Protokoll der Physikstunde vom 4.12.03 4.2. Materiewellen 4.2.1. Doppelspaltversuche 4.2.1.1. Die Modelle Welle und Teilchen Einstieg: Bis jetzt haben wir Atome und und Licht als Teilchen aufgefasst. Jetzt soll en Elektronen zur Welle werden. a) Klassische Physik 1. Teilchenmodell Ein Teilchen ist eindeutig bestimmt durch: Masse m0 ϖ x ϖ v Ort Geschwindigkeit Genaue Vorhersage der Teilchenbahn Mechanistisches Weltbild (Newton meinte, er könnte die ganze Welt so zu 100% determinieren.) 2.Wellenmodell ϖ ϖ -Wechselfelder E (x , t ), B(x , t ) -masseloser Energietransport -die Welle wird lokalisiert über die Intensität -Energiedichte(~Intensität): δ el = ∆W 1 1 = E ⋅ D = Εo ⋅ Εr ⋅ E 2 ∆v 2 2 (proportional zum Amplitudenquadrat) (1. und 2. dienen beide zur Lokalisierung von Teilchen) b) Licht 1. Einzelne Photonen fliegen nacheinander durch den Doppelspalt und belichten eine Photoplatte. Die Intensität ist die Auftreffwahrscheinlichkeit. 2. Interferenz am Doppelspalt erzeugt die bekannten Maxima und Minima. Intensität ist die beobachtete Helligkeit. c) Folgerung Photonenmodell erklärt die chemische Wirkung auf dem Film. Wellenmodell erklärt die Interferenz. Beide wirken gleichzeitig 4.2.1.2. Wahrscheinlichkeitsamplitude a) Maxima (1) an Stellen maximaler Auftreffwahrscheinlichkeit (2) an Stellen maximaler Intensität (Licht~ E 2 ) b) Wahrscheinlichkeitsinterpretation (Max Born) Die nach dem Wellenmodell erwartete Intensität in einem Raum-Zeit-Punkt macht eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit das Teilchen (Photon) dort anzutreffen. c) Wahrscheinlichkeitswelle Die Ausbreitung jedes(!) quantenmechanischen Teilchens (e,p,n,Photon,... alle ϖ Teilchen unter einer bestimmten Größe) wird durch eine Wellenfunktion ψ (x, t ) beschrieben, deren Amplitudenquadrat die Wahrscheinlichkeit angibt, an der Stelle x zur Zeit t das Teilchen anzutreffen. Die Wellenlänge ergibt sich aus der Impulsgleichung für Photonen. p= h h ⇒λ = λ p d) Anmerkung ϖ ϖ Bei Licht gilt: ψ ( x , t ) = E ( x , t ) 4.2.2. Elektronenbeugung 4.2.2.1. Die De Broglie-Hypothese (1923) a) Hypothese Jedem bewegten Teilchen mit der Energie W und dem Impuls p wird eine Wellenlänge λ zugeordnet λ= h p (De Broglie-Wellenlänge) Die Ausbreitung wird dann durch eine Wellenfunktion beschrieben, d.h. es gibt Interferenz(!). b) Beispiel Elektron: me = 9,1 ⋅ 10 −31 kg , U=100 V 1 e ⋅U = m ⋅ v 2 p = m⋅v 2 v = 2⋅ e ⋅U m p = 2 ⋅ m ⋅ e ⋅U λ= h = p h 2 ⋅ m ⋅ e ⋅U = 1,23 ⋅ 10 −10 m (Röntgen)