiges He) 2835 Bunches Abstand 25 ns zwischen Bunches Kollision von Protonen Ziele: „Blick in die Vergangenheit“ Beweis der Supersymmetrie Beweis der Existenz des Higgs-Teilchens Beschleunigungsvorgang: Wasserstoff werden Elektronen entzogen Æ p Im LINAC 2 Æ 50 MeV Beschleunigung im PS-Booster Æ 1,4 GeV Beschleunigung im Proton Synchrotron Æ 25 GeV SPS Æ 450 GeV Transfer in den LHC in beide Richtungen (Füllzeit 260s) Protonen werden im LHC beschleunigt Æ 7 TeV Æ Kollision Schwerionenkollision: Bleiionen werden produziert und auf 550°C erhitzt Bleidampf wird ionisiert Ionisationsstufen, max. bei Pb-27+ Beschleunigung auf 4,2 MeV pro U Passieren von Carbonfolie Æ Pb-54+ Im LEIR Beschleunigung auf 72 MeV pro U Transfer in PS Æ 5,9 GeV pro U Pb-82+ zum SPS Æ 177 GeV pro U Transfer zum LHC Æ 2,76 TeV pro U Æ Kollision im Alice-Detektor