Quantenmechanik I WS 2005/06 (Hausübung 5) (abzugeben am Donnerstag, den 24.11.2005) 1. Hermite-Polynome / harmonischer Oszillator (4 Punkte) Zeigen Sie, dass für den in der Vorlesung eingeführten Operator D+ = ξ − ³ ´ 1 2 1 2 d e− 2 ξ (a) D+ = e+ 2 ξ − dξ ³ ´n 1 2 1 2 d n e− 2 ξ . (b) D+ = e+ 2 ξ − dξ Zeigen Sie, dass n D+ ( e − 12 ξ 2 )= e − 12 ξ 2 Hn (ξ), wobei Hn (ξ) = e ξ2 ³ − d dξ ´n d dξ gilt 2 e−ξ das n-te Hermite-Polynom ist. Berechnen Sie das 2. Hermite-Polynom, d.h. H2 (ξ). Zeigen Sie ferner, dass Hn (−ξ) = (−1)n Hn (ξ) gilt. 2. Zeitentwicklung im Oszillatorpotential (insg. 4 Punkte) Ein Teilchen im eindimensionalen Oszillatorpotential startet zur Zeit t = 0 im Zustand s Ψ(ξ) = 2 1 2 1 √ ξ 2 e− 2 ξ . π3 (a) (1,5 Punkte) Entwickeln Sie Ψ(ξ) nach den Energieeigenfunktionen des harmonischen Oszillators. Welche Energieeigenwerte wird man bei einer Energiemessung mit welcher Wahrscheinlichkeit finden? (b) (2,5 Punkte) Welche Zeitentwicklung hat Ψ(ξ)? Bestimmen Sie hxi (t). (Hinweis: Eigenzustände des harmonischen Oszillators: s r 1 2 1 x ~ √ n e− 2 ξ Hn (ξ), mit ξ = Ψn (ξ) = und x0 = x0 mω π2 n! H0 (ξ) = 1, H1 (ξ) = 2ξ, H2 (ξ) = 4ξ 2 − 2, H3 (ξ) = 8ξ 3 − 12ξ, . . . Energieeigenwerte: En = ~ω(n + 12 ).) 3. Änderung des Kastenpotentials (insg. 8 Punkte) Gegeben sei ein Teilchen im Kastenpotential (V = 0 für 0 < x < a und V = ∞ sonst) mit der Länge a, welches sich im Grundzustand (siehe unten) befindet. Ein Dämon ist nun in der Lage instantan die Länge des Kastens auf 2a zu verdoppeln (siehe Abbildung). V=f 0 a 2a (a) (3 Punkte) Berechnen Sie die Wellenfunktion des Systems als Linearkombination der Eigenfunktionen Ψn (ζ) des neuen” Kastens. Verwenden Sie hierfür die Ei” genfunktionen r 2 ∈ [0, π] und n ∈ N. Ψn (ζ) = sin(nζ) mit ζ = πx 2a π Mit welchen Wahrscheinlichkeiten pn findet man direkt nach Veränderung des Potentials (t = 0) die Eigenwerte En bei einer Messung der Energie? (Hinweise: 1. Die alte” Grundzustandsfunktion ist Φ(ζ) = √2π sin(2ζ) für ” 0 ≤ ζ ≤ π2 und Φ(ζ) = 0 sonst. 2. Achten Sie auf den Spezialfall n = 2.) (b) (2 Punkte) Wie entwickelt sich dieser Zustand mit der Zeit? (Hinweis: Die Eigenwerte des Hamiltonoperators sind En = h2 n2 .) 8m(2a)2 (c) (3* Bonuspunkte) Berechnen Sie die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Systems in der neuen” ” Kastenhälfte (a ≤ x ≤ 2a, d.h. π2 ≤ ζ ≤ π) in Abhängigkeit von der Zeit. Zeigen Sie, dass Zπ ∞ 1 32 X cos((2m − 1)(2m + 3) E~1 t) . |Φ(ζ, t)| dζ = − 2 2 π m=0 (2m − 1)2 (2m + 3)2 2 π 2 (Hinweis: Verwenden Sie P∞ 1 m=0 (2m−1)2 (2m+3)2 = (96) π2 ) 64 (d) (3 Punkte) Zu welchen Zeiten (ti ) befindet sich das System ausschließlich in der alten” ” bzw. neuen” Hälfte? Berechnen Sie die Wellenfunktion Φ(ζ, ti ) für diese ” Fälle. 4. Basistransformation ( 3 Punkte) Durch {|a1 i , |a2 i} sei in einem zweidimensionalen komplexen Hilbertraum eine orthonormierte Basis gegeben (Basis der {a} Darstellung). Zeigen Sie, dass die Vektoren |b1 i = √1 2 (|a1 i + i |a2 i) und |b2 i = √1 2 (|a1 i − i |a2 i) auch eine orthonor- mierte Basis bilden (Basis der {b} Darstellung). Welche Matrix ist dem unitären Operator U , der den Basiswechsel vermittelt (Übergang von der {a}-Darstellung zur {b}-Darstellung), in der {a}-Darstellung zugeordnet?