SoSe 2007 kommentiert - Institut für Ethnologie

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Institut für Völkerkunde
Veranstaltungen im SoSe 2007
(Stand 22.03.2007)
Vorlesungen
5410 Religion, Kognition, Symbolik: zur Beziehung zwischen ideellen
N. Schareika
Systemen und praktischem Handeln
Beginn: 16.4.2007
2 St. Mo. 10-11:30 in S 93
Die bisweilen polemische und unversöhnliche Auseinandersetzung zwischen
materialistischen und symbolistischen oder strukturalistischen Forschungsperspektiven ist
fester Bestandteil der jüngeren Ethnologiegeschichte. Während beide Positionen –
verkörpert etwa durch Personen wie Marvin Harris und Clifford Geertz – lange Zeit
scheinbar unvereinbare Gegensätze bildeten, lassen sich gegenwärtig in verschiedenen
Bereichen ethnologischer Forschung Bemühungen zur Integration materieller und ideeller
Prozesse in der sozialen Praxis beobachten. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über
Arbeiten aus der Religions-, Kognitions-, und Symbolethnologie, die diesen Versuch
unternehmen. Wichtige Arbeitsbereiche dabei sind u.a. Magie, Ideologie, politische Rituale,
politische Rhetorik, symbolische Repräsentationen der natürlichen Umwelt sowie kognitive
Modelle und Klassifikationssysteme.
Grundstudium
5411 Sprachbasierte Erhebungsverfahren in der ethnologischen
Feldforschung
Teilgebiete: M
N. Schareika
Beginn: 2.4.2007
2 St. Mo. 12-13:30 in F
Sprachkenntnis gilt als Schlüssel zum Verständnis einer fremden Kultur, und das Erlernen
der Untersuchungssprache bildet einen mühsamen, häufig nie endenden, zum Teil
frustrierenden, aber auch ungemein anregenden Programmpunkt einer ethnologischen
Feldforschung. Sprache ist die Basis vieler ethnographischer Erhebungsverfahren;
gleichzeitig sind wichtige Gattungen ethnographischer Daten sprachlicher Natur. Die
Veranstaltung behandelt verschiedene Aspekte der ethnologischen Arbeit mit
sprachbasierten Erhebungsverfahren und Daten: Erlernen einer Feldsprache, Tonaufnahme,
Transkription, Übersetzung, Aufnahme von Nomenklaturen und Klassifikationssystemen,
Formulieren von Fragesätzen, Mithören und Aufnehmen von freiem Diskurs, Archivieren,
Kodieren und Auswerten von Textmaterial, um nur einige zu nennen. Die Veranstaltung
eignet sich insbesondere für Studierende, die die Lehrinhalte im Rahmen eigener
Feldforschungsprojekte praktisch umsetzen wollen.
5412 Ethnologische Theorien
M. Rössler
Teilgebiete: T
Beginn: 2.4.2007
2 St. Mo. 14-15.30 in B I
Ethnologische Theorien wollen komplexe Zusammenhänge innerhalb von Gesellschaften
und Kulturen, bzw. „die Kultur“ oder „die Gesellschaft“ erklären. Dabei stellt jede Theorie
bestimmte Phänomene von Kultur und Gesellschaft in den Mittelpunkt (z.B. Strukturen,
Symbole, historische Entwicklungen) und ignoriert gleichzeitig andere Phänomene. Daraus
folgt, dass Theorien häufig auf jeweils sehr unterschiedlichen Grundlagen aufbauen, sich
aber dennoch nicht unbedingt widersprechen oder gegenseitig ausschließen müssen. Ohne
ein Verständnis zumindest der wesentlichen Zusammenhänge innerhalb der
Theoriendiskussion ist eine kritische Einschätzung der Fachliteratur und überhaupt
ethnologisches Arbeiten kaum möglich.
In diesem Seminar sollen überblicksartig die wichtigsten Theorien seit dem 19. Jahrhundert
erarbeitet werden, mit einem Schwerpunkt auf neueren Ansätzen. Dazu sollen Auszüge aus
Originaltexten von den Hauptvertretern spezifischer Theorien gelesen und durch
Sekundärliteratur ergänzt werden
5423 Ethnologie und Armut
M. Haug
ZP
Teilgebiete: KT
Beginn: 13.4.2007
2 St. Fr. 10-11:30 in S 66
Armut und Armutsbekämpfung stehen momentan hoch auf der politischen Agenda. Doch
die Frage nach der Bedeutung von Armut hat weder eine eindeutige noch eine allgemein
gültige Antwort. Das Verständnis von Armut hat während der letzten Jahrzehnte eine
kontinuierliche Erweiterung von einer rein ökonomischen Definition zu einem komplexen
Phänomen erfahren, das ebenso politische, naturräumliche und soziale Aspekte umfasst.
Dementsprechend haben sich auch die Ansätze und Konzepte der internationalen
Armutsbekämpfung inhaltlich erweitert und neue Möglichkeiten interdisziplinärer
Zusammenarbeit eröffnet. Diese Entwicklung ist besonders interessant für die Ethnologie,
da sich Ethnologen seit langem sehr intensiv mit armen Bevölkerungsgruppen beschäftigen
und über ein breites und detailreiches Wissen ihrer Lebensbedingungen und Sichtweisen
von Armut verfügen. Das Seminar wird sich zuerst mit der Entwicklung des
Armutsbegriffes und ethnologischen Arbeiten zum Thema Armut beschäftigen. Daran
anschließend werden neue Ansätze zur Erfassung und Überwindung von Armut vorgestellt
und der mögliche Beitrag der Ethnologie zur weiteren Armutsforschung und
Armutsbekämpfung diskutiert.
5413 Rituale in Ostafrika
M. Österle
Teilgebiete: R
Beginn: 2.4.2007
2 St. Mo. 16:00-17:30 in S 78
Im Seminar werden zunächst ritualtheoretische Grundlagen erarbeitet, die den Teilnehmern
eine ethnologische Perspektive auf Rituale vermitteln werden. Anschließend beschäftigen
wir uns mit verschiedenen rituellen Prozessen aus diversen kulturellen Kontexten des
Regionalgebiets Ostafrika (Initiationsrituale, Purifikationsrituale, politische Rituale etc.),
die wir anhand von Texten besprechen und analysieren werden. Die Textarbeit soll
durch Videodokumentationen und ethnographische Filme ergänzt werden.
Das Seminar ist als Lektürekurs konzipiert, d.h. die relevanten Texte werden von allen
Teilnehmern gelesen, um eine informierte Kommunikation während des Seminars zu
gewährleisten.
Teilnahmebedingungen; Vorkenntnisse: keine
Teilnahmeschein: Kurzreferat mit Thesenpapier
Leistungsschein: Referat, Thesenpapier und schriftliche Ausarbeitung
5414 Fischergemeinschaften und Fischerei
Teilgebiete: KT
M. Casimir
Beginn: 3.4.2007
2 St. Di. 14-15:30 in XVII b
In vielen vergleichenden Untersuchungen von Kulturen, die spezifische Umwelten durch
spezifische Strategien nutzen bzw. nutzten (feuchte Urwaldgebiete durch
Brandrodungsfeldbau oder Trockensteppen und Halbwüsten durch pastoralen Nomadismus)
stellt das Leben, angepasst an aquatische, speziell maritime Habitate, besondere
Anforderungen an die Menschen.
In diesem Überblicksseminar sollen verschiedene Ethnien und Populationen, die diese
Naturräume „traditionell“ nutzen, untersucht werden um herauszufinden ob und welche
kulturellen Gemeinsamkeiten sie aufweisen und welche Unterschiede sich zwischen ihnen
finden.
Nicht ausgespart werden sollen die heutigen Probleme einer globalisierten Welt mit der
Überfischung der Meere und der Reduktion der Artenvielfalt.
5416 Organisationsethnologische Datenauswertung
S. Spülbeck
Teilgebiet: M
A. Dufft
2 St. Blockseminar in Videoraum
Block 1: 28.-29.4.07 10-17 Uhr
Block 2: 9.-10.6.07 10-17 Uhr
Dieses Seminar baut auf das im Wintersemester durchgeführte Praxistraining
Organisationsethnologie auf. Ziel ist es, anhand der im Praktikum gesammelten Daten
Auswertungstechniken und Dateninterpretation zu üben. Der Ausbildungsschwerpunkt wird
auf der Dateninterpretation liegen, aber praxisorientiert geht es dabei auch darum, die
Präsentation der Ergebnisse sowohl formal als auch praktisch zu trainieren, so dass die
TeilnehmerInnen lernen, ihre Ergebnisse in der beruflichen Praxis als Ethnologen
angemessen und damit erfolgreich vorzulegen.
5417 Gegenstandsbereiche der Kulturökologie
M. Casimir
Teilgebiete: T
Beginn: 4.4.2007
2 St. Mi. 10-11:30 in XI b
Der kulturökologische Forschungsansatz hat in den vergangenen Dekaden zunehmen an
Bedeutung gewonnen. Das Seminar soll Gelegenheit bieten sich mit diesem interdisziplinär
angelegten Gegenstandsbereich vertraut zu machen. Neben einer Darstellung der
naturwissenschaftlichen Grundlagen ökologischen Denkens sollen Methoden und Ziele
kulturökologischer Untersuchungen besprochen werden. Darauf aufbauend sollen die
unterschiedlichen Strategien dargestellt werden, mittels derer der Mensch die
unterschiedlichen Biotope nutzt und auch übernutzt. Weiterhin werden wir uns mit der
Mensch-Umwelt Beziehung im kognitiven Bereich befassen und weiterhin versuchen die
verschiedenen Ebenen der Mensch-Umwelt Beziehung systemisch miteinander zu
verknüpfen.
5418 Oral History
L. Förster
Teilgebiete: M
Beginn: 4.4.2007
2 St. Mi. 12-13:30 in Vortragsraum
5427 Nomaden als politische Akteure: Fallbeispiele aus Sahel und Sahara
ZP
Teilgebiete: R
N. Schareika
Beginn: 4.4.2007
2 St. Mi. 16-17:30 in B IV
Nomadische Gesellschaften haben als Gesellschaften ohne zentrale Herrschaft stets auch
das Interesse der Ethnologie von Politik und Recht auf sich gezogen. Die Monographie von
Evans-Pritchard über die Nuer ist dafür das herausragende Beispiel der Fachgeschichte.
Zwei Merkmale nomadischer Lebensweise prägen das politische Handeln von Hirten in
besonderer Weise: Sie definieren ihre sozialen Beziehungen zueinander über den Austausch
von Herdentieren, und sie genießen aufgrund der Mobilität ihres Besitzes und der
schwierigen Kontrollierbarkeit ihres Lebensraumes ein relativ hohes Maß an
Unabhängigkeit und Handlungsfreiheit. Mit Hilfe der ethnographischen Literatur sollen
Nomaden aus Sahel und Sahara als politische Akteure in unterschiedlichsten
Handlungsfeldern untersucht werden. Zu diesen Handlungsfeldern gehören etwa die
Heiratspolitik innerhalb der Lineage, die Konkurrenz um Wasser und Weide, die
Begegnungen mit Vertretern von staatlichen Behörden und Entwicklungsprojekten,
organisierte Rebellionen gegen den Staat oder die Produktion vermarktbarer ethnischer
Identität.
5428 Indigene Selbstbestimmung
M. Haug
ZP
Teilgebiete: KT
Beginn: 13.4.2007
2 St. Fr. 12-13:30 in S 63
Dieses Seminar setzt sich mit der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Selbstbestimmung indigener Gemeinschaften auseinander. Dabei wird zuerst den folgenden
Fragen nachgegangen: Wer sind Indigene? Welchen Sinn machen gegenwärtige
Definitionen von Indigenen? Wie nehmen sich indigene Menschen selbst wahr und wie
werden sie gesehen, bzw. oft stereotypisiert?
Im weiteren Verlauf des Seminars werden drei Kernthemen im Mittelpunkt stehen:
Indigene Gemeinschaften und Rechte an natürlichen Ressourcen, indigene
Selbstbestimmung innerhalb von Staaten und die Auswirkungen von neuen (entwicklungs-)
politischen Konzepten auf Indigene. In einem abschließenden Resümee soll diskutiert
werden, inwiefern diese Ansätze neue Schwierigkeiten verursacht und gleichzeitig aber
auch neue Chancen eröffnet haben.
5420 Einführung in die Visuelle Anthropologie und die
A. Dreschke
Medienanthropologie
Beginn: 5.4.2007
Teilgebiete: KT
2 St. Do. 14-15:30 in Vortragsraum der UB
Donnerstag 5. April 2007, 14.00 – 15.30, S 55, Vorbesprechung
Samstag 12. Mai 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Samstag 2. Juni 2007 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Samstag 16. Juni 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, XIb
Samstag 7. Juli 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Das Seminar bietet einen Überblick über die Entwicklung der Visuellen Anthropologie und
der Medienanthropologie. Neben Geschichte und Theorie des ethnografischen Films und
der Fotografie werden die Möglichkeiten der methodischen Verwendung visueller Medien
in der ethnologischen Forschung behandelt. Gegenstand des Seminars sind zum einen die
‚Klassiker’ des ethnografischen Film als auch aktuelle medienanthropologische Ansätze zu
indigenen Medien, Fernsehen oder Internet.
Termine
Donnerstag 5. April 2007, 14.00 – 15.30, S 55, Vorbesprechung
Samstag 12. Mai 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Samstag 2. Juni 2007 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Samstag 16. Juni 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, XIb
Samstag 7. Juli 2007, 9.30 – 16.00 Uhr, VIIa
Voraussetzungen: Einführungsseminar
Leistungsschein: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Ausarbeitung
Teilnahmeschein: Kurzreferat und Handout
Sprechstunde nach Vereinbarung
5420a Praktische Übung zum ethnografischen Dokumentarfilm
S. Pfeifer
Teilgebiete: KT
Beginn: 4.4.2007
2 St. Blockseminar in
Beginn 04.04.2007, 14-15:30 Vorbesprechung in S68
Dienstag 29.05 – Freitag 01.06.2007 Blockseminar, jeweils 09:30 – 16:00, S 84
Ausgehend von den Theorien zum „Observational Cinema“ werden in dieser praktischen
Übung die Grundlagen des ethnografischen Dokumentarfilms vermittelt. Anhand
ausgewählter Filmbeispiele und einer Einführung in die Kamera- und Schnitttechnik
werden Ideen und Methoden des ethnografischen Dokumentarfilms vorgestellt und
diskutiert. Die Ergebnisse werden in praktischer Gruppenarbeit eingeübt und vertieft. Ziel
ist es, grundlegende Kenntnisse in der Praxis des ethnografischen Dokumentarfilms zu
erwerben und auf die filmische Umsetzung eines ethnologischen Themas anzuwenden. In
kleinen Gruppen soll ein kurzer Film und ein begleitender Text erstellt werden.
Erwünscht, jedoch nicht Voraussetzung, ist die gleichzeitige Teilnahme am Seminar von
Anja Dreschke zur Einführung in die Visuelle Anthropologie und Medienanthropologie.
Termine
Beginn 04.04.2007, 14-15:30 Vorbesprechung in S68
Dienstag 29.05 – Freitag 01.06.2007 Blockseminar, jeweils 09:30 – 16:00, S84
Voraussetzungen: Einführungsseminar
Leistungsschein: Regelmäßige aktive Teilnahme, Erstellen eines kurzen Films und eines
begleitenden Textes
Teilnahmeschein: nicht möglich
5422a Einführung in die Medizinethnologie
A. Wieckhorst
Teilgebiete: KT
Beginn: 13.4.07
2 St. Blockseminar in
1. Fr. 13.04.07: 12.00 – 13.30 Uhr in S 66
2. Fr. 22.6.07 14:00 - 20:00 Uhr in S 76
und Sa. 23.6.07 9:00-16 Uhr in S 76
3. Fr. 29.6.07 14:00 - 20:00 Uhr in S 76
und Sa. 30.6.07 9:00-16 Uhr in S 76
Diese Veranstaltung ist als Einführung in die Medizinethnologie konzipiert. Die
grundlegenden Begriffe, Konzepte und Theorien der Medizinethnologie, die sowohl im
europäisch-nordamerikanischen Kontext als auch in nichtwestlichen Kulturen von
Bedeutung sind, sollen erar-beitet werden. Das Seminar führt dabei in die unterschiedlichen
Problemfelder dieses ursprünglich in den USA entwickelten Fachgebietes, das heute
weltweit – nicht nur in der Ethnologie selbst – auf großes Interesse stößt. Die Geschichte
und die wissenschaftlichen Grundlagen der Medizinethnolo-gie sowie ihre Positionierung
im Gesundheitsbereich und der ‚Kultur‘ - Begriff aus einem medizin-ethnologischen
Verständnis bilden dabei den Einstieg in dieses Gebiet.
Des Weiteren gliedert sich die Veranstaltung in drei wichtige aktuelle
Forschungsperspektiven in-nerhalb der Medizinethnologie: Kranksein/Gesundsein als 1)
kulturelle Konstruktion, 2) als sozialer Prozess und 3) als gesellschaftliche Veränderungen
und globale Vorgänge. Emische Körpervorstel-lungen und ‚illness concepts’, die Triade
"Erkrankung-Krankheit-Kranksein", der Ansatz der Erklä-rungsmodelle, der
Medizinsysteme und des medizinischen Pluralismus sowie der Drei-GesundheitssektorenAnsatz von Kleinman sind Beispiele für kulturelle Konstruktionen (1). Der Bereich der
sozialen Prozesse (2) umfasst zum Beispiel die Stufenmodelle von Krankheitsverhalten,
‚Therapy Management Groups’, Pflegesysteme und die soziale Krankenrolle. Die
gesellschaftliche und globalen Veränderungen (3) beinhalten Sichtweisen mit Ausrichtung
auf Gesundheit und Res-sourcen, sowie ‚Health Transition’ (weltweiter demographischer
und epidemiologischen Wandel: ‚change of lifestyle’, Urbanisierung) und aktuelle Ansätze
zu Vulnerabilität und damit verbundene Felder wie ‚Alte, Alter und Altern‘, ‚Migration und
Gesundheit‘, ‚Urban Health’ und ‚Mental Health‘ sowie auch HIV/AIDS in nichtwestlichen Kulturen.
In einem vierten Teil haben die SeminarteilnehmerInnen die Möglichkeit verschiedene
medizini-sche Traditionen vorzustellen, wie beispielsweise die Traditionelle Chinesische
Medizin (TCM), Ayurveda, die europäischen Traditionen oder medizinische Strömungen
aus anderen Kontinenten. Eigene Forschungen oder geplante Forschungsvorhaben können
hier gerne eingebracht werden.
In der Veranstaltung kann ein Leistungsschein durch die regelmäßige aktive Teilnahme, die
Präsen-tation eines Vortrags (PowerPoint) oder eines Referats, sowie die Ausarbeitung
dieser Präsentation zu einer Hausarbeit oder einem Artikel (paper) erworben werden.
5427a Referate interessant gestalten
K. Molderings
2 St. Fr. 14-16 und Blockseminare in Institutsbibliothek
Beginn: 13.4.2007
Wer ärgert sich nicht, wenn ein Seminar aus trockenen Vorträgen besteht? Wer möchte
etwas daran ändern? Wenn du dir unsicher bist, bei der Vorbereitung oder beim Vortragen
oder einfach gerne Anregungen hättest, deine Referate interessanter und interaktiver zu
machen, dann komm ins Tutorium. Folgendes werden wir auf Wunsch trainieren:
- Vorbereitung, Recherche, Timing,
- Handout oder Power Point erstellen,
- Umgang mit Publikumsangst,
- Köperhaltung, Stimmtraining,
- Diskussionen leiten,
- Feedback holen und geben,
- Interaktive Gestaltungstechniken,
- Didaktische Tricks (alle Sinne und Lerntypen ansprechen)
Wie soll das alles zu schaffen sein?
Die oben genannten Punkte sind eine Auswahl an Themen, die wir je nach eueren
Bedürfnissen kurz oder intensiv behandeln.
Ein erstes Treffen am Freitag den 13ten April um 14 Uhr im Institut/Bibliothek wird dazu
dienen, Themen und Termine mit euch zu klären. Gerne könnt ihr mir vorab eine Mail mit
euren Erwartungen schicken: [email protected].
P.S. Es wird viele Übungen geben, aber auch Referate die ihr im SS halten müsst könnt ihr
schon einmal proben. Der Schwerpunkt liegt auf der Praxis, denn: Übung macht den
Meister!
5413a „Zur Erkenntnis“ mit E-Learning
S. Pfeifer
2 St. Blockseminar in
Beginn: 4.4.2007
Termine:
Mittwoch 04.04.2007 16:00 – 17:30, S 68 Vorbesprechung (zusammen mit „Arbeiten mit
ethnologischen Texten durch E-Learning“)
13./14.04.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
25./26.05.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
Unter „Blended Learning“ oder „Integriertem Lernen“ wird die Einbindung von E-Learning
Methoden in herkömmliche Präsenz-Lehrformen verstanden. Die Vorteile beider Lehr- und
Lernformen sollen dabei kombiniert werden.
In dieser Veranstaltung wird in praktischen Übungen und Gruppenarbeit ein integrier-tes ELearning Angebot zum Thema Wissenschaftstheorie mit der Plattform Ilias erarbeitet. Zu
Beginn der Veranstaltung wird eine Einführung in die Plattform Ilias und eine
Wiederholung des Themenbereichs Wissenschaftstheorie aus dem Einführungsseminar
gegeben. Im weiteren Verlauf des Seminars werden in kleinen Gruppen die Themen
„Definition“, „Aussage“ und „Theorie“ erarbeitet und ein pädagogisches Konzept für das
E-Learning Modul entwickelt. Ziel der Veranstaltung ist, ein E-Learning Angebot für das
Einführungsseminar im Wintersemester 2007/08 zu erstellen.
In diesem Seminar ist es nicht möglich einen Teilnahme- oder Leistungsschein zu
erwerben, bei erfolgreicher Teilnahme wird jedoch ein Teilnahmezertifikat ausgestellt.
Termine:
Mittwoch 04.04.2007 16:00 – 17:30, S 68 Vorbesprechung (zusammen mit „Arbeiten mit
ethnologischen Texten durch E-Learning“)
13./14.04.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
25./26.05.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
Voraussetzungen: Einführungsseminar
Leistungsschein: nicht möglich
Teilnahmeschein: nicht möglich
Teilnahmezertifikat: Regelmäßige aktive Teilnahme, Erstellen eines E-Learning Mo-duls
Sprechstunde: nach der Veranstaltung und in betreuten Chats
5414a Arbeiten mit ethnologischen Texten durch E-Learning
S. Pfeifer
2 St. Blockseminar in
Beginn: 4.4.2007
Termine:
Mittwoch 04.04.2007, 16:00 – 17:30, S 68 Vorbesprechung (zusammen mit „Zur
Erkenntnis“ mit E-Learning)
04./05.05.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
13./14.07.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
Unter „Blended Learning“ oder „Integriertem Lernen“ wird die Einbindung von E-Learning
Methoden in herkömmliche Präsenz-Lehrformen verstanden. Die Vorteile beider Lehr- und
Lernformen sollen dabei kombiniert werden.
In dieser Veranstaltung wird in praktischen Übungen und Gruppenarbeit ein integriertes ELearning Angebot zum Thema „Arbeiten mit ethnologischen Texten“ mit der Plattform
Ilias erarbeitet. Zu Beginn der Veranstaltung wird eine kurze Einführung in die Plattform
Ilias und den Themenkomplex „Arbeiten mit ethnologischen Texten“ gegeben. Im weiteren
Verlauf des Seminars werden in kleinen Gruppen die Bereiche „Textbegriff“,
„Quellenkritik“ und „ethnografische Autorität“ erarbeitet und ein pädagogisches Konzept
für das E-Learning Modul entwickelt. Ziel der Veranstaltung ist, ein E-Learning Angebot
für das Einführungsseminar im Wintersemester 2007/08 zu erstellen.
In diesem Seminar ist es nicht möglich einen Teilnahme- oder Leistungsschein zu
erwerben, bei erfolgreicher Teilnahme wird jedoch ein Teilnahmezertifikat ausgestellt.
Termine:
Mittwoch 04.04.2007 16:00 – 17:30, S 68 Vorbesprechung (zusammen mit „Zur
Erkenntnis“ mit E-Learning)
04./05.05.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
13./14.07.2007, 9:00 – 17:00, Pool 0.14 im Rechenzentrum
Voraussetzungen: Einführungsseminar
Leistungsschein: nicht möglich
Teilnahmeschein: nicht möglich
Teilnahmezertifikat: Regelmäßige aktive Teilnahme, Erstellen eines E-Learning Moduls
Sprechstunde: nach der Veranstaltung und in betreuten Chats
5416a Berufsperspektiven von Ethnologen in der
Entwicklungszusammenarbeit
Teilgebiete: KT
N. Garvin
Beginn: 4.4.2007
2 St. Blockseminar in
Termine:
Vorbesprechung 4.4. 17:45-19:15 in S68
20.4. 9-15:30 Uhr S 90
21.4. 9-16:00 Uhr S 90
18.5. 9-15:30 Uhr S 90
19.5. 9-16:00 Uhr S 90
Im Zentrum dieses praxisorientierten Seminars zur beruflichen Orientierung steht die Frage,
welche Qualifikationen im Berufsfeld Entwicklungszusammenarbeit wichtig sind und v.a.
welche besonderen Kompetenzen Ethnologen dafür mitbringen. Hierfür erfolgt zunächst ein
historischer Abriss über die internationale Entwicklungspolitik und die Rolle der
Ethnologie sowie verschiedene diesbezügliche theoretische Ansätze. Des weiteren soll ein
Überblick über die wichtigsten Akteure v.a. der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
geboten und dabei möglichst auch mittel- und längerfristige Tendenzen thematisiert
werden. Außerdem sollen Möglichkeiten des Berufseinstiegs durch Trainee-Programme
und postgraduale Studiengänge vorgestellt sowie an Hand von Praxisbeispielen eine
Vorstellung von verschiedenen Arbeitsfeldern und vom Arbeitsalltag in der
Entwicklungszusammenarbeit vermittelt werden. Hierbei werden insbesondere mögliche
Konfliktfelder zwischen im Ethnologie-Studium vermittelten Herangehensweisen und den
Rahmenbedingungen von Entwicklungsprojekten und –programmen diskutiert.
Voraussetzungen: Bereitschaft zur aktiven Teilnahme in Form von Gruppenarbeit und evtl.
Fahrten nach Bonn für Recherche und/oder Experteninterviews
Leistungsschein: schriftliche Hausarbeit
Teilnahmeschein: kurzes Handout zu den Ergebnissen einer Gruppenarbeit
Bitte beachten! Über dieses Seminar kann leider keine ZP abgelegt werden!
Termine:
Vorbesprechung 4.4. 17:45-19:15 in S68
20.4. 9-15:30 Uhr S 90
21.4. 9-16:00 Uhr S 90
18.5. 9-15:30 Uhr S 90
19.5. 9-16:00 Uhr S 90
Hauptstudium
5421 Reisende, Forscher, Sammler - Beispiele zur Rezeptionsgeschichte
außereurpäischer Kulturen
Teilgebiete: KT
K. Schneider
Beginn: 5.4.2007
2 St. Do. 16-17:30 in im Museum
5422 Islam und Gesellschaft in Südostasien
M. Rössler
ZP
Teilgebiete: R
Beginn: 2.4.2007
2 St. Mo. 12-13.30 in S 65
Seit dem Beginn der Expansion des Islam in Südostasien (primär im Gebiet Indonesien,
Malaysia & Philippinen) vor etwa 700 Jahren hat diese Religion in sehr vielfältiger Weise
auf die lokalen Gesellschaften und Kulturen Einfluss genommen. War diesbezüglich zuerst
die islamische Mystik innerhalb begrenzter Gemeinschaften von Bedeutung, so erlangte der
Islam seit dem 19. Jahrhundert zunehmend politische Bedeutung im überregionalen, später
nationalen und heute transnationalen Rahmen. Dies geschah zunächst im Sinne einer
vereinigenden Kraft gegenüber kolonialer Fremdherrschaft, in jüngerer Zeit im Sinne eines
kulturellen Gegengewichtes zu Tendenzen wachsender Verwestlichung und politischer
Bevormundung im Rahmen regionaler Gemeinschaften wie auch der Nationalgesellschaft.
Die rezente Revitalisierung, Reaktualisierung oder ‚Fundamentalisierung’ des Islam als
globales Phänomen bezieht auch direkt Südostasien ein. Dies ist ebenso Gegenstand des
Seminars wie die heterogene Konstruktion von Identitäten, Strukturen religiöser, politischer
und sozialer Konflikte, rechtliche Aspekte und Veränderungen des
Geschlechterverhältnisses.
5424 Interpretative Ethnologie
M. Rössler
ZP
Teilgebiete: T
Beginn: 3.4.2007
2 St. Di. 16-17.30 in S 82
Dieses Seminar soll einen Überblick über die wesentlichen ‚mentalistisch-theoretischen’
Ansätze der Ethnologie vermitteln. Die Betrachtung von Kultur als Zeichen- bzw.
Symbolsystem bedeutete einerseits eine Abkehr von nach Erklärungen strebenden
strukturfunktionalistischen und materialistischen Theorien und damit eine Hinwendung zu
hermeneutischen Verfahren des Verstehens von Kultur. Wichtige Vertreter dieses Ansatzes
sind u.a. C. Geertz, M. und R. Rosaldo, M. Douglas und V. Turner. Diese Ansätze rückten
die Ethnographen aber andererseits auch verstärkt in die Rolle von allein kompetenten
Interpreten ‚fremdkultureller Texte’ und somit der Bedeutung von Symbolsystemen, was
wiederum die so genannte postmoderne Wende in der Ethnologie hervorrief, die das lange
nicht hinterfragte Verhältnis zwischen Autor, Text und Leserschaft in den Mittelpunkt ihrer
Kritik stellte und alternative Darstellungsweisen von Ethnographie forderte. In diesem
Hauptseminar sollen die grundlegenden Richtungen dieser theoretischen Strömungen
anhand von beispielhaften Studien erarbeitet werden.
5415 Ein neues Museum für Völkerkunde entsteht
C. Himmelheber
Teilgebiete: KT
Beginn: 3.4.2007
2 St. Di. 16-17:30 in im Museum
Wer möchte nicht gerne mit seinen Forschungen einen Beitrag dazu leisten, dass die
Ethnologie in der Öffentlichkeit bekannter wird? - Im neuen Museum für Völkerkunde
haben Sie die Möglichkeit dazu!
Der Neubau des Rautenstrauch-Joest-Museums im Zentrum Kölns geht mit einem
neuartigen Konzept in die Endphase der Planung: Wir lösen die regionalen Abteilungen
zugunsten einer Einteilung nach Themen auf und beziehen auch unsere eigene Kultur mit
ein, da dies unserer Ansicht nach der heutigen, globalisierten Welt am besten Rechnung
trägt.
Neue Konzepte erfordern jedoch auch viel Recherche. Im Rahmen des Seminars werden Sie
in Kleingruppen zu so unterschiedlichen Themen arbeiten wie z.B. dem ethnographischen
Kunstmarkt und seinen Akteuren, modernen Bestattungsformen in Deutschland, dem
Thema Kleider machen Leute, der Frage Was ist ein Ritual und den Wegen von Menschen,
Ideen und Waren im Rahmen der Globalisierung.
Die Ergebnisse werden im Rahmen von Blockveranstaltungen präsentiert und Teile später
in den Neubau integriert. Willkommen sind Studentinnen und Studenten, die Lust haben,
sich auch über den normalen Rahmen hinaus zu engagieren! Die genauen Seminar-Daten
werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Teilnahmeschein im Hauptstudium: Abgabe der Recherche-Ergebnisse je nach
Themenstellung in Form von Text und Bild inklusive kurzer schriftlicher Dokumentation
5425 Prozessuale Ansätze in der Rechts- und Politikethnologie
N. Schareika
ZP
Teilgebiete: KT
Beginn: 4.4.2007
2 St. Mi. 12-13:30 in S 89
Ab den fünfziger Jahren vollzogen Ethnologen wie Edmund Leach, Victor Turner, Fredrik
Barth, Frederick Bailey, Jeremy Boissevain und Philip Gulliver einen Paradigmenwechsel
in der Politik- und Rechtsethnologie. Fragen der Typologisierung politischer Systeme und
des Erhalts von Ordnung verloren an Bedeutung; an ihre Stelle rückte die Beschäftigung
mit Konflikten, Akteurshandlungen, mit der Bildung von Führerschaft und Abhängigkeit
und mit dem strategischen Einsatz von Ressourcen. Eine wichtige Grundlage dieser
Forschung bildete die von Max Gluckman angeregte ethnographische Methode der Fallund Situationsanalyse, mit der das soziale Geschehen als unmittelbar dynamisch und
konfliktbehaftet verstanden werden konnte. Die Veranstaltung gibt auf der Grundlage von
Referaten einen Überblick über die zentralen und neueren Arbeiten und Ergebnisse dieser
Forschungsrichtung und stellt sie der an ihr formulierten Kritik gegenüber.
5411a Leben-Erinnern-Erzählen: Neuere Ansätze der ethnologischen
B. Röttger-Rössler
ZP
Biografieforschung
Beginn: 20.4.07
Teilgebiete: M
2 St. Blockseminar in XIb
Kommentierung folgt
Vorbesprechung 20.4.07, 14-15:30 in XIb
Blocktermine:
8.6. / 15.6. / 29.6. / 6.7.07 14:00-20:00 Uhr in XIb
Kommentierung folgt
Termine:
Vorbesprechung 20.4.07, 14-15:30 in XIb
Blocktermine:
8.6. / 15.6. / 29.6. / 6.7.07 14:00-20:00 Uhr in XIb
5428a Dealing with the Past. Transitional Justice and Peacebuilding after
violent conflict in Southern Africa
Teilgebiete: KT
U. Whande
2 St. Do. 10-11:30, 5.5.07 10-16 in Videoraum
Krieg, Gewalt und jahrhundertelange Entrechtung und Unterdrueckung haben in den
Gesellschaften im suedlichen Afrika tiefe Spuren hinterlassen. Insbesondere das
Unrechtsregime der Apartheid wirkt in seinen Folgen fort, vor allem in Suedafrika aber
auch ueber dessen Grenzen hinaus. ‘Gesellschaften und Regierungen haben grundsaetzlich
verschiedene politisch-rechtliche Moeglichkeiten, mit den Verbrechen ihrer Vergangenheit
umzugehen. Das Spektrum reicht von Straffreiheit und Generalamnestien, ueber nationale
sowie internationale Grichtsverfahren bis zu Untersuchungs- und Wahrheitskommission’
(Schell-Faucon 2004: 16), allgemein unter dem Begriff ‘Transitional Justice’
zusammengefasst. Einerseits hat sich international in den letzten zwei Jahrzehnten hat
immer mehr die Einsicht durchgesetzt, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit als eine
Voraussetzung fuer nachhaltige Friedensprozesse und gesellschaftliche Versoehnung
erachtet wird (ibid.). Andererseits besteht die Gefahr, dass Prozesse wie
Wahrheitskommissionen, die sich in einem besonderen Kontext und Zeitpunkt entwickelt
haben, idalisiert und universal als Loesung ‘exportiert’ werden und dabei lokale kulturelle
Praktiken und Gegebenheiten negiert werden.
Klar ist, dass die Vergangenheit mit einem politischen und gesellschaftlichen Wandel wie
dem Ende der Apartheid nicht zuende ist, sondern in den Koepfen und Seelen der
Menschen, in ihren sozialen Beziehungen und ihren Moeglichkeiten, Gemeinschaft neu zu
realisieren verankert ist. Was muss geschehen, damit Menschen nach langjaehrigen
Erfahrungen direkter, institutionalisierter und struktureller Gewalt ueberhaupt Vertrauen in
staatliche Institutionen fassen koennen, die sie bisher nur als entrechtende Gewaltorgane
erfahren haben? Was muss geschehen, damit man ueberhaupt beginnen kann, einander nun
nicht mehr als Feind oder Unterdruecker sondern als Mitbuerger in einem sozialen Gefuege
zu begreifen, mit dem Ziel ein gemeinsames Wertesystem, partizipative politische
Strukturen und eine inklusive Identitaet zu entwickeln? (FriEnt 2005). Die Arbeit im
Bereich ‘Transitional Justice’ ist eine Arbeit, die ueber Zyklen und Generationen hinweg
gedacht und gestaltet werden muss, um dabei immer neue Moeglichkeiten zu erschliessen,
wie auch in Deutschland jede Nachkriegsgeneration wieder ihre eigenen Fragen gestellt und
politischen Prozesse angestossen hat im Hinblick auf das Dritte Reich.
Die suedafrikanische ‘Truth and Reconciliation Commission’ (TRC) wird als Synthese und
Weiterentwicklung vorhergehender Kommissionen, z.B. in Lateinamerika gesehen, da sie
die Gewaehrung von Amnestie mit der Bedingung der oeffentlichen ‘Wahrheitssprechung’
der Taeter verband, fast alle Anhoerungen oeffentlich stattfinden liess und grossen
Nachdruck und Symbolwert auf die nationale Versoehnungspolitik legte. In diesem Kurs
werden wir die Arbeit und den Kontext der TRC und die komplexen suedafrikanischen
Prozesse zu ‘Social Transformation’ und ‘Transitional Justice’ intensiv kennenlernen und
aus spezifisch enthnologischer Sicht eroertern. Gleichzeitig werden wir im Vergleich auch
andere Bespiele aus dem afrikanischen Kontext heranziehen, wie z.B. Namibia,
Mocambique, Angola und evtl. auch Ruanda.
Kursplan:
Einfuehrung 1x2 Stunden
Thematische Arbeit 8x2 Stunden
Blockseminar zu praktischer Erinnerungs- und Versoehnungarbeit 1x6 Stunden
Abschluss 1x2 Stunden
Kurssprachen: Deutsch und Englisch (fast alle Literatur, Videos, etc.)
Themen:
Political Transition in Southern Africa post-1990 - postcolonial subjectivities
‘Truth and Reconciliation’ or ‘Justice and Reconciliation’?
Institutional Transformation: Nation-building and nurturing a ‘human rights culture’
State Responses - Reparation, Commemoration and Hero-making
Social Transformation and Civil Society Responses
¬ Memory, Healing, and Remembrance
¬ Re-integration of Ex-combatants
¬ Victim/Perpetrator Dialogues
Literatur:
Berghof Research Centre: Supporting Justice, Co-existence and Reconciliation after Armed
Conflict: Strategies for Dealing with the Past (2005)
Gruppe Friedensentwicklung (FriEnt) “Um des lieben Friedens willen...” Transitional
Justice als Arbeitsfeld entwicklungspolitischer Bildungsarbeit Briefing Nr. 4, 12/2005.
Honwana, Alcinda Manuel (1999) The Collective Body. Challenging western concepts of
trauma and healing. track two 8(1), July, pp. 30-35.
Schell-Faucon, S. (2004): Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit in ethnopolitischen
Spannungsgebieten: das Besipiel Südafrika. Implikationen für die Bildungsarbeit,
Frankfurt/M. / London: IKO-Verlag
Werbner, Richard (ed.) (1998) Memory and the Postcolony. African Anthropology and the
critique of power. London, New York: Zed.
Werbner Richard (2002) Postcolonial Subjectivities in Africa. London, New York: Zed.
Wilson, Richard (2001) The politics of truth and reconciliation in South
Africa: legitimizing the post-apartheid state. Cambridge: Cambridge University Press.
5429 Territorialität
M. Casimir
ZP
Teilgebiete: KT
Beginn: 5.4.2007
2 St. Do. 12-13:30 in S 56
Das Seminar soll, nach Darstellung der unterschiedlichen Fragestellungen und
Forschungsansätze, die unterschiedlichen Formen räumlicher Nutzung untersuchen. Diese
Nutzung kann durch mehr oder weniger exklusive Formen der Aneignung geprägt sein. Es
soll untersucht werden ob diese verschiedenen Nutzungsstrategien in einem Zusammenhang
mit naturräumlichen Gegebenheiten zu sehen sind und ob und in wieweit sie mit
unterschiedlichen Wirtschaftsweisen und Formen der sozialen und politischen Organisation
und religiösen Vorstellungen korrelieren.
5426 Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im World Wide Web
E. Orywal
ZP
Teilgebiete: KT
Beginn: 3.4.2007
2 St. Di. 10-11:30 in Pool 0.15, RRZ
Sprechstunde von Prof. Dr. Orywal im Sommersemester 2007: Dienstags 12:00-13:00 Uhr
Bitte beachten: Die Plätze im Rechenzenzrum (RRZ), Berrenrather Str., sind auf 28
Personen begrenzt. Vergabe der Plätze erfolgt in Reihenfolge der Anmeldung. Die
Teilnehmer sollten schon über brauchbare Computer- und Internetkenntnisse verfügen, da
es sich bei dem Seminar nicht um eine Einführung handelt, sondern um detaillierte
Recherchen.
5430 Examenskolloquium
M. Rössler
ZP
2 St. Di. 12-13.30 in S 75
Beginn: 3.4.2007
Wie finde ich ein Thema für meine Magisterarbeit? Wie grenze ich es ein? Wie erstelle ich
eine sinnvolle Gliederung? Was für grundlegende inhaltliche und technische Dinge sind zu
beachten? In diesem Kolloquium werden alle Aspekte von Magisterarbeiten diskutiert - von
ersten Ideen bis hin zu speziellen Fragen, die gegen Ende des Schreibens auftreten können.
Auch Studierende, die sich (ohne eigenen aktiven Beitrag) erst einmal einen Eindruck
verschaffen möchten, sind gerne willkommen.
5431 Examenskolloquium
M. Bollig
ZP
2 St. Mi. 10-11:30 in S 94
5432 Examenskolloquium
M. Casimir
ZP
2 St. Do. 14-15:30 in S 84
Beginn: 5.4.2007
In dieser Veranstaltung sollen Themen für Magisterarbeiten und Vorgehensweisen bei der
Ausarbeitung besprochen werden. Dies gilt sowohl für die, die bereits einen Themenbereich
gewählt haben und in der Gruppe Fragestellung und Bearbeitung des Gegenstandes
diskutieren möchten als auch für jene, die nach Themen suchen und Vorschläge diskutieren
möchten.
Forschungskolloquium
5433 Doktorandenkolloquium
ZP
2 St. Mo. 16-17.30 in S 75
M. Rössler
M. Casimir, M.
Bollig
Das Kolloquium dient der Vorbereitung und Konzeptionalisierung von Dissertationen. Im
fortgeschrittenen Stadium können auch spezifische Probleme diskutiert werden. Beginn des
Kolloquiums und einzelne Termine werden intern vereinbart.
5434 Kölner Ethnologisches Kolloquium
M. Rössler
2 St. Di. 17.45-19.15 in S 82
M. Casimir, M.
Bollig
Zum Forschungskolloquium werden FachkollegInnen aus dem In- und Ausland eingeladen,
um über ihre aktuellen Forschungen zu berichten und zu diskutieren. Zu dieser
Veranstaltung sind grundsätzlich ALLE Studierenden und interessierte Gäste willkommen.
Die jeweiligen Vortragstitel werden per Aushang und auf der homepage bekannt gegeben.
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