Teilchenbeschleuniger

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Teilchenbeschleuniger
Vortrag von Kai Schatto
07.11.2006
Seminar Kernphysik
Universität Mainz
Inhalt
 Einleitung
Motivation
Geschichte
 Beschleunigertypen
 Zusammenfassung
Warum beschleunigen?
- Aufbau der Materie
- Erzeugung neuer Materie
Aufbau der Materie
Erforschung der Materie, ihrer Grundbausteine und der
zwischen ihnen wirkenden Kräfte ist ein elementares
Anliegen in der Physik.
Zu untersuchende Strukturen kleiner als
cm
Sichtbares Licht unbrauchbar  hochenergetische
Photonen bzw. Teilchenstrahlen
Wellenlänge muss kleiner als zu Untersuchende
Struktur sein
 De Broglie Wellenlänge
Erzeugung neuer Materie
Die nötige Energie folgt aus:
z.B. Erzeugung von Elektronen und Positronen durch
hochenergetische γ-Strahlen.
Doppelte Ruheenergie nötig, da Teilchenpaare
entstehen
Erzeugung neuer Materie
Beispiel:
- Erzeugung von Elektronen und Positronen durch
hochenergetische γ-Strahlen.
- Aufzuwendende Energie ist gleich oder größer.
mit
Inhalt
 Einleitung
Motivation
Geschichte
 Beschleunigertypen
 Zusammenfassung
Geschichte und Entwicklung
H. Greinacher
1921
Entwicklung des Kaskadengenerators
zur Erzeugung hoher Spannungen
G. Ising
1924
Vorschlag eines Linearbeschleunigers
mit Driftröhren, bei dem die Teilchen
durch eine hochfrequente Wechselspannung
beschleunigt werden.
1928
Bau des ersten Linearbeschleunigers und
Beschleunigung von Na+ - und K+ - Ionen mit
einer Hochfrequenzspannung von 25 kV auf eine
Endenergie von 50 keV. Versuche zur Entwicklung
eines Betatrons scheitern zunächst
Rolf Wideröe
Geschichte und Entwicklung
1930
Bau des ersten MVHochspannungsgenerators mit einer
Spannung von
bis zu 1,5 MV
1932
Bau des ersten
elektrostatischen
Beschleunigers unter
Verwendung eines 800-kVKaskadengenerators.
Spannungsfestigkeit der
Anlage: 700 kV. Erste
Kernreaktion mit 400 keV
Protonen.
Robert Jemison van de Graaff
Sir John Douglas
Cockcroft
Ernest Thomas
Sinton Walton
Geschichte und Entwicklung
1932
Die Idee für das Zyklotron hatte
Lawrence bereits 1930. 1932 gelang
ihm in Zusammenarbeit mit M.S Livingston
die Beschleunigung von Protonen in
einem Zyklotron auf eine Endenergie
von 1,25 MeV.
Ernest O. Lawrence
G. Thomas
1938
Vorschlag des Prinzips der starken
Fokussierung für das Zyklotron.
E. O. Lawrence
1939
Inbetriebnahme des ersten größeren
Zyklotrons. Protonen werden auf 9 MeV,
Deuteronen auf 19 MeV und Alphateilchen
auf 35 MeV beschleunigt.
Geschichte und Entwicklung
Donald W. Kerst 1941
Serber, R.
1945
Edwin Mattison
McMillan
Erste erfolgreiche Beschleunigung von
Elektronen in einem Betatron mit einer
Endenergie von 2,5 MeV.
I.V Veksler (UdSSR) und E.M McMillan (USA)
entwickeln getrennt voneinander
das Prinzip des Synchrotrons
Geschichte und Entwicklung
Goward, F.K
Barnes, D.E
Luis Walter Alvarez
1946
Bau des ersten Elektronensynchrotrons
unter Verwendung eines
Betatronmagneten.
1946
Entwurf des ersten 200-MHz-Linearbeschleunigers
für Protonen in Berkeley
Geschichte und Entwicklung
Ginzton, E.L
1947
Beschleunigung von Elektronen
mit dem ersten 2,855-GHzLinearbeschleuniger
bis zu einer Energie von 4,5 MeV
Oliphant, M.L
1947
1947 Vorschlag eines Synchrotrons für
Protonen. Inbetriebnahme 1953
1952
Veröffentlichung zur starken Fokussierung
d.h. zur Fokussierung mit alternierendem
Gradienten
Gooden, M.L
Hyde, G.S
Courant, E.
Snyder, H.
Livingston, M.S
Geschichte und Entwicklung
Paul, W.
1953
Entwicklung des Paulschen HFMassenfilters. Baubeginn des ersten
europäischen Synchrotrons mit starker
Fokussierung (Bonn). Inbetriebnahme 1958
CERN
1954
Gründung des europäischen
Kernforschungszentrums CERN in Genf.
(Conseil Européen de Recherche Nucléaire)
Inhalt
 Einleitung
 Beschleunigertypen
 Gleichspannungsbeschleuniger
 Linearbeschleuniger
 Zirkularbeschleuniger
 Zusammenfassung
Grundlagen
Beeinflussung geladener Teilchen möglich über elektrische
und magnetische Felder:
Energiegewinn:
 Nur E-Feld trägt zur Energie bei
Grundlagen
Prinzip eines Gleichspannungsbeschleunigers
Grundlagen
Für einen Gleichspannungsbeschleuniger benötigt:
Hohe Spannungen !
Beispiel Braunsche Röhre
Cockcroft – Walton - Beschleuniger
Erzeugung hoher Gleichspannung mittels Cockcroft-Walton-Generator
Kaskadierte Greinacher Schaltung
Funktionsweise C-W-Generator
+ rot
- blau
Erzielbare Spannungen:
400 - 800 kV
Van de Graaff Generator
umlaufendes Gummiband, trägt positive Ladung, die durch
Reibung oder Aufsprühen aus einer externen
Spannungsquelle entsteht, in die große Kugel
Erzielbare Spannungen: 10 MV
Tandembeschleuniger
- Zweimalige Nutzung der Beschleunigungsspannung durch
Umladen der Teilchen
- Negative Ionen werden beschleunigt, und nach Passieren des
Strippers als positive Teilchen weiter beschleunigt.
-Vorteile:
- höhere erreichbare Ionenenergie bei gegebener
Beschleunigungsspannung
- Anordnung beider "Enden", Ionenquelle und Target, auf
Erdpotential und nicht im Hochspannungsterminal
Problem bei Gleichspannungsbeschleunigern: Begrenzung durch Koronaentladung
10kV/cm
Inhalt
 Einleitung
 Beschleunigertypen
 Gleichspannungsbeschleuniger
 Linearbeschleuniger
 Zirkularbeschleuniger
 Zusammenfassung
LINAC
Struktur LINAC
Energie nach i Beschl.-Phasen:
Abstand zwischen Spalt i und i+1:
Länge der Driftröhre i:
Der größte Linearbeschleuniger ist der 3 km lange
Beschleuniger (SLAC) von Stanford (Kalifornien)
Fokussierung in Strahlrichtung
Durch leichte Spannungsschwankungen stimmt die
Geschwindigkeit der Teilchen nicht mehr mit den
vorgegebenen Driftlängen überein
Lösung: Beschleunigung an der ansteigenden
Spannungsflanke
Erreichte Energie: ca. 50 GeV
Inhalt
 Einleitung
 Beschleunigertypen
 Gleichspannungsbeschleuniger
 Linearbeschleuniger
 Zirkularbeschleuniger
 Zusammenfassung
Das Zyklotron
- Beschleunigung durch das el. Feld zwischen den Dees
- Halbkreis durch Magnetfeld (Lorentzkraft) in den Dees
Umlaufdauer bei Annahme einer Kreisbahn
Das Zyklotron
Durch rel. Massenzunahme sinkt die Kreisfrequenz!
1. Lösung: Anpassen des B-Feldes
benötigtes B-Feld:
mit v=ωr
2. Lösung: Anpassen der Hochfrequenz
 Synchrozyklotron
Anwendungsgebiete
- Auslösung von Kernreaktionen in der physikalischen Forschung
- Herstellung von Radionuklide für medizinische Zwecke, z.B.
Positronenemissions-Tomographie (PET) (kurze Halbwertszeiten)
- Protonen- und Ionenstrahlen in der Tumortherapie eingesetzt.
- Energien ca. 22 MeV pro Elementarladung
Das Betatron
Basiert auf dem Induktionsgesetz
Beschleunigung von Elektronen durch „ringförmiges“ E-Feld
erzeugt durch magnetische Flußänderung
Das Betatron
Typische Energien ca. 20MeV
Anwendungsgebiete
- Strahlentherapie
- Durchstrahlungsprüfung
Verdrängt durch die besser regelbaren
Linearbeschleuniger
Das Synchrotron
Bei konstantem Magnetfeld wächst der Radius mit der Energie:
 Führt zu sehr großen Magnetdimensionen
Lösung: - ortsfeste Bahn
- B-Feld wird synchron zur Energie erhöht
Das Synchrotron
Näherungsweise erreichbare Energie
Für Elektronen ca. 10 GeV durch Synchrotronstrahlung
LHC am CERN
- Energien von 1150 TeV bei Schwerionen und 7
TeV bei Protonen
- Bedingungen wie 10^(-13) bis 10^(-14) Sekunden
nach dem Urknall
Zusammenfassung
Gleichspannungsbeschleuniger:
- benötigt hohe Spannungen
- Problem: Koronaentladungen
Wechselspannungsbeschleuniger: - LINAC
- Problem: große Länge nötig für hohe
Energien
Zirkularbeschleuniger
- Mehrmaliges Durchlaufen der
Beschleunigungsstrecke
- Problem bei Betatron und
Zyklotron: große Magnete
 Synchrotron, Speichering
- Ortsfeste Bahn
Anwendung
Anwendung von Teilchenbeschleunigern in
- Chemie: Massenspektrometer
- Physik: Kernphysik, Teilchenphysik, Kosmologie,
Synchrotronstrahlung
- Medizin: Strahlentherapie
- Materialuntersuchung: Durchstrahlungsprüfung
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