TP3 - Quantenmechanik Probeklausur I Datum 23.11.2010 Name, Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilfsmittel : keine Aufgabe 1 2 3 4 5 6 Summe erreichbar 5 5 14 8 9 9 50 Punkte Viel Erfolg! Formeln Alle auf dieser Seite angegebenen Formel dürfen ohne Beweis benutzt werden. • Das in dieser Klausur benutzte Skalarprodukt auf H Z ∞ hϕ|ψi := dx ϕ(x)∗ ψ(x) (1) −∞ • Trigonometrische Funktionen sin(x) = 1 ix e − e−ix ; 2i cos(x) = 1 ix e + e−ix 2 (2) • Energieeigenwerte des harmonischen Oszillators 1 En = ~ω n + 2 (3) ρ(~x, t) := ψ ∗ ψ (4) • Wahrscheinlichkeitsdichte • Stromdichte j(~x, t) := ~ (ψ ∗ ∇ψ − ψ∇ψ ∗ ) 2mi (5) • Kontinuitäsgleichung ∂ ρ(~x, t) + div j(~x, t) = 0 ∂t (6) Lj := jkl xk pl (7) • Drehimpulsoperator • Kommutatorrelation beim harm. Oszillator [b, b† ] = 1 (8) • Grundzustand des harmonischen Oszillators 1 ψ0 = π − 4 e− x2 2 (9) Zum Aufwärmen... Aufgabe 1 : Darstellungswechsel 5 Punkte Wir betrachten ein zweidimensionales System. Die Zustände |ϕ1 i und |ϕ2 i bilden eine orthonormale Basis. Eine alternative Basis sei mittels 1 |ψ1 i = √ (|ϕ1 i + |ϕ1 i) 2 , 1 |ψ2 i = √ (|ϕ1 i − |ϕ1 i) 2 definiert. Der Operator P lautet in der |ϕi i- Basis 1 P = . 1 Gebe den Operator P in der |ψi i- Basis an. Aufgabe 2 : Ein einfacher Zustandsraum 5 Punkte Wir betrachten ein physikalisches System in einem dreidimensionalen Zustandsraum. In einer orthonormalen Basis sei der Hamiltonoperator durch folgende Matrix repräsentiert: 2 1 0 H = 1 2 0 . 0 0 3 a) Welche Werte findet man, wenn die Energie des Systems gemessen wird? b) Angenommen ein Teilchen befinde sich im Zustand |ψi = Erwartungswert von H? q c) Berechne ∆H := hH 2 i − hHi2 . √1 3 (i, −i, i)t . Wie lautet der Aufgabe 3 : 2 - dimensionaler Potentialtopf 14 Punkte Gegeben ist ein Potential V (x, y) = 0 für 0 ≤ x ≤ a und 0 ≤ y ≤ b . ∞ sonst (10) a) Führen Sie mit dem Separationsansatz Ψ(x, y) = f (x)g(y) das zweidimensionale Problem auf ein eindimensionales zurück. Zeigen Sie, dass Ψ(x, y) = C sin(kx x) sin(ky y), kx2 := 2m Ex , ~2 ky2 := 2m Ey , ~2 gilt, wobei C die Normierungskonstante ist. b) Berechnen Sie die Energieniveaus E(nx , ny ) = Ex + Ey . RR c) Berechnen Sie die Normierungskonstante C so dass (Ψ(x, y))2 dxdy = 1. R 2 Tipp : Es ist geschickt, zunächst sin (ax) dx zu berechnen. (11) Aufgabe 4 : Ein Teilchen im Potential 8 Punkte Betrachten Sie ein Teilchen in einer Dimension mit dem Hamilton-Operator H= p2 + V (x) 2m mit V (x) = λxn und T = p2 . 2m (12) a) Berechnen Sie den Kommutator [H, xp]. b) Zeigen Sie, dass die Mittelwerte hT i und hV i der kinetischen und potentiellen Energie der Relation 2 hT i = n hV i (13) genügen, wenn es im Potential V (x) einen oder mehrere stationäre Energieeienzustände |ϕi gibt. Aufgabe 5 : Erwartungswerte des harmonischen Oszillators 9 Punkte Betrachten Sie den quantenmechanischen harmonischen einheitenfreien Oszillator in einer Raumdimension mit b = √12 (x̂ + i p̂). Berechnen Sie die Grundzustandserwartungswerte (i) h0|p2 |0i (ii) h0|px|0i (iii) h0|x3 p|0i algebraisch durch Benutzung der Erzeuger und Vernichter b und b† . Aufgabe 6 : Stationäre Zustände im eindimensionalen Potentialtopf 9 Punkte Wir betrachten die Schrödinger-Gleichung ~2 ∂ 2 i ~ ∂t Ψ(t, x) = − + V (x) Ψ(t, x) 2m ∂x2 in einer Raumdimension. V (x) sei ein Kastenpotential: 0 falls x ∈ [−d, 0] V0 falls x ∈ [0, d] V (x) = ∞ sonst mit V0 > 0. (14) (15) Es sollen nun mit Hilfe des Ansatzes i Ψ(t, x) = e− ~ Et ϕ(x), E ∈ R (16) stationäre Lösungen der Gleichung (14) bestimmt werden. Dabei soll ϕ(x) überall stetig differenzierbar sein. a) Formuliere einen Lösungsansatz für die Wellenfunktion und gebe die Randbedingungen und Übergangsbedingungen für ϕ(x) explizit für V0 > E > 0 und E > V0 an. Berechne daraus Bestimmungsgleichungen für die Energieeigenwerte. b) Skizziere qualitativ die Lösungen für V0 > E > 0 und E > V0 . c) Wie lautet die Lösung für den Fall E = V0 ?